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Drucker: Tintenstrahl und Laser - Teure Tinten-Tricks

  • Preise erneut um fast ein Drittel zurückgegangen
  • Tintenkosten bleiben der entscheidende Preisfaktor
  • Qualität für den Hausgebrauch überwiegend "gut"

Preise um fast ein Drittel gefallen

Wir warten. Und zwar auf den Tag, an dem man beim Kauf eines 10er-Packs CD-Rohlinge einen Tintenstrahldrucker gratis dazubekommt. Weit dürfte er nicht mehr entfernt sein, falls die Entwicklung anhält: Seit unserem letzten Test im August vergangenen Jahres sind die Preise nämlich erneut um fast ein Drittel gefallen. Die Bandbreite reicht von wenig mehr als 30 Euro bis 200 Euro. Und der Preis hat nur eingeschränkt bis gar nichts mit der Qualität zu tun.

Vorerst sollte grundsätzlich geklärt werden, welcher Gerätetyp der richtige ist; vielleicht wäre ein Multifunktionsgerät oder ein Laserdrucker für Sie besser geeignet.

27 Drucker getestet

Von Letzterem liefen – neben den 25 Farb-Tintenstrahlgeräten – zwei Schwarz-Weiß-Drucker zwecks vergleichender Orientierung im Test mit. Beide schnitten mit „gut“ ab, zeigten aber einen erheblichen Preisunterschied in Anschaffung und Betrieb. Als geeignet gelten Laserdrucker generell für Anwender mit erhöhtem Druckaufkommen, da sie in der Anschaffung tendenziell teurer als Tintenstrahler, bei den Druckkosten (und hohem monatlichen Aufkommen) jedoch billiger sind.

Es gibt aber auch Ausnahmen, den Samsung ML-1610 bekommen Sie nämlich schon um 78 Euro. Mit einem angenommenen Druckkostenbudget von 300 Euro (Anschaffungskosten plus Verbrauchsmaterialien) spuckt er die erstaunliche Anzahl von rund 9000 Briefen aus. Kein Tintenstrahler kommt hier mit.

Multifunktionsgeräte

Wer auf Farbdrucke nicht verzichten mag, für den kommen neben den reinen Tintenstrahldruckern auch Multifunktionsgeräte infrage, wie wir sie in der März-Ausgabe des „Konsument“ getestet haben (siehe dazu: Weitere Artikel - "Multifunktionsgeräte 3/2006"). Multis bieten neben den vollen Druckerfähigkeiten zusätzlich ein Einlesegerät für Papierfotos und Dokumente (Scanner), das in den meisten Fällen darüber hinaus auch ohne eingeschalteten PC als Kopiergerät benutzt werden kann. Die Preise dafür liegen häufig nur unerheblich über jenen der Nur-Tintenstrahldrucker.

Kein Gerät kann alles gleich gut

Wenn es Ihnen auf die genannten Zusatzfeatures nicht ankommt, empfiehlt sich einer der Tintenstrahler aus diesem Test. Sie sollten auch wissen, welche Art von Dokumenten Sie am häufigsten ausdrucken: Briefe? Geschäftsgrafiken? Fotos? Denn kein Gerät kann alles gleich gut, auch beim „Preis pro Seite“ hat jedes unterschiedliche Stärken und Schwächen.

Unterschiedlichste Zeiten: Vom Mausklick bis zum fertigen Ausdruck

Wem es in erster Linie um den Ausdruck seiner Korrespondenz in Schwarz-Weiß geht, der wird diesbezüglich also andere Auswahl-relevante Schwerpunkte setzen als jemand, der die Fotos aus der Digicam gleich zu Papier bringen möchte. Muss es nicht ganz so schnell gehen, sind Sie in der Regel aber ohnehin mit der Ausbelichtung im Labor oder am Fotoautomaten qualitativ und preislich besser bedient (siehe dazu: Weitere Artikel - " Ausarbeitung von Digitalfotos 8/2005 ").

Und wirklich eilig sollte man es damit bei den Tintenstrahlern ohnehin nicht haben: Rund eineinhalb Minuten benötigt selbst der Testsieger für einen Fotoausdruck im A4-Format, der in diesem Punkt letztplatzierte Epson Stylus C48 lässt sich dafür rund ein halbes Stündlein Zeit … Übrigens benötigt auch ein simpler Brief vom Klick auf die PC-Schaltfläche „Drucken“ bis zum fertigen Ergebnis zwischen 36 Sekunden (die drei ersten Canon-Modelle) und fast drei Minuten (beim iP6210D vom selben Hersteller).

Vorsicht vor Hersteller-Tricks

Auf Marken allein ist kein Verlass. Und selbst wenn man sich für ein bestimmtes Modell entschieden hat, gilt es peinlich darauf zu achten, dass man vom Händler auch wirklich erhält, was man möchte: Die Typenbezeichnungen innerhalb einer Modellfamilie variieren oft nur minimal, Ausstattungsdetails und Preis aber erheblich. So kostet etwa der Canon iP5200R (im Test hat er 78 von 100 möglichen Punkten erreicht) rund die Hälfte mehr als der Canon iP5200, der nur einen einzigen Punkt dahinter landete (aber nicht netzwerkfähig ist).

Alles Taktik: pseudoneue Modelle

Auch eine andere Taktik mancher Hersteller ist uns bekannt: Da wird gerne durch Änderung der Modellbezeichnung ein neueres Gerät vorgegaukelt, obwohl es technisch absolut mit dem „Vorläufermodell“ ident ist und lediglich mit anderer Zusatzsoftware zum Ausprobieren daherkommt. Als wäre die das Maß der Dinge.

Marketingtricks von Epson und HP

Noch ein Beispiel aus der Marketing-Trickkiste: Epson und HP etwa gehen verstärkt dazu über, exakt dieselben Geräte und Tintenpatronen auf dem internationalen Markt unter verschiedenen Bezeichnungen anzubieten. Ob man damit vielleicht den Konsumenten vom Billigkauf im Ausland (via Internet, im Urlaub, auf Geschäftsreise) abschrecken möchte? Oder: Die Patronen haben zwar dieselbe Bezeichnung, enthalten jedoch unterschiedlich viel Tinte. Wenn sie nicht überhaupt mit einem Chip ausgestattet sind, welcher den Einsatz einer in Übersee gekauften Tintenpatrone in einem für den europäischen Markt produzierten Drucker verunmöglicht.

Dell schießt den Vogel ab

Den Vogel in puncto Tricks schießt wohl die Firma Dell ab: Auf deren Internetseiten für Privatanwender wird der im Test befindliche Tintenstrahler Dell 725 zu einem Preis von nur 54 Euro angeboten. Hat man ihn jedoch erst einmal in den Warenkorb gelegt, kostet er plötzlich 90,19 Euro. Die Preisexplosion kommt daher, dass neben der Mehrwertsteuer auch noch die Versandkosten in stolzer Höhe von 25,20 Euro dazugerechnet werden.

Wie viele Ausdrucke für 300 Euro?

Die Grafiken (siehe dazu: DOWNLOADS - " Drucker-Kostenvergleich ") veranschaulichen, wie viel man für 300 Euro bekommt. Wir haben davon zunächst den Anschaffungspreis abgezogen und dann ermittelt, wie viele Brief-, Farbgrafik- bzw. Farbfoto-Ausdrucke für den verbleibenden Betrag gemacht werden können.

Je nach geplanter Nutzung mag das Ergebnis in der einen oder anderen Kategorie für Sie von primärem Interesse sein.

Drucker: Kompetent mit Konsument

  • Große Preisdifferenzen.  Trotz weiter gefallener Preise ist der Tintenstrahldrucker kein „Mitnahmeartikel“, die Unterschiede im Anschaffungspreis qualitativ vergleichbarer Geräte sind erheblich.
  • Tintenkosten entscheidend.  Tinte und deren Verbrauch bleibt der wichtigste Faktor für die Gesamtkosten im Betrieb. Je nach beabsichtigtem Arbeitsschwerpunkt für das Gerät bitte die Preise pro Ausdruck in der Tabelle vergleichen.
  • Marketingtricks.  Nehmen teilweise wundersame Formen an. Vorsicht vor Grauimporten von Tintenpatronen und Fallen in der Preisauszeichnung.

Drucker: So haben wir getestet

In einem internationalen Gemeinschaftstest wurden aktuelle Farb-Tintenstrahldrucker und Laserdrucker getestet.

DRUCKEN (50%)

Bewertet wurden die Qualität und die Geschwindigkeit für Briefausdruck, Farbgrafik und Fotoausdruck (mit der bestmöglichen Auflösung) mit den Betriebssystemen Windows XP und MacOS 9.0. Die Lichtechtheit wurde durch Bestrahlung mit Sonnenlicht und anschließenden Vergleich mit Originalen bestimmt. Die Druckkosten für s/w- und Fotoausdrucke wurden aus den Preisen für die Druckerpatronen und der Anzahl der damit möglichen Ausdrucke errechnet.

HANDHABUNG (25%)

Von mehreren Testpersonen wurden die mitgelieferten Handbücher und die elektronischen Hilfefunktionen benotet. Beurteilt wurden auch Erstinstallation, Papierzuführung, Betrieb und  Wartung. Die Qualität und der Funktionsumfang der aktuellen Treiber (von der Website der Hersteller) wurde unter Windows XP und unter MacOS geprüft. Die Verfügbarkeit von Treibern für Linux wurde untersucht.

VIELSEITIGKEIT (10%)

Bewertet wurden die Erweiterbarkeit von Hard- und Software und die Möglichkeit, verschiedene Materialien zu bedrucken.

UMWELTEIGENSCHAFTEN (15%)

Beurteilt wurden die Geräuschentwicklung und der Energieverbrauch im Stand-by-Betrieb und beim Drucken.

Computerdrucker

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Canon Pixma iP5200
Canon Pixma iP5200 Canon Pixma iP5200: fast gleichauf mit dem Testsieger aus gleicher Modellfamilie, aber deutlich billiger. Foto: Stiftung Warentest | Bild: Stiftung Warentest; Heft 7/2006
Epson R245
Epson R245 Epson R245: bestes Nicht-Canon-Gerät mit Mängeln beim Foto-Ausdruck. Foto: Stiftung Warentest | Bild: Stiftung Warentest; Heft 7/2006
HP Deskjet 6940
HP Deskjet 6940 HP Deskjet 6940: Auch der beste HP-Drucker im Test zeigt Foto-Mängel. Foto: Stiftung Warentest | Bild: Stiftung Warentest; Heft 7/2006
Dell 1710
Dell 1710 Dell 1710: Schwarz-Weiß-Laserdrucker mit hohen Anschaffungskosten. Foto: Stiftung Warentest | Bild: Stiftung Warentest; Heft 7/2006
Samsung ML-1610
Samsung ML-1610 Samsung ML-1610: der zweite Laserdrucker im Test. Für Briefausdrucke konkurrenzlos billig. Foto: Stiftung Warentest | Bild: Stiftung Warentest; Heft 7/2006
Canon Pixma iP5200
Canon Pixma iP5200 Canon Pixma iP5200: fast gleichauf mit dem Testsieger aus gleicher Modellfamilie, aber deutlich billiger. Foto: Stiftung Warentest | Bild: Stiftung Warentest; Heft 7/2006
Epson R245
Epson R245 Epson R245: bestes Nicht-Canon-Gerät mit Mängeln beim Foto-Ausdruck. Foto: Stiftung Warentest | Bild: Stiftung Warentest; Heft 7/2006
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HP Deskjet 6940 HP Deskjet 6940: Auch der beste HP-Drucker im Test zeigt Foto-Mängel. Foto: Stiftung Warentest | Bild: Stiftung Warentest; Heft 7/2006
Dell 1710
Dell 1710 Dell 1710: Schwarz-Weiß-Laserdrucker mit hohen Anschaffungskosten. Foto: Stiftung Warentest | Bild: Stiftung Warentest; Heft 7/2006
Samsung ML-1610
Samsung ML-1610 Samsung ML-1610: der zweite Laserdrucker im Test. Für Briefausdrucke konkurrenzlos billig. Foto: Stiftung Warentest | Bild: Stiftung Warentest; Heft 7/2006

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