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Drucker - Buntes aus Tinte und Toner

  • Inkjets sind weiterhin die erste Wahl
  • Farblaserdrucker werden aber langsam interessant
  • Unterm Strich rentieren sich selbst gedruckte Fotos kaum


Vor einem Jahr konnten Sie an dieser Stelle lesen, dass Farblaserdrucker angesichts ihrer Anschaffungskosten von mindestens 2000 Euro eigentlich nur im professionellen Bereich Sinn machen. In einer Branche, die laufend im Begriff ist, sich selbst zu überrunden, sind zwölf Monate freilich ein Zeitraum, in dem mehr passiert als anderswo in zwölf Jahren.

Deshalb können wir heuer berichten, dass Farblaserdrucker für Heimanwender langsam aber sicher in eine Preisklasse rutschen, die für die Zielgruppe auch tatsächlich erschwinglich erscheint. 800 bis 1200 Euro für ein brauchbares Gerät sind zwar immer noch ein Mehrfaches dessen, was Sie für einen Tintenstrahldrucker (Inkjet) auf den Ladentisch blättern müssen; Sie können aber zumindest darüber nachdenken – und auf die nächste Preissenkung hoffen.

Bei Tinte stimmen Preis und Leistung

In der Zwischenzeit haben Sie die Wahl zwischen etlichen Inkjet-Modellen – auch wenn sie nur von einer Hand voll namhafter Hersteller stammen. Vor allem Canon und HP behaupten sich an der Spitze, und das zum Teil schon zu Preisen, die weit unter 200 Euro liegen.

Vom Preis abgesehen gibt es zumindest ein Gebiet, auf dem sie sich vor der laserbestückten Konkurrenz nicht zu verstecken brauchen: den Fotoausdruck. Bei den meisten „guten“ Tintenstrahlmodellen im Test handelt es sich um spezielle Fotodrucker. Im Unterschied zu den herkömmlichen Inkjets, die die bunten Bilder aus den Farben Magenta (= Rot), Cyan (= Blau) und Yellow (= Gelb) mischen, arbeiten Fotodrucker mit zwei zusätzlichen Farben, einem Photomagenta genannten Hellrosa und einem Hellblau namens Photocyan. Damit gelingen die Farbtöne von Haut, Himmel und Wasser meist noch eine Spur naturgetreuer.

Die getesteten Laserdrucker begnügen sich derzeit noch mit den drei Grundfarben. Sie konnten gerade beim Fotoausdruck nicht so recht überzeugen und mussten sich dabei auch den herkömmlichen Inkjets geschlagen geben. Dafür sind sie uneinholbar schnell. Einige Tintenstrahlgeräte sind geradezu im Schneckentempo unterwegs, und selbst der in seinem Umfeld rekordverdächtige Canon i950 braucht rund zwei Minuten, um ein A4-Foto fertig zu stellen. Laserdrucker erledigen dies in einer dreiviertel Minute.

Nicht allzu sehr beeindrucken lassen sollten Sie sich von der in dpi (Dots per Inch = Punkte pro Zoll) angegebenen Auflösung der Drucker. Sie besagt lediglich, wie viele Bildpunkte der Drucker auf einer Breite beziehungsweise Höhe von 2,54 Zentimetern setzen kann. Rückschlüsse auf die Druckqualität erlaubt dies keine, denn die hängt nicht nur von der Anzahl, sondern auch von der Größe der Punkte ab. Je kleiner sie sind und je exakter sie voneinander abgegrenzt gesetzt werden, desto überzeugender ist das Ergebnis.

Druckkosten nicht unterschätzen

Möchten Sie beim Fotoausdruck das Optimum herausholen, dann müssen Sie Spezialpapier verwenden. Das ist zwar deutlich teurer als Normalpapier, aber dafür beschichtet und somit farbbeständiger. Durch die Beschichtung werden die Tröpfchen vom Papier nicht aufgesaugt, der Tintenverbrauch wird damit etwas reduziert und die Schärfe besser.

Den Papierpreis haben wir bei der Berechnung der Druckkosten nicht mit berücksichtigt, weil es unterschiedliche Qualitäten auf dem Markt gibt. Hochwertiges Papier kostet jedenfalls mehr als 90 Cent pro A4-Blatt, Format 10 x 15 ist entsprechend billiger. Ebenfalls unberücksichtigt geblieben ist die Druckertrommel der Laserdrucker, die nach einigen tausend Ausdrucken getauscht werden muss. Eingeflossen sind hingegen die Anschaffungskosten für Originaltintenpatronen und -tonerkartuschen sowie der Tinten- oder Tonerverbrauch beim Drucken. Hier treten zum Teil gewaltige Unterschiede zu Tage. So kann Sie ein Tintendruck-Foto im Format A4 einmal 64 Cent, im anderen Fall aber auch mehr als drei Euro kosten! Die Laserdrucker bewegen sich eher im unteren Bereich.

Einfluss auf die Druckkosten hat zum Beispiel die Tatsache, dass manche Druckermodelle den Tintenverbrauch mittels Chip hochrechnen und eigenständig festlegen, wann die Patronen leer sind. Im aktuellen Test tun dies sämtliche Epson-Modelle. Bei anderen kann man den letzten Rest „herausquetschen“ und so – wenn auch manchmal mit Qualitätseinbußen – noch einige Seiten mehr herausholen. Auch mischen manche Drucker bei der Darstellung von Grautönen Farbe unters Schwarz, während andere dieses einfach sparsamer dosieren. Daran ändern können Sie freilich nichts. Die Verwendung von – teilweise billigerer – Fremdtinte hat sich für den Fotoausdruck als nicht ideal erwiesen. Qualitätseinbußen können die Folge sein, weil nur Originaltinte und Originalpapier vom Hersteller optimal aufeinander abgestimmt sind.

Unter Berücksichtigung der Gesamtkosten erscheint es sinnvoller, Fotos nur dann auszudrucken, wenn es ganz schnell gehen muss, und ansonsten im Fotolabor ausbelichten zu lassen. Die Bildqualität ist bei genauerer Betrachtung meist besser, und vor allem die Lichtbeständigkeit entspricht einem herkömmlichen Foto.

Fotoausdruck nicht überbewerten

Natürlich werden Drucker nicht nur für den Zweck des Fotoausdrucks angeschafft. Briefe und selbst gestaltete Geburtstagseinladungen sind zwei beliebte Einsatzbereiche. Deshalb wurden beim Test auch standardisierte Text- und Grafikausdrucke angefertigt. In diesen Bereichen liegen die Stärken der Laserdrucker, und das gleich in dreifacher Hinsicht: bei der Qualität, bei der Geschwindigkeit und beim Preis. Nur ein paar der getesteten Canon-Inkjets können zumindest bei den Kosten mithalten. Anders als bei Farbdrucken liefern preisgünstigere Ersatztinten für Textdrucke in Schwarz übrigens sehr gute Ergebnisse.

Apropos Kosten: Dass Geräte auch in ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen, sind wir ja schon gewöhnt – auch wenn die Gründe dafür nicht immer nachvollziehbar sind. Auffällig sind jedoch die großen Unterschiede. Während manche Drucker deutlich weniger als ein Watt aus dem Stromnetz saugen, sind es bei anderen sechs Watt und mehr. Dies sind zum Teil über 50 Prozent dessen, was sie beim Drucken verbrauchen. Dieser Bereich muss von den Herstellern wohl noch aus seinem Stiefkinddasein herausgeholt werden.

Im Normalfall. Grundsätzlich genügt für Normalanwender ein mittelpreisiger Tintenstrahldrucker für etwa 150 Euro. Er liefert in der Regel für alle Druckbereiche eine brauchbare Qualität, und die Druckkosten sind erschwinglich. Steht der Fotoausdruck im Vordergrund, lohnt es sich, wenn Sie etwa 100 Euro für einen speziellen Fotodrucker drauflegen.

Für viel Text. Laserdrucker sind die Alternative für den preisgünstigen und raschen Ausdruck großer Textmengen. Die Schrift ist gestochen scharf und nicht verwischbar. Deshalb erfreuen sich diese Geräte zum Beispiel bei Journalisten und Lehrern großer Beliebtheit. Da nimmt man es auch in Kauf, dass Laserdrucker im Betrieb lauter sind als Inkjets. Ihre Schnelligkeit gleicht außerdem ein wenig den deutlich höheren Stromverbrauch aus. Die preisgünstigsten Modelle kosten nur noch knapp über 300 Euro – allerdings nur mit Schwarz-Weiß-Ausdruck und somit für bunte Bilder jeglicher Art uninteressant.

Einer für Fotos, einer für Text. Angesichts des Einstiegspreises von rund 800 Euro und der relativ niedrigen Fotodruckqualität lohnt sich der Kauf eines Farb-Laserdruckers für Normalanwender derzeit aber noch nicht. Bei Bedarf sinnvoller ist wohl die Anschaffung von zwei Druckern, einem Foto-Inkjet für Fotos und einem Laserdrucker für große Textmengen.

Tinte für Fotos. Inkjets sind für den Fotoausdruck immer noch die bessere Wahl. Doch Hände weg von Billigdruckern, sie haben oft hohe Folgekosten durch teure Ersatzpatronen!

Abwarten bei Farblaser. Farblaserdrucker sind gut, aber speziell im Fotobereich noch verbesserungswürdig.

Farbliche Trennung. Bei Inkjets sollten die Farb- und die Schwarzpatronen aus Kostengründen voneinander getrennt und somit auch gesondert austauschbar sein.

Auf Treiber achten. Vor allem Apple- und Linux-Benutzer sollten sich vor dem Kauf vergewissern, dass für den Drucker ein entsprechender Treiber erhältlich ist.

Aus einem internationalen Gemeinschaftstest veröffentlichen wir die Ergebnisse für 22 Farb-Tintenstrahldrucker und 4 Farb-Laserdrucker.

Drucken
Bewertet wurden die Qualität und die Geschwindigkeit für Briefausdruck, Farbgrafik und Fotoausdruck mit den Betriebssystemen Windows XP und MacOS 9.0. Die Druckkosten für s/w-, Farb- und Fotoausdrucke wurden aus den Preisen für die Druckerpatronen und der Anzahl der möglichen Ausdrucke errechnet.

Handhabung
Von mehreren Testpersonen wurden die mitgelieferten Handbücher und die elektronischen Hilfefunktionen benotet. Beurteilt wurden auch Erstinstallation, Papierzuführung, Betrieb und Wartung. Die Qualität der mitgelieferten Treiber wurde unter Windows XP und MacOS geprüft.

Vielseitigkeit
Bewertet wurden die Erweiterbarkeit von Hard- und Software und die Möglichkeit, verschiedene Materialien zu bedrucken.

Konstruktion
Von Fachleuten wurden die Verarbeitung und die Stabilität der Geräte beurteilt.

Umwelteigenschaften
Beurteilt wurden die Geräuschentwicklung und der Energieverbrauch im Stand-by und beim Drucken sowie die Recyclingfähigkeit.

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