Unterschiedliche Bildformate
Für optimale Ausarbeitung ist zu beachten, dass das digitale Bildformat den
Ausmaßen eines PC-Monitors entspricht (Seitenverhältnis 3 : 4). Fertige Prints
(so der Fachausdruck für Papierbilder) hingegen weisen wie die alte
Kleinbild-Ausarbeitung das Seitenverhältnis 2 : 3 auf. Praktische Auswirkung:
Wenn Sie das Format nicht vorher abgleichen, fehlen beim Print entweder Teile
des Bildes, oder am Rand bleiben weiße Streifen. Von sich aus führen die
Ausarbeiter diese Formatanpassung nicht durch. Mit einfachen
Bildbearbeitungsprogrammen (die es zusammen mit den Upload-Programmen gibt) ist
sie keine Hexerei. Allerdings werden bereits komprimierte Bilddateien
(jpg-Format) dadurch nochmals komprimiert. Das kann Bildfehler produzieren, die
die Qualität beim fertigen Print verschlechtern.
Datenstau an der Tagesordnung
Für die Bildgröße gilt: zu groß ergibt einen Stau auf dem Datenhighway, zu
klein unbefriedigende Bildqualität. Neuere Digitalkameras schaffen eine
Auflösung von rund 2400 x 1800 Pixel. Das ist zum Uploaden aber reichlich viel.
Für ein 10 x 15-cm-Bild genügen 900 x 600 Pixel.
Bei vielen Anbietern muss
man sich vor dem Upload registrieren lassen. Das bedeutet den Verlust der
Anonymität. Aber bei Übertragungsstörungen können die Daten teilweise
rekonstruiert werden.
Für den Upload selbst braucht man Geduld. Selbst bei
Breitband-Internetanschlüssen (ADSL oder Chello) erlebten wir meist
Übertragungszeiten von mehr als einer Viertelstunde (für 10 Bilder zu je 500
KB). Hohe Datengeschwindigkeit gibt’s nun mal nur beim Herunterladen. In der
Gegenrichtung läuft es wesentlich langsamer (nur 1/3 bis 1/5 des
Download-Tempos). Sinnvollerweise schickt man nicht alle 500 Urlaubsfotos auf
einmal, sondern Pakete zu jeweils 10 Stück. Einige Programme lassen ohnehin
keine andere Wahl. Und: Viele Upload-Programme zeigen den Status des
Datenflusses nicht an.
Pluspunkt Web-Album
Die Bildergalerie im Internet, das so genannte Web-Album, ist einer der
entscheidenden Pluspunkte der digitalen Fotografie. Umso mehr hat uns gewundert,
dass einige Anbieter von Internet-Digitalausarbeitung diese Möglichkeit nicht
vorsehen! Sie wurden hier mit „nicht zufriedenstellend“ bewertet.
Nicht alles immer online
CEWE und seine Vertragspartner stellen nur jene Bilder ins Web-Album, die
zumindest schon einmal bestellt wurden. Weil Speicherplatz auch im Internet
teuer kommt, werden die Bilder nach einiger Zeit (meist 30 Tage) automatisch
gelöscht. Bei einigen Ausarbeitern kostet das Web-Album nichts. Kodak, Cosmos
und Zielpunkt verlangen 12 Euro jährlich. Im Web-Album kann man kontrollieren,
ob alle Bilder richtig übertragen wurden. Kleinere Fehler lassen sich hier noch
korrigieren. Zumindest Mini-Vorschaubilder (Thumbnails) sollte man anschauen,
ehe endgültig bestellt wird.
Mangelhafte Auftragsbestätigungen
Anlass zur Kritik geben die Auftragsbestätigungen des Labors Color Drack
sowie jener Händler, die mit ihm zusammenarbeiten (Hartlauer, Niedermeyer):
Formate und Bildernamen sind nicht detailliert aufgelistet. Bei Pixum hingegen
liegt der Auftrag auf der Website zur Einsicht bereit und wird auch per E-Mail
versandt. Einige Labors generieren automatische E-Mails, die über den Stand der
Bearbeitung und die Abholbereitschaft informieren. Eine Auftragsbestätigung: „in
2–3 Tagen sind Ihre Fotos abholbereit“ (CEWE über Saturn) halten wir für zu
wenig. Vor allem, wenn ein Teil der Bilder nach 6 Tagen noch immer fehlt.
Blick nach Deutschland
Das WWW ist grenzenlos, nicht aber die EU: Ein deutsches Labor schickte uns
die Fotos als Gratis-Muster, um befürchtete Formalitäten zu umgehen, ein anderes
legte irrtümlich einen deutschen Zahlschein bei. Glücklicherweise wurde dies
korrigiert, sonst wären hohe Bankspesen (Auslandsüberweisung um 10 Euro) zu
berappen gewesen. Deutsche Labors bieten Panoramabilder im Format 25 x 75 cm
(manche Digitalkameras besitzen einen Modus, wie solche Ansichten einzeln
fotografiert und dann mithilfe des PCs zusammengesetzt werden). Oder fixfertige
Alben mit 150 Fotos – hier können österreichische Ausarbeiter noch lernen.
Etwas teurer
Dass Digitalbilder etwas teurer kommen als Fotos vom herkömmlichen Film,
wurde schon erwähnt. Dass aber oft eine Auftragspauschale eingehoben wird, ist
zum Ärgern; vor allem, wenn ein Auftrag programmbedingt nur 10 Bilder umfasst.
Offenbar möchten sich die Labors dafür schadlos halten, dass sie für
Digitalfotos keine Entwicklungskosten mehr verlangen können. In der Werbung
fallen diese Nebenkosten gern unter den Tisch.
Abwicklung klappte meist
Im Großen und Ganzen klappte die Abwicklung. Also: Nie wieder Frust mit
verschollenen Filmen! Die Dateien sind ja als Sicherungskopie daheim noch immer
greifbar. Gedauert hat es meist zwei bis drei Tage, ehe die Bilder abholbereit
waren. Der Gipfel des Komforts ist erreicht, wenn die Bilder direkt ins Haus
kommen. Allerdings dauert dies länger und kostet auch mehr. Und das Reklamieren
von Fehlern ist beim Händler wohl einfacher.
Rascher Wandel
Eines ist sicher: Dieser Test wird nur kurz aktuell sein. Jeder Anbieter
stellt seine Homepage alle paar Monate um. So ist auch zu hoffen, dass einige
Kinderkrankheiten ebenfalls bald der Vergangenheit angehören.