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Aufgespießt - Konsument 9/2001

 

Keine Scharlatanerie beim Arzt

Vertragsärzte der OÖ Gebietskrankenkasse dürfen fragwürdige oder schädliche Methoden nicht mehr anbieten, auch nicht gegen private Bezahlung. Die „schwarze Liste“ enthält derzeit 20 Verfahren, unter anderem Irisdiagnostik und Aromatherapie. Am vehementesten protestieren übrigens Mediziner, die Bioresonanztherapie durchführen, eine Methode, die Krankheiten mit körpereigenen Schwingungen behandeln will. In klinischen Studien erwies sie sich als unwirksam, doch als ideales Placebo (Scheinmittel). Durch Bioresonanztherapie kamen wegen Nichtbehandelns bereits drei Menschen ums Leben. Aber für die Praxis teuer angeschaffte Geräte müssen sich rentieren…

Wirbel um SMS-Werbung

Einige Aufregung hat das Schneeballsystem notify.at verursacht. Wer sich oder seine Freunde und Bekannten dort anmeldet, bekommt Werbe-SMS auf sein Handy und pro empfangener Werbebotschaft einen Schilling. Laut Rundfunk- und Telekom-Regulierungsstelle widerspricht das nicht den Bestimmungen über unerwünschte Werbung im Telekommunikationsgesetz. Es handelt sich auch um kein verbotenes Pyramidenspiel. Skepsis ist dennoch am Platz: Es ist fraglich, ob Unternehmen für diese Werbung wirklich bezahlen werden. Guthaben werden aber erst ab 500 Schilling ausbezahlt. Doch Name, Adresse und Kontonummer sind jedenfalls dort gespeichert. Schon probieren andere Unternehmen dieselbe Masche. Obwohl der Start müde verlief.

CD: Schleichender Verfall

CDs halten nicht ewig: Das Aluminium in der Beschichtung von CDs kann sich im Laufe der Zeit chemisch verändern. Der Laserstrahl tastet dann die gespeicherten Informationen nicht mehr ab. Der Tonträger wird unlesbar, ohne dass etwas zu sehen ist. Die Lebensdauer wird von Archiv-Experten mit etwa 25 Jahren angegeben. Die Industrie hielt entsprechende Warnhinweise bisher für überflüssig. Als haltbarste Tonträger haben sich übrigens Schellackplatten erwiesen – wenn sie nicht vorher zerbrechen.

Potenz-Geheimnis

Zur Stärkung der Manneskraft wird „Sex Aktiva“ um stolze 1473 Schilling für 120 Kapseln mit dem „natürlichen Wirkstoff aus Avena Sativa“ beworben. Dahinter verbirgt sich der gemeine Hafer. Haferschleim war bisher nicht als Aphrodisiakum bekannt, eher als Schonkost bei Magen- und Darmbeschwerden. Glaube kann ja Berge versetzen. Vielleicht greifen müde Männer nun zu Haferflocken. Die helfen gegen Impotenz vielleicht ebenso wenig, sind aber weitaus billiger. Vertrieben wird das Mittel von einer Liechtensteiner Postfachfirma. Also sind Reklamationen zwecklos, falls es doch nicht wirkt.

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