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Ahnenforschung - Unser KONSUMENT-Buch
"Ahnenforschung" - Das KONSUMENT-Buch Bild: Kittyfly, Karin Hildebrand Lau / Shutterstock.com; Montage: VKI

Ahnenforschung: Die eigene Familiengeschichte erkunden

Die Suche nach den eigenen Wurzeln macht Spaß und liefert mitunter erstaunliche Erkenntnisse. Unser aktuelles Buch hilft Ihnen mit praktischen Tipps und Anleitungen bei der Spurensuche.

Viele spannende Fragen

Woher stammt Ihr Familienname? Wo haben Ihre Vorfahren gelebt? Was waren deren Berufe? Wie finden Sie Verwandte, die Sie bisher gar nicht kannten? Gibt es dunkle Kapitel in der Familiengeschichte? So viele spannende Fragen, die dank Internet leichter zu erforschen sind als je zuvor. Das Buch zeigt traditionelle und neue Recherchemethoden und hilft  mit praktischen Tipps bei der Spurensuche. Sie werden sehen: Wenn der erste Schritt getan ist, kommen die weiteren fast von selbst.

Die Zeitfrage

Eins muss Ihnen freilich bewusst sein: Wer in die Ahnenforschung einsteigen will, sollte vor allem eines haben, nämlich Zeit. Denn schnell verliert man sich in den vielen Verzweigungen der eigenen Familie, schnell erwächst ein riesiger Stammbaum mit hunderten, ja tausenden Vorfahren. Hier gilt es, beharrlich den ein­geschlagenen Weg zu verfolgen, zielstrebig Antworten auf wichtige Fragen zu suchen und feinfühlig mit den Ergebnissen umzuge­hen. Ahnenforscher:in kann jede:r werden, vorausgesetzt man verfügt über Neugier und ein ­prinzipielles Interesse an Geschichte.

Hartnäckigkeit und Geduld

Schritt für Schritt geht es in die Vergangenheit, immer mehr Namen, Daten und Details tauchen auf. Doch oft entpuppt sich der eingeschlagene Weg als Sackgasse und man muss zurück an den Start. Hartnäckigkeit und Geduld sind daher weitere Charaktereigenschaften, die man mitbringen sollte. Das Ergebnis kann ein anderes sein als das, was man sich vorgestellt oder gewünscht hat. Familie kann man sich eben nicht aussuchen.

Bestellung in unserem Shop: "Ahnenforschung" - Das KONSUMENT-Buch von Uli Jürgens

Für Alt und Jung 

Wann ist der beste Zeitpunkt, um die eigene Familie zu erforschen? Das ist individuell verschieden. Es gibt ­jugendliche Forschende genauso wie Senior:innen. In den letzten Jahren beschäftigen sich immer mehr Frauen mit ihren Vorfahren, etwa in der Zeit der Kinderkarenz. Ganz allgemein sind Ahnenforscherinnen im Durchschnitt rund zehn Jahre jünger als ihre männ­lichen Kollegen. Häufig stellt sich das Interesse an der Familiengeschichte um die Lebensmitte ein, wenn das eigene Leben Fahrt aufgenommen hat, oder wenn Großeltern und Eltern sterben und man feststellt, dass man es versäumt hat, sie nach Familiengeheimnissen zu befragen. Manchmal ist es ein einschneidendes Erlebnis, das Menschen dazu animiert, ihre Familiengeschichte zu erforschen, manchmal ist es aber nur ein Zufall, der neugierig macht.

Improvisationskunst gefragt

Rätsel nach Rätsel wird gelöst, bis der erste Stammbaum erstellt ist, die ersten Daten verifiziert und die ersten Kon­takte hergestellt sind. Dabei können sich einem aber auch jede Menge Schwierigkeiten in den Weg stellen: Texte in Kurrent oder auf Latein, un­klare Familienverhältnisse oder (zu) viel Material, das innerhalb kürzester Zeit gesichtet werden muss. In schwierigen Situationen ist daher auch ein gewisses Maß an Improvisationskunst gefragt.

Gesamtgesellschaftliche Bedeutung

Familiengeschichten werden nicht mehr in alltäglichen Situationen – am Mittagstisch, bei der gemeinsamen Feldarbeit – weitergegeben. Heute treffen Cousins und Cousinen, Tanten, Onkel und die Familienältesten oft nur noch zu Geburtstagen, Weihnachtsfeiern oder Begräbnissen zusammen. Das mögen einige der Gründe sein, warum sich immer mehr Menschen mit ihrer Vergangenheit beschäftigen. Die Gesellschaft erforscht die Gesellschaft – auch wenn sich die meisten Familien­geschichtsforschungen innerhalb des Familienverbandes abspielen und selten den Weg in die Öffentlichkeit finden. Ahnenforschung hat eine große historisch-soziologische Bedeutung, da sie nicht nur persönliche Schicksale untersucht, sondern stets auch die kulturelle und gesellschaft­liche Entwicklung des Menschen ab­bildet.

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Ahnenforschung - Das KONSUMENT-Buch
"Ahnenforschung" - Das KONSUMENT-Buch Bild: Kittyfly, Karin Hildebrand Lau / Shutterstock.com; Montage: VKI

Tipps für den Einstieg

  • Der erste Schritt in die Ahnenforschung kann ein Koffer voller Erinnerungen auf dem Dachboden sein oder eine Frage, auf die es zunächst keine Antwort gibt.
     
  • Danach beginnt das Sammeln von Dokumenten, es folgt die Strukturierung der Daten und schließlich die Bearbeitung der Ergebnisse. Wenn der erste Schritt einmal getan ist, passieren die weiteren fast von selbst.
     
  • Wenn es Verwandte gibt, die sich an früher erinnern, ist es immer sinnvoll, mit ihnen zu sprechen. Solche Gespräche ergeben sich manchmal von selbst, manchmal werden sie extra vereinbart. Bereiten Sie sich für den fixierten Termin so gut wie möglich vor: Checken Sie nochmals die Namen der Verwandten, ungefähre Lebensdaten und Orte – so können Sie der erzählenden Person im Fall des Falles mit Informationen aushelfen.
     
  • In der Gesprächssituation selbst gilt: Hören Sie zunächst vor allem zu, und stellen Sie nicht zu viele Zwischenfragen. In einem weiteren Gespräch kann man auf unklare oder ungenaue Beschreibungen zurückkommen oder Jahreszahlen, Namen und Orte nochmals nachfragen. Stellen Sie möglichst konkrete Fragen. Erstens bekommen Sie darauf auch eine (hoffentlich) konkrete Antwort, zweitens ist die Gefahr, dass das Gespräch in eine andere Richtung abschweift, um einiges geringer.
     
  • Anekdoten lockern die Stimmung auf und gehören genauso zum Familien­narrativ wie alles andere. Achten Sie jedoch stets auch auf Lücken oder Leerstellen – hier gilt es behutsam nachzuhaken, denn oft verstecken sich in Seufzern, nachdenklichen Momenten oder schweigsamen Blicken die spannendsten oder berührendsten Geschichten. 
     
  • Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf mündliche Quellen. Auch wenn ältere Menschen von weit zurückliegenden Ereignissen scheinbar noch alle Details wissen, sollten Sie Namen und Daten nachprüfen. Erinnerungen verändern sich im Laufe eines Lebens, werden geschönt oder dramatisiert.

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  • Wenn Sie nicht sicher sind, fragen Sie besser zweimal nach der Schreibweise eines Namens. Sonst suchen Sie später in ­Kirchenbüchern oder anderen Quellen vergeblich. Auch ein Blick in ein historisches Lexikon kann sinnvoll sein, um Familienereignisse in den historischen Kontext zu stellen.
     
  • Bearbeiten Sie das Gehörte möglichst rasch. Nehmen Sie sich nach dem Gespräch Zeit und notieren Sie Name, Ort und Datum der befragten Person. Überlegen Sie außerdem, ob Ihnen ­Ungewöhnliches aufgefallen ist. Hier ist Sorgfalt besonders wichtig, sind es doch manchmal am Ende einer Recherche genau diese Notizen, die eine ­Familiengeschichte abrunden oder aber vollkommen in die Irre führen. Ein eigenes Heft, das Sie stets bei sich tragen, ist eine gute Idee. 
     
  • Vergessen Sie nicht, die gerade ­bearbeitete Quelle zu dokumentieren. Wenn Sie ein Dokument eines Verwandten bearbeiten, notieren Sie, um welches es sich handelt, ob es sich in Ihrem Besitz befindet oder bei dem Verwandten verblieben ist. Wenn Sie ein Zitat aus einem Buch notieren, schreiben Sie gleich Buchtitel und Seitenzahl dazu. Sonst finden Sie dieses Zitat niemals wieder.
     
  • Notieren Sie Internet-Links oder stellen Sie sie in Ihren Favoriten-Ordner. Es ist äußerst mühsam, solche Quellen wiederzufinden. Eine Art persönliche Literatur- und Linkliste ist ­daher sinnvoll, falls es später offene Fragen gibt.

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