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Ein Kleinkind, das mit Putzmitteln spielt.
Kind vor Waschmittelflasche Bild: Katerina Morozova/Shutterstock

UFI-Code hilft bei Vergiftungsunfällen

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Gefährliche Alltagsprodukte wie zum Beispiel Putzmittel oder ätherische Öle sollten unerreichbar verstaut werden. 

Kinder sind aber sehr einfallsreich, wenn ihnen ein Produkt gefällt, es auch in die Hände zu bekommen. Beim Hantieren und Ausprobieren kann es dann leicht geschehen, dass es auf die Haut gelangt, Spritzer in die Augen geraten oder ein Schluck davon genommen wird. Ein Unfall ist schnell passiert; rasche Hilfe ist dann erforderlich. 

Rufen Sie bei einem Unfall mit Haushaltschemikalien die Österreichische Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) an:
Notruf 0–24 Uhr: (01) 406 43 43
Nennen Sie dieser den konkreten Produktnamen und was damit passiert ist.

Im Video rede ich mit meiner Kollegin Daniela über den UFI und wir zeigen einige Beispiele her.

      Uff – ein UFI?

      Der 16-stellige UFI-Code (eindeutiger Rezepturidentifikator) wird künftig auf Produktetiketten immer häufiger zu finden sein. Bis 2025 ist dies für Konsumentenprodukte, die in der Europäischen Chemikalienverordnung geregelt sind, vorgeschrieben. Die Angabe des UFI-Codes soll der VIZ helfen, das Produkt und seine Inhaltsstoffe schneller zu identifizieren, sodass Sie schneller korrekt beraten werden können.

      Was auf einem Etikett zu finden ist
      Vorsicht vor giftigen Produkten im Alltag: Was auf einem Etikett zu finden ist. Bild: Europäische Chemikalienagentur ECHA

      Dazu zählen

      • Klebstoffe wie übliche Klebestifte oder Spezialklebstoffe für Tapeten oder Fußbodenbeläge
      • Luftbehandlungsprodukte von Duftsprays bis hin zu Duftkerzen und ätherische Ölen
      • Bastel- und Künstlerbedarf wie Finger- oder Hobbyfarben
      • Reinigungs- und Instandhaltungsprodukte für Innenräume wie Küchen oder Badezimmer als auch für Außenbereiche
      • Waschmittel, Waschhilfsmittel, Weichspüler und Geschirrspülmittel
      • Liquids für E-Zigaretten
      • Gartenchemikalien wie Pflanzendünger und Pestizide
      • Brennstoffe wie flüssige Grillanzünder und Lampenpetroleum
      • Tinten und Toner für Drucker

      Was auf den Etiketten noch zu finden ist

      Auf etwaige Gefahren durch Haushaltschemikalien weisen auch die sogenannten Gefahrenpiktogramme hin. Das sind schwarze Symbole, wie Fisch oder Rufzeichen auf weißem Grund mit knallrotem Rahmen. Wenn ein Produkt damit gekennzeichnet ist, so ist auf der Verpackung auch die Chemikalie zu finden, die der Grund dafür ist. DIE UMWELTBERATUNG hat rund um die Gefahrenpiktogramme Informationen zusammengestellt:
      Klein, aber oho: Gefahrenpiktogramme (umweltberatung.at)

      Beispielsweise findet man ein Flammenzeichen für "Leicht- bzw. hochentzündlich" bei einem hohen Gehalt an Alkohol. Dies gilt allerdings nur für Alltagsprodukte, wie sie oben genannt sind. Bei Lebensmitteln oder Kosmetika sind diese Warnzeichen und der UFI nicht zu finden. Schnaps oder Parfüm z.B. können aber aufgrund des Alkoholgehaltes auch brennbar sein.

      Wichtig sind auch die Warnhinweise und die Hinweise für die Anwendung, Lagerung und Entsorgung der Produkte.

      Meine Tipps für Sie!

      Beim Einkauf

      • Achten Sie darauf, dass auf den Etiketten der Produkte möglichst keine Gefahrenpiktogramme abgebildet sind. Dies sind meistens die harmloseren Produkte.
      • Überlegen Sie, ob Sie manche Produkte wirklich benötigen, die eine Gefahr bedeuten können: viele „Spezialmittelchen“ bringen wenig und sind leicht durch übliche Produkte zu ersetzen. Das kommt billiger und bedeutet eine Gefahrenquelle weniger.

      Zu Hause

      • Bewahren Sie diese Produkte für Kinder unzugänglich auf.
      • Seien auch Sie selbst vorsichtig bei der Verwendung der Produkte und achten Sie auf die Anwendungshinweise.

      Seien Sie auf etwaige Unfälle vorbereitet

      • Sehen Sie nach, ob die Produkte, die Sie zu Hause haben, bereits einen UFI-Code aufweisen.
      • Speichern Sie die Telefonnummer der Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) und Ihres Arztes in Ihrem Handy.

      Susanne Stark - Expertin: Umweltzeichen, Chemie
      Dr. Susanne Stark - Expertin: Umweltzeichen, Chemie Bild: VKI

      Seit 2009 bin ich im VKI für das Österreichische Umweltzeichen und das EU-Ecolabel zuständig. Alles rund um Schadstoffe ist mein Kernbereich.

      Susanne Stark, Chemikerin

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