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Kleinbild-Farbfilme - Scharfe Klassiker

  • Erfreuliche Weiterentwicklung
  • Filme für alle Lebenslagen
  • Beste Ergebnisse mit Diafilmen

Man kann über die Sinnhaftigkeit des APS-Systems (Advanced Photo System) streiten, doch einen indirekten Vorteil hat es gebracht: Die altgewohnten Kleinbildfilme haben von den Verbesserungen des Filmmaterials hinsichtlich Empfindlichkeit, Körnigkeit und Auflösung mitprofitiert, die das kleinere APS-Negativformat (17 x 30 statt 24 x 36 Millimeter) erforderlich gemacht hat. So kommt es, dass der Kleinbildfilm auch gegenüber der digitalen Fotografie weiterhin punktet, wenn es um gestochen scharfe Papierbilder beziehungsweise um ansehnliche Vergrößerungen (weit über das Format 10 x 15 hinaus) geht.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Beim derzeitigen Preis-Leistungs-Verhältnis von Kameras, Filmen und Ausarbeitung gibt es für Normalverbraucher kaum wirklich überzeugende Argumente für einen raschen Umstieg in die digitale Welt – noch dazu, wo die Digitalisierung herkömmlicher Fotos dank Scanner beziehungsweise Fotolabor und CD-ROM kein Problem ist.

Randerscheinung: Diafilme

Jetzt schon eine Randerscheinung sind hingegen Diafilme, wenngleich ambitionierte Fotoamateure genau wissen, was sie an ihnen haben: unschlagbar scharfe, brillante Bilder, die durch die Projektion auf die Leinwand beeindruckend groß herauskommen. Freilich ist der Aufbau von Projektor und Leinwand mühsam, die Aufbewahrung der Dias und des Zubehörs ist Platz raubend, Papierabzüge sind qualitätsmäßig nur eine halbe Sache und obendrein teurer als Fotos vom Negativ.

Schwerpunkt ISO-200 und -400 Filme

Wir haben uns Farbnegativ- und Diafilme angesehen, oder genauer gesagt, die von ihnen gelieferten Ergebnisse. Der Schwerpunkt lag bei ISO-200- und ISO- 400-Filmen, wobei ISO-200-Filme überhaupt die Standardfilme schlechthin sind. Sie haben in den vergangenen Jahren die davor meistverkauften ISO-100-Filme stark zurückgedrängt.

ISO-, ASA- und DIN-Werte

Die ISO-Zahlen (International Organization for Standardization) entsprechen übrigens den ASA-Werten (American Standards Association). Immer mehr in den Hintergrund geraten die DIN-Bezeichnungen in Grad, die aber zumindest auf den Filmverpackungen und/oder -patronen noch zusätzlich angegeben werden (zum Beispiel ISO 200/24°).

Je höhrer die Zahl, desto weniger Licht

Je größer die Zahl, desto empfindlicher der Film und desto weniger Licht wird beim Fotografieren gebraucht (ein ISO- 400-Film kommt mit einem Viertel der Lichtmenge eines ISO-100-Films aus). Das ermöglicht kürzere Verschlusszeiten oder kleinere Blenden, wodurch die Verwackelungsgefahr sinkt und die Schärfentiefe steigt. Derzeit eine Ausnahmeerscheinung ist der Fujicolor Superia 1600, der mit einem Sechzehntel des von einem ISO-100-Film benötigten Lichts auskommt und daher besonders geeignet ist für Aufnahmen in der Dämmerung ohne Blitz. Anders als bei früheren Fabrikaten muss man bei diesem hoch empfindlichen Film keine allzu deutliche Einbuße bei der Schärfe mehr in Kauf nehmen. Natürlich haben diese Vorteile ihren Preis.

Naturgetreue Wiedergabe

Vorbei sind größtenteils auch die Zeiten der grün- oder blaustichigen Fotos – außer, im Labor passiert bei der Ausarbeitung ein Fehler. Vom Filmmaterial selbst werden die Farben meist annähernd naturgetreu wiedergeben. Nur der Kodak Elite Chrome 400-Diafilm hat einen deutlichen Rotstich. Dies ergibt zwar weniger naturgetreue, dafür aber satte, warme Farben, die in manchen Fällen erwünscht sein können.

Belichtungstoleranz bei Negativfilmen

Anders als Diafilme, die sehr genau belichtet werden müssen, haben Negativfilme einen relativ großen Spielraum – zumindest was die Überbelichtung betrifft: Eine Abweichung von drei Blenden- oder Zeitstufen (+ 9 Grad) ist kein Problem und kann vom Labor ausgeglichen werden. Die Folgen einer Unterbelichtung sind hingegen schon ab einer einzigen Blendenstufe (– 3 Grad) sichtbar. Wenn auf dem Negativ zu wenig zu sehen ist, kann auch das Labor keine natürlich wirkende Helligkeit dazuzaubern.

Folgende Kleinbild-Negativfilme finden Sie in den Regalen

Empfindlichkeit (ISO)

Anwendungsbereiche

100/21°

Außenaufnahmen bei strahlender Sonne und sehr heller Umgebung (Sonne, Schnee)

200/24°

Universalfilm für alle herkömmlichen Anwendungen im Innen- und Außenbereich

400/27°

Schlechtwetteraufnahmen, Sportaufnahmen, Innenaufnahmen mit Blitz auf größere Entfernung

800/30° und 1000/31°

Innenaufnahmen bei Tageslicht sowie Zoomaufnahmen im Innenbereich (besonders wichtig bei der lichtschwachen Zoomoptik von Kompaktkameras)

1600/33°

Aufnahmen ohne Blitz bei wenig Licht

Agfa-Gevaert GesmbH,
Mariahilfer Straße 198, A-1150 Wien,
(01) 891 12-0

AS: Schlecker Anton GesmbH,
Stelzerstraße 5, A-4020 Linz,
(0732) 77 82 91-0

Fuji Film Österreich GesmbH,
Traviatagasse/Pfarrgasse, A-1230 Wien,
(01) 616 26 06-0

Kodak GesmbH,
Albert-Schweitzer-Gasse 4, A-1140 Wien,
(01) 970 01-0

Keine Preisfrage. In der Regel sind bei den Kleinbildfilmen die Preisunterschiede größer als die Qualitätsunterschiede.

Kühl lagern. Unbelichtete Filme sollten Sie an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahren. Gut geeignet ist der Kühlschrank.

Rasch entwickeln. Lassen Sie teilbelichtete Filme nicht monatelang in der Kamera und bringen Sie belichtete Filme so rasch wie möglich zum Entwickeln, sonst können die Farben verblassen.

Ablaufdatum beachten. Sonderangebote sind oft knapp datiert, wobei kurzfristige Überschreitungen aber meist problemlos sind.

Im Gemeinschaftstest mit der Stiftung Warentest: 9 Kleinbild-Farbnegativfilme (Lichtempfindlichkeiten von ISO 200/24°, 400/27°, 1600/33°) und 9 Diafilme (ISO 100/21°, 200/24°, 400/27°).

Farbwiedergabe

Sehtest: Fünf erfahrene Prüfpersonen beurteilten pro Film folgende Motive: eine Person mit künstlichem Hintergrund (Sand, Himmel mit Wolken), einen bunten Kunstblumenstrauß, 14 CIE-Testfarben nach DIN 6169 T.2 inklusive einer 16-stufigen Graureihe nach ISO/IEC 15775 bzw. DIN 33866 und eine Hauttontestkarte (BBC Nr. 61). Belichtung aller Filme von Unter- zu Überbelichtung in sieben Stufen: von – 4,5 bis + 4,5 Grad bei Dia-, und von – 6 bis + 12 Grad bei Negativfilmen.

Messung (farbmetrische Kennzeichnung): Untersuchung aller Filme anhand der Testfarben im Kunstblumenstrauß-Motiv. Die Farben wurden für die Normalbelichtungsstufe mit Farbmessgeräten in Aufsicht bzw. in der Projektion gemessen und die Wiedergabe nach DIN 6169 gekennzeichnet.

Schärfe

Kontaktbelichtung der Filme mithilfe von Strichrastern, die in eine mit einer Chromschicht bedampfte Glasplatte eingeätzt waren. Zwei Fachleute bestimmten das Auflösungsvermögen des Films unter dem Mikroskop.

Zusätzlich wurden Diafilme in der Projektion und Negativfilme anhand von Großkopien (30 x 40 cm) bezüglich Körnigkeit und Gesamteindruck visuell bewertet.

Belichtungsspielraum

Fünf geschulte Prüfpersonen beurteilten zwei Motive in den für den Sehtest angefertigten Belichtungsreihen. Aus den gemittelten visuellen Beurteilungen der Farbwiedergabe wurde der Belichtungsspielraum für noch annehmbare Aufnahmen festgestellt.

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