Test Digitalkameras: Die Smartphones setzen die preisgünstigen Digitalkameras unter Druck. Im oberen Segment liegen die Systemkameras weiterhin im Trend.
Topmodelle (High-End) und Einsteigermodelle (Basic) – so gestaltete sich lange Zeit die Einteilung der jeweils aktuellen Digitalkameras, und daraus ließen sich in unseren Tests gewisse Empfehlungen ableiten. Mittlerweile ist es bei den Digitalkameras allerdings schwieriger geworden, eine klare Trennung vorzunehmen, denn sowohl das Angebot auf dem Markt als auch die Nachfrage hat sich verändert.
38 neue Digitalkameras im Test
So erfährt das Segment der Einsteigermodelle starke Konkurrenz durch die Smartphones, die mit immer höherer Auflösung, Blitzlicht, Videofunktion, integrierter Nachbearbeitungsmöglichkeit und teilweise schon mit optischem Zoom aufwarten. Ihre Handlichkeit und die Internetanbindung für das unmittelbare Hochladen eines Fotos in ein soziales Netzwerk oder den Versand per E-Mail machen Smartphones zusätzlich attraktiv, wenn es darum geht, den Augenblick einzufangen. Auch deren Bildqualität ist heute in vielen Aufnahmesituationen akzeptabel.
Nokia 808 PureView im Digitalkameratest
Nun ist es sogar erstmalig der Fall, dass sich mit dem Nokia 808 PureView ein Smartphone im Testfeld befindet, das ganz bewusst den Digitalkameras Konkurrenz macht. Dass dieses Gerät im direkten Vergleich mit den Kameras die eigenen hohen Ansprüche nicht erfüllen kann, ist ein anderes Thema. Jedenfalls bestätigt es, wohin der Trend im bisher klar abgegrenzten Revier der Digitalkamera-Einsteigermodelle momentan geht.
Größere Sensoren, stärkere Zooms
Als Reaktion der Kamerahersteller ist ein gewisser Aufrüstwettlauf festzustellen. Mittlerweile, das zeigt unser Test, findet man in den Geräten Sensoren mit deutlich mehr als 10 Megapixel (MP) und Zoomobjektive mit Faktor 24, 26 oder im Extremfall 40. Letzteres entspricht einem Brennweitenbereich von 22 bis 896 mm äquivalent zu Kleinbild.
Grenzen zwischen Kameraklassen verschwimmen
Auf die Sinnhaftigkeit solcher Superzooms gehen wir in dem Test noch näher ein. Tatsache ist, dass rein anhand solcher Eckdaten die Grenze zwischen den Einsteiger- und den Topmodellen verschwimmt. Bauform und Größe sind ebenso wenig Anhaltspunkte. Trotzdem besteht ein – von außen nicht sichtbarer – Unterschied, nämlich die verschiedenen Sensorgrößen.
Je kleiner der Chip, desto kleiner die Pixel, desto geringer die Lichtstärke. Deshalb ist ein direkter Vergleich zwischen den Kameramodellen, die wir im Test unter die Einsteigermodelle gereiht haben, und jenen, die sich unter den Topmodellen befinden, nicht aussagekräftig (genau genommen ist die Einteilung eher als Qualitätseinstufung zu sehen, denn auch ein Superzoom-Modell aus der unteren Klasse ist kein Einsteigermodell im eigentlichen Sinne mehr).