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Digitalkameras - Pixelriesen in allen Größen

, aktualisiert am

  • Große Auswahl, wenig Neues
  • GPS-Empfänger und Projektor setzen Trends
  • Vergleichbarkeit nur innerhalb einer Kameragruppe

Gezählte 42 neue Kameramodelle haben sich im Laufe von Herbst und Winter angesammelt. Dazu kommen jene, die immer noch erhältlich sind. Sie sind zwar ein paar Monate älter, aber deshalb noch lange nicht schlechter. Genügend Auswahl also für alle, die in nächster Zeit eine Neuanschaffung planen.

Die mehrheitlich recht kompakten und einfach bedienbaren Einsteigermodelle machen immer noch den Großteil der Kameras aus. Aber auch auf die Ansprüche der steigenden Zahl fortgeschrittener Fotografen wird nicht vergessen. Superzoom- Kameras konkurrieren hier mit digitalen Spiegelreflexmodellen (D-SLR).

Werte um die 12 Megapixel

Was im aktuellen Test insgesamt auffällt, ist die Angleichung der Megapixel-Werte. Ein einziges Modell bleibt knapp unter 10 MP, der Rest liegt zwischen 10 und 12,5 MP, unabhängig davon, ob es sich um eine handliche „Westentaschenausführung“ oder um eine große D-SLR handelt.

Das ist allerdings eine rein äußerliche Angleichung, denn in kompakten Modellen sind flächenmäßig kleinere Bildsensoren (CDD-Chips) eingebaut, wodurch auch jeder einzelne der 10 bis 12 Millionen Bildpunkte, die sich auf dem CCD-Chip drängen, entsprechend kleiner ausfällt. Das macht sich in Form einer schlechteren Bildqualität (beispielsweise stärkerem Bildrauschen) bemerkbar.

EXR Sensoren

Fuji experimentiert hier mit einer neuen Generation von Sensoren mit der Bezeichnung EXR, die eine qualitative Verbesserung bringen sollen. Im Test waren zwei EXRKameras vertreten (eines ein Einsteiger-, das andere ein Topmodell), die „durchschnittlich“ bewertet wurden; dazu ist also noch keine eindeutige Aussage möglich. Auch die Qualität der Optik ist immer noch ein entscheidender Punkt, wenn es um gute Bilder geht.

In jedem Fall liefert nur ein Vergleich von Modellen innerhalb derselben Gruppe ein aussagekräftiges Ergebnis.

 

Technische Trends

Neues Speichermedium

Ein allgemeiner Trend ist der Übergang der meisten Hersteller zur Verwendung von SDHC-Karten. Diese sind eine Weiterentwicklung der bekannten SD- Karten und bringen unter anderem der Vorteil höherer Speicher- und Übertragungsgeschwindigkeiten.

Der Haken dabei: Ältere Kartenlesegeräte kommen mit SDHC-Karten nicht zurecht. Ein Neukauf ist unausweichlich, aber auch dabei sollte man unbedingt auf die Kompatibilität von Karte und Lesegerät achten.

Touchscreen

Häufiger geworden sind Touchscreen-Displays. Die Menüführung erfolgt hier nicht über Tasten, sondern per Fingerberührung, was – ähnlich wie bei den Handys – auch eine Frage der Gewohnheit und der persönlichen Präferenzen ist.

Geotagging

Ein Extra mit Zukunft sind sicherlich integrierte GPS-Empfänger, die die aufgenommenen Fotos mit exakten geografischen Daten versehen. Man spricht hier auch von Verortung oder neudeutsch Geotagging. Im aktuellen Test ist nur ein einziges Modell entsprechend ausgestattet (Samsung ST1000), und die Daten können in diesem Fall nur mittels PC ausgelesen werden.

Projektor

Vorbildwirkung für zukünftige Modelle dürfte wohl auch der integrierte Projektor der Nikon Coolpix S1000pj haben. Aufgenommene Fotos können sofort mittels LED-Licht projiziert werden, z.B. an eine Zimmerwand.

 

Öko-Design von Digitalkameras

Nicht nur die Qualität der Digitalkameras wurde getestet sondern auch, wie umweltgerecht sie gestaltet sind – Schlagwort Öko-Design.

Elektronikmüll wächst und wächst

Auf jeden Bürger Europas entfallen derzeit rund 14 kg Elektronikschrott pro Jahr. Der Wert wächst jährlich um 5 Prozent, schneller als bei jedem anderen Hausmüll. Digitalkameras sind zwar recht klein, aber sie werden massenhaft erzeugt, ihre Lebensdauer beträgt geschätzte 18 Monate und sie enthalten eine Reihe gefährlicher Stoffe (Schwermetalle, Kleber, Chemikalien).

Über 80 Prozent der potenziellen Auswirkungen einer Kamera auf die Umwelt werden durch ihr Design bestimmt. Das heißt der Hersteller hat es in der Hand, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das die Umwelt weitgehend schont oder aber sehr gefährdet. Man spricht vom Öko-Design eines Produktes.

Was macht ökologisches Design aus?

Das Öko-Design ist abhängig vom Gewicht und der Art der verwendeten Materialien. Vor allem Printplatte, Verdrahtung, Akku und Display sind jene Bereiche, in denen gefährliche Substanzen Verwendung finden (Blei, Quecksilber, Phthalate, …).

Eine wichtige Rolle spielt auch die Lebensdauer. Je länger die Kameras in Verwendung sind, desto weniger Müll fällt an. Damit in Zusammenhang steht auch die Frage, wie leicht man eine Kamera reparieren kann. Billige Modelle lassen sich kaum auseinandernehmen und schon gar nicht wieder zusammenbauen.

Recycling und Zubehör

Am Ende des Kameralebens sollten die Teile ebenfalls leicht voneinander getrennt werden können (je mehr Schrauben und je weniger Klebstoff, desto besser). Die unterschiedlichen Materialien sollten möglichst rein sein (Metall, Kunststoff, …); umso leichter kann man sie recyceln und umso wertvoller sind die recycelten Stoffe. Verbundstoffe sind da ein großer Nachteil.

Neben der eigentlichen Kamera gilt es noch Folgendes zu prüfen: den Akku (wie hoch ist der Energieverbrauch, wie lange hält er), die Verpackung (meist ist sie überdimensioniert oder es wird nicht recyclierbares plastifiziertes Papier verwendet) und schließlich auch die Bedienungsanleitung (manche davon sind schwerer als die Kamera und umfassen über 20 Sprachen; je einfacher die Bedienung, desto kürzer kann die Bedienungsanleitung ausfallen).

Öko-Design-Untersuchung

Im Rahmen des aktuellen Digitalkamera-Tests wurde auch eine Öko-Design-Untersuchung vorgenommen. Dafür wurden von jenen 10 Markenherstellern, die auch dem Ethik-Test unterzogen wurden, jeweils 2 Modelle (für Einsteiger bzw. Fortgeschrittene) ausgewählt.

Ergebniss: bestenfalls durchschnittlich

13 der 20 Modelle wurden mit einem D (= schlecht) bewertet, der Rest mit C (= durchschnittlich). Am schlechtesten wurde die Verpackung beurteilt, nicht viel besser die Bedienungsanleitung. Die Zerlegbarkeit (dismantling) kann noch als gut bis akzeptabel bezeichnet werden. Nur durchschnittlich sind hingegen Reparaturfähigkeit und Recycling zu werten. Einzig die Lebensdauer des Akkus wurde durchwegs gut beurteilt.

Am besten wurde die Pentax Optio E80 bewertet. Sie ist die einzige Kamera, die in keinem Teilbereich schlechter als durchschnittlich abgeschlossen hat. Sie liefert den Beweis, dass auch billige Kameras (mittlerer Preis 95 €) umweltverträglich gestaltet werden können. Als Marke konnte Samsung brillieren (beide Modelle landeten im Spitzenfeld). Große Verlierer sind Nikon und Sony (beide Modelle am unteren Ende des Rankings).

Ethik-Test als Gesamtbewertung einer Marke

Natürlich kann man vom Öko-Design zweier Modelle nicht auf das Umwelt-Standing einer Marke schließen. Andere Modelle derselben Marke können auf ganz andere Werte kommen. Außerdem müssen auch die Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt berücksichtigt werden. Daher wird auch unser Ethik-Testurteil nicht infrage gestellt – hier hat ja Nikon am besten abgeschnitten. Selbst wenn man die Öko-Design-Ergebnisse in das Ethik-Testurteil integrieren würde, bliebe die Reihenfolge unverändert: klarer Vorsprung für Nikon, Pentax als Schlusslicht.

 

Tabelle: Einsteigermodelle

Tabelle: Modelle für Fortgeschrittene

Tabelle: Topmodelle

Testkriterien

Aus einem internationalen Gemeinschaftstest veröffentlichen wir regelmäßig Ergebnisse für jene Modelle, die auch für den österreichischen Markt von Bedeutung sind.

Zwei Testurteile: automatisch und manuell

Bei einfachen Kameras ist üblicherweise der Automatik-Betrieb wichtiger, bei Spiegelreflex-Kameras sind es die Möglichkeiten zur manuellen Einstellung. Daher vergeben wir in unserer Tabelle zwei Testurteile: eines für den Automatik- und eines für den manuellen Betrieb.

Bildqualität (30%)

Gemessen werden die Auflösung in der besten Qualitätsstufe, Farbwiedergabe, Bildrauschen bei geringem Licht, Autofokus, Vignettierung und Verzerrungen. Dabei wird nicht nur im Labor, sondern auch im Freien bei Sonnenlicht fotografiert. Mehrere Testpersonen beurteilen in einem Sehtest die Bilder (Einstellung manuell und automatisch) über einen hochwertigen Monitor. Bei Vorhandensein eines Bildstabilisators werden Aufnahmen mit und Aufnahmen ohne Zuschaltung dieser Funktion einander gegenübergestellt.

Sucher und Monitor (15%)

Die Abweichungen des aufgenommenen Bildes vom Sucher- und Monitorbild werden in der Tele- und Weitwinkeleinstellung, die Ablesbarkeit des Monitors bei hellem und geringem Umgebungslicht bewertet.

Blitz (10%)

In einem Prüfraum wird die Blitzausleuchtung für 1 m, 3 m und 5 m Entfernung ermittelt und die automatische Anpassung an die Belichtungssteuerung beurteilt.

Vielseitigkeit (10%)

Bewertet werden die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten, die Anpassungs- und die Ausbaufähigkeit des Systems.

Handhabung (25%)

Bewertet werden die Bedienungsanleitung, die Bedienelemente, Sucher und/oder Monitor, die Menüführung, die Schnelligkeit des Datenaustausches, die Einschaltdauer, die Auslöseverzögerung im Automatikmodus, der Wechsel des Speichermediums, die Funktion des Autofokus und der manuellen Einstellmöglichkeiten sowie der Batterie-/Akkuwechsel.

Stromversorgung (10%)

Bewertet wird, wie viele Bilder mit einem Batterie-/Akkusatz gemacht werden können, bis die Warnanzeige erscheint oder die Kamera abschaltet.

Preise zum Erhebungszeitpunkt

Die Preise, die Sie in den Tabellen finden, beziehen sich auf den Erhebungszeitpunkt und können sich inzwischen geändert haben. Üblicherweise sind sie billiger geworden.  

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