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Digitalkameras - Moment-Aufnahme

  • Der Markt wird immer vielfältiger
  • Preisspektrum von 190 bis 2550 Euro
  • Was möchten Sie damit machen?

Wieviel darf es denn kosten?

Das ist die Gretchenfrage, wenn es heute um Digitalkameras geht: Will man dafür weniger als 200 Euro oder lieber doch mehr als das Zehnfache auf den Tisch blättern? Denn, so zeigt unser aktueller Test von 17 Modellen, beides ist am Markt „drinnen“. Und das ist eine Preisspanne, wie man sie für andere „gute“ technische Geräte derzeit wohl kaum findet. Das bedeutet für den Konsumenten aber auch, sich mit der Frage auseinander zu setzen: „Was will ich mit dem Ding eigentlich tun?“

Pocket-, Kompakt- und Spiegelreflex

Wir haben die Ergebnisse dieses Tests deshalb in drei Kategorien zusammengefasst: die Klasse der „Pocket“, jene der „Kompakten“ und schließlich die Kategorie der „Spiegelreflexkameras“. Der Durchschnittspreis für die ganz Kleinen liegt bei 370 Euro, jener für die Kompakten bei 550 Euro und der für die Spiegelreflexkameras bei 1980 Euro – wobei es innerhalb der Gruppen jeweils erhebliche Preisunterschiede gibt.

Pocket: Klein ist Trumpf

Darunter verstehen wir die Digicams „für die Westentasche“. Sie zeichnen sich durch geringe Abmessungen und Gewicht aus, sind somit ideal für jene Fotografen, die ihre Kamera immer mit dabeihaben wollen, ohne dass diese in Sakko oder Handtasche „aufträgt“. Erfreulich – im Unterschied etwa zu unserem Test in Heft 12/2003: Selbst diese Winzlinge sind heute schon mit einem 3fach-Zoom ausgestattet und bringen es überwiegend auf ein „gutes“ Testurteil.

Minimum an Speicher

Wer sich mit niedrigster Aufnahmequalität (im JPEG-Fotoformat) zufrieden gibt, bringt mit den mitgelieferten Speichermedien immerhin zwischen 33 und 170 Aufnahmen auf die Speicherkarte; in höchster Qualität wird es aber bei manchen schon knapp: Zwischen 4 (Casio QV-R40) und 21 Aufnahmen (Kodak EasyShare DX 4530) liegt die Kapazität. Generell statten die Hersteller ihre Geräte aber in allen Klassen mit nur einem Minimum an Speicherkapazität aus – man sollte deshalb bereits bei der Geräteanschaffung den Preis für eine Erweiterung mit ins Kalkül ziehen. Auffällig in der Pocket-Klasse: Die Anzahl der Bildpunkte (Pixel) reicht selbst in dieser „Einsteigerklasse“ bereits von 2 bis 5 Millionen Pixel (Megapixel = MP).

Kompakt: Mehr Möglichkeiten

Diese Digitalkameras entsprechen in Form, Aussehen und Gewicht ihren Namensvettern aus der herkömmlichen, analogen Fotografie: Hier trägt man bei den meisten Geräten schon fast ein halbes Kilo mit sich herum, will man immer „schussbereit“ sein. Dafür sind aber auch die Gestaltungsmöglichkeiten vielfältiger: Bis zu 10fach-Zoom, bis zu fast 400 Aufnahmen in niedrigster Qualität (Olympus Camedia C-5000 Zoom), zwischen 3 und 6 voreinstellbare Aufnahmeprogramme für verschiedene Shooting-Situationen, Blenden- und Zeitvorwahl sowie manuelle Scharfstellung (außer Kodak EasyShare DX 6490 Zoom und Toshiba PDR-M700) erlauben hier stärkere Einflussnahme auf die Bildgestaltung.

Viele Pixel ist nicht gleich gute Qualität

Die Auflösung der Chips liegt zwischen 3,1 und 5,1 MP. Es sei aber an das erinnert, was wir bereits im Dezember-Heft ausführlich dargestellt haben: Die Bildpunkte allein sagen noch nichts über die Bildqualität aus. Beachten Sie zur Beurteilung dieses (wichtigen) Punktes vielmehr das Ergebnis in der Spalte „Bildqualität“ in der Tabelle.

Spiegelreflex: für „Profis“

Drei Kandidaten finden sich in dieser Gruppe, die sich an den Fotografen mit semiprofessionellem Anspruch wendet. Dem Anspruch sollte aber – und das wird in „digitalen Zeiten“ gerne übersehen – auch das entsprechende Foto-Wissen gegenüberstehen (oder die Bereitschaft, sich dieses zu erarbeiten). Nur dann machen die im Schnitt doch noch recht teuren Geräte Sinn (die Preisunterschiede für ein „sehr gutes“ Gerät liegen bei 100 Prozent). Alle kommen dennoch ohne mitgeliefertes Speichermedium daher; alle verfügen über voreinstellbare Programme, keines über die Möglichkeit, auch kurze Videosequenzen aufzuzeichnen (im Unterschied zu allen anderen im Test vertretenen Modellen).

Video ja, aber in schlechter Qualität

Dies erscheint allerdings als verschmerzbares Manko, da die Qualität der Videoaufzeichnungen ohnehin meist nicht über den Fun-Faktor hinauskommt. Der Zoombereich geht vom Zwei- bis zum Vierfachzoom, er muss aber manuell über einen Einstellring gewählt werden; alle anderen Modelle im Test (mit Ausnahme der Minolta Dimage A1) verfügen hingegen über ein Motor-Zoom. Alles in allem mag man sich schon fragen, ob – trotz der zahlreichen manuellen Einstellungsmöglichkeiten und der guten Bildergebnisse – der Aufwand von 1200 bis 2550 Euro für ein Spiegelreflex-Gerät wirklich gerechtfertigt ist.

Worauf es noch ankommt

Generell sollte man noch auf die Stromversorgung der Kameras achten: „Normale“ Batterien oder Akkus sind herstellerspezifischen Lösungen vorzuziehen, da man sie auf Reisen in entlegenere Regionen leichter nachbesorgen kann. Und: Beachten Sie bitte auch die Ergebnisse in der Spalte „Empfohlener Modus“. Wer ungern an allerlei Knöpfchen drückt und deshalb möglichst wenige Einstellungen manuell vornehmen möchte, für den wird eine Kamera, die im auto(matischen)-Modus bessere Ergebnisse bringt als im man(uellen), wohl empfehlenswerter sein.

Kompetent mit Konsument

Sparen. Auch Geräte der Pocket-Klasse bringen gute Ergebnisse für den „Alltagsfotografen“. Man kann sie mühelos immer mit sich führen.

Gestalten. Durchschnittlich ambitionierte Fotografen werden wohl am ehesten in der Kompakt-Klasse fündig. Hier besonders auf Preisunterschiede achten.

Abwarten. Gemessen am Preis sind bei den Spiegelreflexkameras wohl noch Verbesserungen zu erwarten. Gerade am Sektor Spiegelreflex ist in nächster Zeit mit einem Umbruch zu rechnen, die ersten Geräte mit speziell gerechneten Objektiven sind bereits in diesem Test vertreten.

Preisvergleich. Nicht vergessen: Speicherkarte, Akkus und Ladegerät beim Vergleich berücksichtigen.

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