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Digital-TV - Die Zukunft des Fernsehens

Die Digitalisierung des Fernsehens ist schon seit geraumer Zeit ein Thema, doch wie aktuell ist es wirklich?

Neue Übertragung mittels Satellit

Hinter dem Begriff Digitalisierung steckt im Grunde nichts anderes als die Änderung des Übertragungsverfahrens zwischen Sender und Empfänger von den bisherigen analogen Signalen zu digital codierten. In vielen Ländern wird diese neue Übertragungsart schon weit reichend eingesetzt (z.B. USA, Großbritannien, Skandinavien).

Auch bei uns ist der Empfang über Satellit längst auf digitalem Wege möglich. Doch eine österreichweite, flächendeckende Versorgung, auch über Antenne, wird noch einige Jahre auf sich warten lassen. Spätestens 2010 muss aber auch der gesamte terrestrische Empfang digital erfolgen und alle analogen Sender müssen abgeschaltet werden, das wurde durch die EU geregelt.

Preise werden günstiger

Um in den Genuss dieser Technik zu gelangen, brauchen Sie sich kein neues TV-Gerät anzuschaffen, sie benötigen allerdings eine digitaltaugliche Empfangseinheit (Set-Top-Box, digitaler Sat-Receiver etc.). Dieses Gerät wandelt das digitale Signal wieder in ein analoges um, damit Ihr herkömmliches TV-Gerät es interpretieren kann. Eine Set-Top-Box kostet – je nach Ausstattung – zwischen 100 und 500 Euro. Wir empfehlen Ihnen aber, mit der Anschaffung einer solchen noch zuzuwarten, denn kurz vor der Umstellungsphase werden die Preise fallen und die Technik wird ausgereifter sein.

Empfang über SAT-Receiver und Kabel möglich

Empfangen Sie bereits Ihr gesamtes Fernsehprogramm (inkl. ORF) über einen digitalen SAT-Receiver, so sind Sie bestens gerüstet und können sich in Ihrem Fernsehsessel beruhigt zurücklehnen. Ebenso ist beim Empfang über Kabel derzeit schon Digitalfernsehen möglich. Auch hier genügt der entsprechende Empfänger oder die bereitgestellte Set-Top-Box zum Anschluss an das vorhandene TV-Gerät.

High Definition Television - hochauflösendes Fernsehen 

High Definition Television, ein in den USA und Japan längst etablierter Standard, scheint sich nun auch in Europa durchzusetzen. HDTV, das die diesjährige Internationale Funkausstellung dominierte, bietet hochauflösende Bilder (bis zu 1080 x 1920 Bildpunkte) und soll das bereits 50 Jahre alte PAL-Format endgültig ablösen.

Noch nicht ausgebaut

Ein umfangreiches Fernsehangebot, das HDTV ausnützt, ist momentan jedoch noch nicht vorhanden. Premiere, Pro7 und Sat1 wollen demnächst mit Kanälen via Satellit starten, die die neue Bildpracht ausnützen werden. 2006 soll „Premiere HD“ auch via Kabel zur Verfügung stehen. Das bleibt freilich abzuwarten, denn die größere Datenmenge, die bei HDTV transportiert werden muss, könnte so manchen Kabelnetzbetreiber vor Probleme stellen. Auch mit der terrestrischen Ausstrahlung via TV-Sendeanlage wird nicht so bald zu rechnen sein. Auf der anderen Seite sind viele aktuelle TV-Geräte mit LCD oder Plasmaschirm bereits für das neue Format gerüstet. Achten Sie auf das „HD-ready“-Logo!

Zugpferd Fußball-WM

Die beste Werbung für HDTV ist wohl die kommende Fußballweltmeisterschaft, die unter anderem auch im neuen Format ausgestrahlt werden wird; schon 1974 war die damalige WM das Zugpferd für die Umstellung auf Farbfernsehen. Trotzdem warnen wir vor einem überhasteten Kauf eines HDTV-tauglichen Fernsehers nur um der neuen Bildpracht willen, denn das Programmangebot wird auch die nächsten zwei bis drei Jahre sehr gering bleiben. Weiters werden auch die Preise für HDTV-taugliche TV-Geräte bis dahin noch deutlich fallen, manche Hersteller sprechen von bis zu 1000 Euro Preisunterschied.

Zwei Formate im Gespräch

Bei HDTV sind derzeit zwei Formate, 1080i und 720p, im Gespräch, beide sind mit HD-ready-Geräten empfangbar. Diese beiden Standards variieren zum einen in der Anzahl der Bildzeilen und zum anderen im Übertragungsverfahren. Die HDTV-Version 1080i unterscheidet sich vom PAL-Standard vor allem in der Anzahl der Bildzeilen und Linien. Statt  576 Zeilen und 720 Linien werden hierbei 1080 Zeilen und 1920 Linien gesendet. So werden Bildschärfe und Kontrast um ein Vielfaches gesteigert.

Die Übertragung erfolgt ebenfalls im Halbbildverfahren (interlaced). 720p dagegen sendet im so genannten Vollbildverfahren, das im Englischen progressive genannt wird. Hierbei wird jede Zeile sequenziell beschrieben. Das progressive Senden wird vom Zuschauer als augenfreundlicher empfunden. Im Gegensatz zu 1080i werden bei dieser Version von HDTV weniger Zeilen gesendet. Die maximale Auflösung beträgt 720 Zeilen auf 1280 Linien.

Digital-TV-Lexikon

 

DVB: Steht für „Digital Video Broadcasting“ und für den Standard zur Übertragung für digitales Fernsehen.

Das DVB-Konsortium ist das europäische Gremium für die Standardisierung des digitalen Fernsehens und besteht aus über 300 Unternehmen.

DVB-C: Standard für die Übertragung über Kabelnetze

DVB-H: Standard für mobiles Digitalfernsehen

DVB-S: Standard für die Übertragung über Satellit

DVB-T: Standard für die Übertragung über terrestrische Antennenanlagen

DVI (Digital Visual Interface): Anschluss für digitale Audio-/ Videosignale

EPG: Ein Electronic Programme Guide ist eine elektronische Programmzeitschrift, die meist über mehr Funktionen verfügt als ihr gedrucktes Pendant. EPGs sind oft in Set-Top-Boxen bereits enthalten.

HDCP (High-Bandwidth Digital Content Protection): Ein von Intel entwickeltes Kopierschutzverfahren für hochauflösende Digitalprogramme bei Übertragung über HDMI oder DVI.

HDMI (High Definition Multimedia Interface): Unkomprimiertes digitales Audio/Video-Signal, das von vielen bekannten Herstellern als Übertragungsstandard eingesetzt wird.

MHP: Bei der „Multimedia Home Platform“ handelt es sich um einen in Europa weit verbreiteten Standard einer Software-Schnittstelle zwischen Set-Top-Box und digital übertragenen Fernsehangeboten. Ziel eines solchen Standards ist es, alle digitalen Angebote über jede Set-Top-Box empfangen zu können.

Multiplex: Ermöglicht die Übertragung mehrerer Services (Programmkanäle, Datendienste etc.) über einen physikalischen Senderstandort.

RGB: Signal zur direkten Ansteuerung eines Bildschirmes mit den Grundfarben Rot, Grün und Blau.

Set-Top-Box: Zusatzgerät zum Empfang digitaler Fernsehprogramme. Eine Set-Top-Box kann allen vorhandenen Fernsehgeräten vorgeschaltet werden, um digitales Fernsehen nutzen zu können.

YUV: Komponentensignal zur Ansteuerung eines Bildschirmes mit einem Helligkeitssignal und codierten Farbinformationen.

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