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Gasbrennwertkessel mit Solarspeicher - Sonne spart Gas

  • Sparen mit Nutzung von Abgaswärme und Sonnenenergie
  • Hohe Qualität der Kessel, Unterschiede liegen im Detail

Wenn Sie einen neuen Gaskessel für Ihr Eigenheim brauchen, sind Sie mit einem Brennwertgerät mit Solarspeicher am besten dran. Mit der modernen und dennoch ausgereiften Technologie können Sie eine Menge Energie sparen – das nützt nicht nur dem Klima, sondern auch Ihrer Geldbörse.

In einem Test der Stiftung Warentest konnte der hohe technische Standard bestätigt werden: Alle geprüften Geräte wurden mit „gut“ bewertet. Weder in puncto Energieeffizienz noch hinsichtlich der Schadstoffe gab es einen negativen Ausreißer. Schwachpunkte existieren dennoch – aber dazu später.

Brennwert statt Heizwert

Brennwertgeräte nutzen auch die Energie, die im Wasserdampf enthalten ist, der bei der Verbrennung entsteht. Bei konventionellen Geräten ging diese Abwärme verloren, sie wurde durch den Kamin an die Umwelt abgegeben. Die Abwärme wurde früher auch bei der Berechnung des Nutzungsgrades ignoriert. Als Basis wurde der Heizwert herangezogen, der nur die maximal nutzbare Verbrennungsenergie umfasst, nicht aber die Verdampfungswärme.

Demgegenüber ist der Brennwert (veraltet auch oberer Heizwert genannt) ein Maß für die gesamte in einem Brennstoff enthaltene Wärmeenergie. Das erklärt auch, warum Brennwertgeräte häufig mit einem Nutzungsgrad von über 100 Prozent angepriesen werden, was jeden Hobbyphysiker auf die Palme bringt (es kann nicht mehr Energie herauskommen, als hineingesteckt wird). Mehr als 100 Prozent kann der Nutzungsgrad nur in Bezug auf den Heizwert erreichen.

Die Effizienz von Brennwertgeräten sollte sinnvollerweise am Brennwert gemessen werden, und dieser liegt bei Erdgas etwa zehn Prozent über dem Heizwert. Auch so sind die Nutzungsgrade der getesteten Geräte durchaus beeindruckend: Sie erreichen 96 Prozent, selbst das Letztgereihte kommt auf 94 Prozent (siehe Tabelle).

Was für Solarspeicher spricht

Was für Solarspeicher spricht

Die Kombination eines Brennwertkessels mit einem Solarspeicher für die Warmwasserbereitung ist deshalb zu empfehlen, weil damit die Energieeffizienz noch weiter gesteigert werden kann. Der Nutzungsgrad eines Heizkessels ist nämlich für Warmwasser wesentlich geringer als fürs Heizen, das gilt auch für Brennwertgeräte. Dank eines Solarspeichers kann ein großer Teil des benötigen Warmwassers von der Solaranlage bezogen werden.

Im Sommer wird der Gaskessel kaum gebraucht, auch ein paar Regentage können mit dem Solarspeicher überbrückt werden. Natürlich setzt das die Anschaffung (bzw. Existenz) von Sonnenkollektoren voraus. Aber auch wenn das erst später realisiert werden soll, empfiehlt es sich, den Solarspeicher gleich zu kaufen.

Speicher sind sehr groß

Solarspeicher bestehen aus einem Bereitschaftsteil, der vom Gaskessel versorgt wird (Speichervolumen 100 Liter und mehr), und dem eigentlichen Solarspeicher (Fassungsvermögen der getesteten Geräte etwa 300 Liter). Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese Speicher sehr groß sind. Ihre Höhe kann zwei Meter erreichen, mit Wasser gefüllt bringen sie rund eine halbe Tonne auf die Waage. Das gilt es bei der Wahl des Aufstellungsortes zu berücksichtigen.

Grundsätzlich kommt jeder Platz zwischen Keller und Dachboden in Frage. Die Kessel selbst sind nur rund 80 cm hoch. Bei Platzmangel kann man ein Modell mit Durchlauferhitzer statt mit Speicher wählen. Für die meisten getesteten Geräte gibt es bauähnliche Versionen (siehe Tabelle).

Hoher Wirkungsgrad

Hohe Wirkungsgrade

Zu den Testergebnissen: Alle Brennwertgeräte weisen auch im Teillastbetrieb hohe Wirkungsgrade auf. Die Teillasttechnik erlaubt einen kontinuierlichen Betrieb des Brenners. Je nach Außentemperatur wird die Flamme reguliert. Damit wird das häufige Ein- und Ausschalten des Brenners vermieden, was der Kessellebensdauer sehr zugute kommt.

Die Brennwerttechnik eignet sich vor allem für Niedrigtemperatursysteme. Je kühler das Heizwasser von den Heizkörpern zurückströmt, desto besser kann der Brennwertkessel den Wasserdampf zum Kondensieren bringen. Bei 30 °C Rücklauftemperatur (etwa bei einer Fußbodenheizung) kondensieren 100 ml Wasser pro kWh erzeugte Wärmeenergie. Bei 55 Grad sinkt die Ausbeute an Kondensationswärme gegen null.

Schwachpunkt: Warmwasserbereitung

Schwachpunkt der Brennwertkessel ist wie erwähnt die Warmwasserbereitung. Um den Speicherinhalt auf rund 60 Grad zu temperieren, muss der Kessel für deutlich höhere Vorlauftemperaturen sorgen. Selbst im besten Fall erreichte der Wirkungsgrad im Test (ohne Solarspeicher) nur etwa 75 Prozent (Viessmann, Remeha, Junkers). Buderus als Schlusslicht kommt auf nicht einmal 67 Prozent. Unterschiede weist auch der Stromverbrauch von Pumpen, Gebläsen und Steuerungen auf: 200 kWh im Jahr sind es bei Remeha, 300 kWh bei Wolf und Vaillant.

Testabelle: Gasbrennwertkessel

Zusammenfassung

  • Ausgereift: Die Brennwerttechnologie ist ausgereift. Alle getesteten Geräte weisen einen hohen Wirkungsgrad und eine geringe Schadstoffbelastung auf.
  • Preise verhandelbar: Die angegebenen Preise sind Listenpreise der Hersteller. Holen Sie bei mehreren Installateuren Angebote ein und verhandeln Sie.
  • Zusätzliche Investitionen: Um den Kamin brennwerttauglich zu machen, muss ein doppelwandiges Rohr aus Kunststoff oder Edelstahl eingezogen werden. Das im Kamin kondensierende Wasser muss in die Kanalisation fließen können.

Testkriterien

Die Stiftung Warentest hat Gasbrennwertkessel mit Regelung und mit Warmwasserspeicher (erweiterbar um eine Solaranlage zur Trinkwassererwärmung) getestet. Diese Systeme eignen sich für typische Einfamilienhäuser und entsprechend große Wohnungen.

Energieeffizienz:
Heizbetrieb: Für ein Bestandsgebäude mit mäßiger Wärmedämmung (Heizwärmebedarf: 18 000 kWh pro Jahr) und Radiatoren (Vor-/Rücklauftemperatur: 75/60 °C) ermittelten wir den Norm-Nutzungsgrad, bezogen auf den Brennwert von Erdgas in Anlehnung an DIN 4702, Teil 8 (1990–03).  Warmwasserbereitung: Messung der Brennstoffausnutzung (ohne Solaranlage) anhand des 24-stündigen Zapfprogramms ZP 120 in Anlehnung an DIN 4702, Teil 8. Stromverbrauch pro Jahr: Den für Hilfsenergie (Pumpen, Ventilatoren und Regelung) erforderlichen Strombedarf berechneten wir auf Basis der gemessenen elektrischen Leistungsaufnahme bei Volllast und Teillasten (anteilig aufs Jahr hochgerechnet). Nicht berücksichtigt wurde dabei der für später geplante Betrieb der Solaranlage.

Weitere Umwelteigenschaften:
Kohlenmonoxid im Abgas und Stickoxide im Abgas ermittelten wir während der Wirkungsgradbestimmungen (mit Voreinstellungen im Hinblick auf Sauerstoffüberschuss und Kohlendioxidgehalt entsprechend Herstellerangaben). Beurteilt wurde jeweils der Norm-Emissionsfaktor in Milligramm je Kilowattstunde. Das Geräusch wurde subjektiv von drei Fachleuten des Prüfinstituts beurteilt sowie als A-bewerteter mittlerer Schalldruckpegel in einer Höhe von 1 m und im Abstand von 1 m vom Gerät an zwei Punkten bei Voll- und Teillast gemessen.

Handhabung:
Bedienung: Drei Experten des Prüfinstituts prüften die Bedienung nach einem einheitlichen Punkteschema aus Nutzersicht, zum Beispiel Menüführung bei Einstellung von Temperaturen und Schaltzeiten, Ablesbarkeit von Anzeigeinstrumenten und Displays sowie Störmeldungen. Außerdem erprobten die drei Fachleute die Montage (zum Beispiel Transportfähigkeit über enge Kellertreppen) und die Wartung (zum Beispiel Zugänglichkeit einzelner Bauteile). Bei allen Handhabungsprüfungen wurde beurteilt, ob vorhersehbare Fehlanwendungen auftreten können.
Bedienungs-, Wartungs- und Montageanleitungen: Sie wurden von denselben Experten in Anlehnung an DIN 62079 beurteilt, zum Beispiel Lesbarkeit und technische Richtigkeit, Stichwortverzeichnis, Übereinstimmung von Text, Abbildungen und Gerät, Warnhinweise und Hinweise zur Beseitigung von Betriebsstörungen.

Elektrische Sicherheit:
Prüfung der Geräte in Anlehnung an DIN EN 60335-2-40 durch einen Experten des Prüfinstituts.

Verarbeitung:
Drei Experten beurteilten die Stabilität und Robustheit unter Berücksichtigung absehbarer Beanspruchung während der Lebensdauer und von Schäden während der Tests (zum Beispiel wegen bruch- oder verschleißanfälliger Teile). Dieselben Fachleute bewerteten die Sorgfältigkeit der Ausführung (zum Beispiel Verletzungsgefahr an scharfen Ecken und Kanten). 

Anbieter

Buderus Austria Heiztechnik GesmbH
01 259 65 60-0
www.buderus.at

Junkers: Bosch Robert AG
01 797 22-8021
www.junkers.at

Remeha: Windhager Zentralheizung AG
06212 23 41-0
www.windhager.com

Vaillant Austria GesmbH
05 70 50-0
www.vaillant.at

Viessman GmbH
07242 623 81-110
www.viessman.at

Weishaupt: Walter Bösch GmbH & Co KG
05577 813 10
www.weishaupt.de

Wolf Klima- und Heiztechnik GesmbH
0732 38 50 41-0
www.wolf-heiztechnik.at

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