Haben Sie sich auch schon einmal über einen Autofahrer geärgert, der den Motor im Stand minutenlang laufen lässt? Doch Hand aufs Herz – gibt es nicht viele Alltagssituationen, in denen auch Sie Energie verschwenden? Möglicherweise ist es Ihnen gar nicht bewusst, wie viel Strom vergeudet wird, wenn Sie mit dem Computer auch gleich den Drucker starten. Der Drucker ist dann die ganze Zeit über in Betrieb, viele Stunden, manchmal auch den ganzen Tag, doch gebraucht wird er, wenn überhaupt, nur kurz. So kann ein Drucker im Leerlauf übers Jahr gerechnet mehr als 100 kWh verbrauchen, während er im Betrieb (rund 20 Seiten pro Tag) nur 5 kWh benötigt.
In Summe großes Sparpotenzial
Sicher ist das Einsparpotenzial, das bei Druckern, Computern oder TV-Geräten erreichbar ist, deutlich geringer als jenes, das beim Heizen oder bei Haushaltsgeräten möglich ist (mit diesen Themen haben wir uns in den vorangegangenen Beiträgen zum Energiesparen beschäftigt – siehe „Energiesparen“ 11/2008 und 12/2008 ). Ein heiße Luft erzeugender Föhn frisst in fünf Minuten mehr Strom als ein Drucker an einem ganzen Tag. Der entscheidende Unterschied: Im ersten Fall wird die Energie sinnvoll genutzt, im anderen Fall vergeudet.
Berechnungen der Regulierungsbehörde E-Control
Die Belastung mag für den Einzelnen gering sein, doch in Summe, fasst man alle Haushalte und Büros zusammen, verpulvern unnötig laufende Drucker oder andere Geräte aus den Bereichen Information, Telekommunikation und Unterhaltung eine ganze Menge Strom. Die österreichische Regulierungsbehörde E-Control hat errechnet, dass nur für die Erzeugung des Stroms, der für den Stand-by-Betrieb benötigt wird, ein Kraftwerk mit einer Leistung von 150 Megawatt (MW) erforderlich ist – fast so viel, wie das Donaukraftwerk Freudenau schafft (172 MW).