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Akkus - FAQ - Auf die Ladung kommt es an

Nichts ist für die Ewigkeit – auch bei Akkumulatoren, kurz Akkus, nimmt die Leistung mit der Zeit ab. In viele Geräte sind sie fix ­integriert, eine Gewährleistung ist zwar gegeben, aber oft nur schwer durchzusetzen. Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Akku.

Akkubetriebene Geräte sind praktisch, aber sind sie wirklich nötig?

Es gibt heute kaum noch einen Haushalt, der nicht zumindest mit einem Akkuschrauber ausgestattet ist. Wer ihn aber ­selten in Verwendung hat, sieht sich schon einmal mit dem Problem konfrontiert, dass der Speicher leer ist, wenn man das Gerät gerade benutzen möchte. Ist er noch teilweise geladen, reichen die Reserven für größere Projekte nicht aus. Bis er wieder voll ist, vergehen Stunden. Es empfiehlt sich also ein Reserveakku. Der wird für ­Billiggeräte aber oft gar nicht angeboten. Vorab sollten Sie deshalb überlegen, ob die Anschaffung eines Akkugerätes überhaupt Sinn macht. Geräte, die direkt mit Strom versorgt werden, brauchen zwar ein Verlängerungskabel, dafür sind sie aber stets einsatzbereit. Was die Gesamtkosten angeht, ist es jedenfalls günstiger, direkt über den Netzstecker zu arbeiten.

Für welche Geräte empfiehlt sich ein Akku?

Auf Akkus kann nicht immer verzichtet werden. Handys zum Beispiel kommen ­ohne diese Stromspeicher gar nicht über die Runden oder verlieren ihren Zweck. Das gilt für alle mobilen Geräte, die nicht direkt an das Stromnetz angeschlossen werden können – von der Digitalkamera bis zum MP3-Player. Empfehlenswert sind Akkkumulatoren auf jeden Fall für Geräte mit höherem Stromverbrauch oder für solche, die sehr lange und häufig in Verwendung sind – etwa das Lieblingsspielzeug der Kinder. Für kleine Stromverbraucher wie Fernbedienungen, Wanduhren oder Wecker genügen Batterien vollauf – sie kommen damit meist jahrelang aus.

Jeder Hersteller hat für jedes Gerät einen anderen Akku. Warum gibt es keine Universalakkus?

Das ist auch für uns oft genug rätselhaft. Die Hersteller begründen es damit, dass sich die Akkus an das Design der neuen Geräte anpassen müssen – häufig geht es dabei nur um wenige Millimeter. Das ist schade, da die alten Akkus – sofern sie noch funktionstüchtig sind – prinzipiell auch in andere Geräte mit ähnlicher Leistung übernommen werden könnten. Das würde Geld sparen, Ressourcen und die Umwelt schonen. Aber ­derzeit sind die Ladegeräte so konzipiert, dass sie in der Regel tatsächlich nur für das Gerätemodell verwendet werden dürfen, mit dem sie zum Verkauf angeboten werden. Hintergrund dürfte allerdings nicht nur das Design, sondern vor allem der Geschäftssinn der Hersteller sein. Solange es keine Universalakkus gibt, hat die Vielfalt immerhin den Vorteil, dass die Ladegeräte nicht so leicht verwechselt werden können. Auf EU-Ebene gibt es allerdings Bestrebungen, eine Vereinheitlichung zu erzielen.

Lithium oder Nickel?

Nickel- kontra Lithium-Akku. Welcher ist besser?

Bei Kleingeräten wie MP3-Player, Mobil­telefon oder Digicam hat der Konsument gar keine Wahl. Hier hat sich der Lithium-Akku durchgesetzt und die Produkte sind nur mit diesen Modellen erhältlich. Der Grund dafür liegt allerdings auf der Hand: Ein ­Lithium-Akku besitzt eine höhere Leis­tungsdichte und punktet mit einer gerin­geren Selbstentladung. Außerdem ist der sogenannte Memory-Effekt bei Lithium-Produkten nicht gegeben, sie können jederzeit ans Ladegerät gehängt werden, ohne dass ein Leistungsverlust eintritt. Nickel-Akkus (NiMH) hingegen sollten immer ganz aufgeladen und entladen werden, um die volle Leistung zu erhalten. Dafür sind ­Lithium-­Akkus erheb­lich teurer. NiMH-­Akkus sind als normierte Einzelzelle in der Batterie­form AA- oder AAA- sowie in der größeren Variante Baby und Mono erhältlich. ­Weiters wird noch die 9-Volt-Blockform als Nickel-Akku angeboten und es gibt geräte­spezifische Akku-Packs, in denen mehrere Zellen verbaut sind.

Welche Ladegeräte für welche Akkus?

Bei den Lithium-Ionen-Akkus kommt es beim Laden kaum zu Unklarheiten. Man kann sie ohnehin nur mit dem vom Hersteller mitgelieferten Netzgerät betreiben, zusätzlich wird der Lade- und Entladevorgang durch eine eingebaute Elektronik überwacht. Komplizierter wird es bei Nickel-­Metallhydrid-Produkten. Für sie gibt es Schnell- und Normalladegeräte, die teil­weise sogar über eine Entladefunktion verfügen. Doch ist hier – vor allem bei ein­fachen Produkten – Vorsicht geboten. NiMH nehmen nämlich je nach Ausführung verschieden viel Energie auf und brauchen ­daher auch unterschiedliche Ladeströme, worauf billige Ladestationen jedoch keine Rücksicht nehmen. Wird mit konstantem Ladestrom und ohne automatische Abschaltung geladen, kann der Akku beschädigt werden bzw. die Lebensdauer markant sinken. Deshalb sollte in diesem Fall auf die empfoh­lenen Ladezeiten geachtet werden.

Oft wird ein Laptop nur stationär benutzt und hängt am Netz, was gilt es zu beachten?

Im Gegensatz zu den meisten anderen ­mobilen Geräten hängt der Laptop während des Betriebs oft am Strom. Das Gerät kann sich dabei permanent in einem etwas zu hohen Ladezustand befinden. Bei einem Lithium-Akku, der in den meisten Laptops zum Einsatz kommt, geht dies auf Kosten der Lebensdauer. Wer viel mit seinem Laptop ­arbeitet und dabei ständig am Strom hängt, sollte den Akku aus dem Gerät nehmen.

Aufladen, Lagerung, Temperatur

Wie werden die Akkus am besten gelagert, wenn Geräte für längere Zeit nicht in Verwendung sind?

Auch wenn Geräte ausgeschaltet sind, ent­laden sich die Akkus, weil immer ein wenig Strom benötigt wird. Wer seine Akkus also bestmöglich schützen möchte, sollte sie aus dem Gerät nehmen und separat aufbewahren. Aber nicht vergessen, die Akkus rechtzeitig vor dem Gebrauch wieder zu laden.

Was gibt es beim Aufladen zu beachten?

Das Wichtigste ist, das richtige Ladegerät zu verwenden. Verwechslungsmöglichkeiten lassen sich leicht ausräumen, wenn das ­Ladegerät gleich nach dem Auspacken ­beschriftet wird. Ein falsches Ladegerät kann zu Schäden am Akku oder am Gerät führen. Rasierer, elektrische Zahnbürsten, Handy, Schnurlostelefon, drahtlose Kopfhörer oder Akkubohrer sollten nicht ständig an der ­Ladestation hängen. Besser ist es, diese ­Geräte über die vorgesehene Zeit zu laden und sie anschließend so lange zu be- nutzen, bis der Akku leer ist. Wenn Sie Ihren Lithium-Akku extrem selten verwenden, sollten Sie ihn dennoch nicht ganz aus dem Gedächtnis streichen und ihn alle halben Jahre etwas aufladen. Lithium-Akkus haben nämlich ­eine erlaubte Spannung, die nicht unterschritten werden sollte, weil sie sonst Schaden nehmen. Ladegeräte mit höherer Leistung sollten beim Laden immer gut belüftet werden (z.B. nicht unter einer Decke oder Zeitschrift laden), da sie ausrinnen oder gar Feuer fangen können.

Wirkt sich die Temperatur auf die Haltbarkeit eines Akkus aus?

Ja, sie ist sogar ein entscheidendes Krite­rium und sollte möglichst immer zwischen 15 und 25 Grad Celsius liegen. Bei Aus­flügen an kalten Tagen ist es also ratsam, Digicam, Handy & Co nicht im Rucksack, sondern in der Jackeninnentasche mit­zunehmen. Schon unter 10 Grad steigt der Innenwiderstand und der Akku leidet. Gleiches gilt für Temperaturen über 50 Grad, die beispielsweise im Sommer im Auto erreicht werden können. Die meisten Hersteller geben an, dass ihre Akkus zumindest für 500 Lade­zyklen halten. Dies kann jedoch nur angenommen werden, wenn der Ladevorgang bzw. der Entladevorgang bei arbeitendem Gerät eine Stunde nicht unterschreitet. Bei kürzeren Lade- bzw. Entladezeiten sinkt auch die Haltbarkeit der Akkus.

Leistungsabfall, Gewährleistung

Dürfen Akkus mit Batterien gemischt werden?

Auf keinen Fall! Gleiches gilt übrigens für unterschiedlich stark geladene Akkus. Und es gilt auch beim Aufladen. Wenn ein Gerät mehrere Akkus benötigt, sollte immer der ganze Akkusatz geladen werden, da sonst Schäden auftreten können. Batterien sollten keinesfalls wieder aufgeladen werden. Es besteht die Gefahr, dass sie leck werden und das Gerät zerstören.

Dürfen immer nur dafür vorgesehene Geräte zum Aufladen verwendet werden?

Damit sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Ihre Geräte bzw. die Akkus haben so die besten Chancen, möglichst lange zu funktionieren. Ein falsches Ladegerät kann nicht nur Akkus, sondern auch das Gerät selbst schädigen. Auch in Bezug auf Garantie oder Gewährleistung ist die Verwendung anderer Ladegeräte zum Aufladen nicht zu empfehlen. Am besten halten Sie sich an die Angaben der Hersteller.

Wann gibt es einen Anspruch auf Gewährleistung?

Wenn der Akku trotz korrekter Benutzung nach weniger als 500 Ladezyklen (gilt nur für Akkus, deren Lade- bzw. Entladezeit ­eine Stunde nicht unterschreitet – siehe oben) einen Kapazitätsverlust von 20 Prozent oder mehr aufweist, ist das als Mangel zu werten. Die Hersteller geben in der ­Regel einem Gewährleistungsanspruch nach, wenn der Kapazitätsverlust in den ersten sechs Monaten auftritt. Zwar gilt auch hier grundsätzlich, dass der Käufer beweisen muss, dass der Mangel bereits beim Kauf bestand, doch in den ersten sechs Monaten gilt die Vermutung, dass der Akku schon beim Kauf defekt war. Nach dem sechsten Monat muss der Käufer belegen können, dass der Mangel bereits beim Kauf des ­Gerätes bestand.

Viele Geräte haben fix verbaute Akkus – vor allem MP3-Player. Was geschieht, wenn diese an Leistung verlieren?

Die Akkuleistung lässt in der Regel nach rund 2 bis 3 Jahren nach. Da sie nicht vom Konsumenten getauscht werden können, ist ein Service fällig oder die Akkus müssen repariert werden. Beides ist kostenintensiv. Am besten erkundigen Sie sich diesbezüglich schon vor dem Kauf beim Händler – außer Sie planen nach diesem Zeitraum ­ohnehin eine Neuanschaffung.

Haltedauer, Entsorgung

Welche Akkus halten lange?

Am robustesten ist der Nickel-Cadmium-Akku – dem steht seine geringe Kapazität gegenüber, und er ist umweltschädlicher als die Konkurrenz. Nickel-Metallhydrid-Akkus sind gut eingeführt und haben eine hohe Kapazität. Robuste, vorgeladene ­Typen mit geringer Selbstentladung sind durchaus empfehlenswert. Dieser Akku-typ rentiert sich im Vergleich zu Markenbatterien bereits nach 3 bis 5 Ladezyklen.

Woran kann es liegen, dass Akkus wenig Leistung bieten, obwohl sie noch relativ neu sind?

Nickel-Akku-Packs bestehen aus mehreren Zellen, und der Akku ist nur so leistungs­fähig wie sein schwächstes Glied. Wenn zum Beispiel eine Akkuzelle mehrmals schlecht geladen wurde, kann sie bei der Entladung – sprich der Verwendung – Schaden nehmen. Um das Problem zu vermeiden, sollten volle und leere Akkus nicht miteinander gemischt werden. Nummerieren Sie die Akkus. Außerdem kann es nützlich sein, die Pole der Akkus und des Ladegeräts ab und zu mit einem Papier zu reinigen. Ob alle Zellen in etwa die gleiche Leistung bringen, findet man am besten mit einem Akkuprüfgerät heraus: Die schlechteste Zelle zeigt am wenigsten Ladung. Bringen alle Zellen, obwohl sie frisch geladen wurden, wenig Leistung, kaufen Sie am besten gleich einen neuen Akkusatz.

Wie soll ein Akku entsorgt werden?

In Österreich regelt die Batterieverordnung die Rücknahme und Schadstoffbegrenzung von Batterien und Akkumulatoren durch den Handel. Das heißt Geschäfte, in denen Batterien/Akkus gekauft werden können, müssen diese auch kostenlos zurücknehmen. Ist kein Händler in der Nähe, geben Sie bitte Ihre alten Akkus bei den Problemstoffsammelstellen der Gemeinde ab.

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