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Navigationsgeräte aktualisieren - Der Weg zur neuen Karte

  • Update von Software und Karten bei vier Modellen
  • Navi-Besitzer sollten PC-Erfahrung haben

Mit Navigationsgeräten haben schon viele unserer Leserinnen und Leser so ihre Er­fahrungen gemacht, häufiger Anlass für Ärger ist ein Kartenupdate – „zu teuer“ und „funktioniert nicht“ bekommen wir immer wieder zu hören.

Wir wollen diesen Aspekt künftig stärker berücksichtigen und begin­nen mit einem Test von vier Geräten, die vor mindestens zwei Jahren gekauft wur­den, wo ein Update von Bedienungs­Soft­ware und Kartenmaterial mithin fällig sein sollte. Mit TomTom und Garmin sind die beiden Marktführer vertreten, weiters ein Medion­Navi, das beim Diskonter Hofer  im Angebot war, und eines von Falk.

Update per Internet

Will man Karten und Programm für sein Navi aktualisieren, so geschieht dies meist übers Internet – man schließt das Naviga­tionsgerät mit dem mitgelieferten Kabel an den USB­Eingang des PC an und stellt eine Verbindung mit der Homepage des Her­stellers her. Manche Hersteller bieten zwar auch ein Update mittels DVD oder Spei­cherkarte an, die gängigste und kosten­günstigste Art ist aber die per Internet. 

Voraussetzung dafür: Man muss über einen PC oder ein Notebook mit Internetzugang verfügen und man kommt mit dem Update einigermaßen zurecht. Wer so etwas noch nie gemacht hat bzw. schon mit einem  gewissen Widerwillen an die Sache heran­geht, wird zwar nicht notwendigerweise scheitern, aber auch nicht auf Anhieb  erfolgreich sein.

Warum aktualisieren?

Braucht man dieses regelmäßige Update denn überhaupt? Ja und nein. Laut Bran­chenangaben ändert sich jedes Jahr bei  15 Prozent der Straßen etwas. Andererseits hat früher jedermann Karten jahrelang im Gebrauch gehabt und ist damit ausgekom­men. Man muss wohl zwischen Berufs­fahrern und Urlaubsnutzern unterschei­den.

Wer in Kauf nimmt, dass er nicht über jeden neuen Kreisverkehr informiert ist, wird Kartenmaterial auch über mehrere Jahre hinweg nutzen können. Wir wissen  ja mittlerweile, dass wir nicht blind auf  Navi­Ansagen vertrauen können (Stichwort „Umkehren“ im Autobahntunnel).

Man sollte sich jedenfalls schon vor dem Kauf eines Navigationsgerätes bewusst sein, dass man es ohne PC und Internet nur  eingeschränkt nutzen kann. Das beginnt schon mit der Bedienungsanleitung, die nur sehr selten mitgeliefert wird, vielmehr aus dem Internet heruntergeladen werden muss.

 

Nicht immer ganz einfach

Nicht immer ganz einfach

Verfügen Sie über einen Internetzugang und die entsprechenden Anwenderkenntnisse, so gestaltet sich die Aktualisierung bei den vier im Test vertretenen Marken passabel. In allen Fällen hat es letztlich geklappt – wenn es auch unterschiedlich schnell ging und mehr oder weniger kompliziert war; und wenn sich unsere Tester auch manchmal wie bei einem Ratespiel vorgekommen sind.

Auf jeden Fall ist es ratsam, vor dem Upload der Karten die aktuelle Version der Software (damit das Gerät mit den Karten etwas an­fangen kann, braucht es ein Berechnungs­programm) aufs Gerät zu laden. Sonst kann es passieren, dass es zu Fehlermeldungen kommt oder man den Karten­Upload nicht zu Ende führen kann.

Am einfachsten und damit am ehesten auch für technik­ferne Menschen geeignet scheint das TomTom­System zu sein. Hier funktioniert ein Upload mehr oder weniger mit einem Klick, während bei anderen Her­stellern mehrere Schritte erforderlich sind: In manchen Fällen erkennt das System zum Beispiel den Gerätetyp nicht von selbst,  sondern der Benutzer muss ihn auswählen; oder man muss die Daten erst extrahieren (entpacken), weil sie nur in komprimierter Form zur Verfügung stehen, und anderes mehr. TomTom versucht darüber hinaus, zu­gunsten allgemein verständlicher Ausdrücke auf den Internet­Jargon zu verzichten.

Schlechte Deutschkenntnisse

Ein negatives Beispiel liefert der Installa­tionsvorgang bei Garmin: Urplötzlich wird von deutschen Angaben in die englische Sprache gewechselt. Das Software­Update funktioniert sehr gut, aber bei der Karten­installation ist nach Auswahl und Zah­lungsvorgang Schluss mit den Deutsch­kenntnissen der US­Firma, das Uploaden der Karten wird auf Englisch abgewickelt.

Wir haben das nicht als unzumutbar, son­dern mit einem freundlichen „Durch­schnittlich“ bewertet; PC­Benutzer sind es gewohnt, Systemhinweise in englischer Sprache serviert zu bekommen, daher ver­zichteten wir auf eine Abwertung.

Unklar waren die Installationsanleitungen bei Falk: In der Bildschirm­Führung wurde ein Bedienungsschritt vergessen, nur in der schriftlichen Anleitung war der Vorgang korrekt angegeben. Die Lehre daraus:  Generell lohnt es sich, die Bedienungs­anleitung durchzulesen, bevor man ans Aktualisieren geht.

Vorteilhaft ist es da auch, wenn die (alten) Daten gesichert werden können, damit man wenigstens darauf zurückgreifen kann, sollte die Ak­tualisierung – aus welchen Gründen immer (z.B. Computerabsturz) – scheitern. Nur TomTom bietet eine solche Datensicherung an.

 

Zeit und Geld

Zeit und Geld

Die Zeit, die das Updaten in Anspruch nimmt, hat eine große Schwankungsbreite. Getestet wurden die vier Kandidaten unter identen Bedingungen in Wien (Standlei­tung, Datenrate 4 Mbit). Es ist empfehlens­wert, den Karten­Upload über Nacht laufen zu lassen, weil er oft mehrere Stunden  dauert. Nur TomTom war mit Software­ und Karten­Upload in überschaubarer Zeit  fertig (80 Minuten).

Vier bis fünf Stunden dauert allein das Karten­Update bei Gar­min, bei Medion und Falk noch länger. Die beiden Letzteren verweisen allerdings auf eine wesentlich schnellere Alternative.

Wer statt dem USB­Kabel ein Kartenlesegerät verwendet – die Daten werden dann auf eine passende Speicherkarte geladen –, kann den Upload wesentlich schneller erledigen.  Voraussetzung ist natürlich, dass das Navi für eine Speicherkarte ausgelegt ist.

Bis zu 120 Euro

Unterschiedlich sind auch die Kosten. Bei TomTom und Garmin wird für ein Soft­ware­Update nichts verrechnet. Es emp­fiehlt sich, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen, auch wenn man keine neuen Kar­ten kaufen will. Eine Europa­Karte mit den üblichen Einschränkungen (nach Osten und Südosten hin abnehmende Detail­genauigkeit, in manchen Ländern werden nur Hauptverkehrsrouten angegeben) kos­tet 90 bzw. 80 Euro.

Medion bot einen Paketpreis an: Software plus Karten zum Preis von 69 Euro. Aber Vorsicht: Es handelte sich um einen zeitlich befristeten Aktionspreis; überdies waren die Karten bereits ein Jahr alt. Immerhin  ein Fortschritt für Medion, denn für ältere Geräte (schätzungsweise drei Jahre und mehr) gibt es überhaupt keine Karten­aktuali sierung.

Am teuersten kam jenes  Gerät, das in der Anschaffung am billigsten war: Für Software­ und Karten­Update des Falk M4 2nd edition wurden uns 120 Euro vom Konto abgebucht. (Zahlungen sind  generell nur mit Kreditkarte möglich.)

Tabelle: Navigationsgeräte aktualisieren

Anbieter

Falk Navigation GmbH
Marco-Polo-Straße 1
D-73760 Ostfildern
+49 1805 463-255
www.falk-navigation.de

Garmin Austria GmbH
Hauptstraße 12
A-8302 Nestelbach/Graz
03133 31 81.-0
www.garmin.at

Medion Austria GmbH
Franz-Frisch-Straße 11
A-4600 Wels
0810 00 10-48
www.medion.at

Tom Tom International B.V.
Rembrandtplein 35
NL-1017 Amsterdam
www.tomtom.at

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