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Auto-Crashtest - EuroNCAP-Test: sieben von 13 Autos mit fünf Sternen

, aktualisiert am

Neue Autos werden beim Insassenschutz immer besser. In der neuen EuroNCAP-Serie wurden 13 Autos schrottreif gecrasht, sieben davon holten sich die Bestnote von fünf Sternen.

Vom Kleinwagen aufwärts bis zum Minivan gibt es in allen Fahrzeugklassen mustergültige Kandidaten, die tadellose Werte für stabile Karosserien und gute Kindersicherheit erreicht haben. Hochmut ist aber nicht angebracht, denn um den Fußgänger-Schutz ist es auch bei manchem Fünf-Stern-Auto schlecht bestellt. ÖAMTC und Verein für Konsumenteninformation (VKI) präsentierten die Testergebnisse.

Beim Insassenschutz mussten die Autos ihre Qualität bei Front- und Seitencrash unter Beweis stellen:

  • Peugeot 1007: Der Größte unter den Kleinen ist der Peugeot 1007, der sowohl beim Front- als auch beim Seitenaufprall kaum Punkteabzüge hatte. Über ebenfalls fünf Sterne durfte sich Renault für den neuen Clio freuen. Die weiteren gecrashten Kleinwagen erhielten vier Sterne: Citroen C1, Smart forfour und Suzuki Swift.
  • Mercedes Benz A Klasse: Mit der Mercedes Benz A Klasse hat nur einer der drei getesteten "Kompakten" den Sprung in die Fünf-Stern-Wertung geschafft. Vier Sterne gab es für den Fiat Stilo, nur drei für den Dacia Logan. Lang: "Die Karosserie ist stabil, aber bei Front- und Seitenaufprall wurden hohe Belastungen auf die Brust von Fahrer und Beifahrer festgestellt."
  • 3er BMW, VW Passat:  Beide Probanden in der Mittelklasse, sowohl der 3er BMW als auch VW Passat, fuhren tadellose fünf Sterne ein. Stabile Karosserien bieten guten Schutz für alle Fahrzeuginsassen, die Belastungen im Front- und Seitencrash waren gering.
  • Lexus GS300:  Der Lexus GS300, einziges Fahrzeug in der oberen Mittelklasse im Test, überzeugte ebenfalls mit seinen Crashtest-Qualitäten. Fünf Sterne gab es für geringe Deformationen in den Aufpralltests und gute Werte beim Insassenschutz.
  • Opel Zafira:  Mit dem Opel Zafira gab es einen gecrashten Fünfstern-Minivan, der Honda FR-V erreichte vier Sterne.

Zweistufige Frontairbags

Ein "klassisches" Fünfstern-Auto verfügt über zweistufige Frontairbags, im Sitz integrierte Seitenairbags und Kopfairbags. Die vorderen Sicherheitsgurte sind mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern kombiniert. Um die Höchstwertung zu erreichen, muss das Fahrzeug auch mit einem intelligenten Erinnerungssystem für das Anlegen des Sicherheitsgurtes ("Seat Belt Reminder") ausgestattet sein. Fahrer und Beifahrer-Knieairbags sind in vielen Fahrzeugen bereits Standard geworden.

Wichtiges Kaufargument

Insgesamt zeigt sich, dass ein gutes Ergebnis im EuroNCAP-Crashtest mittlerweile ein bedeutendes Kaufargument ist. "Bringt ein Hersteller einen neuen Wagen auf den Markt, will er dazu auch Sicherheit verkaufen. Dieses Argument kommt bereits in allen Fahrzeugklassen - vom trendigen Kleinwagen über das Familienfahrzeug bis zum Off-Roader - zum Tragen", zeigt sich der ÖAMTC-Cheftechniker zufrieden.

Kindersicherheit wird langsam besser

Insgesamt passabel sind die Ergebnis bei der Kindersicherheit. "Die Werte werden zwar kontinuierlich besser, aber sogar die Crashtest-Sieger verspielen hier wertvolles Sicherheitspotenzial", sagt VKI-Projektleiter Paul Srna. Von 13 Autos schneiden sieben mit vier (von fünf möglichen) Sternen für die Kindersicherheit ab. Srna: "Die Hersteller müssen sich noch gehörig anstrengen, um darüber hinaus zu kommen."

Smart forfour abgeschlagen

Das schlechteste Ergebnis bei der Kindersicherheit lieferte der Smart forfour mit nur zwei Sternen: Das ältere Kind (drei Jahre) wurde weder im Front- noch im Seitenaufprall zurückgehalten. Auf die Gefahr bei Verwendung von rückwärtsgerichteten Kindersitzen am Beifahrersitz mit Airbag wird unzureichend hingewiesen. "Warnhinweise müssen gut sichtbar, permanent fixiert und leicht verständlich sein", sagt Srna. Wird ein Kindersitz rückwärts gerichtet auf einem Autositz mit Airbag verwendet, drohen dem darin sitzenden Kind schwere bis tödliche Verletzungen, wenn der Airbag bei einem Unfall ausgelöst wird. Auch die Deaktivierung des Beifahrer-Airbags ist in vielen Fällen nicht optimal gelöst.

Fußgängerschutz lässt zu wünschen übrig

"Der Fußgängerschutz war bei so gut wie allen Fahrzeugen wieder enttäuschend", zieht Srna eine nüchterne Bilanz. Die häufigsten Beanstandungen betrafen wiederum unnachgiebige Stellen auf der Motorhaube, steife Stoßstangen und Kotflügel. Die Fahrzeugfront muss dort Schutz bieten, wo im Falle eines Zusammenstoßes der Kopf eines Fußgängers - Kind oder Erwachsener - aufschlagen könnte oder andere Körperteile gefährdet sind. "Im Vergleich zu den Verbesserungen beim Insassenschutz kommt die Designarbeit beim Fußgängerschutz aber immer noch zu kurz bei den Herstellern", kritisiert Srna.

Suzuki Swift und Honda FR-V

So kommt etwa der 3er BMW beim Fußgängerschutz auf einen schlappen Stern. Stoßstange und Motorhauben-Kante bieten keinen Schutz, die Motorhauben-Oberfläche ist großteils unnachgiebig. Am besten abgeschnitten - mit drei von vier möglichen Sternen - haben der Suzuki Swift und der Honda FR-V. Bei beiden Fahrzeugen war lediglich die Motorhauben-Kante ein Schwachpunkt. Insgesamt war der Schutz für Fußgänger bei diesen beiden Autos aber zufriedenstellend. Das zeigt wiederum, dass sich Fußgängerschutz und Insassenschutz nicht ausschließen, aber entsprechende Überlegungen bereits bei der Konstruktion zu berücksichtigen sind.

Die detaillierten Ergebnisse des Crashtests gibt es auf der ÖAMTC-Homepage unter http://www.oeamtc.at/  

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