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WLAN-Lautsprecher - Kompromiss-Kandidaten

Test: Wer auf WLAN-Lautsprecher baut, darf seine ­ Erwartungen nicht zu hoch ansetzen – und das betrifft nicht nur die Klangqualität.

Diese WLAN-Lautsprecher haben wir getestet:

  • Bose Soundtouch 10
  • Denon Heos 1 HS2
  • Denon Heos 5 HS2
  • Panasonic SC-ALL2
  • Panasonic SC-ALL9
  • Raumfeld Stereo M
  • Samsung R3
  • Sonos Play:1
  • Sonos Play:3
  • Sonos Play:5 (gen2)
  • Sony SRS-ZR7
  • Yamaha NX-N500
  • Yamaha WX-030
  • Samsung R7

Die Testtabelle enthält Infos und Bewertungen zu: Ausstattung (Bluetooth, WLAN, Bauform, ...), Ton (Hörtest, maximaler Bass, Störgeräusche, maximaler Schalldruckpegel), Handhabung, Stromverbrauch, Vielseitigkeit, Datensendeverhalten, ...

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


WLAN-Lautsprecher statt Hi-Fi-Anlage

Die Digitalisierung hat den Musikkonsum nachhaltig verändert: Die klassischen Hi-Fi-Anlagen verschwinden aus den Wohn­zimmern. Musik von MP3-Dateien und aus dem Internet tönt meist blechern aus Laptop-Lautsprechern oder Smartphones. Ihnen mangelt es allein schon wegen der geringen Größe an sattem Klang. WLAN-Lautsprecher sollen der jungen Generation, die Musik meist nicht mehr von CDs oder Schallplatten spielt, neue Möglichkeiten eröffnen.

Klang-Test nicht restlos über­zeugend

Die Stiftung Warentest hat 14 Funklautsprecher auf Ton, Handhabung, Stromverbrauch, Vielseitigkeit und Datensendeverhalten geprüft und ein gemischtes Resümee gezogen. Zwar wurden fünf Modelle mit "gut" beurteilt und kein Gerät rasselte komplett durch, andererseits konnte keines restlos über­zeugen.

Funkempfang nicht einwandfrei

Testsieger: Sonos

Sogar beim Testsieger, dem ­Sonos Play: 5, gab es Kritikpunkte wie hohen Stromverbrauch und Mängel beim Datenschutz. Sein kleiner Bruder, der Play: 3, klingt besser, schaffte wegen des besonders hohen Stand-by-Verbrauchs aber nur ein "durchschnittlich".

Funkempfang nicht einwandfrei

Die getesteten WLAN-Lautsprecher nutzen die Bandbreite eines kabellosen Heimnetzwerks für die Datenübertragung zwischen Musikquelle – z.B. einem Laptop oder Smartphone – und Box. Das System ist also auf Infra­struktur angewiesen und funktioniert nicht unterwegs. Selbst in den eigenen vier Wänden klappt die Übertragung nicht immer problemlos: Im Test litten die Lautsprecher unter Aussetzern und Rucklern. Zudem kam es vor, dass sich die Geräte unaufgefordert mit freien, öffentlichen Netzwerken in der Umgebung verbanden und die Musikwiedergabe stoppten.

Geräte mit analogem Eingang

Als Alternative bieten viele Geräte einen analogen Eingang, über den Musikquellen angeschlossen werden können. Das löst natür­lich die angeführten Probleme, ist bei einem WLAN-Lautsprecher aber nicht Sinn der Sache. Ganz kabellos sind die Funklautsprecher übrigens nicht. Alle brauchen zumindest ein Stromkabel. Bei einigen gibt es durch die verkabelte Verbindung zweier ­Boxen noch eine weitere Stolperfalle. Der Stromverbrauch variiert stark. Aufgefallen ist, dass der Sonos Play: 3 sogar im Stand-by 8,6 Watt verbraucht – umweltfreundlich ist das nicht. Am besten schnitt hier das Pärchen von Raumfeld mit nur 1,5 Watt ab.

Klang besser, aber nicht perfekt

Klang besser, aber nicht perfekt

Der Klang der 14 Kandidaten ist jedenfalls eine deutliche Verbesserung zur Wiedergabe über Smartphone- oder Laptop-Speaker. Am besten klingt der Sonos Play: 3. Ein Exot ist der Samsung R7: Seine ovale Form erinnert an einen amerikanischen Football, und er strahlt den Schall ringsum ab. Der wird in Räumen ohne Teppich und Vorhang allerdings von den Wänden zurückgeworfen, was einen Klang-Brei zur Folge hat.

Kein Vergleich mit Hi-Fi-Anlage

An eine herkömmliche Hi-Fi-Anlage kommt kein ­Funklautsprecher heran. Zum einen sind die ­Geräte noch immer relativ klein und haben ­wenig Resonanzraum. Und zum anderen stellt sich echter Stereo-Genuss nicht ein – dafür bräuchte man weiter auseinander ­liegende Boxen.

Ausnahmen sind Raumfeld Stereo M und Yamaha NX-N500, die als Paar verkauft werden. Viele Geräte lassen sich außerdem um weitere Boxen aufstocken. Sie werden per WLAN oder Kabel verbunden und man kann sie sogar auf mehrere Räume verteilen ("Multiroom"). Sonos-Boxen reichen das WLAN weiter – auch über die Reichweite des heimischen Netzwerks hinaus.

Steuerung mittels App

Die Boxen steuert man in der Regel über eine Smartphone-App. Am bequemsten funk­tioniert das mit Tablets; auf Smartphones ­werden die Bedienelemente teilweise sehr klein angezeigt. An der Hardware befinden sich nur die notwendigsten davon. Einerseits ist das lästig, weil ständig das Smartphone zur Hand sein muss. Andererseits dürfte ­dieses in den meisten Fällen ohnehin die Musik­quelle sein.

Datenweitergabe

Nicht nur die Geräte selbst, sondern auch die dazugehörigen Apps wurden getestet. ­Konkret ging es um die Kommunikation ­zwischen Anwendung, Lautsprecher und Server im Netz. Jene Anwendungen, die für den Betrieb nicht nötige Daten wie Standort oder eindeutige Gerätekennung weiter­gaben, wurden als kritisch bewertet.

Apropos: Auf ein kritisches Datensende­verhalten müssen sich unabhängig davon die Nutzer von Streaming-Diensten wie "Spotify" und "Deezer" einstellen. Persönliche Vorlieben und das Nutzerverhalten sind für die Anbieter völlig transparent. Internet­radio wäre in diesem Fall die dis­kretere Alternative.

Vor dem Kauf, Fazit

Vor dem Kauf

Wer sich von einem WLAN-Lautsprecher perfekten Sound erhofft, sollte seine Er­wartungen zurückschrauben. Der Trend zu ­kleineren Geräten widerspricht höchstem Hörgenuss. Das Nonplusultra bleiben auch künftig Hi-Fi-Anlagen. Wie bei den meisten Gerätetests empfehlen wir auch bei WLAN-Lautsprechern, vor dem Kauf auf die Anschlüsse zu achten, die Sie bei Ihrem Musikkonsum verwenden. Auch Datenschutz und Stromverbrauch sollten Sie bei der Kaufentscheidung berücksichtigen.

Bluetooth-Lautsprecher als Alternative

Durch die Möglichkeit, mehrere Boxen zu koppeln und in diversen Räumen zu ver­teilen, eignen sich WLAN-Speaker besonders für größere Wohnungen. Für Konsumenten mit kleineren Domizilen oder Musikfans, die immer im gleichen Zimmer hören, bieten sich reine Bluetooth-Lautsprecher als Alternative an. Sie sind oft günstiger und begeistern auf Partys, da sich Gäste ganz einfach verbinden und ihre Lieblingslieder abspielen können. Diese Möglichkeit gibt es freilich auch bei den getesteten Funklautsprechern – bis auf die Modelle von Sonos und Raumfeld.

Unser Fazit

Für anspruchsvolle Stereo-Liebhaber und ­Besitzer von CD- und Schallplattensammlungen geht nichts über eine Hi-Fi-Anlage. Funk­laut­sprecher sind für jene Konsumenten interessant, die in erster Linie über Mobil­geräte hören und die Boxen in verschiedenen Räumen verteilen wollen.

Testtabelle: WLAN-Lautsprecher

Steckbriefe

Reihung nach erreichter Punktezahl

Sonos Play: 5 (gen2)
Testurteil: gut

Der Testsieger liefert guten Sound und hat gemeinsam mit Raumfeld Stereo M den größten Bass-Schalldruck im Feld. Stereo-Wiedergabe aus einer einzelnen Box. Bei der Hand­habung gut, im Stromverbrauch durchschnittlich. Mehrere Boxen können per Funk verbunden werden. Sie reichen das WLAN auch über die Reichweite des Netzwerks hinaus weiter.

Raumfeld Stereo M
Testurteil: gut

Das Modell Stereo M umfasst zwei Boxen – eine aktive Masterbox und einen zweiten, passiven Lautsprecher –, die mit einem Kabel verbunden sind. Das ermöglicht echten Stereo-Genuss. Dafür kostet das Raumfeld-Gerät auch fast doppelt so viel wie der Testsieger. Gerings­ter Stromverbrauch im Stand-by. In ruhiger Umgebung leichte Störgeräusche. USB-Ver­bindung möglich.

Yamaha WX-030
Testurteil: gut

Mit einem Preis von 240 Euro und einem guten Testurteil der Preis-Leistungs-Sieger. Ein­kanalige Monobox, Bass- und Höhenregler via Smartphone-App. Unterstützt Apple AirPlay und sendet keine unnötigen Daten ins Netz.

Samsung R7
Testurteil: gut

Die ungewöhnliche Form strahlt den Sound in alle Richtungen ab. Nicht in Räumen mit viel freier Wandfläche zu empfehlen, es droht eine Kakophonie. Liefert sonst guten Rundumschall. Bemängelt wurde, dass der Standardfuß nicht besonders stabil steht. Alternativen: Dreibein, Aufhängung.

Yamaha NX-N500
Testurteil: gut

Der größere Bruder des Modells WX-030 ist ein durch zwei Kabel verbundenes Boxenpaar, das guten Stereo-Sound liefert. Eine Fernbedienung ist im Lieferumfang enthalten, Apple AirPlay wird unterstützt. Beherrscht auch WiFi-Direkt, mit dem sich Smartphones oder Tablets auch ohne WLAN-Router mit dem Speaker verbinden können.

Sonos Play: 3
Testurteil: durchschnittlich

Kleiner und günstiger als das Modell Play: 5, Stereo aus einer Box. Schneidet beim Ton ­besser ab als der Testsieger und alle anderen Konkurrenten, wird im Testurteil aber vom hohen Stromverbrauch im Stand-by ausgebremst. Unterm Strich reicht es daher nur für eine durchschnittliche Bewertung.

Denon Heos 1 HS2
Testurteil: durchschnittlich

Mit 1,7 Kilogramm ist dieser Mono-Lautsprecher eines der leichteren Geräte im Feld. Guter Sound, aber hoher Stromverbrauch. Kommt dafür dank Akku auch eine gewisse Zeit ohne Strom aus der Steckdose aus.

Panasonic SC-ALL9
Testurteil: durchschnittlich

Eine einzelne Bassreflex-Box mit zweikanaligem Soundsystem, das Stereo ermöglicht. Bei der Tonqualität durchschnittlich. Lässt sich zu einem Heimkinosystem aufstocken. Tasten am Gerät ermöglichen direkte Wiedergabe von Internetradio. Bass- und Höhenregelung über die dazugehörige App.

Bose Soundtouch 10
Testurteil: durchschnittlich

Vergleichsweise günstig und 1,35 Kilo leicht. Nur Mono-Wiedergabe, dafür wird eine Fernbedienung mitgeliefert. Verbraucht wenig Strom, schneidet bei der Tonqualität aber nur durchschnittlich ab. Auch wenn per Funk eine zweite Box zugeschaltet wird, kann kein Stereo wiedergegeben werden. Ein Software-Update zur Behebung dieses Problems ist angekündigt.

Samsung R3
Testurteil: durchschnittlich

Einzelne Mono-Box mit gutem Ton, die aber insgesamt nicht so harmonisch klingt wie das Modell R7. Sie hätte besser abgeschnitten, wäre der Stromverbrauch nicht unzeitgemäß hoch. Bequem: Die Einbindung ins heimische WLAN funktioniert besonders einfach.

Sonos Play: 1
Testurteil: durchschnittlich

Kleinstes Modell von Sonos. Die Mono-Box klingt noch immer gut, kann aber nicht mit den größeren Lautsprechern mithalten. Auch die Play: 1 profitiert von der guten „Multiroom“-Funktionalität der Sonos-Modelle.

Sony SRS-ZR7
Testurteil: durchschnittlich

Das Sony-Modell bietet als einziger Lautsprecher im Test Nahfeldkommunikation (NFC). Dadurch können Endgeräte im Handumdrehen mit dem Lautsprecher verbunden werden. Hat einen HDMI-Eingang für Fernseher und kann als externe Soundkarte benutzt werden. Schwächster Klang im Test, geringer Bass-Schalldruck. Zweikanal-System für Stereo aus einer Box.

Denon Heos 5 HS2
Testurteil: durchschnittlich

Stereo aus einer Box, aber nur durchschnitt­licher Sound und hoher Stromverbrauch. Größeres Geschwistermodell des Heos 1. Bei schwachem WLAN können Nutzer die Daten­rate an gekoppelte Boxen senken. Folge: schwächerer Klang, aber keine Aussetzer.

Panasonic SC-ALL2
Testurteil: weniger zufriedenstellend

Einziger weniger zufriedenstellender Laut­sprecher. Die Mono-Box klingt noch schwächer als die größere SC-ALL9. Sehr gut ist bei diesem Lautsprecher einzig das Datensendeverhalten.

Testkriterien

Im Test der Stiftung Warentest: 14 kabellose Funklautsprecher für den stationären Betrieb am Stromnetz; einer davon bietet alternativ die Option Batteriebetrieb.

Die Funklautsprecher wurden sowohl per WLAN als auch – soweit möglich – per Bluetooth und Analogverbindung mit einem Smartphone, Tablet oder Computer verbunden, wobei diese Geräte die Musikwiedergabe von Quellen aus dem Internet oder Intranet steuern. Alle getesteten Aktivboxen wurden am Stromnetz betrieben. Einkauf: August 2016.

Preise: überregionale Handelserhebung im September 2016.

Ton

Hörtest: Als Klangreferenz diente eine Hi-Fi-Anlage, getestet im Magazin „test“ 12/2015. Sechs Experten führten Hörtests mit Stereosignalen sowohl mit einem Stereopaar wie auch mit einer Einzelbox durch. Dabei benutzten sie Stücke aus den Bereichen Jazz, Pop, Orchester und Hörspiel. Sie bewerteten das Klangvolumen, den Stereoeindruck, die Natürlichkeit, die Basswiedergabe und den tonalen Gesamteindruck der einzelnen Geräte.

Die maximale Lautstärke im Bassbereich, bei der gerade noch keine vernehmbaren Verzerrungen auftreten, wurde bei den Frequenzen 80 Hz und 100 Hz (Bass) ermittelt. Die Störgeräusche durch Netzteil und Verstärker sowie beim Umschalten wurden in einer sehr leisen Umgebung messtechnisch und subjektiv ermittelt.

Handhabung

Drei Anwender führten die Handhabungsprüfung mit Smartphones und Tablets in einem Netzwerk über WLAN-Router und Internetverbindung durch. Es wurden alle mitgelieferten gedruckten Gebrauchsanleitungen, die erstmalige Inbetriebnahme, ein entsprechender Verbindungsaufbau per Bluetooth oder WLAN und der tägliche Gebrauch (Lautstärke, Quellenwahl und anderes) bei Bedienung am Gerät, per herstellereigenen Apps und per Standard-Apps der Betriebssysteme Android 6.0 und 4.4.2 sowie iOS 9.1 bewertet.

Stromverbrauch

Bewertung mittels Nutzerprofil: täglich drei Stunden Musik vom Netzwerk in wechselnder Lautstärke und 21 Stunden Stand-by. Der Stromverbrauch wurde im Stereobetrieb mit zwei Boxen ermittelt.

Vielseitigkeit

Die Anzahl der Anschlussmöglichkeiten, das mitgelieferte Zubehör, Befestigungsmöglichkeiten und die Erweiterbarkeit der Systeme wurden mit einem gewichteten Punkteschema bewertet.

Datensendeverhalten

Geprüft wurde, ob und in welchem Umfang an welche Serveradressen die WLAN-Lautsprecher oder die Bedien-Apps Daten über Nutzer und Nutzungsverhalten (z.B. Gerätekennung) senden. Die Internetverbindung erfolgte mit Standardeinstellungen über WLAN. Damit wurde der Datenverkehr protokolliert und analysiert. Falls erforderlich, wurden SSL-Verbindungen entschlüsselt.

Wenn die App persönliche Daten wie Passwort oder Benutzername unverschlüsselt übertrug, wurde das als sehr kritisch bewertet. Wenn die App für den Betrieb nicht notwendige Daten wie Standort oder eindeutige Gerätekennung sendete, wurde sie als kritisch eingestuft. Als unkritisch bewertet wurden Apps, die nur zu ihrer Funktion erforderliche Daten sendeten oder das Nutzungsverhalten ohne Gerätekennung übermittelten.

Testplakette

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Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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