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Sonnenschutzmittel - Ab in den Süden

, aktualisiert am

Wir haben Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor unter die Lupe genommen. Testsieger ist eine Eigenmarke aus dem Drogeriemarkt.

Folgende Sonnenschutzmittel finden Sie in unserem Test:

LICHTSCHUTZFAKTOR 30

  • dm - Alverde Vitamin Sonnenmilch
  • dm - Sundance Sonnenmilch
  • Garnier - Ambre Solaire UV Water
  • Ladival - Empfindliche Haut Sonnenschutz Lotion
  • Lancaster - Sun Sensitive Delicate Softening Milk
  • Lavera Sensitiv Sonnencreme
  • Nivea - Sun Schutz & Pflege Sonnenmilch
  • Rituals - The Ritual of Karma Sun Protection Milky Spray
  • Shiseido - Expert Sun Aging Protection Lotion
  • Speick- Sun Sonnencreme

LICHTSCHUTZFAKTOR 50 und 50+

  • Eucerin - Sensitive Protect Sun Spray Transparent Dry Touch
  • Hofer - Ombia Sun Ultra Sensitive Sonnenspray
  • Jean & Len Philosophie - Sonnenspray Sensitiv
  • La Roche-Posay - Anthelios XL Transparentes Spray
  • Müller - Lavozon Sonnenmilch
  • Vichy - Beach Protect Feuchtigkeitsspendendes Sonnenspray

Die Testtabelle informiert Sie über: Angebotsform, Inhalt, Preis, Art des Sonnenschutzfilters, Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Parfum, Einhalten des ausgelobten Schutzes, Feuchtigkeitsanreicherung, Anwendung, Beschriftung und Verpackung, sowie kritische Duftstoffe nachgewiesen. - Lesen Sie auch: Sonnenschutz und Nanopartikel - FAQ.


Der Test zu den Sonnenschutzmitteln sorgt jedes Jahr für Hochspannung. Unsere Leserinnen und Leser wollen wissen, mit welcher Creme, Spray, Milch oder Lotion sie sich für den Urlaub eindecken sollen, und wir hoffen, dass wir die Ergebnisse rechtzeitig vor Redaktionsschluss in Händen halten, um sie für Sie aufzubereiten.

16 Sonnenschutzmittel im Test

Dass es jedes Jahr so knapp wird, hat damit zu tun, dass wir die Sonnencremes im Gegensatz zu anderen Testorganisationen nicht allein aufgrund ihrer Inhaltstoffe bewerten. Wir prüfen, ob die Sonnenschutzmittel den ausgelobten Schutz auch tatsächlich einhalten.

Und wir testen, ob die Mittel für eine ausreichende Feuchtigkeitsanreicherung der Haut sorgen. Denn gerade am Strand ist es wichtig, dass wir unsere Haut vor Austrocknung schützen. Auf Sonnenschutzmittel, die im VKI-Test mit "sehr gut" bzw. "gut" abschneiden, können Sie sich deshalb auch verlassen.

Eigenmarken

Eigenmarken

Einmal mehr handelt es sich beim Testsieger 2019 um eine Eigenmarke. Die Sundance Sonnenmilch von dm mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30 hat knapp die Nase vorn. Ebenfalls mit „sehr gut“ bewerten wir in unserem Gemeinschaftstest mit der Stiftung Warentest die Mittel von Jean & Len (Sonnenspray Sensitiv/LSF 50) und Müller (Lavozon/LSF 50).

Am anderen Ende der Bewertungsskala landeten zwei Präparate, die den angegebenen Schutzfaktor nicht einhalten. Die Sun Sonnencreme von Speick – mit 10,39 Euro für 100 Milliliter eine der teuersten – und der Spray von Rituals.

Umstrittener Duftstoff Lilial

Letzterer enthält dazu auch noch unnötigerweise den umstrittenen Duftstoff Lilial, zu dem wir uns bereits mehrfach geäußert haben (siehe etwa Anti-Schuppen-Shampoos - Gute Wirkung um wenig Geld). Lilial ist kein sicherer Duftstoff, da noch unklar ist, ob die Substanz beim Menschen die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen oder das Erbgut verändern kann. Die in der Vergangenheit gelegentlich unzureichende mikrobiologische Qualität einiger Produkte ist heuer kein Thema.

Nanopartikel

Nanopartikel

Jedes Jahr für Aufregung sorgen Nanopartikel in Sonnenschutzmitteln. Darunter versteht man Teilchen, die zwischen 1 und 100 Nanometer groß sind. Ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters. Nanopartikel liegen als dreidimensionale Gebilde vor und sind oft in Komplexen mehr oder weniger fest aneinander gebunden. Das macht die Bestimmung, ob es sich um Nanopartikel handelt oder nicht, kompliziert. Es kann also sein, dass sich in einem Produkt Nanopartikel befinden, obwohl diese gar nicht ausgewiesen sind.

Vorsorglich nicht einsetzen

Laut dem Wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit (SCCS) der EU-Kommission deuten Tests darauf hin, dass eingeatmete Nanoteilchen die Lunge schädigen und krebserregend wirken. In sprühbaren Mitteln, wie zum Beispiel Sonnensprays aus Aerosol-Dosen, sollten sie daher vorsorglich nicht eingesetzt werden. Laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht nach derzeitigem Wissensstand von Nanoteilchen in Kosmetika keine gesundheitliche Gefahr aus, wenn die Produkte auf gesunde Haut aufgetragen werden.

Nanoteilchen können aber über die Haut in das Lymphsystem eindringen, im Körper verteilt werden und sich in Lymphknoten anreichern. Ob das gesundheitliche Auswirkungen hat, ist noch nicht bekannt.

Potenzielle endokrine Disruptoren

Potenzielle endokrine Disruptoren

Manche UV-Filter stehen im Verdacht, endokrin wirksam zu sein. Sie könnten die Aktivität von Hormonen beeinflussen und unter Umständen wichtige Entwicklungsprozesse stören. Einer der Stoffe, bei dem der Verdacht schon länger besteht und zu dem auch mehrere Studien durchgeführt wurden, ist Ethylhexyl Methoxycinnamate. Dieser UV-Filter wird in den Produkten von Lancaster und Shiseido eingesetzt.

Listen der Europäischen Kommission

Mitte Mai 2019 veröffentlichte die Europäische Kommission zwei Listen mit jeweils 14 weiteren Stoffen, bei denen eine endokrine Wirksamkeit vermutet wird. Bei diesen Stoffen ist noch nicht klar, ob sie schädlich sind oder nicht. Nivea und die beiden Naturkosmetika Alverde und Lavera (die auf chemische UV-Filter ganz verzichten) enthalten keinen dieser 28 Stoffe. Alle anderen Produkte im diesjährigen Sonnenschutzmittel-Test enthalten einen oder mehrere dieser Stoffe.

Testtabelle: Sonnenschutzmittel - Lichtschutzfaktor 30

Testtabelle: Sonnenschutzmittel - Lichtschutzfaktor 50 und 50+

Testtabelle: Sonnenschutzmittel - noch erhätlich

Testkriterien

Im gemeinsamen Test des VKI mit der Stiftung Warentest wurden 16 Sonnenschutzmittel mit hohem Sonnenschutz (Faktor 30 und 50) getestet.

Einhalten des Sonnenschutzfaktors (UVB). Um den Effekt von Sonne auf der menschlichen Haut zu simulieren, setzten wir unter kontrollierten Laborbedingungen Hautareale freiwilliger Testpersonen einer definierten UVB-Licht-Dosis aus. Auf die Testfelder wurde Sonnenschutzmittel in standardisierter Weise aufgetragen. Die Mittel sollen bewirken, dass die Haut sich erst nach einer höheren Dosis UV-Licht rötet, als sie es in unbehandeltem Zustand tun würde. Es wurde überprüft, ob die Produkte die ausgelobte Schutzwirkung vor UVB-Strahlen entfalteten.

UVA-Schutz. Die Produkte wurden in definierter Weise auf durchsichtige Kunststoffplättchen aufgetragen. Dann wurde ermittelt, wie viel UVA-Strahlung durch diese hindurchdrang. Die erhaltenen Werte wurden in Beziehung zum jeweils auf den Produkten ausgelobten Sonnenschutzfaktor gesetzt (sie müssen mindestens ein Drittel des Wertes betragen).

Feuchtigkeitsanreicherung. Corneometermessungen an den Unterarminnenseiten von jeweils 20 Personen. Das Corneometer misst den Wassergehalt in der Hornschicht der Haut. Die Messungen erfolgten über 6 Stunden in stündlichem Rhythmus. Messungen gegen Positivstandard (eine Creme, die erfahrungsgemäß gut mit Feuchtigkeit anreichert) und Leerfeld (unbehandeltes Hautfeld).

Anwendung. Jeweils 20 Probanden beurteilten Konsistenz, Verteilbarkeit, Klebrigkeit und Hautgefühl nach dem Auftragen.
Entnahme bei 20 °C und 40 °C. Beurteilung durch je fünf Probanden pro Produkt mit nassen und mit trockenen Händen.

Wärme- und Kältebeständigkeit. Die Mittel wurden über 24 Stunden bei minus 5 Grad Celsius und zehn Tage bei 40 Grad Celsius gelagert. Dann begutachteten drei Experten, ob sich die Mittel gegenüber den Ausgangsprodukten verändert hatten.

Mikrobiologische Qualität. Die Anzahl der Keime in den Produkten wurde bestimmt und es wurde geprüft, ob bestimmte Mikroorganismen vorhanden waren. Außerdem wurde überprüft, ob die Produkte ausreichend konserviert waren. Dazu wurden die Mittel absichtlich mit Keimen kontaminiert. Kritische Duftstoffe. Wir prüften, ob die Duftstoffe BMHCA und HICC enthalten waren und wenn ja, in welchen Konzentrationen.

Anwendungshinweise. Wir orientierten uns an den Empfehlungen der EU vom September 2006 und an denen des deutschen Industrieverbandes Körperpflege und Waschmittel (IKW) vom Jänner 2008. Es wurde geprüft, ob die empfohlenen Anwendungshinweise auf den Packungen zu finden waren.

Werbeaussagen, Beschriftungen. Ein Experte prüfte die Deklaration gemäß den Vorgaben der Kosmetik- und der Fertigpackungsverordnung und des LFGB sowie Originalitätssicherung und Werbeaussagen. Drei Experten beurteilten Lesbarkeit und Übersichtlichkeit.

Verpackung. 20 Probanden bewerteten, wie gut sich die Produktbehälter öffnen und wieder verschließen lassen. Ein Experte prüfte, ob es sich bei den Verpackungen um Mogelpackungen handelte. Zudem wurde erfasst, ob eine Originalitätssicherung vorhanden war.

Angaben laut Anbieter wurden nicht bewertet. Die Angaben zu Wasserfestigkeit, Sonnenschutzfiltern, Konservierungs- und Farbstoffen sowie Parfum entnahmen wir den Angaben auf den Produkten.

Weitere Untersuchungen

Mineralölbestandteile. Wir prüften mithilfe eines besonderen Nachweisverfahrens (LC/GC/FID), ob und gegebenenfalls in welcher Konzentration die Produkte bestimmte Bestandteile von Mineralölen (aromatische und gesättigte Mineralöl-Kohlenwasserstoffe, Moah, Mosh) enthielten. Die Prüfung erfolgte bei Produkten mit deklarierten Inhaltstoffen auf Mineralölbasis. In keinem der untersuchten Produkte konnten wir Moah oder Mosh nachweisen. Außerdem sahen zwei Experten die Inhaltstofflisten der Produkte auf Substanzen durch, deren Einsatz der SCCS (wissenschaftlicher Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU) als kritisch bewertet hat. Gegebenenfalls bestimmten sie deren Konzentrationen. Kein Produkt war in diesem Punkt auffällig.

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