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Raclettes - Die Käseschmelzer

Käse schmelzen können sie alle, der Knackpunkt ist die Grillfunktion. Manche glänzen durch Funktionsvielfalt.

Raclettes: Alle können Käse schmelzen. Der Knackpunk ist die Grillfunktion. Bild: ANDA/Shutterstock.com

Diese Raclettes finden Sie im Test:

  • Clatronic RG 3678
  • Cloer 6435
  • Rommelsbacher RC 1600
  • Severin RG 2344
  • Steba RC28
  • Stöckli Twinboard
  • Tefal RE4588
  • Trisa Vario Flex 7584.42
  • WMF Lono Raclette

Die Testtabelle liefert folgende Infos und Bewertungen zu: Raclettieren (Zeitdauer für den Raclettierzyklus in 8 Pfännchen, Temperatur, Garergebnis), Grillen, Handhabung, Reparierbarkeit, Sicherheit uvm.

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht. 


Test: Neun Raclette-Geräte

Rezeptvariationen gibt es viele, doch ohne geschmolzenen Käse geht es nicht – und der gelingt mit jedem der neun von der Stiftung Warentest getesteten Raclette-Geräte. Ähnlich ist es beim Gemüsegaren im Pfännchen. Doch beim Grillen auf der Platte trennt sich die Spreu vom Weizen.

Bei einigen Geräten reicht die Temperatur nicht 

Oft haben die Hersteller Bezeichnungen wie "Raclette-Grill" gewählt bzw. geben sie auf der Verpackung Hinweise wie "Zum Grillen" oder "Mit Grillplatte". Also haben die Tester dies wörtlich genommen und nicht nur ­Minutensteaks und Zucchinischeiben, sondern auch Würste und dickere Steaks auf­gelegt. Für Rommelsbacher, Stöckli, WMF, Trisa und Tefal kein Problem, während bei den anderen Test-Geräten die Temperatur meist nicht ausreicht, um größere Stücke gut ­gebräunt zu garen.

Darunter war mit Cloer auch ein Raclette mit Steinplatte – und das trotz langer Vorheizzeit. Steinplatten wird nachgesagt, dass sie die Hitze besonders gut speichern und sukzessive abgeben ­können, doch bei mageren rund 120 Grad Celsius Maximaltemperatur sind die mög­lichen Vorteile dahin.

Modulare und vielseitige Geräte

Modulare Geräte aus kombinierbaren Einheiten und ...

Aufbau, Bedienung und Reinigung der Raclettes klappten meist anstandslos. Erstmals bewertet wurde die Reparierbarkeit – um die ist es weniger gut bestellt (siehe Inhalt rechts: Reparierbarkeit). Die Hersteller haben mittlerweile auf geänderte Kundenbedürfnisse reagiert. Neben der gewohnten Bauform gibt es ­modulare Geräte, die aus kleineren, miteinander kombinierbaren Einheiten bestehen. Rommelsbacher z.B. versorgt in der Grundversion acht Personen (2 mal 4) und lässt sich durch Kauf eines weiteren Moduls auf 12 Plätze erweitern. Stöckli kann man als Modul in der Größe eines halben A4-Blattes mit je zwei Pfännchen einzeln kaufen und so nach und nach erweitern (bis max. 10 Einschübe).

... an die Tischgröße anpassbare Modelle

Und man findet variable Modelle mit zwei Schenkeln, die sich dank Gelenkverbindungen aufschwenken und an die Tischgröße bzw. -form anpassen lassen. Bei Trisa kann man beide Schenkel getrennt ­ ein- und ausschalten, bei Clatronic ist ein Schenkel abnehmbar, sodass man das Gerät als Vierer-Raclette betreiben kann (der entfernte Teil ist aber nicht getrennt nutzbar).

Praktische Details

Vielseitigkeit beweisen Geräte mit zwei Plattenseiten. Zum Teil handelt es sich um Rillen, um Grillmuster in die Speisen zu ­brennen; bei WMF, Cloer, Trisa und Severin gibt es Vertiefungen für Crêpes. Praktisch: die zusätzliche, unbeheizte Ebene zum Abstellen von gerade nicht benutzten Pfännchen bei Rommelsbacher, Stöckli und WMF.

Vorsicht: sehr heiße Platten und Gehäuse 

Die Grillplatten werden sehr heiß und auch die Gehäuse erreichen Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius. Stellen Sie das Gerät auf ein stabiles Brett und bewegen Sie es nach dem Einschalten nicht mehr. Befestigen Sie die Kabel und seien Sie besonders umsichtig, wenn Kinder am Tisch sitzen.

Reparierbarkeit

Gehäuse öffnen. Das geht bei den meisten Geräten ohne Spezialwerkzeug. Clatronic und Tefal haben Torx-Schrauben, Severin und WMF allerdings Spezialschrauben.

Netzkabel tauschen. Unkompliziert bei Rommelsbacher, Stöckli und Tefal, nicht ­vorgesehen bei WMF. Beim Rest muss dies von einer Werkstatt durchgeführt werden.

Heizelement austauschen. Gelingt bei vielen mit Standardwerkzeug. Tefal hat Torx-Schrauben, Trisa Spezialschrauben. Keine Tauschmöglichkeit bei WMF.

Schalter und Regler tauschen. Nicht möglich bei Clatronic, Tefal, Trisa und WMF. Steba verwendet Spezialschrauben.

Testtabelle: Raclettes

Drei Bauformen

Rommelsbacher RC 1600; Bild: Siftung Warentest Rommelsbacher RC 1600; Bild: Stiftung Warentest
WMF Lono Raclette; Bild: Stiftung Warentest WMF Lono Raclette; Bild: Stiftung Warentest
Trisa Vario Flex; Bild: Stiftung Warentest Trisa Vario Flex 7584.42; Bild: Stiftung Warentest

 

Steckbriefe: die "Guten"

Rommelsbacher RC 1600

Testurteil: gut

Richtpreis: 200 Euro

Erreichte von 100 Prozentpunkten: 76

Gleichmäßigkeit der Temperaturverteilung beim Raclettieren sehr gut, beim Grillen gut. Grillt von allen am besten, sehr schnell und heiß. Praktisch: unbeheizte Ebene zum Ablegen von Pfännchen. Mit Standardwerkzeug sehr gut reparierbar.

Stöckli Twinboard

Testurteil: gut

Richtpreis: 380 Euro

Erreichte von 100 Prozentpunkten: 74

Mittelmäßige Temperaturverteilung beim Raclettieren, beim Grillen besser. Steaks & Co gelingen auf der heißen Platte schnell und gut. Unbeheizte Pfannen­ablagemöglichkeit vor­handen. Gut reparierbar mit Standardwerkzeug.

WMF Lono Raclette

Testurteil: gut

Richtpreis: 150 Euro

Erreichte von 100 Prozentpunkten: 68

Gute Temperaturverteilung beim Raclettieren, mäßige beim Grillen. Grillt dicke Steaks etwas langsam, aber gut, mit Grillmuster. Vertiefungen für Crêpes. Unbeheizte Ebene zum Ablegen von Pfännchen. Schwer zu reparieren.

Cloer 6435

Testurteil: gut

Richtpreis: 70 Euro 

Erreichte von 100 Prozentpunkten: 64

Temperaturverteilung beim Raclettieren gleichmäßig, beim Grillen nicht so gut. Raclettiert etwas langsam, aber gut. Grillt mittelmäßig und etwas langsam. Mit Vertiefungen für Crêpes. Mit Standardwerkzeug halbwegs reparierbar.

Trisa Vario Flex 7584.42

Testurteil: gut

Richtpreis: 91 Euro

Erreichte von 100 Prozentpunkten: 62

Gleichmäßige Temperaturverteilung beim Raclettieren und Grillen. Grillt schnell, heiß und gut, mit Grillmuster. Leichte Bedienschwächen beim Raclettieren, Pfännchen lassen sich nicht gut einsetzen. Vertiefungen für Crêpes. Schwer zu reparieren.

Steba RC28

Testurteil: gut

Richtpreis: 53 Euro

Erreichte von 100 Prozentpunkten: 60

Mäßige Temperaturverteilung beim Raclettieren und Grillen. Arbeitet ­etwas langsam, vor allem beim Grillen dicker Steaks, aber mit gutem Ergebnis. Größte nutz­bare Grillfläche. Grillt wahlweise glatt oder mit Rillen. Schwer zu reparieren.

Tefal RE4588

Testurteil: gut

Richtpreis: 80 Euro

Erreichte von 100 Prozentpunkten: 60

Mäßige Temperaturverteilung beim Raclettieren, sehr gute beim Grillen. Grillt etwas langsam, mit Grillmuster. Leichtestes Gerät. Pfännchen ­lassen sich nicht gut einsetzen; wackelig, da sie nicht in Mulden stehen. Schwer zu reparieren.

Testkriterien

Im Test der Stiftung Warentest waren neun Raclettegeräte mit Tischgrill.

Raclettieren (35 %)

Ermittelt wurde die Zeitdauer für den Raclettierzyklus in 8 Pfännchen. Der Raclettierzyklus bestand aus vorheizen, drei Mal raclettieren mit Gemüse (je eine Scheibe Tomate, Zucchini und Champignon, bedeckt mit Raclettekäse) sowie drei Mal nur Raclettekäse schmelzen. Die Temperatur beim Raclettieren wurde am Ende des Vorheizens bewertet. Die Gleichmäßigkeit der Temperatur wurde anhand der Bräunung bemehlter Pfännchen (Schwedentest) und der Temperaturdifferenz zwischen Pfännchen außen und Pfännchen innen bewertet. Beim Garergebnis wurde die Gleichmäßigkeit und Farbe des geschmolzenen Käses sowie der Garzustand des Gemüses beurteilt.

Grillen (20 %)

Zeitdauer fürs Grillen: Gegrillt wurden als „dünnes“ Grillgut Minutensteaks vom Schwein (ca. 1 cm dick), Alaska-Seelachs-Filets tiefgefroren (ca. 2 cm dick) und Zucchinischeiben (ca. 1 cm dick). Als „dickes“ Grillgut gegrillt wurden Steaks (ca. 2,5 cm dick) und Grillwürste (ca. 3 cm Durchmesser). Die Zeitdauer wurde jeweils für zwei Grilldurchgänge ermittelt. Die Temperatur beim Grillen wurde am Ende des Vorheizens bewertet. Die Gleichmäßigkeit der Temperatur wurde mittels Schwedentest und Infrarotbildern bewertet. Grillergebnis: subjektiver Grill-Eindruck, Bräunung der Würste, Gelingen der Steaks.

Handhabung (25 %)

Die Bedienungsanleitung sowie die Inbetriebnahme beurteilte ein Experte. Drei erfahrene Nutzer beurteilten das Raclettieren und Grillen im Praxistest mit Lebensmitteln sowie das Reinigen beim Waschen von Hand und in der Maschine. Für den Punkt Verstauen beurteilten sie den Platzbedarf.

Langlebigkeit (10 %)

Die Reparierbarkeit beurteilte ein Experte anhand der in den Anleitungen gegebenen Hinweise – z.B. zu Ersatzteilen, genauer Produktidentifikation (auch Typenschild) und Erreichbarkeit der Servicestelle des Herstellers. Er prüfte, ob sich das Gerät öffnen lässt, ob sich Netzkabel, Heizelement und Schalter/Regler ersetzen lassen, ob dafür Spezialwerkzeug erforderlich ist und ob das Gerät sich wieder zusammenbauen lässt. Beschichtungen prüfte er etwa mit Kratzfestigkeitsversuchen und anschließender zehnmaliger Spülmaschinenreinigung im 70-Grad-Programm sowie mit Gitterschnittversuchen. Die Verarbeitung prüfte er zum Beispiel anhand der Formstabilität, Gleichmäßigkeit der Oberflächen, Kantenanschlüsse und Materialveränderungen nach allen Praxistests.

Sicherheit (10 %)

Ein Experte beurteilte elektrische Sicherheit, Aufschriften und Prüfzeichen in Anlehnung an DIN EN 60335-1:2012-10 sowie DIN EN 60335-2-9:2011-10. Berührbare heiße Flächen beurteilte er anhand der gemessenen Temperaturen und Materialien sowie erwartbarer Berührdauern in Anlehnung an DIN EN ISO 13732-1:2008-12. Von den Testern beurteilt wurden weiters Sicherheitsaspekte der Verarbeitung wie etwa scharfe Kanten.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass Produktmängel sich verstärkt auf das KONSUMENT-Testurteil auswirken. Waren die Punkte Gleichmäßigkeit der Temperaturen beim Grillen oder Zeitdauer fürs Grillen „weniger zufriedenstellend“ oder schlechter, konnte das Gruppenurteil Grillen nur eine Note besser sein. War das Gruppenurteil Grillen „weniger zufriedenstellend“, konnte das Testurteil nur eine Note besser sein. War die Reparierbarkeit „weniger zufriedenstellend“ oder schlechter, konnte die Langlebigkeit nur eine Note besser sein.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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