Im Test: 21 große und kleine Einbaukühlschränke inklusive zwei Baugleichheiten sowie 19 frei stehende Kühlschränke inklusive zwei Baugleichheiten.
Der Test der Kühlgeräte erfolgte gemeinsam mit anderen unabhängigen europäischen Verbraucherorganisationen. Die Produkte wurden regulär (anonym) im Handel eingekauft. Weder Pressemuster noch Prototypen wurden verwendet.
Das Prüfprogramm gewährleistete, dass die im Rahmen des internationalen Gemeinschaftstests eingekauften Kühlgeräte unter vergleichbaren Bedingungen untersucht wurden. Sie standen während der Prüfungen bei konstanten Umgebungstemperaturen in Klimakammern. Alle Prüfungen fanden ohne eventuell mitgelieferten Kälteakkus statt. Es wurden keine echten Lebensmittel verwendet, sondern Kühlpakete mit gleichartiger Füllmasse (in Anlehnung an die Norm EN 62552, ehemals ISO 15502). Ausgewählte Kühlpakete wurden mit Temperaturmessfühlern bestückt und gezielt an vergleichbaren Positionen im Innenraum platziert.
Kühlen: 20 %
Ermittelt wurde die Zeit, um zusätzlich zum vorhandenen Kühlgut (6 kg je 100 Liter Nutzvolumen des Kühlteils) eine weitere Menge (10 kg je 100 Liter Nutzvolumen des Kühlteils) von 25 auf 8 Grad abzukühlen. Die Erwärmung des vorhandenen Kühlguts wurde dabei dokumentiert. Sofern das Gerät über eine Funktion für erhöhte Kühlleistung verfügt, wurde in gleicher Weise auch diese (Aktivierung beim Einlegen des Kühlguts) überprüft.
Einfrieren: Beim Einfrieren ohne Schnellgefrierfunktion wurde überprüft, wie lange es dauert, bis eingelegtes Gefriergut (4 kg Kühlpakete je 100 Liter Nutzvolumen) von 25 °C auf eine mittlere Temperatur von –16 °C abkühlt. Zusätzlich wurde bewertet, wie stark sich dabei bereits zuvor eingelagertes Gefriergut (20 kg Kühlpakete je 100 Liter Nutzvolumen) erwärmte. Ergänzend wurde kontrolliert, ob und wie dabei die Temperaturen im Kühlbereich absanken und ob im Gemüsefach Frostgefahr entstand.
Sofern vorhanden, wurde das Einfrieren mit Schnellgefrierfunktion in gleicher Weise untersucht (Aktivierung der Funktion zum Zeitpunkt des Einlegens).
Temperaturstabilität beim Lagern: 20 %
Bei 10 °C, 25 °C und 32 °C Raumtemperatur wurde überprüft, wie gut die Geräte im Innern die eingestellte mittlere Lagertemperatur (ca. 4 °C im Kühlbereich und –18 °C im Gefrierbereich) einhielten. Zuvor wurden die Ablagen, Schübe und Körbe mit Kühl- und Gefriergut beladen – und zwar je 100 Liter Nutzvolumen im Kühlteil mit 6 kg und im Gefrierteil mit 20 kg Kühlpaketen (bei 25 °C) bzw. mit 16 und 24 kg (bei 10 °C und 32 °C). Dabei wurden auch die maximalen und minimalen Temperaturen im Kühlbereich, im Gemüsefach und ggf. im Kaltlagerfach kontrolliert.
Das Nutzvolumen (auch als Nettovolumen bezeichnet) wurde in der Regel im Datenblatt des Anbieters und auf dem Energielabel genannt. Es berücksichtigt das Innenvolumen ohne die herausnehmbaren Einbauten (z.B. Einschübe) und ist damit größer als das im Prüflabor ermittelte Nutzvolumen.
Stromverbrauch: 30 %
Der Stromverbrauch wurde bei mittleren Temperaturen von +4 °C im Kühlteil und (sofern vorhanden) –18 °C im Gefrierraum jeweils bei 10 °C, 25 °C und 32 °C Raumtemperatur ermittelt. Zuvor beluden die Tester Ablagen, Schübe und Körbe wie bei den Untersuchungen zur Temperaturstabilität beim Lagern mit Kühl- und Messpaketen. Bewertet wurde der spezifische Stromverbrauch pro 100 Liter Nutzvolumen.
Geräte, die ein Gefrierfach oder ein Kaltlagerfach haben und dafür eine höhere Kälteleistung benötigen, erhielten bei der Berechnung einen Bonusfaktor, um die Effizienz unterschiedlicher Gerätetypen vergleichen zu können: Für das Volumen des viel kälteren Gefrierteils wurde ein Bonus von 2,15 berücksichtigt; für deklarierte Kaltlagerfächer ein Bonus von 1,25.
Zusätzlich wurde der spezifische Stromverbrauch beim Abkühlen berechnet: durch Ermitteln, wie viel Energie pro Kilogramm eingelegte Kühlpakete erforderlich wäre, um diese abzukühlen – und zwar ohne und ggf. zusätzlich mit aktivierter Schnellfunktion.
Handhabung: 25 %
Ein Experte begutachtete die Bedienungsanleitung auf Vollständigkeit, Installations-, Reinigungs- und Gebrauchshinweise sowie Verständlichkeit. Drei geschulte Prüfer bewerteten das Einräumen und Verstauen (u.a. Gebrauch und bequemes Einräumen der Fächer, Flexibilität bei der Innenraumgestaltung, leichtgängiges Hineinschieben und Herausziehen der Schübe, Türsignal des Kühlteils), das Programmieren, die Beleuchtung innen (u.a. die Ausleuchtung verschiedener Bereiche und Blendeffekte) und das Reinigen (u.a. im Hinblick auf ausgelaufene Flüssigkeiten).
Geräusche und Vibrationen: 5 %
Drei Experten prüften subjektiv, wie laut und wie stark vibrierend die Geräte beim Einschalten, im Betrieb und beim Ausschalten waren.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich gravierende Mängel verstärkt auf das Testurteil auswirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die normale Gewichtung den Mangel nicht ausreichend verdeutlicht. Abwertungen sind in der Tabelle mit einer Fußnote gekennzeichnet.
Folgende Abwertungen wurden angewendet:
• Testurteil: Beim Testurteil wurde abgewertet, wenn das Kühlen durchschnittlich oder schlechter war. War die Note für Temperaturstabilität oder Handhabung „weniger zufriedenstellend“ oder schlechter, wurde beim Testurteil ebenfalls abgewertet.
• Handhabung: Bei „nicht zufriedenstellender“ Gebrauchsanleitung oder wenn die Urteile für Einräumen und Verstauen, Programmieren oder Beleuchtung „weniger zufriedenstellend“ oder schlechter waren, wurde beim Urteil für die Handhabung abgewertet.
Alle Abwertungen wirken gleitend: Je schlechter das auslösende Urteil, desto stärker ist der jeweilige Abwertungseffekt.