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Kaffeevollautomaten - Gut um jeden Preis

, aktualisiert am

Neben Automaten für Einzelportionen (Kapsel oder Pad) erfreuen sich auch Kaffeevollautomaten großer Beliebtheit. Bei letzteren gibt es teilweise enorme Preisunterschiede, doch punkto Qualität liegen die Geräte ziemlich nahe beieinander.

Im Test finden Sie folgende Kaffeevollautomaten mit automatischem Milchaufschäumer

  • De'Longhi - Prima Donna Class ECAM550.55.SB
  • De'Longhi - Prima Donna S Evo ECAM510.55
  • Jura - D6
  • Jura - S8 Moonlight Silver
  • Krups - Evidence Noir Plast EA8918
  • Krups - Evidence NR Connect EA893D
  • Melitta - CI Touch
  • Miele - CM 5300
  • Nivona - Cafe Romatica NICR 859
  • Saeco - Xelsis SM7683
  • Siemens - EQ.3 s100 TI301509DE
  • Siemens - EQ.6 Plus s300 TE653501DE

Die Testtabelle enthält Infos und Bewertungen zu: Ausstattung (Abmessungen, Füllmenge für Bohnenbehälter und Wasser, App- bzw. Bluetooth-Steuerung), sensorischer Beurteilung (Espresso und Milchschaum - Verkostung von einem geschulten Panel), technische Prüfung, Handhabung, Sicherheit. Umwelteigenschaften (Stromverbrauch, Geräusch) und Schadstoffe.

Lesen Sie im Folgenden den Testbericht:


Test: Vollautomaten von 600 bis 1.600 Euro

Wie macht man den besten Kaffee? Die klassische Form der Zubereitung von ­Espresso ist jene mit der Mokkakanne, die der Italiener Alfonso Bialetti 1933 erfunden hat; heute noch findet sich in fast allen italienischen Haushalten ein solcher Kocher. Puristen schwören auf Filterkaffee – allerdings nicht mit der Maschine zubereitet, sondern von Hand, was natürlich Erfahrung und Geschick voraussetzt. Doch der Trend geht unverändert zum Espresso oder Cappuccino per Knopfdruck. Die Automaten für Einzelportionen (Kapsel oder Pad) haben mittlerweile alle Konkurrenten überflügelt – 52 Prozent der Haushalte verwenden solche Geräte.

Kaffeevollautomaten erfreuen sich – trotz des hohen Anschaffungspreises und des größeren Platzbedarfs – ebenfalls stark steigender Beliebtheit (in 38 Prozent der heimischen Haushalte präsent). Auch sie haben damit die Filtermaschine, die vor 15 Jahren noch in drei Viertel aller Haus­halte anzutreffen war, überholt und auf Platz drei verwiesen.

Was für Vollautomaten spricht

Auf Dauer kommt ein Vollautomat in der Regel meist billiger als eine Kapsel- oder Padmaschine, weil der Kaffee (meist in Viertel- oder Halbkilopackungen) um einiges weniger kostet als das in Kleinstpackungen hineingepresste Pulver. Auch aus ökologischer Sicht sind die Einwegkapseln fragwürdig, weil damit viel Müll für wenig Kaffee produziert wird.

12 Produkte mit automatischem Milchaufschäumer

Für den vorliegenden Test wurden zwölf in Österreich erhältliche Kaffeevollautomaten, alle mit automatischem Milchaufschäumer, ausgewählt. Getestet wurde in Deutschland durch die Stiftung Warentest. Einige Marken sind doppelt vertreten – mit dem Topmodell und einem preiswerten Gerät. Der Preis­rahmen reicht von knapp über 500 bis zu saftigen 1.600 Euro. Dabei handelt es sich um Richtpreise, die in der Praxis nicht selten deutlich unterschritten werden, sei es durch Sonderangebote oder im Onlinehandel.

Cappuccinos vom Barista beurteilt

Gute Markengeräte

Erfreuliches Ergebnis: Auf Markengeräte ist Verlass. Keines der getesteten Geräte weist arge Mängel auf, das Gesamturteil ist durchwegs gut. Und es ist nicht allein italienischen Firmen vorbehalten, gute Espressomaschinen zu produzieren. Testsieger ­wurde – wie schon in den Jahren davor – Jura, mit Firmensitz am Fuß des gleichnamigen Gebirges in der Nordwestschweiz. Knapp dahinter rangiert neben De´Longhi und Saeco (beide Italien) Nivona mit Firmensitz in Nürnberg.

Die Kleinen" halten mit

Die preiswerten Geräte können durchwegs mithalten. Bei der wichtigsten Aufgabe, dem Zubereiten von Kaffee und Milchschaum, stehen sie den Topgeräten in nichts nach. Auch beim Reinigen und Entkalken bieten teure Modelle keine generellen Vorteile, nur ihre Ausstattung ist reichhaltiger. Der Preisunterschied ist allerdings nicht zu vernachlässigen, vor allem bei den Jura-Modellen: Die Jura S8 kommt auf einen Richtpreis von fast 1.500 Euro, die Jura D6 kostet lediglich 700 Euro. Das Luxusmodell S8 glänzt mit einem großen Display und vielen Einstell- und Auswahlmöglichkeiten; es kann auch mittels App gesteuert werden. Aber punkto Geschmack sticht die kleinere D6 alle aus: Als Einzige im Test schaffte sie in der sensorischen Prüfung ein „sehr gut“. Ähnlich das Bild bei Siemens, wo das teure Modell den schwächsten Espresso überhaupt produziert.

Geschmack, Mundgefühl, Crema und Geruch geprüft

Diese Geschmacksbeurteilung wurde von acht geschulten Verkostern vorgenommen. Sie prüften den Espresso bei ca. 55 Grad auf Fehlerfreiheit in Geschmack sowie Mundgefühl, Crema und Geruch. Beim ebenfalls verkosteten Milchschaum wurden die Automaten von De´Longhi am besten bewertet: Aussehen, Geruch, Mundgefühl sowie ­Geschmack fanden bei den Testern den meisten Anklang.

Strenges Barista-Urteil

Schließlich wurden auch die Cappuccinos einem Vergleich unterzogen. Dafür kam ein richtiger Barista zum Einsatz. Seine Beurteilung wurde allerdings nicht im Testurteil berücksichtigt. Ihn begeisterten die von den ­Automaten zubereiteten Cappuccinos nicht restlos. „Zu kalt“, „zu wässrig“ oder „Kaffee zu dominant, Milch kaum wahrnehmbar“ lauteten die Urteile; oder gar „erinnert an alten Filterkaffee“. Bild: Stiftung Warentest

Positiv ­hervorgehoben wurden jene Geräte, bei denen zuerst der Kaffee in die Tasse ein­gegossen wird, dann der Milchschaum. ­Einige Geräte wie die Nivona Cafe Roma­tica und die Saeco Xelsis lassen dem Nutzer die Wahl, bei der Melitta CI Touch gibt es nur diese Möglichkeit.

Insgesamt fand der Barista die Mischungen von Krups am besten: „ausgewogener, fast perfekter Cappuccino“. Die beiden Modelle sind baugleich, mit zwei Ausnahmen: Das teurere Gerät hat eine Aluminium-Front und App- bzw. Bluetooth-Steuerung. Die detaillierten Urteile des Barista sind in den Steckbriefen nachzulesen.

Verschiedene Einstellungen

Die Geschmäcker sind verschieden, auch Experten kommen regelmäßig zu gegensätzlichen Urteilen. Da kommt es gelegen, wenn man an der Kaffeemaschine möglichst viel einstellen kann, um das Ergebnis seinen Bedürfnissen anzupassen. Regler für Kaffeestärke und Mahlgrad sind sicher nützlich. Ob man aber Espresso macchiato direkt auswählen kann oder diese Mischung per Hand zusammenstellen muss, ist wohl nicht für jeden von entscheidender Bedeutung. Luxusmodelle erlauben es auch, individuelle Nutzerprofile anzulegen, sodass jedes Familienmitglied seine eigene Kaffeemischung auf Knopfdruck serviert bekommt. Die Frage ist allerdings, ob das mehrere Hundert Euro Aufpreis wert ist.

Testtabelle: Kaffeevollautomaten

Steckbriefe und Barista-Check

Jura S8 Silver
1.490 Euro
Knapper Testsieg.
Teures Gerät. Brüht Espresso mit intensivem Geschmack und viel fester, dunkler Crema. Der Milchschaum ist feinporig. Etliche Kaffeerezepte sind verfügbar, viele Einstellungen lassen sich individuell ändern. Der Temperaturregler für Kaffee bringt wenig. Extrafach für Kaffeepulver. Recht aufwendig zu reinigen. Brühgruppe nicht entnehmbar, Gerät bleibt innen aber bis auf ein paar Pulverreste sauber. Sie lassen sich leicht entfernen.
Cappuccino im Barista-Check: „Der Milchschaum hat große Blasen, ist oben wenig flexibel, unten aber top und angenehm süß. Der Kaffee dominiert den Cappuccino zu sehr, die Milch ist kaum wahrnehmbar.“

De´Longhi PrimaDonna Class
1.100 Euro
Vielfalt ist Programm.
Die Maschine macht einen sehr guten Milchschaum, dazu einen guten Espresso mit feinporiger Crema. Viele Kaffeerezepte zur Wahl, mehrere Nutzerprofile sind programmierbar. Bietet Espresso für jeden Geschmack dank fünf voreingestellter Kaffeestärken. Der Vier-Stufen-Temperaturregler zeigt keinen Effekt. Extrafach für Kaffeepulver. Die Brühgruppe kann man herausnehmen. Das Milchschaumsystem und der Milchbehälter sind spülmaschinenfest.
Cappuccino im Barista-Check: „Der sehr feine Schaum schmeckt ein bisschen nach Vanille. Der Espresso ist zu dominant und der Cappuccino insgesamt recht wässrig.“

Nivona Cafe Romatica
1.200 Euro
Guter Dreh.
Der gute Espresso hat viel feste Crema, die lange anhält. Per Drehknopf lassen sich einige Kaffeerezepte direkt abrufen – man kann sie auf dem Display gut sehen. Zusätzlich sind weitere Kaffeerezepte individuell programmierbar. Der Brühvorgang dauert etwas lange. Die Temperatur lässt sich gut regeln. Extrafach für Kaffeepulver. Das Gerät lässt die Wahl, ob für Milch-Kaffee-Mischgetränke zuerst Kaffee oder Milchschaum in die Tasse soll.
Cappuccino im Barista-Check: „Für Baristas muss erst Espresso in die Tasse, dann Milch. So gebrüht, hat der Schaum eine angenehme Kaffeenote. Insgesamt stimmiger Cappuccino, er sollte nur wärmer sein.“

Saeco Xelsis
1.600 Euro
Viel Platz für Bohnen.
Brüht einen guten Espresso mit feinporiger Crema. Viele Kaffeerezepte an Bord, die Abfolge auf dem Display kann man individuell festlegen, die Einstellungen für jedes Getränk anpassen. Die Temperatur lässt sich gut regeln. Das Bohnenfach fasst 400 Gramm – das reicht auch für Kettentrinker eine Weile. Extrafach für Kaffeepulver. Kann erst Milch, dann Kaffee eingießen – und umgekehrt.
Cappuccino im Barista-Check: „Kommt zuerst der Espresso in die Tasse, finde ich das Ergebnis im Ansatz gut, aber deutlich zu kalt. Ich hätte zudem gern mehr Schaum. Dreht man die Abfolge um, erinnert der Cappuccino an alten Filterkaffee.“

De´Longhi PrimaDonna S Evo
1.300 Euro
Gute Menüführung.
Macht wie das Modell Prima Donna Class der selben Marke einen sehr guten Milchschaum und einen guten Espresso mit feinporiger Crema. Das Display ist etwas klein, aber mit übersichtlichem Menü. Sechs Direkttasten für Getränke, weitere per Menü abrufbar. Der Auslauf ist für ein Latte-Glas etwas niedrig. Die Temperatur lässt sich zwar variieren, doch ohne Effekt. Kaffeestärke sehr gut zu regeln. Extrafach für Kaffeepulver. Das Milchschaumsystem und der Milchbehälter sind spülmaschinenfest.
Cappuccino im Barista-Check: „Oben und unten sehr feiner Schaum. Die Mischung von Espresso und Milch ist gut ausbalanciert, könnte aber etwas süßer sein.“

Jura D6
700 Euro
Preiswerte Schwester
. Brüht einen sehr guten Espresso, ein selten gutes Urteil: intensiv, mit viel fester, dunkler Crema. Hat weniger Getränke zur Direktwahl als die S8. Sie lassen sich per Drehknopf abrufen. Der Temperaturregler für Kaffee bringt nichts. Zwingt den Nutzer wie die S8, vor der ersten Inbetriebnahme den mitgelieferten Wasserfilter einzusetzen. Wer möchte, kann ihn wieder herausnehmen, das Gerät arbeitet weiter. Brühgruppe nicht entnehmbar, Gerät bleibt innen aber bis auf ein paar Pulverreste sauber.
Cappuccino im Barista-Check: „Der sehr feine Schaum ist oben flexibel. Ein ausgewogenes Verhältnis von Espresso und Milch, leider zu kühl. Mir fehlt die Süße.“

Melitta CI Touch
900 Euro
Zwei Bohnenfächer.
Das Gerät brüht einen guten Espresso. Es hat zwei kleine Fächer, in die man verschiedene Kaffeesorten füllen kann. Vier Kaffeerezepte lassen sich direkt abrufen, weitere über das Getränkemenü. Außerdem kann man mehrere Nutzerprofile programmieren. Die Temperatur lässt sich gut regeln. Extrafach für Kaffeepulver. Für Cappuccino fließt der Kaffee stets vor dem Milchschaum in die Tasse.
Cappuccino im Barista-Check: „Erst Kaffee, dann Milch – diese Reihenfolge ziehe ich zwar vor, doch das bisschen Schaum könnte feinporiger sein. Und der Kaffee ist mir zu dominant und bitter.“

Siemens EQ.3 s100
640 Euro
Schnäppchen-Champion.
Diese günstige Maschine kommt ohne viel Schnickschnack aus. Sie brüht einen unauffälligen, guten Espresso. Vier Getränke plus heißer Milch sind direkt auf dem Display abrufbar. Kaffeestärke und Mahlgrad kann man variieren, die Temperatur nicht. Der Brühvorgang dauert etwas lang. Hat im Gegensatz zur Schwester EQ.6 kein Fach für Kaffeepulver. Die Milchdüse darf in die Spülmaschine.
Cappuccino im Barista-Check: „Der Milchschaum ist oben wenig flexibel, unten aber fein. Fühlt sich im Mund angenehm cremig an. Das Verhältnis von Espresso zu Schaum ist ausgewogen, der Cappuccino schmeckt leicht süß – insgesamt sehr angenehm.“

Siemens EQ.6 Plus s300
1.300 Euro
Schickes Schwestermodell der EQ.3.
Brüht einen schwachen Espresso: etwas wässrig, mit wenig und nicht sehr fester Crema, die sich schnell auflöst. Verfügt über ein paar Funktionen mehr als die preiswertere EQ.3. Sechs Kaffeerezepte sind direkt vom Display mit den gut erkennbaren Symbolen abrufbar, zwei Benutzerprofile kann man individuell abspeichern. Leises Mahlwerk. Kaffeestärke und Temperatur lassen sich gut regeln. Extrafach für Kaffeepulver.
Cappuccino im Barista-Check: „Oben sehr flexibler Schaum, von der Menge her etwas wenig. Das Verhältnis von Kaffee und Milch ist stimmig. Der Cappuccino hat eine leichte Karamellnote, ist nur leider ein wenig kühl.“

Miele CM 5300
800 Euro
Volle Kanne.
Der Espresso ist unauffällig gut, der Milchschaum gerade noch gut. Vier Kaffeerezepte lassen sich direkt anwählen. Wenn man Stärke und Temperatur des Kaffees verstellt, ändert sich nur wenig. Ein Plus ist die Kaffeekannenfunktion: Mit einem Knopfdruck lassen sich bis zu sechs Tassen Kaffee brühen. Lautestes Mahlwerk im Test. Extrafach für Kaffeepulver. Kein Wasserfilter in den Wassertank einsetzbar.
Cappuccino im Barista-Check: „Der Milchschaum an der Oberfläche ist flexibel. Das Verhältnis von Espresso zu Milch stimmt eigentlich, im Ganzen ist der Cappuccino aber leider wässrig, zu kühl und er hat keine Süße.“

Krups Evidence Noir Plast
520 Euro
Schneller Brüher.
Der Espresso aus diesem kompakten Gerät schmeckt gut, ist aber etwas wässrig. Heizt schnell auf: Nur wenige Sekunden braucht die Maschine vom Einschalten bis zur Betriebsbereitschaft. Vier Kaffeerezepte kann man direkt über das kleine Display abrufen. Stärke und Temperatur des Kaffees sind verstellbar – in der Praxis ändert sich kaum etwas. Brühgruppe nicht entnehmbar. Wir fanden im Inneren Kaffeepulver, an das wir nicht so einfach herankamen.
Cappuccino im Barista-Check: „Einige große Blasen stören den sehr feinen Schaum. Sonst ein ausgewogener, fast perfekter Cappuccino; für mich der beste im Test.“

Krups Evidence NR Connect
700 Euro
Zwilling mit kleinen Extras.
Laut Anbieter ist diese Maschine baugleich mit der günstigeren Evidence Noir Plast EA8918. Allerdings sind die Fronten unterschiedlich – hier dominiert Aluminium, das öfter mal blank geputzt werden will, bei der Evidence Noir Plast ist es Kunststoff. Zweiter Unterschied: Das Menü der teureren Evidence NR Connect lässt sich über eine Bluetooth-Funktion per App steuern. Das kann beim kleinen Display des Gerätes von Vorteil sein. Getestet haben wir die App-Funktion nicht.
Cappuccino im Barista-Check: „Einige große Blasen stören den sehr feinen Schaum. Sonst ein ausgewogener, fast perfekter Cappuccino; für mich der beste im Test.“

VKI-Tipps

Guter Test. Alle zwölf getesteten Vollautomaten schnitten gut ab. Den besten Espresso brüht eines der billigsten Modelle: die Jura D6 zum Richtpreis von 600 Euro. Die Preisunterschiede sind auf die teilweise sehr üppige Ausstattung zurückzuführen. Übrigens sind auch die Modelle des letzten Tests (KONSUMENT 1/2018) alle noch erhältlich.

Nicht beim Kaffee sparen. Selbst der teuerste Vollautomat kann aus schlechtem Kaffee keinen guten Espresso zaubern. Daher nur Bohnen guter Qualität kaufen. Schließlich muss man den hohen Preis relativieren: So teuer kann Kaffee in der Viertel- oder Halbkilopackung gar nicht sein, dass er an den umgerechneten Preis für Einzelportionen (Kapseln, Pads) herankäme.

Je frischer, desto besser. Optimal wäre es, den Kaffee direkt vor der Zubereitung zu mahlen. Gemahlener Kaffee bleibt in der geöffneten Packung etwa sieben Tage frisch. Kühl, trocken, dunkel und geruchsfrei aufbewahren, am besten in einer gut verschließbaren Dose. Der Kühlschrank ist wegen Fremdgerüchen und Feuchtigkeit nur bedingt geeignet.

Milchschäumer jedes Mal reinigen. Vor allem Milch ist anfällig für Keime und Schimmel. Auch wenn die Geräte selbsttätig Schläuche und Leitungen spülen, sollte man daher alle erreichbaren Einzelteile nach jeder Nutzung von Hand sauber machen. Wassertank, Kaffeesudbehälter und Tropfschale leeren, reinigen und trocknen lassen.

Testkriterien

Von der Stiftung Warentest getestet wurden 12 Kaffeevollautomaten mit automatischer Milchaufschäumung.

Sensorische Beurteilung: 35 %

Das Kaffeevolumen wurde auf 40 Milliliter eingestellt, sonst die Werkseinstellung belassen. Es wurde Leitungswasser ohne Wasserfilter zum Brühen verwendet. Gebrüht wurde der Espresso mit illy-Espressobohnen der Sorte Caffè in grani. Ein auf Kaffeeverkostung geschultes Panel aus acht Personen prüfte anonymisiert und randomisiert den Espresso bei zirka 55 Grad auf Fehlerfreiheit in Geschmack sowie Mundgefühl, Crema und Geruch. Die Auswertung erfolgte mit statistischen Methoden. Drei geschulte Personen verkosteten den Milchschaum aus handelsüblicher Milch (1,5 Prozent Fettgehalt). Sie beschrieben Aussehen, Geruch, Mundgefühl und Geschmack.

Technische Prüfung: 25 %

Bei der Aufheizzeit ermittelten wir die Zeit vom Einschalten bis zur Betriebsbereitschaft. Bei Espresso brühen prüften wir unter anderem Temperatur und Bezugsdauer der ersten und zweiten Tasse Kaffee sowie Temperaturen und Dauer des Brühens im betriebswarmen Zustand für die fünfte bis zehnte Tasse Espresso. Bei der Temperaturmessung wurden immer vorgewärmte Espressotassen verwendet. Zusätzlich ermittelten wir, wie stark Temperatur und Volumen von 10 nacheinander zubereiteten Espressi schwankten sowie die Schwankung der Füllmenge bei 2 gleichzeitig gebrühten Espressi.

Beim Milchschäumen ermittelten wir die Volumenzunahme, den Wassergehalt in Milch und Schaum und wie stark der Schaum in 3 Minuten zusammenfällt. Mit den Vollautomaten wurde automatisch in Werkseinstellung geschäumt. Wenn möglich, prüften wir bei den Geräten, wie stark sich Espressostärke und -temperatur variieren lassen, wenn der Nutzer am Gerät den jeweils niedrigsten und höchsten Wert einstellt.

Handhabung: 20 %

Ein Experte beurteilte die Bedienungsanleitung. Fünf erfahrene Nutzer (Frauen und Männer unterschiedlichen Alters) bewerteten das Zubereiten der Getränke. Sie stellten unter anderem verschiedene Getränke ein, hantierten mit dem Wassertank, befüllten den Bohnenbehälter. Für den Aufwand beim Reinigen wurden sowohl die notwendigen Arbeitsschritte als auch das Fassungs-vermögen von Tropfschale und Kaffeesudbehälter beurteilt. Hygiene: Es wurden nach mindestens 110 Bezügen alle Geräte von innen begutachtet. Dabei wurde auf Kaffeepulverreste und Feuchtigkeit im Gehäuse geachtet sowie darauf, ob diese Reste zugänglich sind und leicht entfernt werden können. Beim Entkalken wurden Aufwand und Dauer bewertet.

Sicherheit: 5 %

Die elektrische Sicherheit und heiße Oberflächen wurden in Anlehnung an DIN EN 60335–1 und DIN EN 60335–2–15 geprüft. Die Beurteilung der heißen Oberflächen erfolgte in Anlehnung an DIN EN ISO 13732–1. Zudem achteten die Prüfer auf eine mögliche Fehlbedienung und auf die Verarbeitung.

Umwelteigenschaften: 10 %

Der Stromverbrauch wurde fürs Aufheizen, Zubereiten von je 3 Espressi, Kaffee, Cappuccino, Latte macchiato und Milchschaum, mit je einer Minute Pause und – wenn vorhanden – automatischen Spülgängen bis zum automatischen Abschalten ermittelt. Die Prüfer bestimmten zudem den Stand-by-verbrauch. Das Geräusch beurteilten fünf Personen beim Brühen, Mahlen und Schäumen.

Schadstoffe: 5 %

Die Untersuchung erfolgte nach häufiger Nutzung der Geräte. Es wurden insgesamt zirka 110 Getränke zubereitet. Alle Geräte wurden nach Gebrauchsanleitung entkalkt und gespült. Beim letzten Spülgang verwendeten wir chemisch reines Wasser, wie es eine gültige Norm empfiehlt. Nach einer Standzeit von 16 Stunden erfolgte die Bestimmung der Schadstoffe sowohl im Heißwasser- bzw. Dampfauslass als auch im Kaffeeauslauf. Es wurde auf Nickel, Blei, Kadmium, Chrom und Aluminium getestet.

Sonstige Untersuchungen

Ein Barista-Meister beschrieb den Cappuccino aus jedem Vollautomaten. Grundlage waren Kriterien aus Kaffeemeisterschaften. Seine Einschätzung hatte keinen Einfluss auf das Testurteil. Die Barista-Meinung für jede Maschine finden Sie unter den Steckbriefen.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass Mängel sich verstärkt aufs KONSUMENT-Qualitätsurteil auswirken. Folgende Abwertungen waren vorgesehen: 

  • Lautete die Note für die Sicherheit „nicht zufriedenstellend“, so konnte das Endurteil maximal eine halbe Note besser sein.
  • War das Urteil für „Espressotemperatur variieren“ „nicht zufriedenstellend“, werteten wir die technische Prüfung um eine halbe Note ab.
     

Testplakette

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Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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Leserreaktionen

Für Siebträger entschieden

Ich wollte auch ursprünglich einen Vollautomaten kaufen. Nachdem mir Kaffeefachgeschäfte übereinstimmend berichtet haben, dass eine vollständige Reinigung des Inneren praktisch nicht möglich ist (Zitat: Wenn Sie einmal in einen genutzten geöffneten Vollautomaten geblickt haben, trinken Sie nie mehr so einen Kaffee), habe ich mich dann für eine Siebträgermaschine entschieden – billiger, Kaffee besser, Zubereitung zwar ein bisschen aufwändiger, aber super leicht zu reinigen, bin hoch zufrieden. Es gibt einige wenige mit integrierter Mühle (Platz). Billiger sind sie obendrein auch. Ein Besuch mit Einweisung in einem der vielen Fachgeschäfte lohnt sich!

User "Consumer 1190"
(aus KONSUMENT 3/2019)

Milchschäumer

Ich zitiere: „Milchschäumer jedes Mal reinigen. Alle erreichbaren Einzelteile nach jeder Nutzung von Hand sauber machen. Wassertank, Kaffeesudbehälter und Tropfschale leeren, reinigen und trocknen lassen.“ Man hat ja sonst nix zu tun, als mehrmals pro Tag die Maschine zu putzen. Allein das führt für mich den Erwerb einer Maschine mit Milchschäumer ad absurdum.

User "englitsch"
(aus KONSUMENT 2/2019)

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