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Weiße Tasse Tee mit schwimmenden Salbeiblättern auf der Oberfläche sowie eine kleine weiße Schale mit gepflückten Salbeiblättern
Test - Was ist der beste Salbeitee? Wir vergleichen 15 Produkte hinsichtlich Schadstoffen und Gehalt an ätherischen Ölen. Bild: New-Africa / shutterstock.com

Salbeitee Test 2023: Schadstoffe und Menge ätherischer Öle

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Welcher Salbeitee ist der beste? Wir haben 15 Tees getestet. Schwächen offenbarten ausgerechnet Produkte, die in der Apotheke oder dem Reformhaus erhältlich sind.

Salbeitees sind ein beliebtes Hausmittel. Sie sollen Entzündungen in Mund und Rachen lindern und auch gegen leichte Verdauungsbeschwerden wie z.B. Völlegefühl oder Sodbrennen, bei übermäßigem Schwitzen und leichten Hautentzündungen helfen. Wir haben insgesamt 15 Tees getestet, darunter acht lose und sieben Teebeutelprodukte.

Was bewirkt Salbeitee

Was bringt Salbeitee? Salbei wird eine antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Die wichtigsten Inhaltsstoffe in Salbeiblättern sind neben ätherischem Öl Gerbstoffe (darunter Rosmarinsäure), Diterpene, Triterpene und Flavonoide. Wissenschaftliche Studien, die eine Wirksamkeit bei Mundschleimhautentzündungen bzw. den anderen genannten Indikationen belegen, existieren nicht.

Aufgrund seiner traditionellen Verwendung als Heilpflanze wurden Tee bzw. Extrakte aus Salbeiblättern dennoch für alle oben genannten Anwendungen von der Europäische Arzneimittelbehörde EMA anerkannt. Einschränkend gilt dabei, dass die Anwendung zeitlich auf zwei Wochen begrenzt ist und – sollte sich keine Besserung der Symptome einstellen – ärztlicher Rat eingeholt werden soll.

Blaue Schnabeltasse mit Salbeitee und grünen Salbeiblättern am Tassenboden, daneben ein kleiner silberner Löffel und Salbeizweige
Wogegen hilft Salbeitee? Traditionell soll die Zubereitung des Tees gegen Schwitzen / Hitzewallungen sowie Hautentzündungen, Verdauungsbeschwerden oder Entzündungen helfen Bild: Werner-Rebel / shutterstock.com

Welche natürlichen Schadstoffe können enthalten sein?

In Kräutertees werden immer wieder sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA) nachgewiesen (lesen Sie hierzu auch unsere Tests von Brennnesseltees und Kamillentees). Dabei handelt es sich um lebertoxische Schadstoffe, die nicht in Salbei, aber in einer Reihe von Wildkräutern enthalten sind. Toxisch sind dabei nicht die Pyrrolizidinalkaloide selbst, sondern deren Abbauprodukte. Bereits eine kleine Verunreinigung mit Beikräutern kann zu einem nachweisbaren PA-Gehalt führen. 

Verunreinigungen bei der Ernte

Bei der maschinellen Ernte können sehr leicht auch unerwünschte Pflanzen, die PA enthalten, unter die Teekräuter gelangen. Bereits geringe Mengen reichen aus, damit es zu einer hohen PA-Konzentration im Tee kommt. Umso wichtiger ist es, die unerwünschten Kräuter bei der Teeproduktion auszusortieren. Pyrrolizidinalkaloide erwiesen sich in Tierversuchen als krebserregend und erbgutschädigend. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht daher davon aus, dass sie auch beim Menschen krebserregend sein können. Darüber hinaus können Pyrrolizidinalkaloide Leberschäden und Vergiftungen auslösen. 

Grenzwerte

Seit 1. Juli 2022 gelten deshalb in bestimmten Lebensmitteln, etwa Tee, Kräutertee, Borretsch, einigen Gewürzen sowie Nahrungsergänzungsmitteln Höchstgehalte für Pyrrolizidinalkaloide. Bei Salbeitee gilt ein Höchstgehalt von 200 Mikrogramm pro Kilo. Pflanzliche Arzneimittel dürfen in Österreich nur dann in Verkehr gebracht werden, wenn durch ihre Anwendung eine maximale Tagesdosis von einem Mikrogramm PA nicht überschritten wird. Weiterführende Informationen zu Pyrrolizidinalkaloiden bietet die Website der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES).

Salbeipflanzen im Anbau
Bei der Ernte der Blätter können unerwünschte Pflanzen unter den Tee geraten. Pyrrolizidinalkaloide erwiesen sich in Tierversuchen als krebserregend. Bild: Ozgur-Mert / shutterstock.com

Welche Schadstoffe können noch enthalten sein?

Stammen die Teekräuter aus konventionellem Anbau, können sie auch mit Pestiziden behandelt worden sein. Wie bei Teetests üblich, haben wir deshalb auch beim Salbei auf Pestizidrückstände getestet.

Was wurde in unserem Salbeiteetest noch untersucht?

Wir haben auch den Gehalt an ätherischen Ölen in den Teemischungen untersucht, der ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Kräutertees ist. Tee in Arzneibuchqualität muss beispielsweise mindesten zehn Milliliter ätherisches Öl pro Kilo enthalten.

>> Wenn Sie angemeldet sind, gelangen Sie hier direkt zu den Testergebnissen unseres Tests.

Produkte im Test

Wir haben 15 Salbei-Tees getestet, darunter fünf Tees mit deklarierter Arzneibuchqualität bzw. Tees, die als Arzneitee oder Arzneimittel verkauft wurden. Eingekauft haben wir die Tees, davon sieben Teebeutel- und acht lose Produkte, in Apotheken, Reformhäusern, Drogerien, Supermärkten und Fachgeschäften.

Diese Tees haben wir getestet:

TEEBEUTEL

LOSE WARE

>> Wenn Sie angemeldet sind, gelangen Sie hier direkt zur Testtabelle (Produktfinder).

Salbeitees im Test - Packungen offener Tees und Teebeutel verschiedener Marken
Marken im Vergleich - Produkte folgender Hersteller haben wir einem Test unterzogen: Alnatura, Billa Bio, Demmer, Dennree, DM Bio, Sonnentor, Spar Natur pur, ... Bild: VKI

Wie haben wir untersucht?

Wir haben die Produkte auf Schadstoffe (Pyrrolizidinalkaloide und Pestizide) sowie auf den Gehalt an ätherischen Ölen getestet.

Das bietet unser aktueller Test

Wir haben 15 verschiedene Salbeitees untersucht, darunter acht lose und sieben Teebeutelprodukte. 

Unser Test gibt auch Antworten auf die Fragen:

  • Wieviel Euro muss man für einen guten Tee ausgeben?
  • Welcher Bio-Salbeitee schnitt "gut" oder "sehr gut" ab?
  • Darf man den Tee in der Schwangerschaft oder während dem Stillen trinken?
  • Testsieger - welches Produkt erhielt die höchste Punktzahl?
  • Welcher Teebeutel war der beste in unserem Vergleich - nur bei einem Produkt im Beutel waren wir mit der Menge an ätherischen Ölen zufrieden.

Unser Test bietet werbefreie, unabhängige Testergebnisse.

So haben wir getestet

Vergleich - wir haben 15 verschiedene Salbeitees untersucht, darunter acht lose und sieben Teebeutelprodukte.

Pyrrolizidinalkaloide (PA): Methode: Den Gehalt an Pyrrolizidinalkaloiden haben wir mittels der Methode VA45196 (2022-02); SPE-LC-MS/MS bestimmt. Insgesamt wurden 21 Pyrrolizidinalkaloide bzw. N-Oxide sowie 14 zusätzliche Pyrrolizidinalkaloide und N-Oxide, die sich analytisch überlagern können (PA EU-35), erfasst.

Pflanzenschutzmittel: Pflanzenschutzmittel: Der Gehalt an Pestiziden wurde mittels VA88500 (2021-11); CG-MA/MA, LC-MS/MS Screening bestimmt.

Ätherische Öle: Der Gehalt an ätherischen Ölen wurde mittels PH. Eur. 2.8.12 VA956 Methoden der Pharmakognosie bestimmt.

Wasser: Die Bestimmung des Wassergehaltes erfolgte mittels PH. Eur. 2.2.13 VA1066 Bestimmung von Wasser durch Destillation.

KONSUMENT-Tipps

- Abwechslung: Die Konzentration an Pyrrolizidinalkaloiden (PA) im Tee kann stark schwanken. Wer viel und häufig Tee trinkt, sollte deshalb auf Abwechslung achten und nicht nur Kräutertees konsumieren.

- Haltbarkeit: Kräutertees sind nicht unbegrenzt haltbar. Mit der Zeit verlieren sie an Frische und vor allem an ätherischen Ölen. Daher ist es sinnvoll, nur kleine Mengen zu kaufen. Bei der Lagerung sollte man darauf achten, dass der Tee luftdicht, kühl und dunkel aufbewahrt wird.

- Nicht für alle geeignet: Salbeitee sollte man nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit konsumieren. Auch Kleinkindern sollte man keine Tasse verabreichen.

Drei Tee-Tassen mit unterschiedlichen Teesorten: roter Früchtetee, grüner Tee, schwarzer Tee
Schadstoffbelastungen können stark schwanken. Auch andere Teesorten wie Früchtetee, grüner Tee oder schwarzer Tee bringen Abwechslung in die Tasse Bild: Elenglush / shutterstock.com

Test Salbeitees: Wir haben 15 Salbeitee-Produkte getestet. Drei schnitten schlecht ab, weil sie zu viele Schadstoffe enthielten.

Lange Tradition

Macht sich im Herbst die erste Verkühlung bemerkbar, brühen wir uns gerne einen Salbeitee zum Gurgeln oder ­Trinken auf. Die Verwendung des leicht bitter und etwas seifig schmeckenden Heißgetränks zu medizinischen Zwecken reicht in Europa bis weit ins Altertum zurück und könnte auch bei der Namensgebung der Pflanzengattung Salbei (salvus) eine Rolle gespielt haben. ­

Salvus bedeutet im Lateinischen so viel wie gesund, heil, unbeschädigt, unverletzt, unversehrt oder auch wohl­behalten. Im Spätmittelalter haftete dem Salbei sogar der Ruf eines Allheilmittels an. Blüten und Blätter kamen als Tee oder Aufguss gegen jegliche Arten von Krankheiten zur Anwendung. Heute wird Salbeitee außer gegen Entzündungen in Mund und Rachen wie auch gegen leichte Verdauungsbeschwerden (Sodbrennen, Völlegefühl), bei über­mäßigem Schwitzen und zur Linderung von leichten Hautentzündungen verwendet. 

Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Fla­vonoide

Die wichtigsten Inhaltsstoffe in Salbeiblättern sind neben ätherischem Öl Gerbstoffe (darunter Ros­marin­säure), Diterpene, Triterpene und Fla­vonoide. Salbei wird insgesamt eine antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Aufgrund seiner traditionellen Verwendung als Heilpflanze wurden Tee bzw. Extrakte aus Salbeiblättern für die oben genannten Anwendungen trotz des Fehlens klinischer Belege von der Europäische Arzneimittelbehörde EMA anerkannt (traditional use). 

Einschränkend gilt ­dabei allerdings, dass die An­wendung zeitlich auf wenige Wochen begrenzt ist und – sollte sich keine ­Besserung der Symptome einstellen – ärztlicher Rat eingeholt werden soll.

Sieben ­Teebeutel, acht lose Tees

Wie gut Salbeitee wirkt, können wir zwar nicht testen, wohl aber, ob sich ­etwa Schadstoffe darin befinden. Wir haben 15 Produkte getestet, darunter fünf Tees mit deklarierter Arzneibuchqualität bzw. Tees, die als Arzneitee oder Arzneimittel verkauft wurden. 

Eingekauft ­haben wir die Tees, davon sieben ­Teebeutel- und acht lose Pro­dukte, in Apotheken, Reformhäusern, Drogerien, Super­märkten und Fach­geschäften. Vier Tees schnitten mit "sehr gut", zwei mit "gut" und sechs mit "durchschnittlich" ab. Dem stehen ein weniger zufriedenstellendes und zwei nicht zufrieden­stellende Produkte gegenüber.

Test auf Schadstoffe

In Kräutertees grundsätzlich problematisch sind sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA). Dabei handelt es sich um ­lebertoxische Schadstoffe, die nicht in Salbei, aber in einer Reihe von Wildkräutern enthalten sind. Toxisch sind dabei nicht die Pyrrolizidinalkaloide selbst, sondern deren Abbauprodukte. 

Bereits eine kleine Verunreinigung mit Beikräutern kann zu einem nachweisbaren PA-Gehalt führen. Bei der maschi­nellen Ernte können sehr leicht auch unerwünschte Pflanzen, die PA enthalten, unter die Teekräuter gelangen. Umso wichtiger ist es, die unerwünschten Kräuter bei der Teeproduktion auszusortieren.

Pyrrolizidinalkaloide erwiesen sich in Tierversuchen als krebserregend und erbgutschädigend. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht daher davon aus, dass sie auch beim Menschen krebs­erregend sein können. Darüber hinaus können PA auch Leberschäden und Vergiftungen auslösen. Seit 1. Juli 2022 gelten deshalb in bestimmten Lebensmitteln, etwa Tee, Kräutertee, Borretsch, einigen Gewürzen sowie Nahrungsergänzungsmitteln Höchstgehalte für Pyrrolizidin­alkaloide. 

Zwei Arzneitees mit hohen PA-Werten

Bei Salbeitee gilt ein Höchstgehalt von 200 Mikrogramm pro Kilo. Pflanzliche Arzneimittel dürfen in Öster­reich nur dann in Verkehr gebracht werden, wenn durch ihre ­Anwendung eine maximale Tagesdosis von einem Mikrogramm PA nicht überschritten wird. Zwei Arzneitees, davon eine Apo­thekenmischung und ein Reformhausprodukt, wiesen exorbitant hohe PA-Werte auf. 

Beide Produkte überschritten den für Lebensmittel festgelegten Höchstgehalt um ein Vielfaches. Deshalb mussten wir diese Tees auf eine nicht zufriedenstellende Gesamtnote abwerten. Am besten schnitt bei diesem Prüfpunkt das Produkt von Sonnentor ab, in dem keine PA nachweisbar waren. Die Tees von Spar Natur pur und Demmer wiesen nur sehr geringe Mengen an PA auf und erhielten deshalb in ­diesem Punkt ebenfalls eine sehr gute Bewertung.

Keine Pestizide

Wie bei Teetests üblich, testeten wir den Salbei auch auf Pestizidrückstände. Erfreulich: In keinem einzigen Produkt konnten Pflanzenschutzmittel nachgewiesen werden. In diesem Prüfpunkt gab es deshalb für alle Produkte eine sehr gute Bewertung.

Ätherische Öle

Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist der Gehalt an ätherischen Ölen. Tee in ­Arzneibuchqualität muss bei geschnittenen Drogen etwa mindestens zehn Milliliter ätherisches Öl pro Kilo enthalten. Diese Anforderung wird von zehn Produkten erfüllt.

Den höchsten Gehalt an ätherischem Öl enthielt der lose Tee von ­Gewußt wie, gefolgt von der Eigen­abfüllung der Apotheke (21,4 ml/kg). Auch die Produkte von Kottas, Demmer, Spar Natur pur, thewellnessco und Reformstark erhielten in diesem Punkt eine sehr gute Bewertung. Was den erlaubten Wassergehalt angeht, erfüllten alle Tees die Kriterien des ­Arzneibuches.

Testtabelle: Salbeitee

Klicken Sie auf den Link. Filtern, vergleichen, sortieren, ausdrucken. In unserem Produktfinder stellen wir Ihnen Testergebnisse von 15 Produkten zur Verfügung. (Stand: August 2023)

Produktfinder

Salbei

Die Gattung Salbei (Salvia) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamia­ceae). Für Teezubereitungen als Arznei wird üblicherweise der Echte Salbei (Salvia officinalis) verwendet. Die Pflanze wächst strauchig und wird bis zu 80 Zentimeter hoch. Blütezeit ist von Mai bis Juli. Die Lippenblüten sind in der Regel violett. Alle Pflanzenteile haben einen aromatischen Geruch, der durch die besonders in den Blättern reichlich enthaltenen ätherischen Ölkompo­nenten Thujon, Cineol und Campher geprägt wird. Die Gewürz- und Heilpflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. In der mediterranen Küche spielt Salbei eine wichtige Rolle.

Pyrrolizidinalkaloide

Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind Pflanzeninhaltsstoffe, die insbesondere die Leber schädigen können. Sie sind daher in Lebensmitteln und Futtermitteln unerwünscht. PA wurden bisher in rund 350 Pflanzenarten nachgewiesen. Besonders häufig kommen PA in Korbblütengewächsen (Asteraceae), Raublattgewächsen bzw. Borretschgewächsen (Boraginaceae) und Hülsenfrüchtlern (Fabaceae) vor. In Österreich sind zum Beispiel Vertreter der Gattung Greiskraut (Kreuzkraut, Jakobskreuzkraut, Gemeines Greiskraut, Hain-Greiskraut), Huflattich und Pestwurz aus der Familie der Korbblütler, oder Natternkopf, Borretsch und Beinwell aus der Familie der Raublattgewächse heimisch. Bis heute sind mehr als 660 verschiedene PA bekannt. Das Vorkommen in Pflanzen variiert stark und ist abhängig von der Pflanzensorte, den klimatischen Bedingungen, der Saison und dem Teil der Pflanze. PA können durch das Miternten von pyrrolizidinalkaloidhaltigen Pflanzenteilen und Samen (Unkraut) in die Nahrung gelangen, zum Beispiel in Gewürze, Tees, Blattgemüse und Salat. Auch tierische Lebensmittel wie Honig, seltener auch Milch oder Eier, können PA enthalten, wenn über das Futter PA-haltige Pflanzen aufgenommen wurden. Geeignete Maßnahmen zur Vermeidung der Verunreinigung von Lebensmitteln mit Pyrrolizidinalkaloiden sind die Sorgfalt bei Anbau und Ernte von Salaten, Blattgemüsen und Kräutern sowie von anderen Lebensmitteln vor der Vermarktung. Tierversuche zeigten, dass der regelmäßige Verzehr von relativ kleinen PA-Mengen krebserregend sein kann. Die regelmäßige Einnahme von höheren Dosen kann außerdem zu irreversiblen Leberschäden (Leberzirrhose) und in Extremfällen auch zum Tod führen. Dabei besteht insbesondere bei Kindern, Schwangeren und Stillenden das Risiko einer gesundheitlichen Gefährdung. Für Personen, die regelmäßig Tee (Kräutertee, Schwarztee, Grüntee, etc.) zu sich nehmen, kann ein gesundheitliches Risiko hinsichtlich einer möglichen krebserzeugenden Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Charakteristisch für eine Vergiftung sind Schmerzen im Oberbauch, Bauchwassersucht, Übelkeit und Erbrechen. Seltener können Gelbsucht und Fieber auftreten. Nach wenigen Wochen ist in der Regel eine Lebervergrößerung und -verhärtung feststellbar. Eine akute Vergiftung kann tödlich enden. Da Vergiftungserscheinungen erst Tage später auftreten können, wird die Ursache der Vergiftung selten erkannt.

Quelle: Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES)

Stellungnahmen der Anbieter

Kottas - Salbeitee im Beutel

"Da es sich bei diesem Produkt um ein Arzneimittel handelt, ist anhand der Dosierungsangaben ein Höchstwert an PA behördlich festgelegt, dieser beträgt für Dr. Kottas Salbeitee 208 µg/kg. Unterhalb dieses Werts ist der Verzehr innerhalb der Dosierungsangabe von der AGES als bedenkenlos eingestuft. Für Lebensmitteltees gilt ein Höchstwert 200 µg/kg. Der seitens des VKI ermittelte Wert von 158,7 µg/kg liegt somit deutlich innerhalb dieser Grenzen. Da PA von Pflanzen produziert werden, die bei der Ernte in die Arzneiware gelangen können, ist die einzige Möglichkeit einer Vermeidung das händische Ausklauben. Salbeiblätter für unseren Arzneitee beziehen wir seit Jahren aus Albanien. Der dort heimische und nach wie vor wild gesammelte Salbei hat einen besonders hohen Gehalt an ätherischem Öl und anderen Inhaltsstoffen, die für die Anwendung als Arzneimittel gefordert sind. Durch regelmäßige Schulungen der Sammler werden die Sensibilität gegenüber der Thematik und das Erkennen PA-haltiger Pflanzen stetig verbessert. Die betreffende Charge war vor der Freigabe anhand umfassender Probenziehungen gemäß Europäischem Arzneibuch in mehreren Stufen des Produktionsprozesses von einem akkreditierten Labor untersucht worden, in der abgefüllten Ware waren 72 µg/kg PA ermittelt worden."

Qualitätssicherung Kottas Pharma

Reformstark Martin - Salbeiblätter Tee

"Bei Salbeiblättertee der Charge 522204330 handelt es sich um ein Arzneimittel. Wir bitten bei der Beurteilung daher, das Pyrrolizidinalkaloid-Spektrum des Europäischen Arzneibuches „2.8.26 Pyrrolizidinalkaloide als Verunreinigung“ zugrunde zu legen. 

Die Rohwarencharge wurde mit einem Wert von 157 µg/kg freigegeben. Der für das Arzneimittel aufgrund der individuellen Dosierung berechnete Grenzwert liegt bei 167 µg/kg. 

Die Beurteilung mit „nicht zufriedenstellend“ basiert auf einer dem rechtlichen Status des Produktes nicht angemessenen Beurteilungsgrundlage bzw. nicht zielgerichtetem Pyrrolizidinalkaloid-Spektrum."

Reform Martin GmbH

Apotheke Eigenabfüllung - Salbeiblatt

"Zu der Untersuchung des Gehalts an Pyrrolizidinalkaloiden (PA) in einem Aponorm Säckchen Salbeiblatt nehmen wir wie folgt Stellung:

Die Problematik mit PA nehmen wir sehr ernst! Die Charge war bereits vor unserer Freigabe von einem akkreditierten deutschen Labor untersucht worden. Die Musterziehung erfolgte dabei streng nach den Vorgaben des europäischen Arzneibuchs, indem mehrere Muster aus einer repräsentativen Anzahl an Gebinden gezogen und anschließend homogenisiert wurden. Der daraus ermittelte Gehalt an PA betrug 13,7 µg/kg. Eine anlässlich der Probeziehung des VKI von uns erneut beauftragte Untersuchung – abermals nach arzneibuchkonformem Musterzug – ergab 207 µg/kg. Schon aus diesen stark divergierenden Werten ist ersichtlich, dass das Hauptproblem der Ermittlung des PA-Gehalts einer gesamten Charge in der ungleichmäßigen Verteilung liegt, sodass „Spot-Kontaminationen“ auftreten können. Dies rührt daher, dass nicht die Salbeiblätter selbst durch PA kontaminiert sind, sondern Bestandteile anderer, nämlich PA-produzierender Pflanzen (z. B. das gemeine Greiskraut), wenn auch nur in Spuren, in der Ware auftreten können. Bereits eine einzige Pflanze kann z. B. in einem Salbeifeld zu überhöhten Werten der gesamten Ernte führen, wenn Teile davon im gezogenen Muster vorhanden sind. Umso wichtiger ist daher ein repräsentativer Musterzug, um die Gesamtbelastung einer Charge annähernd beurteilen zu können. Da PA-produzierende Pflanzen nur händisch vom Standort entfernt werden können, ist ein stetiger Austausch mit den Anbauern bzw. Sammlern notwendig, den wir seit vielen Jahren intensiv führen, um bezüglich der Erkennung dieser Pflanzen zu sensibilisieren. Eine 100%ige, dauerhaft garantierte Abwesenheit von Spuren PA-produzierender Pflanzen in Salbei wird dabei aber niemals erreichbar sein."

Dr. Oliver Vendl - Leiter Qualitätssicherung Kottas Pharma GmbH

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