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Raucherentwöhnung - Wollen Sie wirklich aufhören?

Um vom blauen Dunst loszukommen, werden viele verschiedene Therapien und Hilfsmittel angeboten. Wir haben uns einige davon näher angesehen.

Zu Silvester haben gute Vorsätze Hochkonjunktur. Ganz oben auf der Rangliste findet sich immer wieder das Vorhaben, dem Rauchen zu entsagen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Potenzielle "Aussteiger" suchen deshalb häufig Zuflucht bei Therapien und Medikamenten.

Einige ­haben wir in den vergangenen Jahren bereits vorgestellt (siehe KONSUMENT 1/2010 und 1/2008), doch nicht alle sind für jeden ­gleichermaßen geeignet und sinnvoll, um von Zigarette, Zigarre & Co los zu kommen. Wir ­haben uns deshalb einmal angesehen, wie die verschiedenen Methoden funktionieren und was es zu ­beachten gilt.

Rezeptpflichtige Medikamente

Grundsätzlich wird zwischen medikamen­tösen und nicht medikamentösen Therapien unterschieden. Vom Arzt verschriebene rezeptpflichtige Medikamente beeinflussen das Suchtverhalten direkt. Sie kommen meist dann zum Einsatz, wenn andere Maßnahmen erfolglos geblieben sind. Erhältlich sind ­Präparate mit den Wirkstoffen Bupropion (Zyban) oder Vareniclin (Champix).

Bupropion

Die ­Erfolgsquote für Bupropion liegt bei knapp 10 Prozent, mit Champix erhöht sie sich auf etwa 13 Prozent. Beide Mittel wurden ursprünglich zur Behandlung von Depressionen entwickelt und können teilweise schwer­wiegende Nebenwirkungen auslösen. Bupropion führt relativ häufig zu Schlafstörungen (bei 10 bis 30 Prozent aller Anwender). Weitere mögliche unerwünschte Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit und Übelkeit sowie ein geringes Risiko für Krampfanfälle.

Die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde (FDA) hat bei diesem Wirkstoff Sicherheitsbedenken angemeldet. Das liegt daran, dass bei einigen Menschen, die zuvor nicht unter psychischen Erkrankungen gelitten hatten, nach der Anwendung Depressionen und Selbstmordgedanken auftraten. Die Behörde empfiehlt Ärzten, bei der Verschreibung des Mittels verstärkt auf die Nebenwirkungen hinzuweisen. Sollten Anzeichen für Ver­haltens- und Stimmungsänderungen auftreten, insbesondere Depressionen, Gereiztheit und Suizidgedanken, sollte die Einnahme ­abgebrochen werden.

Vareniclin

Auch für den Wirkstoff Vareniclin sind teilweise heftige Neben­wirkungen beschrieben. Am häufigsten tritt Übelkeit auf, darüber hinaus ist mit Schlaf­störungen, seltsamen Träumen und Kopfschmerzen zu rechnen. Das Mittel steht zudem im Verdacht, das Risiko für Herz­infarkte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen.

Gesundheit, Kinder, Kosten

Vielfältiges Angebot

Viele Abstinenzwillige hegen deshalb Vor­behalte gegen solche Präparate und tendieren zu rezeptfreien Medikamenten beziehungsweise nicht medikamentösen Methoden. Das Angebot ist vielfältig, und so steht man schnell vor der Frage, ob man es mit Nikotinersatzpräparaten, Psychotherapie, Raucherberatung, Akupunktur, Hypnose, Bioresonanz oder einem Seminar versuchen möchte.

Bestimmte Methoden sind relativ langwierig und erfordern ein gewisses Durchhalte­vermögen, manche Therapien erfolgen in ­Einzelbehandlung, andere in der Gruppe. Auch die Kosten sind ein nicht zu vernachlässigender Faktor, da sie in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen werden.

Zehn Methoden im Test

Wir haben insgesamt zehn verschiedene ­Methoden zur Nikotinentwöhnung unter die Lupe genommen. Wir wollten wissen, ob und wie sich das Rauchverhalten unserer Test­personen ändert und ob sie sechs Monate nach Beginn der Entwöhnung "rauchfrei“ sein würden. Bis auf zwei Methoden (Soft­laser und Seminar) wurden alle Thera­pien immer von zwei Personen getestet. Als Tester fungierten 18 Raucherinnen und Raucher mit unterschiedlich stark ausgeprägter Abhän­gigkeit. Alle äußerten den festen Willen, dem blauen Dunst zu entsagen.

Gesundheit, Kinder, Kosten

Als Begründung, warum sie mit dem Rauchen aufhören wollten, nannten sie vor allem Gesundheit, familiäre Situation (Kinder), das Abhängigkeitsgefühl sowie die Kosten. Lediglich eine der 18 Testpersonen hatte ­bisher noch nie versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, bei den anderen Probanden schwankte die Zahl der erfolglosen Versuche zwischen einem und zehn.

Der Wille zum Aufhören zählt

Freier Wille

Der Wille zum Aufhören sollte jedenfalls sehr ausgeprägt und die Entscheidung keinesfalls durch äußeren Zwang zustande gekommen sein. Wenn einen der Mut zu verlassen droht, ist es vorteilhaft, sich seine Motive immer wieder vor Augen zu führen.

Ebenfalls hilfreich ist es, sich einen Termin für die letzte Zigarette zu setzen. Damit das Aufhören leichter fällt, ist es ratsam, sämtliche Ziga­retten und Aschenbecher wegzuräumen ­sowie die Familienmitglieder, Freunde und Kollegen einzuweihen. Je weniger in der ­Umgebung geraucht wird, desto besser.

Die getesteten Methoden

Auf den folgenden Seiten finden Sie die verschiedenen getesteten Methoden im Überblick.

- Akupunktur Obermann

Bei der Raucherentwöhnung kommt vor allem die Ohrakupunktur zur Anwendung. Durch die Stimulation gewisser Punkte sollen Entzugssymptome gemindert und die Suchtintensität gesenkt werden. In bestimmten Fällen werden Dauernadeln gesetzt und mit Heft­pflaster fixiert.

Anbieter: Dr. Gudrun Obermann

Kosten: 60 Euro pro Sitzung

Testpersonen: Testperson mit sehr geringer, Testperson 2 mit ­geringer Nikotinabhängigkeit

Therapiedauer: 5 bis 6 Wochen (eine Sitzung pro Woche und Dauernadeln)

Empfundener Zeitaufwand: Für Testperson 1 hoch, für Testperson 2 eher nicht zu hoch

Erfolg: Beide Tester sind mittlerweile Nichtraucher. Testperson 1 hält die Methode für geeignet, wenn man grundsätzlich an Aku­punktur glaubt und keine Angst davor hat, gestochen zu werden. Die Dauernadeln wurden als schmerzhaft, die Termine als lästig ­empfunden. Für Testperson 2 war die Methode sehr hilfreich und der Zeitpunkt der Therapie optimal. Während des Entzugs hat sich laut Aussage der Testperson keinerlei Gereiztheit bemerkbar gemacht.

- Audio-CD/-MP3 Mentaltraining Beckers

Die Raucherentwöhnung mittels Audio-CD oder -MP3 basiert auf ­Suggestion. Das Unterbewusstsein soll gestärkt werden.

Anbieter: Mentaltraining Beckers

Kosten: MP3 19,90 Euro, CD 33,47 Euro

Testpersonen: Testperson 1 mit sehr geringer, Testperson 2 mit ­geringer Nikotinabhängikeit

Therapiedauer: Täglich nach Bedarf

Empfundener Zeitaufwand: Für Testperson 1 sehr hoch, für Testperson 2 gar nicht hoch

Erfolg: Keine der beiden Testpersonen hörte mit dem Rauchen auf, beide brachen den Versuch vorzeitig ab. Für Testperson 1 war die ­Methode zu zeitaufwendig. Es fehlte die Ruhe, sich die CD anzuhören und sich zu entspannen. Für Testperson 2 war das Hören der CD zu anstrengend.

- Bioresonanztherapie Kornfeld

Über Elektroden wird ein schwacher, gepulster Gleichstrom durch den Körper geleitet. Giftstoffe wie etwa Nikotin sollen dadurch entfernt werden. Dies soll dazu führen, dass der Körper Nikotin ablehnt, das Bedürfnis nach einer Zigarette soll so verschwinden. Auch Entzugssymptome ­sollen gemildert sein.

Die Bioresonanztherapie wird auch bei der Behandlung von Krankheiten eingesetzt.

Anbieter: Martina Kornfeld

Kosten: 150 Euro pro Sitzung

Testpersonen: Zwei Testpersonen, eine mit geringer, eine mit starker Nikotinabhängigkeit

Therapiedauer: 4 Sitzungen (eine Sitzung pro Woche), dazu werden Tropfen und Globuli eingenommen. Ein unterhalb des Bauchnabels platzierter Chip bleibt noch etwa 2 Wochen nach der letzten Sitzung aufgeklebt.

Empfundener Zeitaufwand: Nicht zu hoch

Erfolg: Testperson 1 hörte nach der Behandlung mit dem Rauchen auf und äußerte die Meinung, dass – unter der Voraussetzung, dass der Wille zum Aufhören vorhanden ist – jede Methode hilfreich ist. Tester 2 hörte ebenfalls mit dem Rauchen auf, fing allerdings nach ein paar ­Wochen wieder damit an. Er erachtet die Methode prinzipiell als ­empfehlenswert und begründet seinen Rückfall mit einem falschen ­Zeitpunkt.

- Coaching WingWave

Darunter versteht man die Begleitung und Unterstützung zur Erreichung persönlicher oder beruflicher Ziele durch einen externen Coach (Lehrer). Die Selbstreflexion soll gefördert und so das Wissen über eigene Kom­petenzen und Handlungsmuster erhöht werden. Beim von uns aus­gewählten WingWave-Coaching sollen die während der Traumphasen auftretenden Augenbewegungen mittels schneller Handbewegungen (Winken) vor den Augen des wachen Klienten simuliert werden.

Anbieter: WingWave, Dr. Christine Buchebner

Kosten: Zirka 75 Euro pro Sitzung

Testpersonen: Testperson 1 mit geringer, Testperson 2 mit erhöhter Nikotinabhängigkeit

Therapiedauer: Je nach Erfolg bis zu mehreren Monaten

Empfundener Zeitaufwand: Für Testperson 1 nicht zu hoch, für Test­person 2 zu hoch

Erfolg: Testerin 1 hörte zunächst mit dem Rauchen auf (sie reduzierte die Zahl der gerauchten Zigaretten im Lauf der Therapie nach und nach), hat allerdings inzwischen wieder damit angefangen. Die Probandin gab zwar an, dass ihr der langsame Ausstieg leichter gefallen war als zunächst gedacht, bezweifelte aber, dass das „Winken“ die Lust auf die nächste Zigarette verringert habe. ­Testperson 2 brach die Therapie nach der ersten Sitzung ab, da sie die Therapiedauer als zu lang empfand und das Ziel als zu unklar definiert.

- Hypnose Springer

Hierbei soll der Klient in einen Zustand entspannter Wachsamkeit ­versetzt werden, in dem das Unterbewusstsein besser ansprechbar ist. Ziel ist nicht, dass der Patient mit dem Rauchen aufhört, sondern dass er nicht wieder damit beginnt.

Anbieter: Martina Springer

Kosten: 75 Euro/Sitzung (zwei Sitzungen erforderlich)

Testpersonen: Testperson 1 mit sehr geringer, Testperson 2 mit ­starker Nikotinabhängigkeit

Therapiedauer: Eine Sitzung mit zirka 2 Stunden

Empfundener Zeitaufwand: Für beide Testpersonen nicht zu hoch

Erfolg: Tester 1 absolvierte eine Einzeltherapie und hörte mit dem ­Rauchen auf. Er hatte bereits mehrere Ausstiegsversuche hinter sich. Testperson 2 (Gruppentherapie) schaffte es nicht, aufzuhören. Als ­Begründung gab der Tester an, dass er noch nicht so weit sei.

- Mesotherapie Stadler

Dabei werden bestimmte Wirkstoffe mit einer feinen, speziell geschliffenen Nadel an bestimmten Akupunkturpunkten in die Haut appliziert. Diese Mikroinjektionen sollen zu einer augenblicklich einsetzenden Nikotin-Aversion führen. Die verwendeten Wirkstoffe werden auf ­jeden Patienten individuell abgestimmt.

Anbieter: Dr. Barbara Stadler

Kosten: 90 Euro pro Sitzung

Testpersonen: Testperson 1 mit geringer, Testperson 2 mit sehr ­starker Nikotinabhängigkeit

Therapiedauer: Zirka 4 Sitzungen über 2 bis 4 Monate

Empfundener Zeitaufwand: Für Testperson 1 nicht hoch, Test­person 2 wollte sich nicht festlegen

Erfolg: Beide Testpersonen sind inzwischen Nichtraucher. Tester 1 rauchte während der Testphase immer wieder, bewertet die Methode jedoch als gute Unterstützung. Entscheidend für den Erfolg sei letztlich jedoch sein Wille gewesen. Testperson 2 misst der Methode nur wenig Bedeutung am Erfolg zu, entscheidend sei der richtige Zeitpunkt ­gewesen.

- Nikotinersatztherapie Nicorette

Laut Fachinformation eignen sich Nikotinersatzpräparate zur Behandlung der Tabakabhängigkeit, um das Verlangen nach Nikotin und die Entzugserscheinungen zu lindern. Dazu soll täglich eine ausreichende Dosierung angewendet werden. Beim Kaugummi liegt diese üblicherweise bei 8 bis 12 Stück, maximal 24 Stück. Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt 3 Monate. Danach sollte die Dosis täglich gesenkt werden. Werden etwa nur mehr 1 bis 2 Kaugummis pro Tag benötigt, ist die Behandlung zu beenden.

Anbieter: Nicorette – Kaugummi, Pflaster und Inhalator

Kosten: Inhalator 10 mg (18 Stück) 17,45 Euro; Pflaster 25 mg (14 Stück) 48,45 Euro; ­Kaugummi 2 mg (105 Stück) 29,50 Euro

Testpersonen: Zwei Testpersonen mit jeweils geringer Nikotin­abhängigkeit

Therapiedauer: Bis zu sechs Monate

Empfundener Zeitaufwand: Gering

Erfolg: Keiner der beiden Testpersonen gelang der Ausstieg. Testperson 1 kritisierte die Effektivität der Methode, das Verlangen nach einer Zigarette sei permanent hoch geblieben. Aufgrund von auftretenden Magenschmerzen stieg die Testperson auf Inhalatoren um. Da die Lust zu rauchen unverändert hoch blieb, brach die Testperson die Therapie ab. Testperson 2 vertrug den Kaugummi ebenfalls nicht (Bläschenbildung auf der Zunge) und wechselte daher auf das verträglichere Pflaster. Dieses sollte unbedingt immer an anderen Körperstellen aufgeklebt werden, um Hautreizungen zu vermeiden. Das Verlangen nach einer Zigarette wurde durch das Pflaster zwar reduziert, allerdings scheiterte die Entwöhnung, da die Testperson aufgrund der Gewichtszunahme wieder zur Zigarette griff.

- Nichtraucherseminar Azur

Das Angebot an Nichtraucherseminaren ist vielfältig. Meistens ­dauern sie einige Stunden. Die Teilnehmer sollen aufgeklärt, überzeugt und dazu motiviert werden, mit dem Rauchen aufzuhören. Der Verzicht soll alleine durch Erkenntnisgewinn erreicht werden.

Anbieter: Azur

Kosten: 139 Euro

Testpersonen: Eine Testperson mit geringer Nikotinabhängigkeit

Therapiedauer: 6 Stunden

Empfundener Zeitaufwand: Nicht zu hoch

Erfolg: Der Tester ist seit dem Besuch des Seminars rauchfrei, das Aufhören fiel leicht; er gab an, dass es für ihn die optimale ­Methode zum richtigen Zeitpunkt war. Er hörte sofort nach dem Seminar mit dem Rauchen auf, fühlt sich wohl und denkt nicht mehr ans Rauchen.

- Softlaser Relief

Bei der Softlasertherapie handelt es sich um eine schmerzfreie ­Stimulation von (Akupunktur-)Punkten am Ohr mit Laser. Dadurch sollen typische Entzugserscheinungen wie Aggressivität, Unruhe, Schwitzen, Schlafstörungen, Gereiztheit reduziert und das Ver­langen nach einer Zigarette stark vermindert werden.

Anbieter: Relief

Kosten: 230 Euro

Testpersonen: Eine Testperson mit geringer Nikotinabhängigkeit

Therapiedauer: 90 Minuten (eine kostenlose Wiederholung innerhalb eines Jahres wird angeboten)

Empfundener Zeitaufwand: Nicht zu hoch

Erfolg: Der Tester hörte unmittelbar nach der Behandlung mit dem Rauchen auf und kann die Methode weiterempfehlen. Der Rauchstopp fiel ihm leicht. Vor der Therapie fand ein persönliches Gespräch statt. Die Behandlung wurde als sehr entspannend empfunden, danach erfolgte ein Abschlussgespräch. Tee, Brausetabletten und Kräuter, die zur Einnahme mitgegeben wurden, sind nach Meinung des Testers für das Aufhören nicht notwendig.

- Verhaltenstherapie Pokorny

Diese Methode soll zu einer Veränderung unerwünschter, die Lebensqualität beeinträchtigender Verhaltensweisen führen. Zunächst wird auf die Ursachen der Nikotinsucht eingegangen. Der Klient soll zur Einsicht gelangen, dass das Suchtverhalten sinnlos und schädlich ist, und den Umgang mit Situationen erlernen, in denen der Wunsch nach einer Zigarette besonders stark ist. Zur Belohnung für abstinentes Verhalten werden Strategien entwickelt. Die Therapie kann einzeln oder in der Gruppe erfolgen. Gruppensitzungen können den Vorteil haben, dass sich die Klienten gegenseitig motivieren.

Anbieter: Mag. Eva Pokorny

Kosten: 95 Euro pro Sitzung

Testpersonen: Testperson 1 mit geringer, Testperson 2 mit mittlerer Nikotinabhängigkeit

Therapiedauer: Bis zu mehreren Monaten

Empfundener Zeitaufwand: Für Testperson 1 eher hoch, für Testperson 2 nicht hoch

Erfolg: Testperson 1 war positiv überrascht. Gegenüber der Therapie­form vorhandene Vorbehalte bestätigten sich nicht. Die Testperson war einige Zeit abstinent, begann allerdings aufgrund starker Gewichts­zunahme wieder mit dem Rauchen. Für Testperson 2 war der Zeitpunkt für einen Verzicht noch nicht gegeben.

Neun schafften Absprung

Sechs Monate nach Therapiebeginn ­waren neun Probanden noch immer ab­s­tinent. Vier Testpersonen brachen die Raucherentwöhnung vorzeitig ab, fünf Teilnehmer schafften es nicht oder wurden rückfällig. Grundsätzlich zeigte sich, dass Testpersonen, die vor Beginn der Raucherentwöhnung weniger abhängig waren und weniger Zigaretten geraucht hatten, den Absprung eher schafften.

Vier Testpersonen gaben an, dass sich zumindest ihr Rauchverhalten geändert habe. Drei Testpersonen würden die ange­wandte Methode weiterempfehlen, vier würden sie immerhin eher weiterempfehlen, fünf weder noch, vier eher nicht und zwei gar nicht.

Rauchertelefon

Untersuchungen zeigen, dass sich die Erfolgs­chancen erhöhen, wenn man eine Raucherberatung in Anspruch nimmt. Das österreichische Rauchertelefon ist eine Einrichtung der österreichischen Sozialversicherungsträger. Sie ist unter der Nummer 0810 810 013 von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr erreichbar. Die Kosten betragen maximal 0,10 €/Minute. Anfragen können auch per E-Mail an info@rauchertelefon.at gestellt werden.

Zusammenfassung

  • Eigener Wille. Wer selbst den festen Willen hat, vom blauen Dunst loszukommen, hat deutlich höhere Erfolgsaussichten. Trifft man die Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, ist es sinnvoll, Familie und persönliches Umfeld davon in Kenntnis zu setzen.
  • Wahl der Therapie. Die Methoden, die zur Entwöhnung angeboten werden, haben lediglich unterstützenden Charakter. Wichtig ist, dass man sich vor Therapiebeginn Gedanken darüber macht, wie viel Zeit man investieren will und kann. Ein weiterer Faktor sind die Kosten.
  • Schnelle Wirkung. Ein Rauchstopp wirkt sich sehr rasch aus. 20 Minuten nach der letzten Zigarette sinken Blutdruck und Herzfrequenz auf die Werte davor. Nach 12 Stunden verringert sich der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut. Innerhalb von drei Monaten verbessern sich Kreislauf- und Lungenfunktion. Innerhalb von ein bis zwei Jahren reduziert sich die Gefahr für einen Herzinfarkt, nach fünf Jahren jene für Mundhöhlen-, Luftröhren- und Speiseröhrenkrebs und nach zehn Jahren die Gefahr für Lungenkrebs um die Hälfte. Nach 15 Jahren gleicht das Risiko für koronare Herzerkrankungen dem von Nichtrauchern.

Anbieteradressen

Nicorette Kaugummi
Johnson & Johnson Ges.m.b.H.
Vorgartenstraße 206B, 1020 Wien
01 725 15-0
www.nicorette.at

Seminar
AZUR- Aufhören ZU Rauchen
Thomas Halva, Vivenotgasse 20/2, 1120 Wien
01 966 41 62
www.azur.at

Softlasertherapie
relief Germany Limited
Weisselgasse 24/33, 1210 Wien
0664 212 55 23
www.ohne-nikotin.at
Mehrere Standorte der relief Germany Limited in ganz Österreich,
der getestete Standort (Wien Nord) ist nicht mehr erreichbar

Bioresonanz
Martina Kornfeld
Märzstraße 52/1/9, 1150 Wien
0676 353 52 01
www.bioresonanz-kornfeld.at

Coaching
Dr. Christine Buchebner
Hauptstraße 31, 2102 Bisamberg
0664 322 93 52
www.yogavital.at

Hypnosetherapie
stop-smoking, Martina Springer M.Ed.
Mariahilfer Straße 117/2/21, 1060 Wien
01 596 40 42
www.stop-smoking.at

Mesotherapie
Dr. Barbara Stadler
Währingerstraße 132, 1180 Wien
0699 190 93 977
www.ordination-stadler.at

Akupunktur
Dr. Gudrun Obermann
Brünnlbadgasse 15/3 , 1090 Wien
0680 310 48 13
www.dr-obermann.at

Audio CD + Buch
Mentaltraining Beckers GmbH
Birder Straße 2b, 52538 Selfkant (D)
0049 2456 1515
www.mentaltraining-beckers.com

Verhaltenstherapie
Mag. Phil. Eva Pokorny
Liechtensteinstraße 41/Raum 4, 1090 Wien
0676 941 76 24
www.geist-und-seele.at

Leserreaktionen

Probate Methode

Ich rauche seit über 10 Jahren nicht mehr, davor knapp 20 Stück pro Tag. Ich hatte mir nicht vorgenommen, aufzuhören, sondern zu versuchen, so lange es geht nicht zu rauchen. Im Vordergrund stand immer nur die nächste Zigarette. Dieser Vorsatz hatte keine gravierenden Auswirkungen auf die Zukunft und erzeugte keinen Druck. Es galt immer nur, eine Viertelstunde durchzuhalten und zu warten, bis der Gusto vorbei ist.

Diese Zeitspanne wurde im Lauf der Zeit immer kürzer, somit leichter überwindbar. Es kann auch unterstützend wirken, die gerade ausgeübte Tätigkeit zu unterbrechen und etwas anderes zu tun (Ablenkung). Nach einigen Wochen wars überstanden, ich hatte keine Lust mehr aufs Rauchen.

Ernst Dietrich
E-Mail
(aus KONSUMENT 3/2012)

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