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Microsoft Office 2013/365 - Umsteigen oder auf Bewährtes setzen?

Microsoft Office 2013/365: Microsofts Bürosoftware wird auch in vielen Privathaushalten genutzt, oft noch in der veralteten Version 2003. Wann ist der Umstieg auf die aktuelle Version nötig und für wen lohnt er sich?

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Wie sinnvoll ist Office 2013 für Nutzer mit älterem Betriebssystem? (BIld: Screenshot Microsoft) 
Das Betriebssystem Windows XP und das Bürosoftwarepaket Microsoft Office 2003 waren lange Zeit über ein beliebtes Team, das auch hierzulande nicht nur in den Büros, sondern auch auf zahlreichen privaten Rechnern im Einsatz war und es oft immer noch ist. 

Windows Vista bzw. Microsoft Office 2007

Gemeinsam überstanden sie die missglückte Einführung von Windows Vista bzw. von Microsoft Office 2007, dessen völlig überarbeitete Bedienoberfläche viele Office-2003-Nutzer abschreckte. Diese sahen keinen Sinn darin, so bald schon wieder von einem bestens funktionierenden Programm auf ein neues zu wechseln, dessen Bedienung zudem ein Umlernen erforderte. Wer später zum Betriebssystem Windows 7 wechselte, konnte trotzdem weiterhin sein Office-2003-Paket installieren und somit auch die gegenüber Office 2007 verbesserte Version 2010 links liegen lassen.

Ende des Supports

Mit der Ende 2012 bzw. Anfang 2013 erfolgten Einführung von Windows 8 bzw. Microsoft Office 2013 rückt allerdings für Office 2003 das Ende des offiziellen Lebenszyklus nahe. Der Support seitens Microsoft endet im April 2014, zeitgleich mit jenem für Windows XP. Das bedeutet, dass es danach keine weiteren Updates oder Servicepacks geben wird, die zur Sicherheit und Stabilität des Betriebssystems bzw. der Office-Programme beitragen.

Gefährdung ist relativ

Im Falle des Betriebssystems ist dies auf Dauer sicher nicht unproblematisch. Wegen der veralteten Office-Software alleine wird hingegen die Gefährdung eines durch Firewall und Virenscanner geschützten PCs, der unter Windows Vista oder 7 läuft, nicht gleich sprunghaft ansteigen, sodass hier auf jeden Fall noch ein zeitlicher Puffer über das Ende des Supports hinaus gegeben ist.

Aufgrund der fehlenden Weiterentwicklung von Office 2003 wird allerdings die Kompatibilität mit neuerer Software leiden und man muss z.B. beim Austausch von Daten zunehmend mit Einschränkungen rechnen.

Für Windows 8 optimiert

Microsoft Office 2013 und 365

Die aktuelle Office-Version 2013 gibt es verwirrenderweise auch unter der Bezeichnung Office 365. Wir wollen die Unterschiede klären, auf die Besonderheiten hinweisen und danach auf die Frage eingehen, ob und wann ein Umstieg auf die aktuelle Version sinnvoll oder auch notwendig ist.

Für Windows 8 optimiert

Office 2013 läuft auch unter Windows 7, ist aber für die Nutzung unter Windows 8 optimiert. Das heißt, die einzelnen Bestandteile (je nach gewählter Edition Word, Excel, PowerPoint, Outlook u.a.) erscheinen auf der Startseite wie die übrigen Apps in Kachelform und sind sowohl für die klassische Bedienung mit der Maus als auch für Touchscreens geeignet. Zugleich ist Office nun sehr eng mit dem Internet verbunden.

Auf einem Rechner

Hier kommt die Unterscheidung zwischen den Namenszusätzen 2013 und 365 ins Spiel. Office 2013, das in fünf preislich und inhaltlich unterschiedlichen Editionen sowohl für Windows-PCs als auch für Mac-Computer existiert, ist für die Verwendung auf einem einzelnen Rechner bestimmt. Die Anbindung ans Internet über Microsofts Cloud-Lösung, den Online-Speicher "SkyDrive“, ist optional. Leider wurde das für Office 2010 verfügbare „Family-Pack“ zur Installation auf bis zu 3 Computern für Office 2013 nicht fortgesetzt.

SkyDrive als Standard-Laufwerk

SkyDrive als Standard-Laufwerk

Office 365 hingegen ist für 2 oder 5 Rechner pro Haushalt ausgelegt, umfasst das komplette Office-Paket und beinhaltet den SkyDrive als gleichberechtigtes Standard-Laufwerk neben der Computerfestplatte. Hier wird von der Annahme ausgegangen, dass mehrere Personen zusammenarbeiten bzw. dass man immer online ist und man auch von unterwegs auf die Dokumente zugreifen möchte, die zentral auf dem SkyDrive liegen – wobei es schon möglich ist, offline zu arbeiten.

Jahresabo

Hinzu kommt die neue Preisgestaltung: Office 365 kauft man nicht einmalig, sondern abonniert es für einen bestimmten Zeitraum. Die für die private Nutzung bestimmte Edition für 5 Rechner kostet 99 Euro pro Jahr. Dafür erhält man zusätzlich 60 Gesprächsminuten für (internationale) Telefonate via Skype, weitere 20 GB Speicherplatz auf dem SkyDrive und immer die jeweils aktuellste Office-Version zur Verfügung gestellt, ohne dafür noch einmal extra bezahlen zu müssen.

Nur noch Lizenzschlüssel

In allen Fällen enthalten die im Handel angebotenen Kartons mit den diversen Office-Paketen keine Datenträger mehr, sondern nur noch einen Lizenzschlüssel. Die Software wird via Internet heruntergeladen und innerhalb weniger Minuten installiert.

Weitere Besonderheiten

Office-2003-Nutzer müssen auf jeden Fall umlernen. Wer aber bereits Office 2010 verwendet, wird sich in Office 2013 sofort zurechtfinden. Das Prinzip der Registerkarten und der dazugehörigen Menübänder wurde beibehalten, die Neuerungen stecken im Detail. So ist es z.B. erstmals möglich, PDFs direkt in Word zu öffnen und wie ein Word-Dokument zu bearbeiten. Auch das Einfügen und Einpassen von Bildern wurde wesentlich vereinfacht.

Ähnliche benutzerfreundliche Verbesserungen findet man im Tabellenkalkulationsprogramm Excel, das dank zusätzlicher Vorlagen nun auch für weniger geübte Anwender geeignet ist, und in der Präsentationssoftware PowerPoint, die noch attraktivere Umsetzungsmöglichkeiten bietet. Die Eignung für die Bedienung via Touchscreen haben wir ja bereits erwähnt.

Für wen der Umstieg lohnt

Für wen sich der Umstieg lohnt

Für alle, die sich mit der Frage des Umstiegs beschäftigen, gehen wir ein paar Szenarien durch:

  • Ab Windows 7: Wer einen PC mit den Betriebssystemen XP oder Vista hat und diesen bis auf Weiteres behalten möchte, braucht über einen Office-Umstieg erst gar nicht nachzudenken. Office 2013/365 läuft erst ab Windows 7. Eine Alternative ist der Kauf der Vorgängerversion Office 2010. Restbestände oder gebrauchte Editionen werden sicher noch einige Jahre lang erhältlich sein und der Support ist analog zu Microsofts bisheriger Firmenpolitik voraussichtlich bis 2020 gewährleistet. Wobei sich XP-Nutzer aufgrund des im April 2014 auslaufenden Supports für das Betriebssystem in absehbarer Zeit Gedanken über eine Computer-Neuanschaffung machen sollten.
  • Weiter Unterstützung: Auch Office 2007 wird von Microsoft als Auslaufmodell behandelt, wird aber immerhin noch bis 2017 unterstützt. Wer es gewohnt ist, wird vermutlich nicht umsteigen wollen. Zwar ist die Version nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit und bleibt bei der Benutzerfreundlichkeit gegenüber den Versionen 2010 und 2013 zurück. Wirklich gravierend sind die Unterschiede jedoch nicht, dass sie private Nutzer zum sofortigen Umstieg zwingen würden.
  • Online-Speicher SkyDrive: Wer bereits Office 2010 nutzt, hat – von einigen mehr oder weniger praktischen neuen Funktionen abgesehen – ebenfalls keinen überragenden Nutzen vom Umstieg auf die Version 2013. Auch der Online-Speicher SkyDrive ist unabhängig von der Office-Version verfügbar.
  • PCs mit Windows 8: Steht hingegen der Wunsch nach nahtloser Integration des Internets, nach einfachstem mobilem Zugriff auf die eigenen Daten mit unterschiedlichsten Geräten sowie durch verschiedene Familienmitglieder im Vordergrund, dann empfiehlt sich das Office-365-Abo. Am optimalsten funktioniert dieses Zusammenspiel freilich mit der neuesten Hardware, d.h. PCs mit Betriebssystem Windows 8, Smartphones mit Betriebssystem Windows Phone 8 sowie den neuen „Surface“-Tablets von Microsoft. Aber auch Windows 7 wird ausreichend unterstützt.
  • Unattraktiv für Mac-User: Für Mac-Nutzer macht der Umstieg auf Office 365 derzeit noch wenig Sinn, weil im Abo-Paket bisher nur die schon seit Längerem auf dem Markt befindliche Version Office für Mac 2011 verfügbar ist. Dieser fehlt die SkyDrive-Integration. Eine neue Version ist aber bereits in Aussicht gestellt. Leider wurden mit der Veröffentlichung von Office 2013/365 auch für den Mac die Family-Packs abgeschafft und es gibt nur noch Einzelplatz-Editionen oder das Abo-Modell.

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