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Gütesiegel für Matratzen - Schlafen mit Garantie

Wie man sich bettet, so liegt man, und das gleich über viele Jahre. Umso wichtiger ist es, dass die Chemie zwischen Ihnen und Ihrer Schlafunterlage stimmt.

Die schlechte Nachricht

Die schlechte Nachricht: Chemie ist in vielen Matratzen reichlich enthalten. Schaumstoffe zum Beispiel benötigen schon alleine zu ihrer Herstellung zahlreiche Hilfs- und Zusatzstoffe, damit sie schön elastisch bleiben. Doch auch dort, wo Materialien wie Kokos, Stroh oder Rosshaar eingesetzt werden, ist nicht alles Natur pur. Manche Produkte werden mit flammhemmenden Ausrüstungen versehen, andere mit Mitteln, die Schimmelpilz und Motten hintanhalten sollen.

Die gute Nachricht

Die gute Nachricht: Übertriebene Angst ist trotzdem nicht nötig. Zum einen gibt es in der EU nationale und europäische Normen und Richtlinien, die ein Mindestmaß an Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Schadstoff-Freiheit garantieren. Zum anderen Gütezeichen und Qualitätssiegel, deren Bestimmungen über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen und die wir Ihnen hier vorstellen.

Umweltzeichen

Die EU Blume, das Österreichische Umweltzeichen und der deutsche Blaue Engel sind Umweltzeichen. Allen gemeinsam ist ein sehr hoher Standard. Sie unterscheiden sich nur in Details, die teilweise durch nationale Gegebenheiten bedingt sind. Vor allem aber: Diese Zeichen gelten für die gesamte Matratze, also Innenleben wie Überzug. Bei allen anderen Gütesiegeln sollten Sie dagegen genau nachlesen oder nachfragen, worauf sie sich beziehen. Auch wenn sich viele Matratzen mit dem Begriff „öko“ schmücken: Mit ökologisch oder biologisch, wie man es von Lebensmitteln kennt, hat diese Bezeichnung nichts zu tun.

Öko-Tex Standard 100

Ein Beispiel dafür ist der Öko-Tex Standard 100. Dieses Gütesiegel wird von der internationalen Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie vergeben. Viele Prüfinstitute befinden sich mittlerweile in Erzeugerstaaten wie Indien, Pakistan oder Bangladesch. Ökologische Produktionsbedingungen spielen hier trotzdem kaum eine Rolle. Im weiterentwickelten Öko-Tex Standard 1000 werden zwar die Umweltbedingungen in der gesamten Erzeugungskette einbezogen, mit Standards wie im Lebensmittelbereich ist das trotzdem nicht zu vergleichen.

Latex und Schaumstoff

Auch Latex wird gern ins grüne Licht gerückt. Doch Latex kann sowohl aus Erdöl als auch aus Kautschuk, dem Saft des Gummibaumes, hergestellt werden. Und selbst bei Naturlatex sollte man sich bewusst sein, dass nicht nur der Anteil an Kautschuk in der Matratze unterschiedlich hoch sein kann. Von der Plantage mit ihren Pflanzenschutzmitteln angefangen bis hin zum Aufschäumen des Rohstoffes in der Produktion geht auch hier kaum etwas ohne Chemie.

Erdöl durch Pflanzenöle ersetzen

In den letzten Jahren gibt es zunehmend Bestrebungen, selbst bei der Herstellung herkömmlicher Schaumstoffmatratzen das Ausgangsprodukt Erdöl durch Pflanzenöle zu ersetzen. Wenn Sie der Umwelt mit dem Kauf einer solchen Matratze Gutes tun wollen, erkundigen Sie sich unbedingt nach dem genauen Pflanzenölanteil. Der kann nämlich – nach Stand der Technik – zwischen 5 und 40 Prozent liegen.

Matratzen-Knigge

  • Lüften.  Gegen Schadstoffe aus der Produktion hilft es, wenn Sie Ihre neue Matratze ein paar Tage in einem gut gelüfteten Raum ausdunsten lassen.
  • Waschen.  Bezüge und Auflagen neuer Matratzen sollten Sie genauso wie Bettwäsche vor dem ersten Verwenden in die Waschmaschine stecken.
  • Trocknen.  Um Schimmelbildung in Ihrer Matratze zu vermeiden ist es unumgänglich, dass sie immer wieder gut trocknet. Daher regelmäßig wenden.
  • Kein Unterbau.  Auch wenn Bettladen noch so praktisch sind: Halten Sie den Raum unter Ihrem Bett frei, damit die Luft gut zirkulieren kann.
  • Nicht zu frisch.  Sorgen Sie dafür, dass in Ihrem Schlafzimmer die Temperatur langfristig nicht unter 15 Grad C liegt.

Zeichen und Siegel

EU-Blume

Eine Matratze, die sich mit der EU Blume schmücken darf, wird umfassend geprüft. Das heißt, es wird sowohl ihr Innenleben als auch der Bezug unter die Lupe genommen. Prüfkriterien sind die Unbedenklichkeit der Rohstoffe, ein umweltschonender Produktionsprozess und die Haltbarkeit der Matratze. Jene Stoffe, mit denen ein Schlafender in Berührung kommt oder die er einatmen könnte, dürfen nur in absolut unbedenklichen Konzentrationen vorkommen.

EU-Blume  

Österreichisches Umweltzeichen

Das österreichische Umweltzeichen hat die Kriterien der EU Blume für Matratzen als Grundlage. Darüber hinaus gelten aber noch weitere Bestimmungen. Selbst für Sprungfedern aus Kunststoff wurden eigene Kriterien erstellt. Matratzen, die das österreichische Umweltzeichen tragen, müssen auch härtere Tests bezüglich der Haltbarkeit bestehen als jene Matratzen, die sich mit der EU Blume schmücken. In der Produktion müssen zudem gewisse arbeitsrechtliche Standards eingehalten werden.

  Österreichisches Umweltzeichen

Blauer Engel

Der Blaue Engel ist das deutsche Umweltzeichen. Die Prüfkriterien sind etwas strenger als jene der EU Blume und unterscheiden sich nur in schmalen Bereichen von jenen des österreichischen Umweltzeichens. Auch hier sind gesundheitlich problematische Stoffe verpönt, Flamm- und Mottenschutzmittel sind ebenfalls nur in unbedenklichen Mengen erlaubt.

  Blauer Engel

Öko-Tex

Mit ökologisch orientiertem Anbau hat dieses Zeichen wenig zu tun. Nur das fertige Produkt wird humanökologisch (hinsichtlich der Verträglichkeit) geprüft, also darauf, ob es etwa Schadstoffe wie Formaldehyd abgibt. Das Zeichen gilt auch nicht automatisch für die ganze Matratze, sondern nur für einzelne Teile. Öko-Tex 100 Klasse IV gilt für das Innenleben, die Klasse II für Textilwerkstoffe, also die Überzüge.

  Öko-Tex

Green Cotton

Das Gütesiegel Green Cotton bedeutet, dass der Rohstoff Baumwolle aus biologischem Anbau stammt und dass auch in der weiteren Verarbeitungskette gewisse umweltschonende Kriterien eingehalten werden müssen. Klarerweise bezieht es sich nur auf Baumwolle, und eine Matratze allein aus dieser Naturfaser ist bislang noch nicht erfunden.

  Green Cotton

LGA Qualitätszertifikat

Das LGA Qualitätszertifikat der Landesgewerbeanstalt Bayern orientiert sich bei den Schadstoffen am Öko-Tex Standard 100. Zusätzlich bescheinigt es gewisse Gebrauchsprüfungen, z.B. von Funktion und Lebensdauer. Die LGA vergibt außerdem das Siegel LGA schadstoffgeprüft für Matratzen. Diese ausschließliche Schadstoffmessung legt strengere Kriterien an als das Qualitätszertifikat. So ist z.B. für dieses Siegel Permethrin, ein Insektengift, das als Mottenschutz eingesetzt wird, nur in Spuren erlaubt.

  LGA-Zertifikat

Certipur

Das Certipur-Siegel gilt für Schaumstoffe aus Polyurethan (PUR), nicht jedoch für andere Bestandteile einer Matratze. Es soll langfristig ein gemeinsames europäisches Zeichen werden. Betriebe, die nach diesen Standards arbeiten, betreiben auch gemeinsame Forschung zur Entwicklung und Implementierung umweltschonender Produktionsverfahren, sparsamen Materialeinsatzes und des Recyclings sowohl von Produktionsabfällen als auch von gebrauchten PUR-Schaumstoffen.

  Certipur

Austria Gütezeichen

Dieses Gütesiegel wird vergeben, wenn der österreichische Wertanteil an den Kosten des Fertigproduktes mindestens 50 Prozent beträgt. Darüber hinaus werden Qualtiätsparameter defniert, die insbesondere auf eine lange Lebensdauer der Matratzen abzielen. Innenleben und Bezug der Matratzen müssen dem Ökotex Standard 100 (siehe dort), Produktklasse IV entsprechen.

Austria Gütezeichen

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