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Lattenroste - Situationselastisch

Das Zusammenspiel zwischen Lattenrost und Matratze ist ein höchst sensibles.

Während die Matratze beim Liegen für die Feinabstimmung sorgt, bietet der Lattenrost – im Idealfall – die passende Basis dafür. Das heißt, im oberen Bereich sorgt er für den ­nötigen Spielraum, damit die Schulter in Seiten­lage so weit absinken kann, dass die Wirbelsäule waagrecht bleibt. Auch im breiteren Beckenbereich ist ein guter Lattenrost nachgiebig. Im Bereich der Lendenwirbel wiederum unterstützt er mit zusätzlicher Festig­keit, damit das Kreuz nicht durchhängt. Für Menschen, die im Bett nicht nur schlafen, sondern auch gerne lesen oder fernsehen, gibt es verstellbare Lattenroste, die bequemes Sitzen ermöglichen.

Die zweite wichtige Aufgabe des Latten­rostes ist es, die Matratze so zu lagern, dass diese auch von unten gut belüftet wird. Nur so kann die während der Nacht abgegebene Flüssigkeit verdunsten.

Holz oder Kunststoff

Lattenroste in ihrer einfachsten Ausführung sind nichts anderes als simple Holzleisten, die fix in einem Rahmen montiert sind. Moderne Hightech-Modelle dagegen bestehen aus Kunststoff und haben elastische Latten, die mit flexiblen Halterungen am Rahmen angebracht sind. Entsprechend der Vielfalt der am Markt befindlichen Varianten ist nicht nur deren Komfort unterschiedlich, sondern auch der Preis. Er kann zwischen 50 und weit über 500 Euro liegen.

Unterstützung an den richtigen Stellen

Bei Doppelbetten sind zwei Lattenroste ­nötig. Nicht nur, weil jeder Schläfer andere Ansprüche hat, sondern auch, weil ab einer Breite von etwa 130 Zentimetern die Latten in ihrer Federleistung physikalisch nicht mehr mitkönnen und bei Belastung durchhängen. Ein harter Lattenrost muss nicht unbedingt ein Garant für besseres Liegen sein. Wichtig ist vor allem, dass er den Körper an den ­richtigen Stellen ausreichend unterstützt. Schwere Menschen werden wahrscheinlich einen etwas festeren Lattenrost brauchen, solche mit ausgeprägten Körperformen ­unabhängig vom Gewicht einen, der an den richtigen Stellen weicher ist. Bei Doppel­betten kann es leicht sein, dass die Partner sich mit unterschiedlichen Lattenrosten wohl fühlen. 

Verleimte Holzschichten

Federholzlattenroste

Bei diesen Lattenrosten bestehen die Latten aus mehreren miteinander verleimten Holzschichten. Sie werden unter Dampf nach oben gewölbt, wodurch sie elastisch werden und federn. Latten aus Buchenholz bleiben länger elastisch und sind stabiler als solche aus Birke.

Bei sehr preiswerten Modellen werden die Enden der Leisten in Taschen aus Kunststoff gelegt, die im seitlichen Holz des Rahmens stecken. Bessere Lattenroste lagern die ­Latten in beweglichen Trägerelementen, die sich auf dem Rahmen befinden. So sind die einzelnen Leisten entsprechend der Belastung ­unabhängig voneinander belastbar. Dadurch passen sie sich der Körperform und den ­Bewegungen des Schlafenden optimal an.

Anpassung an verschiedene Körperpartien

Eine Unterstützung der Lendenwirbelzone und in Seitenlage der Taille kann durch ­festere oder enger nebeneinander liegende Latten bewirkt werden. Eine weitere Möglichkeit sind Schlaufen, die um die Latten und eine darunter liegende feste Holzleiste ­gehen. Je nachdem, ob man diese Schlaufen mehr in der Mitte oder eher am Rand ­positioniert, wird die Federlatte fester oder weicher gespannt.

Die Unterstützung der Schulterzone erfolgt nach dem gegenteiligen Prinzip. Hier kommen nicht festere, sondern weichere Latten zum Einsatz, damit die verhältnismäßig ­breite Schulter gut einsinken kann.

Gute Belüftung

Ein guter Lattenrost von zwei Metern Länge hat mindestens 28 Latten. Der Abstand ­zwischen den einzelnen Leisten sollte etwa drei Zentimeter betragen. Ist er größer, besteht die Gefahr, dass die Matratze zwischen den Latten durchhängt. Das schränkt nicht nur den Liegekomfort ein, es strapaziert durch die ungleichmäßige Druckverteilung auch die Matratze und führt zu vorzeitigem Verschleiß. Spart man beim Lattenrost, muss man damit rechnen, öfter in neue Matratzen investieren zu müssen. Bei Federkernmatratzen darf der Abstand etwas größer sein. ­Insgesamt sollte aber das Verhältnis Latten zu freier Fläche bei 1:1 liegen, damit die ­Matratze gut belüftet wird.

Passender Lattenrost

Schlafen Sie auf einer hochwertigen und punktelastischen Schaumstoffmatratze, ist ein gutes Darunter unerlässlich, damit die Unterlage ihre Stärken ausspielen kann. Das gilt auch für Kaltschaumstoffmatratzen. Taschen­federkern- und Schaumstoffmatratzen mit einem festen Kern, etwa aus Stroh oder Rosshaar, können Sie dagegen ruhig mit einem Lattenrost mittlerer Qualität kombinieren. Einfache Federkernmatratzen sowie robuste Matratzen aus Standardschaumstoff vertragen auch einfache Lattenroste.

Manuell verstellbare Lattenroste

Verstellbare Lattenroste bieten all jenen zusätzlichen Komfort, die – wie bereits erwähnt – gerne im Bett lesen, fernsehen oder frühstücken. Bei schwerer Krankheit werden ­solche Modelle zu wertvollen, manchmal auch unerlässlichen Helfern. Bei einfachen Modellen ist der Lattenrost dreigeteilt. Der Mittelteil ist fix, Kopf- und Fußteil können schräggestellt werden. Wenn Sie auch auf eine eher aufrechte Position Wert legen, ­sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Lässt sich der Lattenrost ausreichend verstellen oder ist nur eine leichte Schräglage möglich?
  • Ist in Sitzposition der Kopf noch abgestützt oder ist der Kopfteil so kurz, dass Sie im Sitzen darüber hinausragen?
  • Hat Ihr Bett rundum einen Rahmen, der die Matratze hält, oder besteht die Gefahr, dass Sie aufrecht mitsamt der Matratze ins Rutschen geraten? Im Fachhandel gibt es Bügel, mit denen die Matratze am Fußende oder an der Seite auch noch nachträglich im Rahmen fixiert werden kann.

Einfache Bedienung

Ein Hochstellmechanismus ist immer nur so gut, wie er sich bedienen lässt. Mechanismen, bei denen Sie jedes Mal aus dem Bett klettern müssen, um dann mit einer Hand Rahmen und Matratze hochzuheben, während Sie mit der anderen Hand versuchen, Zapfen oder Keile umzustecken, werden Sie garantiert sehr, sehr selten verwenden. Ein Hochsteller sollte sich daher leicht und einfach bedienen und zum Schlafen vom Bett aus wieder in die Waagrechte bringen lassen.

 

Komfort per Knopfdruck

Beine hoch lagern

Menschen, die tagsüber viel auf den Beinen sind, empfinden die Möglichkeit der Beinhochlagerung als großen Komfort, um sich bei Kreislauf- und Venenproblemen Linderung zu verschaffen. Doch Vorsicht: Um den Kreislauf nicht zu überlasten, ist darauf zu achten, dass die Fersen maximal auf der ­Höhe des Herzens zu liegen kommen.

Elektrisch verstellbare Lattenroste

Sehr komfortabel, aber auch teuer sind Latten­roste, die sich durch Motorkraft in fast jede Position bringen lassen. Mithilfe von bis zu fünf Motoren kann man im Bett nahezu jede Stellung einnehmen. Alles per Knopfdruck, ohne lästiges Herausklettern aus dem warmen Nest – so steht es zumindest im Werbe­prospekt. Himmlisch bequem und mit Preisen zwischen 300 und gut 2.000 Euro bisweilen teuflisch teuer. Die Preisunterschiede erklären sich zumeist aus der Qualität des Lattenrostes und der Anzahl der ­Motoren.

Notabsenkung und Netzfreischalter

Wenn Sie sich für ein motorbetriebenes ­Modell entscheiden, achten Sie unbedingt darauf, dass Ihr Lattenrost über eine Not­absenkung verfügt. Diese ermöglicht, dass das Bett auch bei Stromausfall in die nötige waagrechte Schlafposition gebracht werden kann. Für Menschen, die auf elektromagne­tische Felder besonders sensibel reagieren, gibt es auch elektrisch bedienbare Latten­roste mit Netzfreischaltern. Ist das Schlaf­zimmer bereits mit einem Netzfreischalter ausgestattet, so ist ein eigener Schalter am Bett jedoch überflüssig. 

Schlafen mit System

Alles aus einem Guss

Bettsysteme stimmen Lattenrost und Matratze exakt aufeinander ab. Das behaupten zumindest Hersteller, die solche Systeme verkaufen. Dieselben Hersteller bieten aber durchaus zu jedem Lattenrost unterschied­liche Matratzen an – schließlich will man ja die Bedürfnisse von Weichliegern genauso erfüllen wie die Ansprüche jener, die es härter mögen.

Set-Angebote

Wichtig ist, dass Matratze und Rost gut aufeinander abgestimmt sind. Bei Bett­systemen, die vom Hersteller schon als solche konzipiert sind, können Sie diesbezüglich ­sicher sein. Indi­viduelle Zusammenstellungen im guten(!) ­Fachhandel können aber denselben Effekt ­erreichen. Bei Set-An­ge­boten, wie sie im Ausverkauf oft erhältlich sind, hilft nur, sich vorher genau zu erkun­digen und Probe zu liegen. Solche Angebote können in Ordnung sein – oder auch nicht.

Buchtipp: "Bettenkauf"

Federkern-, Latex- oder Schaumstoffmatratze – oder vielleicht doch die trendige Boxspring-Variante? Lattenroste in allen Preisklassen, Decken aus Seide, Synthetik oder Daunen. Das Buch zeigt Vor- und Nachteile auf und gibt Tipps zur individuell richtigen Auswahl. Das teuerste Produkt muss keineswegs das beste sein. Außerdem: die Hausstaubmilbenallergie in den Griff bekommen und Elektrosmog im Schlafzimmer vermeiden.  

www.konsument.at/bettenkauf

Aus dem Inhalt

  • Richtig liegen – besser schlafen
  • Bettgestelle, Lattenroste, Matratzen
  • Oberbetten, Pölster, Bettwäsche
  • Hausstaubmilben und Elektrosmog

148 Seiten, 16,90 € + Versand

Bettenkauf

 

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