Ein neuer Betrugstrick grassiert. Laut Polizei gibt es bereits zahlreiche Geschädigte.
Bei Herrn Kaiser aus Wien läutete das Telefon. Doch der Anrufer meldete sich nicht mit Namen, sondern redete ihn gleich mit "Hallo, Siegfried“ an. „Wer spricht?“ fragte Herr Kaiser irritiert. „Denk doch mal nach, wen kennst Du denn in Deutschland?“ Zufällig hatte der Angerufene einen Freund in München und nannte dessen Namen. Prompt folgte als Antwort: "Ja, ich bin wirklich der Jürgen. Stell dir vor, ich bin grad in Wien …“ Der angebliche Bekannte benötigte ganz schnell 20.000 Euro, weil er ein Haus in Wien kaufen wolle und der liebe Siggi könne ihm doch sicher einen Gefallen tun und ihm ganz kurz das Geld borgen …
Die Gauner täuschen also vor, Bekannte oder Verwandte ("Neffen“) ihres Opfers zu sein und fordern Geld, das sie angeblich dringend brauchen. Bei persönlichen Fragen, etwa "wie hieß doch gleich deine Frau?“ blocken sie jedoch sofort ab. Mehrere gleichlautende Berichte sind uns von Leserinnen und Lesern übermittelt worden. Der Polizei sind bereits zahlreiche Geschädigte bekannt.
Die wichtigsten Tipps der Polizei
- Brechen Sie Telefonate, in denen von Ihnen dringend Geld gefordert wird, sofort ab.
- Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein und machen Sie Ihrem Gegenüber entschieden klar, dass Sie auf keine der Forderungen eingehen werden.
- Kontaktieren Sie den vermeintlichen Freund oder Verwandten und rufen Sie ihn unter der Telefonnummer zurück, die Sie sonst auch verwenden.
- Bestehen Sie auf einem persönlichen Treffen und geben Sie sich nicht mit einer „Vertretung“ zufrieden.
- Lassen Sie in Ihr Haus oder ihre Wohnung niemanden, den Sie nicht kennen.
- Verwenden Sie zur Kontaktaufnahme mit solchen Personen die Gegensprechanlage oder verwenden Sie die Türsicherungskette/-bügel.
- Versuchen Sie, sich das Aussehen der Person für eine spätere Personsbeschreibung genau einzuprägen.
- Notieren Sie sich - sofern möglich - Autokennzeichen und Marke, Type sowie Farbe eines vermutlichen Täterfahrzeuges.
- Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle (Notruf 133).