Die Schweizer Organisation Solidar Suisse fordert von Nestle: Nespresso soll ein Fair-Trade-Produkt werden. Dafür haben die Schweizer einen frechen Werbe-Spot ins Internet gestellt.
Nespresso ist eine Erfolgsgeschichte. Binnen weniger Jahre konnte das zum Schweizer Nestlé-Konzern gehörende Kaffeesystem den bis dahin recht stabilen Markt gehörig durcheinanderwirbeln und die Konsumgewohnheiten vieler Menschen nachhaltig verändern. Die Kunden werden durch das exklusive Vertriebssystem langfristig an Nespresso gebunden – der Kaffee in den kleinen Aluminiumkapseln kostet rund das Zehnfache dessen, was eine Portion kosten würde, würde man Kaffee in der Kilopackung im Supermarkt kaufen.
Höhere Ansprüche
Angesichts des exorbitant hohen Preises stellt sich natürlich die Frage, ob denn nicht auch bei den Produktionsbedingungen höhere Ansprüche als die bisher gewohnten angebracht wären. Nach wie vor ist bei der Kaffee-Ernte die Ausbeutung von Mensch und Umwelt eher die Regel als die Ausnahme.
E-Mail an George Cloony
Nun hat eine Schweizer NGO (regierungsunabhängige Organisation) die Initiative ergriffen: Mittels Video auf Youtube appelliert Solidar Suisse an den Schauspieler George Clooney, dessen Werbespots für Nespresso sich eines hohen Bekanntheitsgrades erfreuen, den Weltkonzern vor die Alternative zu stellen: Entweder Nespresso steigt auf fair gehandelten Kaffee um oder es gibt keine Clooney-Werbespots mehr. Die bisherigen Reaktionen übertreffen laut Solidar Suisse die kühnsten Erwartungen, bis 12. September hätten bereits 600.000 Leute das Video auf Youtube gesehen.