Haben auch Sie Post erhalten, die Ihnen einen "Gewinn" verspricht?
Chefredakteur Gerhard Früholz |
Bei uns häufen sich gerade wieder die Anfragen, was denn von diversen Einladungen zu halten sei, in deren Rahmen man einen ach so tollen Hauptpreis überreicht bekäme.
Ob eine Tagesfahrt zu einem wohlklingenden Ausflugsziel oder die Aufforderung, zu einem Essen in einem Gasthaus der Umgebung gleich Freunde mitzubringen – in der Aufmachung sind die Gewinnmitteilungen so überzeugend, dass selbst skeptische Geister zunächst vergeblich nach dem berühmten Haken suchen.
Gewinn ohne Teilnahme?
Der vielzitierte "Hausverstand" ist Ihr bester Ratgeber: Warum sollte man bei einer Verlosung etwas gewinnen, wenn man gar nicht mitgespielt hat? Und: Welche Firma hat schon etwas zu verschenken? Wie man es auch dreht und wendet und egal, ob es als "aufregende Ausflugsfahrt" oder als "gemütlicher Abend" daherkommt: Die einzigen Gewinner sind die Veranstalter dieses Unfugs.
Die – oft betagten – Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nach allen Regeln der Verkaufskunst abgezockt. Mit abstrusen Werbeversprechen werden unter dubiosen Umständen weit überteuerte Waren verscherbelt und die versprochenen Gewinne entpuppen sich als Nieten.
Konsumenten-Nepp
Es ist erstaunlich, dass diesem organisierten Konsumenten-Nepp offenbar nicht dauerhaft beizukommen ist. Wenn Ihnen nicht leid um die Zeit ist und Sie auch die dümmsten Sprüche mit Humor nehmen können, raten wir Ihnen: mitfahren, nichts kaufen. Ansonsten spricht alles dafür, derartige Gewinnbenachrichtigungen umgehend ins Altpapier zu befördern.
Je mehr Leute einem der beiden Tipps folgen, desto rascher sollte der unsägliche Spuk wirklich einmal ein Ende finden. Wir haben übrigens eine solche Veranstaltung nach einiger Zeit wieder einmal selbst besucht: Werbefahrten 4/2010. Sollten Sie im Bekanntenkreis gefragt werden, was von dem "Gewinnschmäh“ zu halten ist, verweisen Sie ganz einfach auf diesen Beitrag.