Was alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Food for Future Genuss-Hirte soll das Klima schützen, der Einsatz von Kokosfett ist aber keine Klimaschutzinitiative!
Food for Future Genuss-Hirte: vegan, aber weder nachhaltig noch gesund!
Was alles im Namen von Klimaschutz verkauft wird! PENNY setzt mit neuer Produktserie „Food for Future” auf veganen Trend und verspricht damit Gutes für das Klima zu tun – zumindest aus Marketingsicht. Grundsätzlich eine begrüßenswerte Initiative, die bei genauer Betrachtung aber gar nicht mehr so klimafreundlich ist: Food for Future Genuss-Hirte, ein veganer Käseersatz, besteht zum Großteil aus Kokosfett. Mit Klimaschutz hat das nichts zu tun!
Das ist das Problem
Das steht drauf: Food for Future Genuss-Hirte
Gekauft bei: PENNY
„‚Food for Future’ aber Kokosöl und andere fragwürdige Zutaten? Das bringt ‚rein pflanzlich’ auch keinem was! Ein Produkt mehr, das ich nicht einkaufe! Da gibt es sinnvollere Ersatzprodukte.“, schreibt uns Frau N. aufgebracht. Sie wurde durch einen Werbeständer vor der Penny Filiale auf die neue vegane Produktlinie aufmerksam, die „nachhaltige“ Lebensmittel bewirbt. Der Food for Future Genuss-Hirte, ein veganer Schafkäse-Ersatz, stellte sich aber weder als klimaschützend noch nachhaltig oder gesund heraus.
Kokosöl für den Klimaschutz?
Was nicht alles im Namen von Klimaschutz verkauft wird! Die neue PENNY Eigenmarke „Food for Future“ führt vielversprechende Schlagworte auf der Homepage an: „Das isst die Zukunft“, „bester Geschmack und gleichzeitig etwas Gutes fürs Klima tun“, „fürs Klima“. Das alles klingt besonders nachhaltig – was ist wirklich dran? Wir haben uns das Produkt, das Frau N. vermeintlich als klimafreundliches gekauft hat, genauer angesehen. Der Food for Future Genuss-Hirte ist ein veganer Ersatz für Feta bzw. Schafskäse.
Die Sachbezeichnung lautet: „Lebensmittelzubereitung auf Basis von Pflanzenöl in Salzlake“. Der „nachhaltige“ und gesunde Anschein des Produkts trübt sich aber beim Durchlesen der Zutatenliste schnell: An zweiter Stelle der Zutatenliste steht „raffiniertes Kokosöl 22 %“. Die weiteren Zutaten sind modifizierte Stärke (Kartoffel, Tapioka), Meersalz, Kartoffelprotein, Olivenextrakt, Aroma, Citrusfaser.
Besonders wertvoll für die individuelle Ernährung ist diese Zusammensetzung nicht. Der allgemeine Nutzen für den Klima- und Umweltschutz ist daraus nicht ersichtlich. Im Gegenteil: Kokosöl, das aus vielen gesättigten Fettsäuren besteht, hat unbegründet ein besseres Image als Palmöl und wird vermehrt als Ersatz für dieses eingesetzt. Die größere Nachfrage führte auch hierbei zu Monokulturen in den Herkunftsländern, wobei Kokospalmen einen weit geringeren Ertrag liefern als Ölpalmen. Das führt zu größeren Anbauflächen, um den Bedarf zu decken.
Vegan: nicht unbedingt gesund und nachhaltig!
Wir haben den Nutri-Score (fünfstufige Skala von A bis E zum Vergleich der Nährwertzusammensetzung innerhalb einer Produktgruppe) des veganen Käses berechnet: Ergebnis E. In dieser Produktgruppe ist der Genuss Hirte also nicht die beste Wahl. Der Käse-Ersatz ist äußerst fettreich mit vielen gesättigten Fettsäuren. Auch der Salzgehalt ist nicht unwesentlich. Gleichzeitig ist der Eiweiß-Anteil gering. Das Produkt ist nur bedingt empfehlenswert und bestimmt kein „Food for Future“, das wir zukünftig vermehrt essen wollen. Durch die ungünstige Nährstoffzusammensetzung und die nicht gerade nachhaltige Zutat Kokosöl, ist es weder gesund noch eine klimafreundliche Alternative.
Zutatenliste genau lesen
Alternativen: Andere Käse-Ersatzprodukte sind bereits erhältlich, zum Beispiel auf Basis von Sojabohnen mit, einer weit besseren Nährstoffzusammensetzung und aus biologischem Anbau.
Fazit: Vegan ist nicht immer gleichbedeutend mit gesund und nachhaltig! Ein Blick auf die Zutatenliste beugt Missverständnissen vor und vermeidet den Kauf von unerwünschten Produktzutaten.
Reaktion von PENNY
Der Hersteller lässt uns Schlagworte seiner Homepage zur Eigenmarke „Food for Future“ zukommen:
„Vielen Dank für Ihre Nachricht. Food for Future ist die vegane Eigenmarke von PENNY.
Natürlich lecker, 100 % tierfrei und rein pflanzlich: fürs Klima, fürs Tierwohl, für alle.
Fleisch, Eier oder Milch werden zum Beispiel durch Erbsen, Soja oder Lupinen ersetzt.
Ob gluten- oder laktosefrei, auf Kokos- oder Reis-Basis. Die Symbole auf den Verpackungen zeigen auf den ersten Blick, was das Produkt alles zu bieten hat.
Mehr Infos: https://www.penny.de/erleben/eigenmarken/foodforfuture“
PENNY
7.6.2022
Wir empfehlen
Vermehrt auf pflanzliche Ernährung umzusteigen, ist gesund und unterstützt den Schutz des Klimas, da tierische Produkte weit mehr Emissionen verursachen. Lesen Sie die Zutatenliste von Produkten, die mit Gesundheit oder Klimaschutz werben besonders genau. Nicht immer halten diese ihre Versprechen. Ein häufiges Missverständnis: vegan bedeutet nicht automatisch gesund oder nachhaltig.
Tipp: Wie wäre es statt Schafkäse oder Käse-Ersatzprodukten mit gebratenen Tofustückchen oder Kichererbsen als Zugabe zum (griechischen veganen) Salat?
Wir empfehlen auf konsument.at
Green Mountain Plant Based Steak 7/2022
https://konsument.at/green-mountain-plant-based-steak-ueberdimensionierte-verpackung/65378
Test Milchersatzprodukte aus Hafer, Soja, Mandel 9/2021
https://vki.at/test-milchersatzprodukte-aus-hafer-soja-mandel-kokos-92021/5968
Yesilova Krembeyaz - kein Käse 20/2022
https://konsument.at/yesilova-krembeyaz-kein-kaese-taeuschend-aehnlicher-kaeseersatz-mit-palmfett/64631
Veganes Produkt: GRILL ME ! mediterranean style von Violife
muep, 27. Dezember 2022, 15:12
Wasser, Stärke. Kokosöl (15%), modifizierte Stärke, Meersalz, Linsenprotein, Säureregulator: Glucono-Delta-Lacton, Aromen, Olivenextrakt, Farbstoff: Betacarotin, Vitamin B12
Pro 100g:
Fett: 15g (davon 14g gesättigte)
Kohlenhydrate: 30g (davon Zucker 0,2g)
Protein: 1,2g
Salz: 3,5g
Mein Kommentar:
Die Zutatenliste reiht nach absteigenden Mengen daher ist der Hauptbestandteil einfach Wasser, an 2. Stelle Stärke, Kokosöl 15% (ungesunde Fettsäuren, weder nachhaltig noch klimafreundlich), nur Spuren von (Linsen)-Protein (weniger als Salz!), viel zu salzreich ( 3,5g in 100g, die WHO empfiehlt 5g pro Tag), Geschmack durch billige Aromen, ungesundes Kokosöl das ist
Nicht Bio, nicht regional, nicht fair