Der Barista-Meister Eric Wolf hat Cappuccino aus den getesteten Maschinen im Zuge einer Blindverkostung charakterisiert. Sie finden die Einschätzungen des Barista jeweils im Anschluss an die Steckbriefe zu den einzelnen Produkten.
Jura J6
1.690 Euro
gut (72 Prozent)
Liefert guten Espresso und feinen Milchschaum. Heizt in 46 Sekunden auf. Espresso in gut einer halben, Cappuccino in rund einer Minute fertig. Umfangreiches Menü nicht immer selbsterklärend. Viele Getränke-Einstellungen individuell änder- und speicherbar. Brühgruppe zum Putzen nicht entnehmbar. Trotzdem bleibt das Gerät innen sehr sauber.
Cappuccino im Barista Check:
„Oben könnte der Schaum flexibler sein, unten ist er sehr fein, flexibel und süß. Der Kaffee dominiert den Cappuccino. Er schmeckt intensiv, leicht bitter und nach einem Hauch Karamell.“
De’Longhi Dinamica ECAM 350.55.B
850 Euro
gut (70 Prozent)
Schäumt Milch besonders feinporig auf. Espresso schmeckt jedoch vergleichsweise lasch. Temperaturregelung für Kaffee bringt wenig. Aufheizen und erster Espresso in knapp eineinhalb Minuten fertig. Leisestes Gerät im Test. Leicht bedienbar dank vieler Direkttasten und eines übersichtlichen Menüs. Nutzer kann aus neun Kaffeerezepten wählen. Sie lassen sich anpassen und etwas umständlich speichern.
Cappuccino im Barista Check:
„Bester Milchschaum im Test: sehr fein, cremig und süß. Das Getränk selbst kann leider nicht mithalten. Es ist etwas wässrig und erinnert an Filterkaffee.“
Melitta Caffeo Passione OT
600 Euro
gut (70 Prozent)
Liefert den besten Espresso im Test: besonders intensiv geröstet, kräftig und mit viel beständiger Crema. Braucht allerdings für Espresso an die zwei Minuten, samt Aufheizen. Nutzer haben zehn Kaffeespezialitäten zur Auswahl. Gutes Display. Recht kleiner Bohnenbehälter und Wassertank. Kein Kaffeepulverfach.
Cappuccino im Barista Check:
„Macht als Einzige typischen Cappuccino: Auf den Kaffee fließt die Milch, nicht andersherum. Der dadurch braun gefärbte Schaum könnte feiner sein. Insgesamt schmeckt das Getränk ausgewogen und angenehm säurebetont.“
Miele CM 6350
1.200 Euro
gut (68 Prozent)
Brüht guten Espresso mit beständiger Crema. Macht auf Knopfdruck zwei Cappuccini gleichzeitig. Kaffeekannenfunktion ermöglicht es mit einem Knopfdruck, acht Tassen Kaffee zu bereiten. Leichte Bedienung und Reinigung. Gerät besitzt wenige Direkttasten. Ausgabestopp und Programmieren etwas umständlich. Individuelle Getränke speicherbar. Mit beheizbarer Abstellfläche.
Cappuccino im Barista Check:
„Der Schaum fühlt sich cremig an, könnte aber feiner sein. Nach dem Rühren ist das Getränk etwas kühl und hat einen ganz leicht fruchtigen Beigeschmack.“
Nivona CafeRomatica 768
800 Euro
gut (68 Prozent)
Bereitet guten Espresso. Geduld ist nötig: Espresso dauert inklusive Aufheizen fast zwei Minuten. Erste Tasse nicht sehr heiß. Kinderleicht über zwei Drehknöpfe bedienbar. Sehr gutes Display. Getränke lassen sich unkompliziert anpassen und speichern. Kaffeeauslauf nicht sehr weit nach unten schiebbar. Dadurch kann es bei kleinen Espressotassen spritzen.
Cappuccino im Barista Check:
„Mein Favorit. Der Cappuccino besitzt eine feinporige, flexible und cremige Schaumkrone. Er schmeckt ausgewogen und leicht süß. Nach dem Rühren ist er etwas kühl.“
Siemens EQ3 s300 TI303503DE
680
gut (64 Prozent)
Eher wenig Crema auf gutem Espresso. Zum Schäumen kommt ein Rüssel in die Tasse. Das funktioniert gut, aber viel Milch bleibt kleben. Heizt schnell auf, braucht aber für Espresso fast eine Minute, für Cappuccino rund zwei. Erste Tasse ist eher kühl. Keine Temperatureinstellung. Ermöglicht vier Kaffeespezialitäten per Knopfdruck. Getränke zu programmieren ist möglich, allerdings sehr verwirrend. Keine Heißwasserfunktion. Mit beheizbarer Abstellfläche.
Cappuccino im Barista Check:
„Krass viel Schaum. Er ist oben etwas grobporig, sonst aber fein. Der Kaffee schmeckt intensiv, etwas dominant. Ist insgesamt ausgewogen.“
Krups Quattro Force EA880 E
1.500 Euro
Gut (62 Prozent)
Brüht sehr heißen Espresso, der eher wenig intensiv und bitter schmeckt. Braucht mit rund 100 Sekunden am längsten zum Aufheizen. Kann zwei Cappuccini gleichzeitig zubereiten. Übersichtliches Menü.
Kleine Espressotassen können auf der Ablage kippen, große Latte-Gläser passen nur schräg unter den Auslauf. Abtropfgitter kann bei einigen schnell hintereinander gebrühten Tassen heiß werden. Milchdüse tropft stark nach. Fest eingebaute Brühgruppe verschmutzt bei richtiger Pflege nicht.
Cappuccino im Barista Check:
„Dicke, unebene Schaumkrone mit großen Blasen. Unten ist sie aber sehr fein und cremig. Autsch! Das Getränk ist zu heiß, um es gleich zu trinken. Insgesamt schmeckt es zu dünn.“
Saeco Incanto Deluxe HD8921/01
800 Euro
gut (62 Prozent)
Brüht guten, recht bitteren Espresso mit wenig und grobporiger Crema in 78 Sekunden, inklusive Aufheizen. Gerät spritzt beim Espressokochen stark, da die Düse nicht sehr weit nach unten schiebbar ist. Sehr laut beim Milchschäumen. Innen landet viel Kaffee daneben, der regelmäßig zu beseitigen ist. Symbole am Display teilweise unverständlich. Gerät verfügt über ein Kaffeepulverfach.
Cappuccino im Barista Check:
„Eher wenig Schaum. Oben hat er Blasen, unten ist er sehr fein, flexibel und cremig. Leider erinnert das Getränk an schlechten Filterkaffee, ist wässrig und bitter. Die Süße der Milch ist weg.“
Philips EP 4050/10
700 Euro
durchschnittlich (58 Prozent)
Espresso eher wenig intensiv. Crema löst sich schnell auf. Brühdruck lässt sich anpassen, um eine Art Filterkaffee zuzubereiten. Spritzt stark beim Espressokochen. Sehr laut beim Milchschäumen. Innen landen viele Kaffeebrösel daneben. Große Latte-Macchiato-Gläser passen schlecht unter den Auslauf. Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig. Verfügt über ein Pulverfach.
Cappuccino im Barista Check:
„Relativ wenig Schaum, oben blasig, unten aber fein und flüssig. Der Kaffee schmeckt sehr dünn. Die Süße der Milch ist kaum wahrnehmbar.“