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Kaffeekapseln für Nespressomaschinen - Wiederbefüllbar

, aktualisiert am

Nachfüllbare Kaffeekapseln für Nespressomaschinen vermeiden Müll. Ihre Handhabung ist allerdings zeitintensiv und gewöhnungsbedürftig, der Kaffee manchmal auch - sieben Kaffeekapseln im Test.

Folgende wiederbefüllbare Kaffeekapseln für Nespressomaschinen haben wir einem Vergleich unterzogen:

  • Capsulone
  • Coffeeduck
  • EZA
  • King do way
  • Mister Barista
  • Mycoffeestar
  • SealPod

In der Testtabelle finden Sie Infos und Beurteilungen zu: Material, maximale Füllmenge in g, Handhabung, Sensorische Qualität, Dauer Brühvorgang, Temperatur Espresso, Dauerprüfung, u.a. - Lesen Sie auch unserenKaffeekapseln: Ethik und Umwelt - What else und die Erfahrung eines Kunden in unserem Forum "Schlechte Erfahrungen gemacht": Nespresso: verkalkt, Display finster, 150€ Reparatur

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


Was ist das beliebteste Getränk in Österreich? Kaffee natürlich! Wie könnte es im Land der klassischen Kaffeehäuser auch anders sein. Knapp drei Tassen Kaffee trinkt jeder von uns pro Tag. Das entspricht in etwa 162 Litern im Jahr.

Kapselmaschinen boomen

Mit dem schwarzen, aromatischen Getränk lässt sich daher ein gutes Geschäft machen. Das gilt nicht nur für die gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen. Auch im Markt für Kaffeemaschinen steckt viel Geld. Auf der Siegerstraße sind hier seit einigen Jahren die Kapselmaschinen unterwegs – in fast 44 Prozent aller heimischen Haushalte findet sich bereits eine.

Der ungebrochene Trend zum sogenannten Einzelportionskaffee – erfunden von Nespresso – hat gute Gründe. Man muss bloß eine Kapsel in die Maschine geben, den Hebel umlegen und schon fließt der Kaffee in die Tasse. Doch diese Bequemlichkeit hat einen hohen Preis: Die meisten Kaffee­kapseln sind verhältnismäßig teuer, ihre Produktion verschwendet wertvolle Rohstoffe, und am Ende steht ein riesiger Müllberg.

Test: wiederverwendbare Kaffeekapseln

Wer das alles nicht will, muss trotzdem nicht auf seine Kapselmaschine verzichten. Der Ausweg heißt wiederbefüllbare bzw. wiederverwendbare Kaffeekapseln. Wir haben sieben davon getestet, und zwar solche, die in die meisten Maschinen von Marktführer Nespresso passen. Geprüft wurde nicht nur, wie gut sich die Kapseln handhaben lassen, sondern auch, welchen Kaffee sie liefern.

So haben wir die wiederbefüllbaren Kaffeekapseln getestet:

Testsieger, Gehäuse mit Deckel

EZA und Mister Barista

Am besten schnitten EZA und Mister ­Barista ab. Bei den Kapseln dieser Marken handelt es sich um baugleiche Modelle. Sie sind vergleichsweise leicht zu handhaben und über­zeugten uns auch hinsichtlich der Kaffeequalität. Doch selbst bei den Besten im Test braucht man als Kaffeetrinker viel Geduld, Geschicklichkeit und Kraft. Wer die nicht hat, wird sich mit allen diesen Produkten schwertun.

Trotzdem ist es keine Frage, dass die Wiederbefüllbaren im Vergleich zur Wegwerfkonkurrenz ihre Vorteile haben:

  • Der Anwender entscheidet, wie viel er für seinen Kaffee ausgeben will.
  • Zur Auswahl stehen wesentlich mehr Kaffeesorten als bei Einwegkapseln.
  • Es fällt kaum Müll an.

Gehäuse mit Deckel

Auf dem Gehäuse der wiederbefüllbaren Kaffeekapseln sitzt ein Deckel, der sich je nach Ausführung schrauben oder zudrücken lässt. Bei fast allen getesteten Kapseln ­besteht das Gehäuse aus Edelstahl. Nur Coffeeduck ist komplett aus Kunststoff ­gefertigt. Bei den Deckeln wird neben Edelstahl auch Silikon verwendet, zum Beispiel für die Dichtung. Die Kapsel von SealPod wird mit einer selbstklebenden Aluminiumfolie verschlossen.

In jedes unserer getesteten Modelle passen rund 5 Gramm Kaffee, der fein bis sehr fein gemahlen ist. Am einfachsten lassen sich die Kapseln füllen, indem man sie durch das Kaffeepulver zieht. Das geht zwar schnell, hinterlässt aber gelegentlich Spuren. So blieb bei manchen Prüfkandidaten das feine Pulver an der Unterseite oder – bei den Modellen mit Schraubverschluss – in den Rillen der Gewinde hängen. Hier muss mit einem Pinsel nachgeputzt werden.

Feingefühl gefragt

Feingefühl gefragt

Überschüssiges Kaffeepulver abstreifen heißt es auch vor dem Aufsetzen des Deckels, ­damit dieser perfekt schließt und nicht womöglich in der Maschine aufgeht. Wird er festgeschraubt, braucht es eine ruhige Hand und eine gute Feinmotorik, um ihn korrekt zu justieren. Deckel zum Aufsetzen wiederum erfordern oft viel Kraft in den Fingern, damit sie richtig sitzen.

Hebel langsam drücken

Weniger Schwierigkeiten machte das Einlegen der Kapseln und das Schließen sowie Öffnen der Hebel bei den Kaffeemaschinen. Trotzdem klemmte gelegentlich eine Kapsel oder blieb beim Auswerfen stecken. Behutsamkeit statt Brachialgewalt ist hier wichtig. Also den Hebel langsam herunterdrücken, damit die Kapsel in die richtige Postion kommt. Auf keinen Fall zuknallen, um nicht die Maschine zu beschädigen.

Kapseln werden sehr heiß

Vorsicht auch beim Entleeren der Kapseln. Die meisten unserer Testmodelle sind aus Edelstahl. Das bedeutet, sie werden beim Brühen des Kaffees richtig heiß und kühlen nur langsam ab. Benutzte Kapseln daher am besten in die Abwasch kippen und kaltes Wasser drüberlaufen lassen. Und ja – nicht nur zum Schließen, auch zum Öffnen der Deckel braucht es Geschicklichkeit und Kraft. Anders als bei der Wegwerfkonkurrenz müssen die Kapseln anschließend noch ausgeputzt, gewaschen und getrocknet werden. Erst dann können sie wieder verwendet werden.

Keine geschmackliche Offenbarung

Nespresso-Kapsel oder Nachbau

Wie schmeckt der Kaffee aus unseren ­getesteten Kapseln? Besser als der von ­Nespresso oder schlechter? Es kommt da­rauf an, für welches Modell man sich entscheidet. Um vergleichen zu können, füllten wir für die sensorische Prüfung in jede ­Kapsel das Kaffeepulver einer unmittelbar zuvor geöffneten Nespresso-Kaffeekapsel der Sorte Voluto. Dann drückten wir einen Espresso herunter und servierten ihn unseren Laienverkostern. Gleichzeitig verkosteten wir bei jedem Durchgang auch einen original Nespresso.

Alle Proben waren selbstverständlich anonymisiert. Niemand wusste, aus welcher Kapsel sein Kaffee stammte. Beurteilt wurden Aussehen, Geruch und Geschmack der Espressi sowie Beständigkeit und Konsistenz des Schaums, der sogenannten Crema.

An Nespresso kommt keiner heran

Das Ergebnis war eindeutig: An Nespresso kommt keiner heran! Bei allen Verkostern schnitt das Original aus der Wegwerfkapsel am ­besten ab. Knapp dahinter lagen zumindest Mister Barista bzw. EZA sowie capsulone.

Testtabelle: Wiederbefüllbare Kaffeekapseln für Nespressomaschinen

Kapseln für das Drei-Pin-System, Zubehör

Drei-Pin-System: Zeigt die gebrauchte Wegwerfkapsel an der Unterseite drei Einstichlöcher (Mitte), passen auch unsere getesteten Kaffeekapseln in die Nespressomaschine.

Bild: VKI

Zubehör: Dichtungsringe, Pinsel, Tamper (Stößel zum Verdichten des Kaffeepulvers), Maßlöffel machen durchaus Sinn. Doch nicht jede Kapsel wird mit diesen Ersatzteilen bzw. diesem nützlichen Zubehör verkauft.

Bild: VKI

Verformt: Der Deckel von Barista/EZA war gegen Ende unseres Tests bereits ziemlich ramponiert, allerdings noch gebrauchsfähig.

Bild: VKI

Steckbriefe

EZA bzw. Mister Barista
Testurteil: "gut"

Baugleiche Edelstahlkapseln aus Öster­reich mit leicht ­unterschiedlichem Preis. Deckel aus Metall und Silikon, dessen Ober- und ­Unterseite schwer zu unterscheiden ist. Das Schließen bzw. Öffnen der Kapseln ­gelingt nur mit viel Kraft und erfordert anfangs ­Geduld. Guter Espresso mit schöner Crema.

SealPod
Testurteil: "durchschnittlich"

Edelstahlkapsel aus Taiwan. Lässt sich sehr gut befüllen, ohne dass Kaffee an der Oberfläche haften bleibt. Wird mit einer selbstklebenden Alufolie verschlossen, die rund 7 Cent pro Stück kostet und nach Gebrauch ­entsorgt werden muss. Espresso ­sowie Crema durchschnittlich.

Coffeeduck
Testurteil: "durchschnittlich"

Kunststoffkapsel aus den Niederlanden. Der Deckel ist mit dem Gehäuse verbunden und lässt sich einfach zudrücken. Das Öffnen hingegen ist schwierig, weil die Lasche zu kurz ist. Ungeeignet für Menschen mit Einschränkungen bei der Feinmotorik. ­Espresso durchschnittlich, Crema kaum vorhanden.

capsulone
Testurteil: "durchschnittlich"

Edelstahlkapsel mit Schraubgewinde, Deckel mit Dichtungsring – er kann, obwohl ein Verschleißteil, nicht nachbestellt werden. Kapsel klemmt beim Einlegen oder fällt halb durch und muss mühsam herausgeangelt werden. Verstopft leicht und lässt dann kaum Wasser durch. Guter Espresso und schöne Crema.

mycoffeestar
Testurteil: "weniger zufriedenstellend"

Edelstahlkapsel mit Schraub­gewinde aus der Schweiz. Lässt sich sehr gut verschließen und öffnen. Klemmt oft beim Ein­legen und bleibt auch beim Auswerfen immer wieder hängen. Man benötigt ­Fingerspitzengefühl und Erfahrung, um die Maschine nicht zu beschädigen. ­Espresso durchschnitt­lich, keine Crema.

King do way
Testurteil: "weniger zufriedenstellend"

Edelstahkapsel mit Schraubgewinde. Lässt sich gut öffnen und schließen. Deckel mit Dichtungsring kann – obwohl ein Verschleißteil – nicht nachbestellt werden. ­Kaffee bleibt leicht in den Rillen des Gewindes hängen. Keine Bedienungs­anleitung. Espresso weniger zufriedenstellend, weil wässrig und ohne Crema.

VKI-Tipps

  • Erst prüfen. Unsere getesteten wiederbefüllbaren Kapseln sind für viele, aber nicht für alle Nespressomaschinen geeignet. Nur wenn sich auf der Unterseite einer gebrauchten Wegwerfkapsel drei Einstichlöcher (Drei-Pin-System) befinden, passen meistens auch die wiederverwendbaren Modelle.
  • Feingefühl. Das Befüllen dieser Kaffeekapseln erfordert zumindest anfangs einiges an Geduld. Auch Handicaps wie Bewegungseinschränkungen in den Fingergelenken oder mangelnde Kraft erschweren die Handhabung beträchtlich.
  • Sparmöglichkeit. Mit den Wiederbefüllbaren lässt sich nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbörse schonen. Statt teuren Spitzenkaffee kann man auch preiswerte Sorten einfüllen.
  • Ausprobieren. Wie viel Kaffee in die Kapsel soll, ist Erfahrungssache. Bei zu viel bzw. zu stark gepresstem Kaffeepulver kann das Wasser nicht durchströmen und der Espresso tröpfelt nur aus der Maschine. Zu dünner Kaffee weist auf eine zu geringe Füllmenge hin.
  • Abstriche. Beim Geschmack kommen die Wiederbefüllbaren an das Original aus der Wegwerfkapsel leider nicht heran. Und auch die Zubereitung des Kaffees dauert alles in allem viel länger.

Testkriterien

Im Test: 7 wiederbefüllbare Kaffeekapseln für Nespressomaschinen (3-Pin-System), darunter ein baugleiches Modell.

Handhabung: 40 %
Bie jeder Kapsel wurde die Bedienungsanleitung auf Lesbarkeit, Verständlichkeit und Vollständigkeit überprüft. Weiters beurteilten wir das Öffnen, Schließen, Entleeren und Reinigen der wiederbefüllbaren Kapseln. Außerdem das Einlegen der Kapsel in die Kaffeemaschine, das Schließen und Öffnen der Kapselöffnung und das Auswerfen nach dem Brühvorgang. Auch die Ausgabe des Kaffees, also wie er aus der Maschine kommt, wurde untersucht.

Sensorische Prüfung: 50 %
Alle mit den Kapseln zubereiteten Kaffees wurden von einem VKI-Laienpanel verkostet. Beurteilt wurden Geruch, Geschmack, Konsistenz und Aussehen des jeweiligen Espressos sowie Konsistenz und Beständigkeit der Crema. Bei jedem Durchgang wurde auch eine Nespresso-Kapseln mitgetestet. Wie bei jedem unserer Verkostungstets waren die Proben anonymisiert.

Technische Prüfung: 5 %
Beurteilt wurde die Temperatur der Espressi, die Außentemperatur der Kapseln und die Dauer des Brühvorgangs.

Dauerprüfung: 5 %
Jede Kapsel wurde 500 Mal geschlossen, in die Kapselmaschine eingelegt, ein Espresso gebrüht, entnommen, gereinigt, getrocknet … Nach jeweils 50 Espressi wurde jede wiederbefüllbare Kapsel auf Schäden kontrolliert. Anschließend wurde mit einer Originalkapsel von Nespresso die Funktionsfähigeit der Maschine anhand des jeweiligen Einstichbildes überprüft.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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Ansichtssache

Wir haben im Büro eine Kapselmaschine von Nespresso, worüber ich nicht sehr glücklich bin. Abgesehen davon, dass mir der Kaffee nicht schmeckt, kommen die Wegwerfkapseln für mich aus ideologischen Gründen nicht in Frage. Anfangs machte ich meinen Kaffee deshalb mit dem Espressokocher, wie ich ihn zuhause verwende, aber das war mir bald zu umständlich.

Als Kompromiss habe ich mir dann eine wiederbefüllbare Kapsel besorgt. Diese befülle ich mit fair gehandeltem Biokaffee, den ich zuhause für ein bis zwei Wochen im Voraus mahle. Das Ergebnis schmeckt mir persönlich besser als der originale Nespresso. Jede Mittagspause büße ich gegenüber meinen KollegInnen etwa 2 bis 3 Minuten ein, in denen ich die Kapsel befüllen und danach entleeren und trocknen muss. Gegenüber dem Espressokocher spare ich aber immer noch Zeit.

Mein Fazit ist: Überzeugte NespressotrinkerInnen werden mit einer wiederbefüllbaren Kapsel mit großer Wahrscheinlich nicht glücklich werden, weil es vergleichbar umständlich ist und anders schmeckt. Allen anderen aber, die in einer ähnlichen Lage sind wie ich, kann ich sie absolut empfehlen!

Übrigens: Den Kaufpreis meiner Kapsel hatte ich nach wenigen Wochen wieder herinnen.

User "hofmeist1"
(aus KONSUMENT 1/2018)

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