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Waschmittel - Saubere Ersparnisse

  • Mit Handelsmarken können Sie eine Menge Geld sparen
  • Die meisten wurden auch mit härtester Verschmutzung fertig
  • Ob billig oder teuer: Fettflecken machen Probleme

Die einen schwören seit Jahren auf eine bestimmte Marke, die anderen kaufen das Preiswerteste im Regal, weil sie der Meinung sind, dass bei der heutigen Waschmittelgeneration ohnehin alle gleich gut sind. Wer macht den besseren Kauf? Wir wollten das genauer wissen und nahmen 13 kompakte Vollwaschmittel in Pulverform unter die Lupe, darunter einige so genannte „Handelsmarken“, die zum Teil von renommierten Waschmittelherstellern im Auftrag von Handelsketten produziert werden. Gemeinsam ist ihnen, dass sie deutlich billiger als die aus der Werbung bekannten Marken-Waschmittel sind.

Ariel: Procter & Gamble Austria GesmbH,
Guglgasse 7–9, A-1030 Wien, (01) 588 57-0

AS: Schlecker Anton GesmbH,
Stelzerstraße 5, A-4020 Linz, (0732) 77 82 91-0

denk mit: dm Drogerie Markt GesmbH,
Kasernenstraße 1, A-5071 Wals-Siezenheim, (0662) 85 83-0

Dixan: Henkel Austria GesmbH,
Erdbergstraße 29, A-1030 Wien, (01) 711 04-2361

Frosch: Erdal GesmbH & Co KG,
Neualmer Straße 11–13, A-5400 Hallein, (06245) 80111-0

Maxitrat: Lidl Austria GesmbH,
Josef-Brandstätter-Straße 2 B, A-5014 Salzburg, (0662) 44 28 44-0

OMO: Lever Faberge Austria,
eine Division der Österreichischen Unilever GmbH,
Wienerbergstraße 7, A-1100 Wien, (01) 605 35-0

Persil: Henkel Austria GesmbH,
Erdbergstraße 29, A-1030 Wien, (01) 711 04-2361

Potz Blitz: Billa Warenhandels AG,
IZ-Nö-Süd, Straße 3,  Obj.1, A-2351 Wiener Neudorf, (02236) 6000

Sentimat: Zielpunkt-Löwa Warenhandelsges.m.b.H,
Heizwerkstraße 5, A-1230 Wien, (01) 610 58-0

Splendid: Spar Österreichische Warenhandels AG,
Europastraße 3, A-5020 Salzburg, (0662) 44 70-0

Tandil: Hofer KG,
Hoferstraße 1, A-4642 Sattledt, (07244) 80 00-0

Weißer Riese: Henkel Austria GesmbH,
Erdbergstraße 29, A-1030 Wien, (01) 711 04-2361

Kein Problem mit härtestem Schmutz. Die Mehrheit schaffte es, mit Erde, Rotwein, Spinat, Kaffee oder Tee fertig zu werden.

Billige haben aufgeholt. Tandil von Hofer und AS von Schlecker haben sich ins Spitzenfeld zu den besten Markenprodukten geschoben. Veränderte Rezepturen machen es möglich.

Fettflecken vorbehandeln. Wieder durchgängige Schwäche bei Fettflecken. Da hilft nur: vorbehandeln mit speziellen Fleckentfernern oder in die chemische Reinigung.

Im Test: 13 Vollwaschmittel in konzentrierter Form wurden in zwei Durchgängen geprüft. Im ersten Durchgang wurden die neun Diskontwaschmittel und im zweiten die vier Markenwaschmittel (aus methodischen Gründen gemeinsam mit dem besten und schlechtesten Diskontwaschmittel) geprüft. Die Ergebnisse der beiden Diskontwaschmittel in den beiden Durchgängen waren gleich. Die Preiserhebung erfolgte im Frühjahr 2002.

Fleckentfernung: Überprüft wurde künstlich und natürlich verschmutztes Testgewebe, das mit Ballastgewebe gewaschen wurde. Die Auswertung der künstlichen Flecken erfolgte durch Remissionsmessung der ungewaschenen und gewaschenen Testflecke (Y-Wert) durch ein Datacolor 3300. Die natürlich angeschmutzten wurden von drei geschulten Personen gemäß Önorm EN 20105-A03 bewertet.

Waschverfahren: Herangezogen wurde die Dosierempfehlung laut Hersteller für normal verschmutzte Wäsche. Gewaschen wurde bei 40 Grad Celsius mit dem Waschprogramm für bunt/Kochwäsche ohne Vorwäsche. Die Wasserhärte betrug 10 Grad dH.

Der Fleck muss weg

Das Hauptaugenmerk lag diesmal auf der Entfernung hartnäckiger Flecken. Gerade bei heiklen Verschmutzungen sollte sich die Spreu vom Weizen trennen und sich zeigen, ob die Billig-Waschmittel vielleicht besondere Schwächen haben.

Standartisierte Anschmutzung

Bei unseren Tests haben wir auf bewährte Methoden unserer früheren Untersuchungen zurückgegriffen: Einerseits wurde „natürlicher“ Schmutz unter haushaltsüblichen Bedingungen aufgetragen, andererseits die so genannte „standardisierte Anschmutzung“ gemessen. Dabei wird die Flecksubstanz unter streng definierten Bedingungen auf das Gewebe aufgebracht und getrocknet.

Die Prüfung unter haushaltsüblichen Bedingungen erfolgte an natürlich hergestellten Testflecken, die wir sieben Tage lang bei Raumtemperatur eintrocknen ließen. Dabei handelte es sich durchwegs um Flecken, die einen schon vor dem Befüllen der Waschmaschine zur Verzweiflung treiben können: fette wie zB Speiseöl, Sugo und Lippenstift, bleichbare wie Kaffee, Rotwein oder Erde und enzymatisch abbaubare, das heißt eiweißhaltige, wie Bratensaft, Schokoladeeis oder Spinat. Damit wir die Flecken genau messen konnten, haben wir ausschließlich weiße Baumwollgewebe verwendet.

Billige stark verbessert

Bei unserem letzten Waschmitteltest vor zwei Jahren (siehe weitere Artikel: „Waschmittel“ [Konsument 1/00]) konnten die Billigen nur in gewissen Bereichen mithalten. Unschlagbar in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis erwiesen sie sich bei nur leicht verschmutzter Wäsche; bei starker Verschmutzung hatten Markenprodukte die Nase vorne.

Doch das hat sich geändert: Ein Beispiel liefert dm’s Hausmarke denk mit, das damals und diesmal im Test mit dabei war. Dank geänderter Rezepturen kann das damalige Urteil revidiert werden. Was vor zwei Jahren noch Probleme bereitete – etwa die Entfernung von Kaffee- und Teeflecken –, hat sich bei den meisten deutlich verbessert. Lediglich zwei (Frosch und Sentimat) schnitten hier nur „durchschnittlich“ ab, ebenso das teurere Dixan.

Ergebnisse durchwegs gut

Bis auf eine Gruppe ausgewählter Flecken erwies sich das Ergebnis bei den meisten Testkandidaten als durchaus gut. Weder Rotwein noch Johannisbeer- oder Heidelbeersaft oder Erde wurden wirklich zum Problem. Selbst mit dem in der Waschmittelwerbung lange Jahre als Fleckenschreck Nummer 1 gehandelten Spinat wurden sie bis auf zwei Ausnahmen (Potz Blitz und Maxitrat) fertig. Bei denen verteilten sich die Flecken auf dem ganzen Gewebe.

Fett vorbehandeln

Einzig fetthaltige Flecken erwiesen sich für alle Waschmittel als fast unüberwindliches Hindernis. Und da besonders Sugo, Lippenstift und Schokoladeeis. Selbst die Erstplatzierten mussten bei jeweils einem dieser speziellen Flecken passen.

Bei Fett schwächeln alle

Die Schwäche bei Fettflecken ist allerdings keine Besonderheit der Diskont-Waschmittel, damit haben alle Waschmittel – ob billig oder teuer – ihre Probleme, wie wir bei all unseren bisherigen Tests festgestellt haben.

Organische Lösungsmittel

Diese grundsätzliche Schwäche bei Fettflecken ist ärgerlich und bedeutet: Jeder Spritzer vom Essen oder ein Tüpfchen von der Schminke, das auf der Kleidung landet, sollte vor dem Gang in die Waschmaschine vorbehandelt werden. Wird das versäumt, ist die Sache nur schwer bis gar nicht mehr entfernbar. Leider übersieht man solche Flecken leicht. Spätestens beim Bügeln aber kommt es zu unliebsamen Überraschungen, denn die Fettflecken brennen sich ein. Im Nachhinein kann die Putzerei auch nicht viel helfen. Wenn es sich um heikle Materialien handelt, sollte in diesem Fall mit flüssigen Waschmitteln gewaschen oder mit speziellen Fleckentfernern, die sich organischer Lösungsmittel bedienen (im Handel erhältlich), vorbehandelt werden; oder gleich die chemische Reinigung vorgezogen werden, wo man ebenfalls organische Lösungsmittel verwendet.

Sparsam und effektiv

Das erfreuliche Fazit im Duell Marken- gegen Diskontwaschmitel: Die neue Generation der Billig-Waschmittel hat beträchtlich aufgeholt und steht der Markenkonkurrenz kaum mehr nach. Nebeneffekt: Sie sind deutlich preiswerter. Wer auf eine Handelsmarke umsteigt, spart sich übers Jahr gesehen durchwegs eine schöne Summe.

Das Seifenwaschmittel Sonal ist nur „durchschnittlich“.

Mit im Test – doch außer Konkurrenz – lief das Seifenwaschmittel Sonal. Auf der Packung wird darauf hingewiesen, dass sich eine vergleichbare Wirkung erst ab einer Temperatur von 80 Grad Celsius(!) entfaltet. Bei solchen Temperaturen wäre das für die übrigen Testkandidaten auch kein Problem gewesen. Wir stuften Sonal deshalb nur als „durchschnittlich“ ein. Seifenwaschmittel gelten als umweltfreundlicher, doch das ist nicht der Fall. Außerdem braucht man sehr weiches Wasser, damit es überhaupt funktioniert.

So viel können Sie sparen

Ein Beispiel: Wie viel kann man sich ersparen, wenn man ein Jahr lang Tandil statt Persil verwendet? (Angaben in Euro)

 

Anzahl der
Wäschen
pro Woche

Persil

Tandil

Ersparnis

eine

20,18

7,54

12,64

zwei

40,36

15,08

25,28

drei

60,48

22,62

37,86

vier

80,72

30,16

50,56

 

Ausgeklügelte Chemie und raffinierte Technik sind keine Garantie dafür, dass ein Fleck herausgeht. Nach wie vor ist ein ganzes Arsenal von Pulvern und Wässerchen nötig, um die Wäsche sauber zu kriegen.

Vollwaschmittel für Weißes. Die pulvrigen Universalwaschmittel enthalten optische Aufheller und Bleichmittel; das schadet den Farben.

Colorwaschmittel für alles Bunte – und auch für schwarze oder dunkle Wäsche.

Problematische Fettflecken. Fetthaltige Flecken müssen vorbehandelt werden (zum Beispiel mit dem Spray von Tru). Dann gibt es auch bei der 40-Grad-Wäsche kaum Probleme. Eine zweite Lösung wären spezielle Fleckentferner, die Lösemittel enthalten. Allerdings sollte die Pflegeanleitung beachtet werden, denn manche Textilien vertragen keine solchen Lösungsmittel. Achten Sie auf das Symbol z. Bei solchen Textilien ist auch die Putzerei tabu.

Entfernung von Flecken. Mit speziellen Fleckentfernern (Vorwasch- oder Pre-Wash-Produkte und Fleckensalze, -tabs oder -gele) vorbehandeln und danach in die Waschmaschine. Entsprechende Tests finden Sie in „weitere Artikel“

Heikles nicht selbst vorbehandeln. Seide und Wolle & Co sollten nur mit Wollwaschmitteln gewaschen werden. Nicht rubbeln! Keine Fleckensprays und -salze verwenden! Stark
verschmutzte heikle Materialien sollten in die Putzerei.

Gemeint sind jene Riesen – Vier- bis Neun-Kilo-Packungen –, die man leider wieder öfter sieht. Der Handel verwendet sie als Lockangebote. Drei dieser „Jumbos“ haben wir auch geprüft. Sie haben nicht schlecht abgeschnitten, doch sie belasten die Umwelt. In den letzten 20 Jahren haben sich die Hersteller von Waschmitteln bemüht, die Dosiermenge zu verringern – die Packungen wurden kleiner und kleiner. Das kam dem Handel entgegen, denn die Produkte benötigen weniger Platz im Regal. Plötzlich kam die Sache ins Stocken, denn nicht alle Konsumenten wollten glauben, dass „weniger“ gleich viel sein kann. Und zu guter Letzt sprang der Handel auf diesen Zug auf. In die falsche Richtung…

Dass die Diskontwaschmittel hinsichtlich Fleckentfernung mit den Markenwaschmitteln mithalten, wird von den Markenproduzenten nicht ernsthaft bestritten. Den Mehrpreis erklären Sie mit ihrer kostenintensiven Vorreiterrolle bei der Produktentwicklung und der Verringerung der Umweltbelastung.

Ein Anbieter von Diskont-Waschmitteln sieht das etwas anders: „Die Handelsmarken werden in der Regel von Häusern mit qualitativ guten Entwicklungsabteilungen und modernen Produktionsstandards hergestellt“, heißt es in einer Stellungnahme. Und: „Der Mehrpreis ist sicherlich in der Kostenstruktur des Diskonthandels aber auch dem geringen Werbeaufwand seitens des Lieferanten zu erklären.“  

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