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Weichspüler: Die wenigsten absolvieren ihren Job gut

Sie haben hauptsächlich eine Aufgabe: Wäsche weich und flauschig zu machen. Doch die wenigsten können das gut.

Weichspüler im Test: Wäsche weich und flauschig machen - das schaffen die wenigsten gut (Bild: mama_mia/Shutterstock.com)

Folgende Produkte finden Sie in unserer Tabelle:

  • denn's/Sodasan Weichspüler Pfirsich-Frische
  • dm/Denkmit Himmlische Frische
  • dm/Denkmit Ultra Sensitive
  • Ecover Apfelblüte & Mandel
  • Frosch Mandelmilch Pflege-Weichspüler
  • Kuschelweich sanft & Mild
  • Kuschelweich Sommerliebe
  • Lenor Aprilfrisch
  • Lenor Sensitiv
  • Lidl/Doussy Morgenfrische
  • Lidl/Doussy Sensitiv
  • Softlan Weich & Mild
  • Softlan Windfrisch

Die Testtabelle bietet Infos und Bewertungen zu Weichheit der Wäsche, Erhalt der Saugfähigkeit, Textilpflege (verminderte Knitterbildung, Bügelerleichterung), Textilschonung (Farbtonerhalt, Faserschonung), Deklaration und Verpackung (Erkennbarkeit als Weichspüler, Wasch- und Pflegehinweise, Dosieranleitung, Dosierhilfe), Gewässerbelastung. Im Folgenden finden Sie den Testbericht.


Wenn der Tag mit „Sommerliebe“ oder „himmlischer Frische“ beginnt, kann nichts mehr schiefgehen. Dieses Gefühl sollen Weichspüler wohl vermitteln, sonst trügen sie nicht solche Namen. Und vielleicht empfinden Konsumentinnen und Konsumenten, wenn sie in der Früh in ihre weich ­gespülte duftende Kleidung schlüpfen, an­nähernd das, was hier versprochen wird.

13 Weichspüler im Test

Von Versprechungen lässt sich die deutsche Stiftung Warentest bekanntlich nicht beeindrucken. Sie hat 13 in Österreich erhältliche Weichspüler fasertief untersucht. Die Preise pro Waschgang liegen im Schnitt bei 6 Cent, beim günstigsten sind es 2 (dm/Denkmit Himmlische Frische) und beim teuersten 14 Cent (denn’s/Sodasan).

Verzicht auf den Weichspüler?

Weichheit der Wäsche, Saugfähigkeit, Gewässerbelastung

Ihrer Bezeichnung nach sollen Weichspüler in erster Linie Wäsche weich machen. ­Namenserweiterungen wie „aprilfrisch“, „morgenfrisch“ oder „windfrisch“ deuten aber an, dass von Weichspülern auch guter Duft erwartet wird. Bis auf einen Artikel (dm/Denkmit Ultra Sensitive, „gut“) enthalten laut Deklaration alle Parfum. Hier entscheidet der persönliche Geschmack. Daher wurde der Duft nicht bewertet; sehr wohl aber die Weichheit der Wäsche sowie unter anderem der Erhalt der Saugfähigkeit, die Textilpflege und -schonung und die Gewässerbelastung. Das Ergebnis ist eindeutig – nämlich sehr mittelmäßig. Nur ein Drittel der getesteten Weichspüler ist gut, mehr als die Hälfte durchschnittlich. Je ein Produkt ist weniger zufriedenstellend bzw. nicht zufriedenstellend.

Lieber auf Weichspüler verzichten?

Die Besten – mit „gut“ bewerteten – (Lenor Aprilfrisch, Lidl/Doussy Sensitiv, Lenor Sensitiv, dm/Denkmit Ultra Sensitive) sind die Einzigen, deren Weichmacher-Qualitäten als gut befunden wurden. Das Schlusslicht (denn’s/Sodasan) fiel sogar durch, weil es seiner ureigensten Aufgabe überhaupt nicht nachkommt: Die Wäsche wird nicht weicher. Der Grund ist wohl, dass dieses Produkt als einziges ohne kationische Tenside auskommt. Ohne diesen ursprünglich aus tierischen, mittlerweile auch aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellten Wirkstoff geht’s offenbar nicht. Dafür schneidet Sodasan in der Textilschonung am besten ab, genauer: beim Farbtonerhalt und der Faserschonung. Außerdem lässt die Saugfähigkeit der Stoffe anders als bei den Mitbewerbern nicht nach – aber dieses Ergebnis gäbe es ja auch ohne Verwendung eines Weichspülers. Da ist es wohl ratsamer, gleich auf den Weichspüler zu verzichten.

Belastend für die Umwelt

Soll man sich den Fluffigmacher generell sparen? Eigentlich schon. Zwar werden heute nur noch biologisch abbaubare Tenside verwendet, aber die meisten Weichspüler ­enthalten auch aus vielen Einzelstoffen zusammengesetzte Parfumgemische, deren Umweltverhalten nicht bewertet werden kann. Zudem ist noch nicht klar, inwieweit Mikroplastik in Form verkapselter Duft­stoffe problematisch sein könnte. Drei Weichspüler führen in der Inhaltstoffliste Konservierungsmittel an (dm/Denkmit Himmlische Frische, Lidl/Doussy Sensitiv, Lidl/Doussy Morgenfrische). Bei allen handelt es sich um Stoffe, die Allergien aus­lösen können. Die Haut kommt normalerweise damit zwar nicht in Berührung, weil die Konservierungsmittel mit dem Weichspüler ausgewaschen werden, sie landen aber im Abwasser.

Wenn schon Weichspüler, dann wenig und einen "Guten"

Fix ist die Umweltbelastung bei Weich­spülern durch Produktion, Transport und Entsorgung. Und weil Weichspüler in der Regel die Farbstoffe und Fasern der Textilien angreifen, könnten Kleidungsstücke schneller aussortiert und nachgekauft werden – das belastet definitiv die Umwelt. Wenn Sie also das Gefühl haben, ohne Weichspüler nicht glücklich zu werden, nehmen Sie auf jeden Fall wenig davon und einen der mit „gut“ bewerteten.

VKI-TIPP

Wäschetrockner

Falls Sie einen Wäschetrockner verwenden: Darin wird die Kleidung auch ohne Weichspüler flauschig. Fragwürdige Parfumgemische sparen Sie so ebenfalls ein.

Testtabelle: Weichspüler

Testkriterien

Weichheit der Wäsche: 40 %

Frottierläppchen und Bettwäsche wurden mit Waschmittel und Weichspüler gewaschen und getrocknet. Sieben erfahrene Prüferinnen beurteilten die Weichheit nach einer, drei und fünf Wäschen. Sie ertasteten die Rauigkeit der Oberfläche sowie die Flexibilität der Stoffe und prüften außerdem das Griffvolumen der Textilien. Auch bestimmten wir die Steifigkeit der Frottierläppchen mit einem Biegesteifigkeitsprüfgerät. Wir verglichen mit Textilien ohne Weichspülerbehandlung.

Erhalt der Saugfähigkeit: 10 %

Wir prüften, wie viel Wasser zwei Textilarten (Frottierware und Bettwäsche) nach Weichspülerbehandlung innerhalb von fünf Sekunden Kontaktzeit aufnahmen. Wir verglichen mit Textilien ohne Weichspülerbehandlung.

Textilpflege: 10 %

Drei Experten und sieben Verbraucher prüften die Verminderung von Knitterbildung anhand von drei ausgewählten Textilien, die bis zu 5 Mal mit Weichspüler behandelt wurden. Fünf Fachleute bestimmten die Bügelerleichterung anhand von fünf Textilien, die im Hinblick aufs Bügeln als anspruchsvoll gelten. Wir verglichen mit Textilien ohne Weichspülerbehandlung.

Textilschonung: 10 %

Den Farbtonerhalt prüften wir an 24 unterschiedlich gefärbten Textilien nach 20-maliger Wäsche mit Weichspüler-Zugabe. Zwei Fachleute beurteilten visuell die Faserschonung (Pilling) an zehn unterschiedlichen Textilien. Wir verglichen mit Textilien ohne Weichspülerbehandlung.

Deklaration und Verpackung: 10 %

Fünf Verbraucher prüften die Erkennbarkeit als Weichspüler, Übersichtlichkeit und Lesbarkeit der Wasch- und Pflegehinweise sowie die Dosieranleitung. Zwei Experten beurteilten zudem die Brauchbarkeit der Dosierhilfe. Der Verpackungsaufwand wurde pro Anwendung bestimmt (Menge pro Waschgang).

Gewässerbelastung: 20 %

Ein Experte berechnete, wie viel Wasser erforderlich ist, um den Chemikalieneintrag beim Waschen mit Weichspülern so zu verdünnen, dass dieser im Gewässer nicht toxisch wirkt. Wir ermittelten auch, in welchem Maße einzelne Stoffe Organismen gefährden können.

Weitere Untersuchungen

Duftintensität und Duftbeschreibung untersuchten wir anhand von Frottierware, die einmalig mit Weichspüler und einem Referenzwaschmittel gewaschen wurde. Drei Experten nahmen eine Beurteilung der Duftintensität zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Entnahme der Wäsche aus der Waschmaschine, Trocknen der Wäsche nach 24 Stunden sowie nach zwei Wochen) in Anlehnung an VDI 3882 Blatt 1 vor. Außerdem wurde die Duftintensität von Frottierware ohne Weichspülerbehandlung als Referenz untersucht. Vier Probanden nahmen eine Beschreibung der Duftwahrnehmung am Produkt selber sowie anhand nasser und nach einem Tag getrockneter Wäsche vor.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass Mängel sich verstärkt auf das Testurteil auswirken. War die Weichheit weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein. War die Erkennbarkeit als Weichspüler weniger zufriedenstellend, konnte das Urteil für Deklaration und Verpackung maximal eine Note besser sein.

Testplakette

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Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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Gleiche Aufmachung, anderer Inhalt

Warum fehlt der Marktführer Silan im Test? Diese nachgedruckten deutschen Tests sind nur begrenzt hilfreich, wenn die wichtigsten österreichischen Produkte dann fehlen.

User "StephanMillies"
(aus KONSUMENT 2/2020)

Die Rezeptur von Silan ist in Österreich eine andere als in Deutschland. Das Testergebnis wäre für das hierzulande angebotene Produkt daher nicht zutreffend gewesen. Leider war es zu spät, Silan mit der österreichischen Rezeptur in den Test aufzunehmen.

Die Redaktion

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