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Staubsauger - Schwächen auf dem Teppich

  • Neue Filtertechnik bringt besseres Staubrückhaltevermögen
  • Auch preiswerte Geräte sind von guter Qualität

Staub und Lärm

Die Jagd nach mikrokleinen Staubpartikeln mit einem dröhnenden Gefährt im Schlepptau zählt für die meisten von uns wohl nicht zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen. Ein guter Staubsauger kann die lästige Tätigkeit aber wenigstens auf ein rationelles Maß reduzieren. Diesmal im Test: 12 Modelle (und ein baugleiches) zwischen 149 und 399 Euro, 11 Schlittenstaubsauger und 2 kompaktere Handstaubsauger.

Nur mit E-Bürste „sehr gut“

Ein wesentliches Qualitätskriterium ist die Staubaufnahme. Am Hartboden ist das für alle Sauger eine leichte Übung. Allein der Nilfisk compact C 10 schnitt „nur“ mit gut ab. Beim Saugen von Teppichböden trennt sich jedoch die Spreu vom Weizen. An der Spitze der Vorwerk („sehr gut“). Von den beiden Miele, den Siemens und dem Dyson (alle „gut“) abgesehen gab es keine bessere Note als „durchschittlich“, der AEG Vampyr CE fiel in diesem Punkt trotz klingender Typenbezeichnung („Megapower 2“) überhaupt durch.

Vorwerk an der Spitze

Auch bei der Faser- und Haarentfernung von Teppichböden liegt der Vorwerk voran. Den Vorsprung bei den Saugleistungen verdankt der Handstaubsauger der Elektro-Bürste, über die er standardmäßig verfügt. Auch der Miele S 144 Handstaubsauger kann mit einer solchen E-Bürste „aufgerüstet“ werden (Kostenpunkt 94 Euro) und wurde zu direkten Vergleichszwecken mit dem Vorwerk auch damit getestet. Die Ergebnisse auf Teppich und bei der Faser- und Haarentfernung wären damit ebenfalls „sehr gut“.

Wichtig ist regelmäßiges Wechseln des Filters

Die Saugleistung hängt übrigens nicht von der Wattzahl ab, sondern in erster Linie von der Konstruktion der Saugdüse und des -rohres. Wichtig ist auch ein regelmäßiges Wechseln des Filters. Ist der nämlich fast voll, wirkt sich das direkt auf die Saugleistung aus. Ein Tipp: Verlassen Sie sich nicht nur auf die elektronische Anzeige, wechseln Sie den Filter dann, wenn die Saugleistung spürbar nachlässt. Verwenden Sie immer neue Filter. Rückschlüsse auf die Qualität lässt auch das Staubrückhaltevermögen zu. Bei fast allen getesteten Modellen hat es sich als „sehr gut“ erwiesen, nur das getestete LG-Modell und der AEG Vampyr CE Megapower 2 zeigten dabei erhebliche Schwächen.

Auch ohne HEPA-Filter sehr gut

Erstmals haben auch Geräte ohne so genannte HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air Filter, die durch Zickzack-Faltung eine größere Oberfläche bieten und dadurch auch mikrokleine Partikel zurückhalten) beim Staubrückhaltevermögen sehr gut abgeschnitten, was zeigt, dass herkömmliche Filter zum Teil deutlich verbessert wurden. Während in früheren Tests die nicht immer hochwertigen Papierfilter Grund zur Kritik gaben, sind bei neuen Modellen neben mehrlagigen Papierfiltern nun auch textile Filter im Einsatz. Sie sind im Wesentlichen eine Weiterentwicklung der Papierfilter und sehen ihnen auch verblüffend ähnlich.

Staubbehälter bei Zyklonsaugern

Eine weitere Variante im Hinblick auf die Filtertechnik ist der Staubbehälter, der bei Zyklonsaugern zum Einsatz kommt. Ein Vertreter dieses Systems ist in unserem Test der Dyson DC 08. Dabei saugt der Luftstrom Staubpartikel im Wirbelwindsystem ein, diese setzen sich aufgrund der Fliehkraft im Staubbehälter ab. Der massive Nachteil dieses Systems: Das Entleeren des Staubbehälters ist unhygienisch, es wird wieder Staub aufgewirbelt, beim Auswaschen können Staubteile kleben bleiben. Der getestete Dyson konnte auch in einem anderen Punkt nicht überzeugen: Aufgrund seiner Konstruktion der Teppich-/Bodendüse ist er beim Saugen an Wänden und in Ecken der schwächste im Test.

Hoher Energieverbrauch

Während an Verbesserungen in der Filtertechnik gearbeitet wurde, liegen im Energieverbrauch nach wie vor große Schwachstellen. Der hohe Energieverbrauch und auch die massive Geräuschentwicklung (am ohrenschonendsten ist noch der AEG System Pro) sind durchaus noch verbesserungsfähig.

Hand- oder Schlittenstaubsauger

  • Für kleinere Wohnungen bis etwa 45 m2 oder Räume mit verwinkelten Saugflächen ist ein Handstaubsauger die bessere Wahl. Er lässt sich auch Platz sparender aufbewahren.
  • Für große Saugflächen sind Schlittenstaubsauger (auch „Bodenstaubsauger“) besser. Sie sind leichter zu führen, haben ein größeres Fassungsvermögen, benötigen allerdings mehr Platz.
  • Viele Hand- und Schlittensauger können mit einer Elektrobürste aufgerüstet werden. Damit werden die Saugergebnisse vor allem auf Teppich erheblich verbessert.

Vorwerk mit Elektrobürste

Beim getesteten Vorwerk ist eine Elektrobürste dabei. Dadurch ist die Saugleistung auf Teppich deutlich besser. Eine solche Bürste ist bei manchen Staubsaugern als Zubehör erhältlich. Wer überwiegend glatte, harte Böden hat, kann sich die Mehrausgabe aber sparen.

Anbieteradressen

AEG: Husqvarna GesmbH Nfg. KG, Industriezeile 36, A-4010 Linz, (0732) 77 01 01-0

Bosch: BSH Hausgeräte GmbH, Quellenstraße 2, A-1100 Wien, (810) 24 02 60

Electrolux: Husqvarna GesmbH Nfg. KG, Industriezeile 36, A-4010 Linz, (0732) 77 01 01-0

LG Electronics Deutschland GmbH, Jakob-Kaiser-Straße 12, D-47877 Willich, (0049 2154) 492-0

Miele GesmbH, Mielestraße 1, A-5071 Wals-Salzburg, (0662) 85 84-0

Nilfisk Advance GmbH, Vorarlberger Allee 46, A-1230 Wien, (01) 616 58 30-0

Philips Austria GmbH, Triester Straße 64, A-1100 Wien, (01) 601 01-1431

Siemens: BSH Hausgeräte GmbH, Quellenstraße 2, A-1100 Wien, (810) 24 02 60

Vorwerk Austria GmbH & Co KG, Schäfferhofstraße 15, A-6971 Hard, (05574) 68 55-0

Kompetent mit Konsument

  • Teurer Testsieger. Günstige Alternativen zum „sehr guten“, aber hochpreisigen Handstaubsauger von Vorwerk sind die beiden getesteten Miele-Modelle.
  • Erwartungen nicht erfüllt. Dyson mit dem viel gepriesenen Zyklonsystem ist einer der teuersten im Feld, hat aber Schwächen beim Saugen und in der Handhabung.
  • Im Geschäft ausprobieren. Beachten Sie besonders die Einstellbarkeit der Saugkraftregulierung und wie Sie mit dem am Griff verstauten Zubehör zurande kommen.
  • Saugen und Staub. Allergiker sollten überhaupt nicht saugen bzw. den Raum verlassen. Wenn es nicht anders geht, sollte ein Modell mit „sehr gutem“ Staubrückhaltevermögen zu Einsatz kommen.

So haben wir getestet

Im Test: 11 Schlittenstaubsauger (davon 2 baugleich) und 2 Handstaubsauger. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines europäischen Gemeinschaftstests ermittelt.

Saugen
Bewertet wurde die Staubaufnahme am Teppichboden – dazu wurde der Teppich mit einer definierten Menge Prüfstaub bestreut, dieser festgewalzt und dann 5 Mal abgesaugt (gemäß EN 60312). Danach stellten wir fest, wie viel Staub die Sauger aufgenommen hatten. Die Prüfung wurde mit neuen bzw. teilweise gefüllten Staubbeuteln oder Staubbehältern durchgeführt, um festzustellen, wie gut die Geräte nach längerer Benützung der Filter saugen. Für die Füllung benützten wir jeweils 100 und 400 g Staub.
Weiters beurteilten wir die Staubaufnahme vom Hartboden – mit und ohne Ritzen. Auf Teppich beurteilten wir, wie viel Staub an Wänden und Ecken aufgenommen wurde sowie die Haar- bzw. Faseraufnahme. Bei allen Tests liefen die Geräte mit maximaler Leistung.

Handhabung
Fünf Personen beurteilten die Staubsauger in sämtlichen Facetten des praktischen Betriebs.

Umwelteigenschaften
Geräusch: Ermittlung der Schallleistung bei maximaler Saugleistung und subjektiver Hörtest auf unangenehme Nebengeräusche. Stromverbrauch: Wir stellten den Energiebedarf in Relation zur Staubaufnahme auf Teppichen fest. Staubrückhaltevermögen: Es wurde der Feinstaubgehalt in der Abluft des Saugers bestimmt.

Haltbarkeit
Durchgeführt wurde die Motordauerprüfung (600 Stunden), die Prüfung der Stoßfestigkeit an Schwellen und Pfosten (Fallprüfung der Teppich-, Bodendüse; 600 Zyklen), weiters wurden der Kabelauszug und die Schlauchbefestigungen überprüft sowie das Quetschen von Rohren und Schläuchen und des Nebenluftstellers.

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