Zeitliche Festlegung
Der AEG-Techniker hatte sein Kommen für 11.30 Uhr angekündigt (und war dann
auch pünktlich zur Stelle). Eine genaue zeitliche Festlegung in dieser Art ist
dem Kunden naturgemäß viel lieber als eine vage Angabe wie „gegen Mittag”, denn
die kann endloses Warten bedeuten. Und was heißt „gegen Mittag” überhaupt? Für
den Liebherr-Techniker hieß das 11.25 Uhr, für andere mag die Mittagszeit erst
ab 12 Uhr beginnen. Daher sollte der Kunde, um allfällige Missverständnisse zu
vermeiden und die eigene Wartezeit in Grenzen zu halten, um eine möglichst
eingegrenzte Zeitangabe bitten. Etwas dazwischenkommen kann natürlich immer, und
gegen höhere Gewalten sind wir alle machtlos, so wie es auch der
Bosch/Siemens-Techniker gegen den just am Tag seines Kommens einsetzenden
starken Schneefall war – in Zeiten, da die moderne Kommunikationstechnik
praktisch in alle Haushalte Einzug gehalten hat, lässt sich aber eine Verspätung
jederzeit problemlos über Handy ausrichten.
Sicherheitsprüfung nicht von allen durchgeführt
Den Defekt am Stromkabel zu erkennen und zu beheben, stellte, wie
vorauszusehen war, keinen der Techniker vor größere Schwierigkeiten. Doch gerade
einmal die Hälfte von ihnen nahm nach der Reparatur auch eine Sicherheitsprüfung
vor, die vorgeschrieben ist (ÖVE-HG 701). Der anderen Hälfte müssen wir in
diesem Punkt eine grobe Nachlässigkeit vorwerfen. Allen Technikern können wir
dagegen attestieren, dass sie durchwegs freundlich waren, in manchen Fällen
sogar „sehr freundlich”, wie unsere Testfamilien zu Protokoll
gaben.
Bis zu 50 Euro Preisunterschiede
Der gleiche Schaden musste behoben werden, doch die Differenz zwischen der
teuersten und der billigsten Reparatur machte immerhin rund 50 Euro aus. Die
Firmen verrechnen unterschiedliche Anfahrts- und Arbeitszeitkosten, manche
machen auch Ausgaben für Kleinmaterial geltend, andere nicht. Beim
Liebherr-Service ist zu erwähnen, dass das Kabel nach dem Einkürzen zu kurz war,
die Verwendung eines Verlängerungskabels lehnte die Konsumentin (nicht zuletzt
aus Sicherheitsgründen) ab. Der Servicetechniker musste daher ein neues Kabel
beschaffen – die Mehrkosten von etwa 45 Euro wurden in der Tabelle nicht
berücksichtigt (es wurden Arbeitszeit und Material, aber keine neuerlichen
Fahrtkosten verrechnet).
Unterschiedliche Arbeitszeiteinheiten bei der
Verrechnung
Der wesentlichste Unterschied fällt gar nicht auf Anhieb auf: Er liegt in der
kleinsten zur Verrechnung kommenden Zeiteinheit. Die beträgt bei AEG fünf
Minuten, bei Liebherr dagegen stolze 30 Minuten, und bei Bosch/Siemens und
Elektra Bregenz wird sie, ein schweres Manko, in der Rechnung nicht einmal
ausgewiesen.
Dieses unterschiedliche Verrechnungssystem kennen wir auch von Mobil- und
Festnetzbetreibern, wo der eine im Sekundentakt, der zweite im 10-Sekunden- und
der dritte im Minutentakt abrechnet. Trotzdem, wie erwähnt: Vor allem ist jene
Zeit entscheidend, die der Techniker braucht, um an den Ort des Schadens zu
gelangen.