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Fenstersanierung - Glas nach Maß

Moderne Fenster sind weit mehr als eine Glasscheibe, die das Licht durchlässt. Doch auf welche Kennzahlen und Ausstattungsdetails kommt es an?

Fortschritt hat seinen Preis

Die Entwicklung zu Niedrigenergiehausstandards hat die Fensterqualität entscheidend verbessert. Wie aller Fortschritt hat auch dieser seinen Preis. Nicht nur den der Verteuerung vor allem der Einbaukosten, sondern auch den der Qual der Wahl in einem größer gewordenen Markt der verschiedenen Modelle, Systeme und Hersteller.

Maßanfertigung

Fenster gibt es in der Regel nicht von der Stange: Die Maßanfertigungen werden auf die individuellen Bedingungen abgestimmt, auf Auftrag gefertigt und mit den gewünschten Beschlägen geliefert.

Kostenloser Kostenvoranschlag

Der Fenstermarkt ist durch einige Hundert regional anbietende Tischlereien und einige große industrielle Anbieter charakterisiert. Die Fensterfirmen in unserer Tabelle repräsentieren rund 60 Prozent des Marktes. Die Beurteilung der bestehenden Fenster bei einer Haussanierung und die Erstellung eines Kostenvoranschlages für einen eventuellen Fenstertausch sollten kostenlos sein – klären Sie das vorab!

Extras kosten

Unsere Marktübersicht bezieht sich auf ein Standardfenster (Rohbaumaß 140 x 120 cm) mit Stulpe sowie Dreh- und Kippverschluss. Die Preise dienen zur groben Orientierung. Extras sind oft mit hohen Aufpreisen verbunden. Außerdem werden, je nach Auftragslage und Saison, unterschiedliche Rabatte geboten.

Ca. 60 Euro Montagekosten

Auf jeden Fall müssen zum Preis des Fensters noch die Montagekosten gerechnet werden. Pro Fenster sind dafür rund 60 Euro zu veranschlagen. Nicht zu vergessen die Anfahrtskosten, Demontage der alten Fenster, evt. Fensterbänke innen und außen oder sonstige Extras, sodass sich allein die Nebenleistungen leicht auf 200 Euro und mehr pro Fenster belaufen.

Der U-Wert und der R-Wert als Maßstab

Drei Bauarten von Fenstern lassen sich unterscheiden. Das Kastenfenster mit zwei getrennten Flügeleinheiten wurde bereits vor Jahrzehnten durch das Verbundfenster abgelöst. Bei diesem Fenster sind Außen- und Innnenflügel verbunden, können aber zur Reinigung getrennt werden.

Fix integrierte Fenster

Heute üblich sind die sogenannten Wärmeschutzfenster mit zwei fix integrierten Scheiben Isolierglas. Der 16 bis 18 mm dicke Zwischenraum ist mit Edelgas (Argon, Krypton, Xenon) gefüllt. Der U-Wert – das Maß für das Wärmedämmvermögen eines Fensters – schwankt bei Standardfenstern zwischen 1,1 und 1,5 W/m2K, je niedriger desto besser.

Leichter austauschen

Man sollte immer auf den Wert für das gesamte Fenster (samt Rahmen) achten, der U-Wert für Glas liegt in der Regel darunter, ist aber weniger aussagekräftig. Vorteilhaft ist eine flexible Glaseinbindung beispielsweise mittels Glashalteleiste, dadurch lassen sich defekte Glasscheiben später leichter austauschen.

Standardschalldämmung

Für den Schallschutz wird der R-Wert, die abschirmbare Lärmdifferenz in Dezibel (dB) angegeben. Die Schalldämmung für Standardfenster liegt bei 32 bis 35 dB, gegen Aufpreis sind auch Werte über 45 dB erzielbar (Schallschutzfenster).

Holz, Alu oder Kunststoff

Von den drei möglichen Materialien (und deren Kombination) ist Aluminium zwar am witterungsbeständigsten und langlebigsten, wird wegen seines hohen Preises aber kaum im privaten Wohnbau verwendet. Seit etwa 30 Jahren sind die Kunststoffrahmen auf dem Vormarsch, durchgesetzt hat sich das extrudierte Hohlkammerprofil aus PVC, neuerdings auch Polypropylen. PVC-Fenster sind heute viel witterungsbeständiger als früher und pflegeleicht. Polypropylen verbrennt zum Unterschied von PVC weitgehend ungiftig, neigt jedoch bei Kälte zu Versprödung.

Pysikalische Nachteile

Zur maßhaltigen Formstabilität ist der Kunststoffrahmen in der Regel mit einer Armierung aus Stahl ergänzt, was allerdings thermisch und physikalisch Nachteile mit sich bringt. Eine andere Möglichkeit ist die (kraftschlüssige) Verklebung des Rahmens an die stabile Scheibe.

 

Kunststoffrahmen sind in der Regel weiß, da eine Einfärbung in der prallen Sonne zu überhöhten Oberflächentemperaturen führt. Statt der Einfärbung des Kunststoffes können aber auch farbige Folien- oder Acryllackbeschichtungen verwendet werden. Positiver Effekt: Die Wärmestrahlen durchdringen die Lackschicht und werden an der weißen PVC-Oberfläche reflektiert. Der Aufpreis ist mit 10–15 Prozent geringfügig höher als für eingefärbten Kunststoff.

Weiße Kunststofffenster sind wartungsarm

Eine weitere Möglichkeit ist ein eloxierter Aluminiumvorsatz an der Außenseite – hier ist die Farbauswahl schier unbegrenzt. Witterungseinflüsse haben ihren Schrecken verloren. Weder Kunststoff- noch Aluminiumoberflächen an der Wetterseite droht Beschädigung, sie werden lediglich verschmutzt.

Geringer Wartungsaufwand

Der Wartungsaufwand ist daher sehr gering. Allerdings haben farbige Profile den Nachteil, dass neben der Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung und den daraus veränderten mechanischen Eigenschaften der Farbton ausbleichen kann und eine Nachbeschichtung nötig ist.

Äußerlicher Holzschutz nötig

Holzfenster haben in der Regel dreischichtverleimte Rahmen aus Fichte, außen ergänzt mit Alu-Wetterschenkel und einer thermisch getrennten Regenschutzschiene. Die dauerhaft notwendige „Maßhaltigkeit“ der Rahmendimensionen der Fenster bedingen einen äußerlichen Holzschutz. Konstruktive Elemente, vom Dachüberhang bis zu Abdeckungen, schützen vor der Witterung. Fungizide Grundierungen, chemische Beschichtungen und pigmentierte Lasuren halten die Oberfläche geschlossen und verhindern pilzbedingte Verfärbungen.

8 bis 15 Prozent Aufpreis für Sonderhölzer

Von Zeit zu Zeit treten dennoch Verletzungen oder Risse auf, durch die Feuchtigkeit und Pilzsporen eindringen können. Diese sollten regelmäßig überpinselt werden, alle 6 bis 7 Jahre muss die Beschichtung von Grund auf erneuert werden. Mit einem Aufpreis von etwa 8 bis 15 Prozent sind harzhältigere resistentere Holzarten wie Lärche, Tanne, Kiefer, Sonderhölzer oder andere erhältlich.

Mehr Einbaufehler als Fenstermängel

Die richtige Montage der Fenster ist nicht zu unterschätzen. Ein gutes Fenster schlecht eingebaut ist schlechter als ein gut eingebautes schlechtes. Denn Schwachstelle in Form von Kältebrücken, Kondensation und Schimmelbefall wurde mit den gestiegenen Anforderungen immer mehr die Verbindung zwischen Fenster und Mauer.

Eine relativ neue ÖNORM, die B 5320 trägt dem Rechnung und gibt hier den Stand der Technik vor, der allerdings die Einbaukosten erheblich verteuert. Ein Überdämmen des Fensterstockes durch die Außenwanddämmung kann auch durch eine einfache Montage Problemzonen vermeiden. Tun sie es nicht von sich aus, sollten planende und ausführende Firmen darauf aufmerksam gemacht werden.

Keine Wärmebrücken - mehr Licht

Werden Fenster gänzlich in die Außendämmschicht eingepasst, ist die Gefahr von Wärmebrücken am geringsten und der Lichteinfall am größten. Nützlicher Nebeneffekt sind breitere Fensterbänke.

Viele Hersteller führen Prüfzeugnisse der Qualitätsprüfung nach ÖNORM B5300, durch die etwa Luftdurchlässigkeit, Schlagregendichtheit, Widerstandsfähigkeit und Festigkeit getestet werden.

Garantie der Funktionsfähigkeit 

Neuralgische Stellen der Funktionsfähigkeit sind die als Gehrung bezeichneten Eckverbindungen und bei gewichtigen Flügeln die Beschläge. Eine Garantie der Funktionsfähigkeit bedeutet eine Möglichkeit der Reparatur des gesamten Fenstersystems durch die Fachfirma während eines garantierten Zeitraumes von meistens 30 Jahren.

Ersatzteile, Materialien und Arbeitszeiten sind ausgeschlossen

 Die dafür erforderlichen Ersatzteile, Materialien und Arbeitszeiten werden allerdings in der Regel von der Garantie ausgeschlossen. Allgemein sollten die Ausnahmebestimmungen genau beachtet werden. Wird ein Fenster ohne Montage im Baumarkt, Fachhandel oder ab Fabrik gekauft, gilt eine Gewährleitungsfrist ab Kauf von 2 Jahren, mit Montage ab Übernahme von 3 Jahren. Darüber hinaus gilt die Garantie oder das Schadenersatzrecht. Man sollte durchaus 5 Jahre Garantie auf Glas und Beschläge, 10 Jahre auf die Unverletzlichkeit der Rahmenoberflächen (Ausnahme Holz ohne Alu: 5 Jahre) fordern und diese schriftlich festlegen.

Alte Fenster sanieren?

Ein altes Holzverbundfenster ohne Dichtung mit Klarglas hat einen U-Wert von etwa 2,5–2,9 W/m2K. Neue Fenster haben mit einem Gesamt-U-Wert von 1,2–1,4 eine doppelt so hohe Wärmedämmung. Die Energiekosten für ein Eigenheim mit 25 m2 Fensterfläche können so um 125–145 Euro pro Jahr reduziert werden. Ein Fenstertausch kann aber auf mindestens 7000 Euro kommen. Bevor alte Kasten- oder Verbundfenster ausgetauscht werden, sollte man daher überprüfen, ob sich die Mängel beheben und der Wärmeverlust verringern lassen, und zwar:

  • Oberflächenmängel: durch Abschleifen und Neuanstrich;
  • Zug: Abdichten durch Hohlprofil-Dichtungsstreifen oder Einfräsen einer Nut und Einpressen eines Dichtungsprofils;
  • schwer schließbare Fenster: durch Abschleifen der vielen Farbanstriche;
  • Erhöhung der Wärme- und Schalldämmung: durch Umbau des Einfachfensters zu einem Verbundfenster oder durch einen Innenflügel mit Isolierglas.

Anbieteradressen

Accdur Fenstertechnik
Kainachtalstraße 83,
A-8410 Weitendorf bei Wildon,
(03182) 354 60

Actual Fenster AG
Actualstraße 30,
A-4053 Ansfelden,
(07229) 866-0

Bruckner
Oberrosenauerwald 15,
A-3920 Groß Gerungs,
(02812) 84 02

Exakta Kunststoff Fenster  P. Volkert GesmbH & Co OHG
Oberpuchenauer Straße 2,
A-4040 Oberpuchenau,
(0732) 22 10 82

Farkalux
Messerschmittweg 40,
A-6175, Kematen,
(05232) 503-0

Gaulhofer Dipl.-Ing GmbH  Fenster und Türen
Guggenbach,
A-8124 Übelbach,
(03125) 28 22-0

Hasslacher Holzwerke GmbH
Kötschach 132,
A-9640 Kötschach,
(04715) 395-0

Helmuth Stefan KG  
A-2153 Stronsdorf 290,
(02526) 67 33-0

Hrachowina Bauelemente-ProduktionsgesmbH
Am langen Felde 55,
A-1220 Wien,
(01) 258 36 11-0

Internorm Fenster GmbH & Co KG
Ganglgutstraße 131,
A-4050 Traun,
(07229) 770-0

J&R Fenstertechnik
Innstraße 1,
A-6200 Jenbach,
(05244) 610 44-0

JOSKO Fenster und Türen GmbH
Rasdorf 26,
A-4794 Kopfing im Innkreis,
(07763) 22 41-0

Kastner Kreativer Holzbau GmbH
Moidrams 10, A-3910 Moidrams, (02822) 539 11

Katzbeck GmbH Fenster und Türen
Teichweg 6,
A-7571 Rudersdorf,
(03382) 735-0

KLI
Landstraße 159,
A-2410 Hainburg,
(02165) 628 18

Pfisterer – Der Fensterhersteller
Urreiting 89,
A-5600 St. Johann/Pongau,
(06462) 55 44

Record Fenster GmbH
Drautalstraße 7,
A-9722 Stadelbach bei Villach,
(04258) 84 00

RIHA GmbH
Wiener Straße 114,
A-2483 Ebreichsdorf,
(02254) 728 80

Stabil Kunststoffwerk , AG Fenster und Türen
Landscha 70,
A-8424 Gabersdorf,
(03452) 831 20-0

WAKU frühlinger fenster & türen
Bahnhofplatz 3,
A-2111 Rückersdorf,
(02264) 65 11 76

Wick Norm : Josef Wick & Söhne GesmbH
Feldham 57,
A-4655 Vorchdorf,
(07614) 73 51-0

Kompetent mit Konsument

  • Sanieren statt Tauschen. Vor dem Tausch eines Fensters prüfen, ob es sich sanieren lässt.
  • Kriterien aufstellen. Vor Angebotseinholung ist zu überlegen, welche Kriterien das Fenster erfüllen muss: Wärmeschutz, Schallschutz, Nord- oder Südausrichtung, Belastung durch Schmutz, von außen keine Durchsicht, Selbstreinigung, Einbruchshemmung, Lawinenschutz usw.
  • Hochsaison vermeiden. Empfehlenswert ist Beratung und Angebotseinholung zwischen September und Mai: Die ruhige Auftragslage ermöglicht einen größeren Spielraum zum Handeln.
  • Angebote vergleichen. Vor der Kaufentscheidung von mindestens drei verschiedenen Firmen kostenlose, unverbindliche Angebote einholen (auf Firmenpapier und mit Unterschrift des Anbieters). Die eigenen Vorstellungen möglichst konkret formulieren. Auf Vollständigkeit und genaue Aufschlüsselung (Nebenkosten, Montage, Demontage, Anfahrtspauschale…) achten.

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