Eine Mobilfunk-Studie belegt: Telefonieren mit dem Handy wirkt auf die geistige Leistungsfähigkeit, Zellkerne und die DNA. Besondere Aufmerksamkeit sollte man auf die Exposition von Kindern und Jugendlichen legen. - Was Sie hier lesen ist exklusiv. Andere Medien fürchten den Verlust von Inseraten, wir von KONSUMENT sind inseratenfrei; wir berichten.
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Rechnet man die Zeit zusammen, die Österreicherinnen und Österreicher im Jahr 2015 beim Telefonieren mit Handy und Smartphone verbracht haben, gelangt man zu einer imposanten Zahl: 39.673 Jahre. Das entspricht dem Zeitraum vom Entstehen der ersten Höhlenmalereien des Homo sapiens bis heute. Für uns als dessen moderne Nachfahren bedarf es hingegen nur weniger Stunden der Mobiltelefonie, um nachweisbare Veränderungen der kognitiven Leistungen (wahrnehmen, denken, entscheiden, reagieren) sowie an Zellkernen und der DNA hervorzurufen.
Studie der AUVA
Das zeigen die aktuellen Ergebnisse einer Studie zum Thema "Handystrahlung: ATHEM-2-Studie der AUVA (2016), beauftragt von einer Institution, der man wohl kaum Technik- oder Fortschrittsfeindlichkeit vorwerfen kann (wie das bei kritischen Mobilfunk-Befunden sonst gerne getan wird): der AUVA, also der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt.
Medizinischen Universität Wien und Seibersdorf
Durchgeführt wurde die Forschungsarbeit von einem hochkarätigen Team aus Wissenschaftlern der Medizinischen Universität Wien (Institute für Krebsforschung sowie Umwelthygiene) und des „Fachbereichs Elektromagnetische Verträglichkeit“ der Seibersdorf Labor GmbH, die auch schon am Vorgängerprojekt ATHEM-1 (2002 – 2008) beteiligt waren. Schon damals wurden unter anderem per EEG lange anhaltende Veränderungen in den Hirnströmen (Alpha-Wellen) der Versuchspersonen festgestellt.
Berufsunfähigkeit durch zuviel Handy-Strahlung?
Ausschlaggebend für die erneute Untersuchung mögen neben dem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse zwei weitere Faktoren gewesen sein:
Im Jahr 2012 hat das italienische Höchstgericht nach einem wahren Prozess-Marathon erstmals einem Manager eine staatliche Berufsunfähigkeitsrente zugesprochen, weil es einen Zusammenhang zwischen dem beruflich bedingten, täglich vielstündigen Mobilfunktelefonieren und der Entstehung eines Hirntumors beim Kläger als bewiesen ansah. Ein Fakt, den die AUVA als Versicherer von 4.856.887 Österreichern (2015) wohl nicht unbeachtet lassen kann.
2013 stufte die IARC (die Internationale Agentur für Krebsforschung, eine Unterorganisation der WHO) die hochfrequenten elektromagnetischen Felder (HF-EMF), wie sie beim Mobilfunk zwangsläufig auftreten, als "möglicherweise krebserregend“ ein.