Gibt’s auch gute Strahlen?
Viele Produkte gegen Handystrahlen wollen diesem Phänomen entgegenwirken:
Metallfolien oder -plättchen, die im Handy eingeklebt oder eingelegt werden,
beispielsweise der „ElectroSMOGSTOP-Chip“ oder die „Energiescheibe ERAYSER“. Als
schmales Kästchen (zum Einstecken) präsentiert sich der „Raymaster SP1“. Die
behauptete Wirkung ist stets ähnlich: Gesundheitsschädigende Schwingungsanteile
werden angeblich neutralisiert (Raymaster). Dabei würden jedoch die
elektromagnetischen Felder nicht verändert. Aber „der Körper kann besser mit
ihnen umgehen“ (Erayser).
Das hat zwei (für die Anbieter) angenehme Begleiterscheinungen: Die Funktion
des Handys wird nicht gestört, und ob das Anti-Elektrosmog-Gerät funktioniert,
lässt sich nicht überprüfen, da man die Wirkung mit anerkannten Messmethoden
nicht feststellen kann. Sie kann man nur mit alternativ-medizinischen Systemen
erfassen (Bio-Resonanz, Kinesiologie), die unter dem Verdacht stehen,
pseudowissenschaftlich und suggestiv zu agieren.
Am Beispiel SMOGSTOP-Chip
Das Institut für Krebsforschung an der Universität Wien hat einen solchen
Messbericht einer Überprüfung nach wissenschaftlichen Kriterien unterzogen.
Untersuchungsgegenstand bildete der ElectroSMOGSTOP-Chip. Dessen positive
Wirkung auf die Homöostase wird durch eine Untersuchung des Instituts für
Biosensorik und Bioenergetische Umweltforschung (IBBU) in Lieboch/ Steiermark
bestätigt. Mithilfe eines Messgerätes wurde die Veränderung der
Hauteigenschaften ermittelt. Doch, wie Prof. Wilhelm Mosgöller vom Institut für
Krebsforschung in seiner Stellungnahme anmerkt, enthalte der Messbericht keine
Angaben zur Messeinheit. „Sie sind somit in ihrer Bedeutung undefiniert und
jeder objektiven Überprüfung entzogen.“ Weiters sei der Bericht in sich
widersprüchlich, Messergebnisse, die auf eine Wirkungslosigkeit des
Gabriel-Chips schließen lassen, würden übergangen. „Die Schlussfolgerungen des
Messberichtes sind aus den präsentierten Zahlen nicht nachvollziehbar.“