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Handstaubsauger - Schwache Staubfresser

Kabellose Geräte mit Akku lassen viel Staub im Teppich oder müssen nach kürzester Zeit zum Aufladen an die Steckdose. Sie sind bestenfalls als Zweitgerät brauchbar.

Diese Handstaubsauger wurden getestet:

Kabellose Handstaubsauger:

  • Dyson SV05 v6 absolute
  • Bosch BCH6L2560 Athlet
  • Rowenta RH8871 Air Force Extreme
  • Philips FC6170 Power Pro Uno
  • Black & Decker HVFE2150LR
  • Vax U86-AL-B-E Air Cordless

Kabelgebundene Handstaubsauger:

  • Miele Swing H1 Ecoline Plus SAAJO
  • AEG Hydra AVBL305+Vampyrette

Folgende Prüfpunkte finden Sie in unseren Testtabellen: Preis, Ausstattung (Staubbeutel, Staubbox, Nutzbares Volumen, Nutzbar als Kleinsauger, Gewicht, Akku-Ladezeit, Akku-Laufzeit, Akku ohne Werkzeug wechselbar), Saugen (Teppichboden, Hartboden, Ritzen, Ecken und Kanten, Faseraufnahme vom Teppichboden, Faseraufnahme von Polstern), Akku, Handhabung (Bedienungsanleitung, Montage/Demontage, Griffe, Schalter/Anzeigen, Saugen auf Teppichboden, Saugen auf Hartboden, Saugen auf Polstern, Staubbeutel/Filter wechseln/Staubbox leeren, Düsenreinigung, Tragen des Gerätes, Aufbewahrung), Umwelteigenschaften (Staubrückhaltevermögen, Geräusch auf Teppichboden, Geräusch auf Hartboden, Stromverbrauch, Schadstoffe), Haltbarkeit und Sicherheit.

Hier der Testbericht:


Handstaubsauger ­waren in grauer Vorzeit fauchende Ungetüme, die jede Menge Krach machten und den Großteil des eingesammelten Staubs wieder zurück in die Raumluft bliesen. Heute kommt diese Gerätegruppe modern bis futuristisch daher, was ver­mut­lich ihren Verkaufserfolg ausmacht. Ihre Leis­tung kann es nicht sein, denn wie dieser Test zeigt, der von der Stiftung Warentest durchgeführt wurde, sind die Sauger noch immer laut. Und die meisten von ihnen blasen nach wie vor viel von dem, was sie vorne eingesaugt haben, hinten wieder hinaus.

Mehr Bewegungsfreiheit

Untersucht wurden sechs kabellose Geräte mit Akku und zwei Handstaubsauger mit ­Kabel. Ergebnis der umfangreichen Unter­suchungen: Die Dinger sehen zwar lässig aus und bieten beim Saugen ohne Kabel mehr Bewegungsfreiheit. Doch sie eignen sich besten­falls als Zweitgerät in Ergänzung zum klassischen Bodenstaubsauger.

Luftverschmutzer

Schlechte Staubaufnahme

Das Wichtigste bei einem Staubsauger ist die Staubaufnahme. Hier geht es aber nicht um oberflächliche Sauberkeit – die schafft bald ein Gerät –, sondern um die Fähigkeit, den in der Tiefe sitzenden Staub zum Beispiel aus einem Teppich zu holen. Das gelingt dem Großteil der geprüften Akkumodelle nur schlecht. Eine erstaunlich schwache Leis­tung für Geräte, die bis zu 449 Euro ­kosten und überwiegend mit motorisierten Elektrobürsten ausgestattet sind. Auf einem ­Teppich erreichte lediglich der teure Dyson ein durchschnittliches Ergebnis.

Feinstaubbelastung

Auf glatten Hartböden gelang das immerhin vier Akkusaugern, und zwar neben Dyson auch ­Rowenta, Philips sowie Black & Decker. ­Natürlich muss der eingesaugte Staub dann auch verlässlich in der Staubbox bzw. im Staubbeutel bleiben. Bei Dyson und Miele (mit Kabel) halten die Filter mehr als 99,9 Prozent des Staubs zurück. Alle anderen Geräte blasen nicht zu knapp Feinstaub in die Raumluft. Besonders Philips und Rowenta sind hier mit rund 10 Prozent der ange­saugten Partikel, die hinten wieder heraus­fliegen, die größten „Luftverschmutzer“. Ein nicht nur für Hausstaub­allergiker frustrierendes Ergebnis.

Kurzer Saugspaß - lange Aufladezeit

Unfassbar auch, wie schnell manche Akkus schlappmachen. Gerade einmal sieben ­Minuten Saugspaß sind es beim Dyson, wenn mit maximaler Leistung gesaugt wird. Dann muss das schicke Modell für knapp drei Stunden zum Aufladen an die Steckdose. ­Andere Modelle halten zwar länger durch, hängen dann aber auch ewig am Netz, um wieder einsatzbereit zu werden.

Kein Problem mit Tierhaaren

Lästige Aufbewahrung

Lästig auch, dass nicht alle Geräte allein ­stehen können, sondern eine Befestigung bzw. eine Wand zum Anlehnen brauchen. ­ Bei den beiden Modellen mit Netzkabel ist dagegen nach dem Saugen das Kabelauf­wickeln per Hand gefragt. Echt retro!

Unhygienische Reinigung

Nur ein Handstaubsauger, nämlich das Miele-Gerät mit Kabel, verfügt über einen Staubbeutel, den man einfach mit dem Hausmüll entsorgen kann. Alle anderen arbeiten mit einer Staubbox. Das erspart zwar Folge­kosten, doch das Reinigen der Box bzw. der Filter ist eine unangenehm staubige und ­unhygienische Angelegenheit.

Echt punkten konnten die meisten Geräte nur bei der Faseraufnahme. Sie haben daher auch mit Tierhaaren kaum Probleme. Am ­besten schnitt hier der Bosch Athlet ab

Testabelle: kabellose Handstaubsauger (6 Produkte)

Testtabelle: kabelgebundene Handstaubsauger (2 Produkte)

Steckbriefe

KURZE LAUFZEIT

Dyson v6 absolute
Preis: € 449,-
Testurteil: weniger zufriedenstellend

Der 2,3 Kilo leichte Dyson v6 absolute saugt im Power-Modus recht kraftvoll. Dafür ist sein Akku schon nach sieben Minuten leer. Sehr stark gegen Fasern auf Teppich. Ohne langes Saugrohr eignet er sich auch als Kleingerät zum Polsterabsaugen. Feinstaub hält er als einziger Akkusauger gut zurück. Das Entleeren der ­kleinen Staubbox und das Säubern der Filter ist, wie bei allen Beutellosen, unhygienisch. Sehr laut. Kann nicht allein stehen.

STARK AUF POLSTERN

Bosch Athlet
Preis: € 349,-
Testurteil: weniger zufriedenstellend

Der Bosch Athlet ist auf Teppich und Hartboden nur mäßig effektiv, putzt Fasern aber problemlos weg. Er lässt sich etwas umständlich mit Schlauch, Tragegurt und Kurzgriffen zum Kleinsauger umrüsten. Nicht zu empfehlen für Hausstauballergiker, da er zu viel Feinstaub zurück in die Raumluft bläst. 

STAUBIG UND LAUT

Rowenta
Preis: € 250,-
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Philips
Preis: € 230,-
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Black & Decker
Preis: € 260,-
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Vax
Preis: € 349,-
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Die Saugleistung ist bei Rowenta und Philips nur weniger zufriedenstellend, bei Black & Decker sowie Vax nicht einmal das. Fast alle blasen zu viel Staub in die Luft und machen, ausgenommen Rowenta, ziemlich viel Lärm. Immerhin: Fasern auf Teppich entfernen die meisten zügig.

MIT BEUTEL

Miele Swing H1 Ecoline Plus
Preis: € 189,-
Testurteil: durchschnittlich

Eine schlanke Alternative zum Bodenstaubsauger ist der leise, 5 Kilo schwere Miele Swing H1 Ecoline Plus mit Staubbeutel. Reinigt Teppich und Hartboden ordentlich, Ritzen sehr gut. Ohne Saugrohr und Handgriff wiegt er mit ­Polsterdüse 3,7 Kilogramm und eignet sich gut zum Sofaabsaugen. Wird das lange Saugrohr unterhalb des Gehäuses befestigt, klappt das Saugen auch unter niedrigen Möbeln. Hält Staub gut zurück. Lästig: Kabelaufwickeln per Hand. Kann nicht stehen und muss an die Wand gelehnt oder gehängt werden.

ZAHNLOS

AEG 305+ Vampyrette
Preis: € 200,-
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Der AEG 305+ Vampyrette saugt recht laut und insgesamt mäßig. Aus Ritzen holt er zu wenig heraus. Kommt wegen seines bauchigen Gehäuses kaum unter niedrige Möbel. Fürs Polsterabsaugen lässt er sich nur umständlich mit Schlauch und Tragegurt umrüsten. Bläst zu viel Feinstaub in die Luft. Lästig: Kabelauf­wickeln per Hand.

Leistungen auf Teppich

Von allen getesteten kabellosen Handstaubsaugern holte nur der Dyson rund 75 Prozent des für den Test eingesetzten Prüfstaubs aus dem Teppich ­heraus. Etwas mehr war es beim kabelgebundenen Miele.

Zum Vergleich: Einer der auf Teppich stärks­ten Bodenstaubsauger aus demStaubsauger - Starke Sparer  von Siemens (links unten) schaffte rund 81 Prozent. Traurig die Bilanz bei den angesagten Saugrobotern: Selbst der beste aus dem Saugroboter - Ganz allein zu Haus entfernte nicht einmal 50 Prozent des Prüfstaubs.

 

KONSUMENT Test Staubsauger 2016-03 (Bild: Stiftung Warentest)

 

Basis: Staubaufnahme von Teppichboden bezogen auf genormtes Referenzniveau.

Quelle: Stiftung Warentest, test 2/2016

Zusammenfassung

Schwach. Wirklich empfehlenswert ist keines der getesteten Geräte. Am besten schneidet noch der leise Miele Swing H1 Ecoline Plus mit Kabel um 189 Euro ab.

Schlapp. Der 449 Euro teure Dyson v6 absolute ist bei der Saugleistung ganz okay. Dafür hat sein Akku in kürzester Zeit keinen Saft mehr.

Zweitgerät. Akkusauger eignen sich höchstens als Ergänzung zum Boden­staubsauger. Einige taugen auch als Kleinsauger zum Reinigen des Auto­innenraums. Die meisten ­Geräte entfernen Fasern gut vom Teppich und haben dadurch auch mit Tierhaaren wenig ­Probleme.

Vorsicht, Feinstaub! Wer auf Hausstaub allergisch ist, wählt besser einen Boden­staubsauger mit Staubsack und tadellosem Staubrückhaltevermögen. Die meisten ge­­prüften Akkusauger blasen zu viel Staub in die Luft und sind zudem beutellos. Das Ent­leeren der Staubbox ist unhygienisch.

Putzen. Regelmäßig Haare und Flusen aus der Elektrobürste entfernen, damit sie einwandfrei funktioniert. Ab und zu die Filter reinigen.

Anstecken. Den Akku am besten direkt nach dem Saugen wieder aufladen. Die Ladezeit kann je nach Modell bis zu fünf­einhalb Stunden betragen. Immerhin: Lithium-Ionen-Akkus kennen keinen sogenannten Memory-Effekt. Ihre Ladekapazität bleibt trotz vielfachen Auf­ladens hoch.

Testkriterien

Im Test: 6 kabellose und 2 kabelgebundene Handstaubsauger

Preise: Jänner 2015

Der Test wurde von der deutschen Stiftung Warentest durchgeführt.

Abwertungen

War Saugen durchschnittlich oder schlechter, konnte das Testurteil nicht besser sein. Waren der Akku oder die Umwelteigenschaften nicht zufriedenstellend, wurde es um eine Note abgewertet. War Saugen auf Teppichboden nicht zufriedenstellend, konnte Saugen nur eine Note besser sein. Bei nicht zufriedenstellendem Staubrückhaltevermögen konnten die Umwelteigenschaften nicht besser sein, bei nicht zufriedenstellendem Geräusch auf Teppichboden nur eine Note.

Saugen: 40 % (kabelgebundene: 45 %)

Angelehnt an EN 60312-1 Staubaufnahme von Teppichboden (Velours/Wilton), mit neuem und gefülltem Staubbehälter (25 und 50 g DMT8-Staub bei kabellosen Staubsaugern, 200 und 400 g bei kabelgebundenen). Kabelgebundene auch bei Schiebekraft von 30 N, bezogen auf Referenzsauger. Auf Schlingenware (Duracord), glattem Hartboden, Ritzen, Ecken und an Kanten mit 25 g bzw. 200 g. Lag das Fassungsvermögen des Staubbehälters unter 25 bzw. 50 g oder 200 bzw. 400 g, wurde bei Unterdruck von 40 Prozent des Ausgangswerts geprüft. Faseraufnahme von Teppichboden und Polstern mit 25 g bzw. 200 g.

Akku: 5 % (kabelgebundene: 0 %)

Bewertet wurden die Akkulaufzeiten.

Handhabung: 30 %

Fünf Nutzer beurteilten wichtige Aspekte der Handhabung von Gebrauch der Sauger bis Staubbehälter leeren oder wechseln.

Umwelteigenschaften: 15 %

Staubrückhaltevermögen: Feinstaubvergleich in Zu- und Abluft als Abscheidegrad.
Geräusch: Schallleistung in dB(A) angelehnt an EN 60704-2-1 bei maximaler Saugleistung auf Teppich- und Hartboden.
Stromverbrauch: Beim Saugen auf Veloursteppich, berechnet für 10 m².
Schadstoffe: PAK in Griffen angelehnt an AfPS GS 2014:01 PAK, Phthalate in Weichkunststoffen von Griffen nach Extraktion und GC/MS.

Haltbarkeit: 10 %

Stoßprüfung der Düse auf Teppich mit Unebenheit (67 500 Zyklen auf dem Kurbelprüfstand). Motordauerprüfung: 600 Stunden bei Kabelgebundenen, 95 Stunden bei Kabellosen mit Beurteilung der Akkulaufzeitverringerung.

Sicherheit: 0 %

Angelehnt an EN 60335-1 und -2-2.

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