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Gynäkologen: Vorsorgeuntersuchung - Abstriche bei der Beratung

, aktualisiert am

Frauenärzte: Die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur ­Erkennung, Vorbeugung und Früherkennung von Krankheiten. In unserem Test wollten wir wissen, ob Wiener Ärzte die im Vorsorgeplan angeführten Untersuchungen komplett ausführen und wie gut sie ihre Patientinnen beraten.

In unserem Ärztetest finden Sie:

  • Dr. Bartl Wolfgang
  • Dr. Bartosch Bernhard
  • Dr. Benesch Brigitte
  • Dr. Bunzl Zipora-Liora
  • Dr. Fitz Rudolf
  • Dr. Galid-Lobmeyr Isabella
  • Dr. Grasserbauer Josef
  • Dr. Grünfeld Gabriel-Victor
  • Dr. Haider Felix
  • Dr. Heber Martin
  • Dr. Joura Eva Maria
  • Dr. Loner Uta
  • Dr. Macho Christian
  • Dr. Malcher Gernot
  • Dr. Müller-Klingspor Verena
  • Dr. Smekal Gabriela
  • Dr. Sommerlechner Monika Gabriele
  • Dr. Veneziano Nathalie
  • Dr. Winkler Isabella
  • Gemeinschaftspraxis Dr. Stany Michael & Dr. Liebhart Eva Maria

Die Testtabelle bewertet den Eindruck den die Ordination macht, die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), Untersuchung, Überweisung, Beratung, den Eindruck vom Arzt. - Hier der Testbericht:


Frauen haben grundsätzlich ab dem 18. Lebens­jahr Anspruch auf eine jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung. Wer in Lehrausbildung oder berufstätig ist, kann diese sogar bereits ab 15 Jahren nutzen. So wie vielen Arztbesuchen wird auch dem ­Termin beim Gynäkologen mitunter mit leichtem Bangen entgegengesehen. Ist man gesund? Werden die Befunde in Ordnung sein? Umso wichtiger ist es, dass in der Ordination für eine angenehme Atmosphäre ­gesorgt ist und die Intimsphäre der Frauen gewahrt wird.

Test: gynäkologische Untersuchung

Zu Beginn der ärztlichen Konsultation wird die Patientin üblicherweise nach dem Grund ihres Besuchs gefragt und ihre Kranken­geschichte wird erhoben (Anamnese). Die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung umfasst die Untersuchung der Scheide mit ­Spekula (Handspiegeln) und die Entnahme einer Zellprobe am äußeren Muttermund zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (PAP-Abstrich). Untersuchung und Befundung des PAP-Abstrichs erfolgen in ­einem Labor.

Kontrolle des Muttermundes

Ebenfalls als essenziell erachten wir die Untersuchung des Muttermundes auf mögliche Veränderungen der Schleimhaut mit Kolposkop (einem Untersuchungsmikros­kop). Darüber hinaus üblich ist auch eine beidhändige Tastuntersuchung des Unterleibs. Dabei werden Lage, Größe, Form, ­Konsistenz und Beweglichkeit der Gebär­mutter beurteilt und Eileiter sowie Eier­stöcke auf etwaige Veränderungen unter­sucht.

Tasten und erklären

­Jeder einzelne Untersuchungsschritt sollte von der Frauenärztin beziehungsweise dem Frauenarzt vorab erläutert werden. Viele Frauenärzte machen nach der Tastunter­suchung noch einen Vaginal-Ultraschall. Bei dieser Untersuchung können ­unter anderem etwaige Strukturveränderungen (zum Beispiel Zysten der Eierstöcke) ­erkannt werden. Sie ist privat zu bezahlen und kostet üblicherweise 30 bis 40 Euro. Im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung sind auch die Brüste auf Knoten und Veränderungen im Drüsengewebe sowie die zugehörigen Lymphknoten abzutasten.

Beratung gehört dazu

Beratung gehört dazu

Vorsorgemaßnahmen haben sowohl Vor- als auch Nachteile und sind folglich erklärungsbedürftig. Im Rahmen der Vorsorge­unter­suchung der österreichischen Sozialversicherungsträger ist daher eine ärztliche Beratung und Aufklärung vor dem PAP-­Abstrich und der Früherkennungs-Mammographie vorgesehen. Gebärmutterhalskrebs (Cervixkarzinom) wird am häufigsten bei Frauen im Alter von 35 bis 40 Jahren und von 60 bis 70 Jahren diagnostiziert. 2011 erkrankten daran in Österreich 392 Frauen; für 153 endete die Krankheit tödlich.

Humanen Papilloma­viren (HPV)

Ein ­Cervixkarzinom kann u.a. durch eine Infek­tion mit bestimmten ­Humanen Papilloma­viren (HPV) verursacht werden. Infektionen mit diesen Erregern sind häufig, verlaufen aber meistens symptomlos und heilen aus. Wird eine Infektion aber chronisch, erhöht sich das Risiko für die Entstehung eines ­Gebärmutterhalskarzinoms deutlich.

Möglichkeit zur Früh­erkennung

Da die Krankheit sehr langsam fortschreitet, besteht die Möglichkeit zur Früh­erkennung. Die Aussagekraft einzelner PAP-Abstriche ist allerdings begrenzt. Über einen Abstrich können zwar die meisten gesunden Frauen als gesund erkannt werden, aber nur etwa jede zweite erkrankte Frau erkennt man auf diesem Weg als krank.

Brustkrebs

Wiederholte Ab­striche steigern die Treffsicherheit: Bei jähr­licher Abnahme können nach drei Jahren ­etwa 90 Prozent der erkrankten Frauen als krank erkannt werden. Einen bedingten Schutz gegen ein Cervixkarzinom bietet die HPV-Impfung. In Österreich stehen derzeit zwei Impfstoffe gegen bestimmte HPV-­Typen zur Verfügung. Die beste Prophylaxe bietet die Impfung, wenn sie bereits in ­jungen Jahren (ab dem 9. Lebensjahr) und jeden­falls vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt.

Brustkrebs

Mit jährlich 5.000 Neuerkrankungen ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Das Risiko, daran zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter und ist ­zwischen 50 und 70 Jahren am höchsten. 5 bis 10 Prozent der Frauen haben ein genetisch bedingt höheres Krankheitsrisiko. Bei der Tast­untersuchung der Brüste durch den Arzt werden öfter Auffälligkeiten entdeckt, die sich nach weiterer Abklärung als harmlos herausstellen. Nicht tastbare Tumore werden bei dieser Untersuchung naturgemäß nicht erkannt. Andererseits lassen sich ­manche Tumore bildlich nicht darstellen und ­werden im Idealfall durch Ertasten erfasst.

Falsch positive Befunde

Brustkrebs-Früherkennung

Derzeit ist die Mammographie die einzige als wirksam anerkannte Methode für die ­Erkennung von Brustkrebs. Im Brustkrebs-Früherkennungsprogramm ist für 45- bis 69-jährige gesunde Frauen ohne erhöhtes familiäres Risiko alle zwei Jahre eine kostenlose Mammo­graphie vorgesehen. Die e-card wird automatisch freigeschaltet, eine ärzt­liche Überweisung an den Radiologen ist nicht mehr nötig. 40- bis 44-jährige sowie über 70-jährige Frauen können sich online oder telefonisch für das Brustkrebs-Früh­erkennungsprogramm anmelden und in der Folge daran teilnehmen.

Falsch positive Befunde

Eine Mammographie in noch jüngeren Jahren bietet nachweislich keinen medizinischen Nutzen, im Gegenteil: Bei jungen Frauen reagiert das Brustgewebe empfindlicher auf Röntgenstrahlung. Das ohne­hin vorhandene Risiko, dass die Mammo­graphie selbst einen Tumor verursacht, ist dadurch erhöht. Bei einer Mammographie kommt es auch zu falsch posi­tiven ­Befunden oder es werden Tumore ­gefunden und behandelt, die niemals zu gesundheit­lichen Problemen geführt hätten. Bei einem auffälligen Mammographie­befund werden weitere Untersuchungen veranlasst.

Veränderungen an der Haut

Bei Beschwerden (zum Beispiel Veränderungen an der Haut oder der Brustwarze, tast­bare Knoten), ist eine diagnos­tische Mammographie erforderlich, für die eine ärztliche Zuweisung jedenfalls aus­gestellt werden kann. Nach einer Brustkrebserkrankung und bei er­höhtem Brust- und Eierstockkrebsrisiko ist eine intensivere, individualisierte Früherkennungs­unter­suchung vorgesehen. Diese kann Ultraschalluntersuchungen, Mammographie und Brust-Magnetresonanztomographie (MRT) beinhalten.

Zehn Mal "durchschnittlich"

Krankenversicherte Frauen aus Risikofamilien können sich zudem kostenlos bei Vertrags­instituten für Humangenetik der Sozialver­sicherung genetisch beraten lassen. Eine Überweisung von einem Frauenarzt oder Allgemein­medi­ziner ist nötig.

Zehn Mal "durchschnittlich"

In unserem Test wollten wir wissen, ob die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung sorgfältig durchgeführt wird und wie es um die Qualität der ärztlichen Beratung bestellt ist. Zu diesem Zweck kontaktierte eine 43-jährige Testerin 20 Frauenärzte und vereinbarte jeweils einen Termin für eine gynäkologische Vorsorgeuntersuchung. Die Ärzte – zehn Frauen, zehn Männer – waren mittels Zufallsgenerator aus dem Praxisplan der Wiener Ärztekammer gezogen worden.

Familiär erhöhtes Brustkrebsrisiko

In neun Ordinationen gab die Testerin an, ein familiär erhöhtes Brustkrebsrisiko zu haben. Das Testergebnis lässt sich mit „großteils Mittelmaß“ auf den Punkt bringen: Jedes zweite Testurteil lautete „durchschnittlich“. Sechs Ärzte machten ihre Sache immerhin „gut“. Aber es gab auch drei „weniger zufrieden­stellend“ und ein „nicht zufriedenstellend“ als Beurteilung.

Untersuchung nur selten angekündigt

Untersuchungen ...

An den Ordinationsräumlichkeiten und am persönlichen Umgang mit der Testerin gab es im Großen und Ganzen kaum etwas auszusetzen. Die Anamnese wurde in jeder zweiten Praxis ausführlich erhoben. Am häufigs­ten wurde unsere Testerin nach Geburten gefragt, am wenigsten interessierten frühere gynäkologische Erkrankungen. In einigen Ordinationen wurden der Testerin keine ­Fragen nach Brust- oder Gebärmutterhalskrebs von Familienangehörigen gestellt.

... nur selten angekündigt

Beim Prüfpunkt „Untersuchungen“ wurden die meisten Ärzte gut oder sehr gut beurteilt. Doch es gab auch Anlass zu Kritik: Die ein­zelnen Untersuchungsschritte wurden der Tester­in nur selten angekündigt. Eine Kol­poskopie wurde nur in drei Ordina­tionen gemacht. Und in einer Ordination (Dr. Monika Gabriele Sommerlechner) beschränkte sich die Vorsorgeuntersuchung überhaupt auf einen Vaginal-Ultraschall.

Nichts über Hochrisiko-Screenings

Schlechte Beratung

Beim Prüfpunkt „Überweisung“ kassierten sieben Ärzte ein „nicht zufriedenstellend“. Drei hatten eine Überweisung zur Mammographie ausgestellt, obwohl die Testerin bei ihnen ohne Disposition für ein erhöhtes ­Brustkrebsrisiko vorstellig geworden war. Vier Ärzte hatten keine Mammographie-Überweisung ausgestellt, obwohl die Testerin in diesen Ordinationen angegeben hatte, dass ihre Schwester mit 32 Jahren an Brustkrebs erkrankt war. Den Ärztinnen und ­Ärzten hätte also klar sein müssen, dass ein ­erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht.

"Wir würden sie verständigen"

Am meisten auszusetzen fanden wir an der Beratung durch die Ärzte: Unsere Testerin erhielt bei keiner einzigen Konsultation Infor­mationen über Gebärmutterhalskrebs. Auch über den PAP-Abstrich erfuhr sie nichts Näheres. Sollte der Befund positiv sein, würde sie verständigt, hieß es meist. Die Testerin wurde auch nicht über die Häufigkeit von Brustkrebs aufgeklärt. Informationen zum Screening-Programm erhielt sie erst auf Nachfrage.

Nichts über Hochrisiko-Screenings

Besonders von jenen Ärzten, bei denen unsere Testerin ein erhöhtes Brustkrebsrisiko angegeben hatte, hätten wir erwartet, dass sie auf das Thema genauer eingehen. Fehlanzeige! Unsere Testerin wurde kein einziges Mal über die Möglichkeit einer genetischen Beratung oder eines Hochrisiko-Screenings in Kenntnis gesetzt. Lediglich zwei Ärzte informierten über die diagnos­tische Mammografie. Genaue Anleitungen zur Selbstuntersuchung der Brust waren ebenfalls rar.

Testtabelle: Gynäkologen

Steckbriefe

Die Reihung erfolgt absteigend nach Punkten (die besten oben).

Dr. Benesch Brigitte
Testurteil gut (75 Punkte)

Trotz Terminvereinbarung 83 Minuten Warte­zeit, Beratung und Untersuchung dauerten 11 Minuten. Ausführliche Untersuchung, allerdings ohne Ankündigung der Untersuchungsschritte. Ultraschall: 35 Euro. Mammographie laut Ärztin nicht dringend, da keine Erkrankung in der Familie.

Dr. Müller-Klingspor Verena
Testurteil: gut (69 Punkte)

Keine Wartezeit, 12 Minuten ärztliche Beratung und Untersuchung. Sehr gute Anam­nese. Sorgfältige Untersuchung, doch ohne Kolposkopie. Ultraschall: 30 Euro. Informierte über die Möglichkeit zur Frei­schaltung für das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm und das Einladungs­system.

Dr. Bartosch Bernhard
Testurteil: gut (68 Punkte)

10 Minuten Wartezeit, 10 Minuten Konsultation. Schriftliche Anamnese. Keine Kolposkopie. Ultraschall: 40 Euro. Überwies zur Mammographie; informierte über die Notwendigkeit der jährlichen Mammographie, aber nicht über die Möglichkeit der gene­tischen Beratung und MRT-Untersuchung.

Dr. Winkler Isabella
Testurteil: gut (65 Punkte)

Keine Wartezeit, 8 Minuten Untersuchung und Beratung. Schriftliche Anamnese durch Ordinationshilfe, Zusatzfragen von der ­Ärztin. Untersuchungsschritte wurden nicht angekündigt, Brust wurde nicht abgetastet. Kein Ultraschall. Informierte über Brustkrebs-Früherkennungsprogramm.

Dr. Bunzl Zipora-Liora
Testurteil: gut (65 Punkte)

Trotz Termin 130 Minuten Wartezeit, Untersuchung und Beratung dauerten 15 Minuten. Sehr umfangreiche Anamnese. Kolposkopie wurde nicht gemacht. Überwies zur Mammographie. Wurde als einzige Ärztin im Test als unfreundlich empfunden, beantwortete Fragen etwas barsch („nicht so viel fragen, sondern zuhören“).

Dr. Liebhart Eva Maria
Testurteil: gut (60 Punkte)

36 Minuten Wartezeit, 15 Minuten Unter­suchung und Beratung. Bei der Anamnese wurde u.a. nicht nach Erkrankungen gefragt. Kündigte Untersuchungsschritte nicht an, führte keine Kolposkopie durch. Riet wegen verdichtetem Gewebe zur Mammographie; erklärte das Mammographie-Screening ausführlich.

 

Dr. Veneziano Nathalie
Testurteil: durchschnittlich (57 Punkte)
Keine Wartezeit, Untersuchung und Beratung dauerten 10 Minuten. Anamnese per Fragebogen; Fragen nach Verhütung und nach Erkrankungen fehlten. Kündigte Untersuchungsschritte nicht an, führte keine Kolposkopie durch. Informierte über Brustkrebs-Früherkennungsprogramm.

Dr. Galid-Lobmeyr Isabella
Testurteil: durchschnittlich (57 Punkte)
15 Minuten Wartezeit, Untersuchung und Beratung dauerten 10 Minuten. Keine Kolposkopie; Ultraschall: 30 Euro. Wies auf die Frage nach einer Mammographie auf das Früherkennungsprogramm hin; Überweisung zur Mammographie werde nur bei Beschwerden ausgestellt, so die Auskunft.

Dr. Lohner Uta
Testurteil: durchschnittlich (56 Punkte)
Keine Wartezeit, Konsultation dauerte 10 Minuten. Anamnese mit Fragebogen, Brust- oder Gebärmutterhalskrebs in der Familie wurde nicht erhoben. Keine Ankündigung der Untersuchungsschritte, keine Kolposkopie. Überwies erst nach Hinweis der Testerin auf Krebserkrankung der Schwester zur Mammographie.

Dr. Grasserbauer Josef
Testurteil: durchschnittlich (52 Punkte)
55 Minuten Wartezeit, 13 Minuten ärztliche Konsultation. Gute Anamnese, doch es fehlten u. a. Fragen nach Erkrankungen der Patientin. Keine Kolposkopie, keine Ankündigung der Untersuchungsschritte. Kostenloser Ultraschall (Verdacht auf Myom). Wies die Testerin auf das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm hin.

Dr. Smekal Gabriele
Testurteil: durchschnittlich (48 Punkte)
135 Minuten Wartezeit, 15 Minuten Konsultation. Mittelmäßige Anamnese, fragte u.a. nicht nach Krebserkrankungen in der Familie. Keine Ankündigung der Untersuchungsschritte, keine Kolposkopie. Ultraschall: 30 Euro. Stellte Überweisung zur Mammographie erst nach Hinweis der Testerin auf Brustkrebs der Schwester aus.

Dr. Sommerlechner Monika Gabriele
Testurteil: durchschnittlich (48 Punkte)
16 Minuten Wartezeit, 25 Minuten Konsultation. Sehr gute Anamnese. Keine bimanuelle Untersuchung, keine Kolposkopie, keine Tastuntersuchung der Brüste. Kündigte Ultraschall an, Kosten: 35 Euro. Verwies auf Hotline des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms.

Dr. Fitz Rudolf
Testurteil: durchschnittlich (45 Punkte)
7 Minuten Wartezeit, Konsultation dauerte 14 Minuten. Lückenhafte, weniger zufriedenstellende Anamnese; fragte unter anderem nach Schwangerschaften, Geburten, Krebs in der Familie. Untersuchungsschritte wurden nicht angekündigt, Kolposkopie wurde nicht durchgeführt. Stellte Überweisung zur Mammographie aus.

Dr. Haider Felix
Testurteil: durchschnittlich (44 Punkte)
35 Minuten Wartezeit, ärztliche Konsultation 12 Minuten. Sehr gute und ausführliche schriftliche Anamnese. Keine Kolposkopie. Stellte unkorrekterweise Überweisung zum Mammographie-Screening aus, gab unzutreffende Information zum Einladungssystem. Fragte, ob Brüste regelmäßig selbst untersucht werden.

Dr. Macho Christian
Testurteil: durchschnittlich (42 Punkte)
5 Minuten Wartezeit, 15 Minuten Konsultation. Sehr gute und ausführliche Anamnese. Keine Kolposkopie. Ultraschall: 35 Euro. Informierte, dass bei Brustkrebs der Schwester eine jährliche Mammographie vorgesehen sei. Da die Strahlenbelastung auch ein Risiko sei, genüge eine Mammographie jedes 2. Jahr.

Dr. Malcher Gernot
Testurteil: durchschnittlich (42 Punkte)
35 Minuten Wartezeit, 18 Minuten Konsultation. Durchschnittliche Anamnese, fragte u.a. nicht nach Krebs in der Familie. Sehr sorgfältige Untersuchung, doch ohne Ankündigung der Untersuchungsschritte. Ultraschall: 35 Euro. Überwies nicht zur Mammographie; verwies auf die Hotline des Früherkennungsprogramms.



Dr. Heber Martin
Testurteil: weniger zufriedenstellend (36 Punkte)
15 Minuten Warte-, 10 Minuten Beratungs- und Untersuchungszeit. Gute Anamnese. Keine Kolposkopie, keine Tastuntersuchung der Brüste. Ultraschall: 40 Euro. Fragte, ob außer der Schwester weitere Familienangehörige Krebs haben. Empfahl der Testerin einen Anruf bei der Früherkennungs-Hotline zwecks Freischaltung.

Dr. Grünfeld Gabriel-Victor
Testurteil: weniger zufriedenstellend (34 Punkte)
18 Minuten Wartezeit, 9 Minuten Untersuchung und Beratung. Gute Anamnese, aber keine Fragen zum Zyklus, zu Geburten, gynäkologischen Erkrankungen und zur Verhütung. Keine Kolposkopie. Riet zur Selbstuntersuchung der Brust am Ende der Regel und zu Anruf und Freischaltung bei der Früherkennungs-Hotline.

Dr. Bartl Wolfgang
Testurteil: weniger zufriedenstellend (30 Punkte)
Keine Wartezeit, 16 Minuten Konsultation. Bei der Anamnese wurden etliche Fragen (u.a. nach Erkrankungen) nicht gestellt. Keine Kolposkopie, keine Tastuntersuchung der Brüste. Stellte unkorrekterweise eine Überweisung für das Mammographie-Screening aus; Fehlinformationen bezüglich Freischaltung und Einladungssystem.



Dr. Joura Eva Maria (Vertretung Dr. Rössler)
Testurteil: nicht zufriedenstellend (0 Punkte)
22 Wartezeit, 20 Minuten bei der Ärztin. Gute Anamnese, etliche Fragen fehlten allerdings. Sehr gute Untersuchung, jedoch ohne Kolposkopie. Stellte unzulässigerweise Mammographie-Überweisung mit Diagnose aus (falls die Testerin von der Krankenkasse noch nicht zum Screening eingeladen worden sein sollte).
 

Zusammenfassung

  • Vorsorgeuntersuchung: Frauen ab 18 Jahren steht generell eine gynäkolo­gische Vorsorgeuntersuchung pro Jahr zu; Lehrlingen und berufstätigen Jugend­lichen schon ab 15 Jahren.
  • Mammographie: 45- bis 69-jährige gesunde Frauen ohne erhöhtes familiäres Risiko haben alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie. 40- bis 44-jährige und über 70-jährige Frauen können sich für das Früherkennungsprogramm anmelden. Frauen mit Beschwerden oder familiär erhöhtem Brustkrebsrisiko brauchen eine ärztliche Zuweisung für eine diagnostische Mammographie.
  • Beratung: Die ärztliche Beratung lässt häufig zu wünschen übrig. Fragen Sie nach und lassen Sie sich die einzelnen Vorsorgemaßnahmen sowie deren Vor- und Nachteile genau erklären. Lassen Sie sich eine Kopie des Befunds aus­händigen.

Testkriterien

Jede Ordination wurde von der Testerin kontaktiert und ein Termin für eine gynäkologische Kontrolluntersuchung vereinbart. Unmittelbar nach der Konsultation wurde von der Testerin ein Fragebogen ausgefüllt und unterzeichnet (Gedächtnisprotokoll des Beratungsgesprächs).

Die Beurteilung der Einzelfragen erfolgte nach dem Schulnotenprinzip (1 – -5). Alle Fragebögen wurden am Ende der Testserie mit der Projektleiterin auf Vollständigkeit und Verständlichkeit kontrolliert. Die relevanten Daten wurden in das VKI-Datenverarbeitungsprogramm eingegeben. Punkte ohne Bewertung wurden nur mit „ja“ und „nein“ und „bedingt“ eingegeben. Prüfitems, zu denen die Testperson keine Angaben machen konnte, flossen nicht in die Bewertung ein.

Allgemeines und Ordination (Gewichtung 0%)
Es wurde erhoben, ob man bereits telefonisch über einen möglichen Ultraschall informiert wird und ob es zu Wartzeiten kam. Beurteilt wurden Ambiente, Freundlichkeit, Ordinations-Ausstattung (Umkleidemöglichkeit, Intimsphäre).

Anamnese (20%)
Bei jeder erstmaligen gynäkologischen Konsultation sollte eine ausführliche Anamnese erhoben werden. Die Erhebung der Anamnese kann sowohl schriftlich als auch mündlich durch den Arzt oder die Ordinationsassistentin erfolgen.

Untersuchung (30%)
Es wurde überprüft, ob eine umfangreiche gynäkologische Untersuchung vorgenommen wurde.

Überweisung (20%)
Es wurde überprüft, ob eine korrekte Überweisung für eine diagnostische Mammographie erfolgte. Anmerkung: In jeder zweiten Ordination wurde seitens der Testperson eine genetische Disposition angegeben. Ohne Indikation für eine diagnostische Mammographie ist eine Überweisung zu einer Mammographie nicht möglich. Lag keine genetische Disposition vor und wurde keine Überweisung ausgestellt, wurde dieser Punkt mit „sehr gut“ bewertet. Stellte der Arzt oder die Ärztin eine Überweisung für eine Screening-Untersuchung aus, wurde die Überweisung negativ bewertet, Stellte der Arzt/die Ärztin eine Überweisung mit einer medizinischen Indikation aus, obwohl diese nicht gegeben war, wurde nicht nur die Überweisung negativ bewertet, sondern die Gesamtbewertung abgewertet.

Bei genetischer Disposition ist eine diagnostische Mammographie erforderlich. Eine Überweisung wurde daher positiv bewertet. Wurde keine notwendige Überweisung ausgestellt, sondern auf das Screeningprogramm verwiesen, so wurde der Punkt negativ bewertet.

Beratung (30%)
Vor einer Untersuchung sollte die Patientin über Vor- und Nachteile der Untersuchungsmethode aufgeklärt werden. Wir wollten wissen, ob der Arzt die Patientin über Vorkommen und Risiko von Gebärmutterhals- und Brustkrebs und über Vor- und Nachteile von Vorsorgeuntersuchungen wie etwa den Pap-Abstrich und das Mammographiescreening informiert. Sofern keine genetische Disposition vorlag, sollte der Arzt über die Möglichkeit des Mammografie-Screenings aufklären. Bei Vorliegen einer genetischen Disposition sollte eine entsprechende Aufklärung über eine genetische Beratung und die Möglichkeit eines individualisierten Screeningprogramms erfolgen.

Gesamteindruck (0%)
Subjektiver Gesamteindruck der Testperson

Reaktionen

Anbietern mit dem Testergebnis "nicht zufriedenstellend“ geben wir an dieser Stelle Gelegenheit zu einer Stellungnahme. Wir haben die Ordination von Dr. Eva Maria Joura angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten. Bis zum Redaktionsschluss haben wir keine Antwort erhalten.

Adressen

Dr. Bartl Wolfgang
Othmargasse 23/3
A-1200 Wien
Tel.: 01 332 51 33

Dr. Bartosch Bernhard
Julius-Tandler-Platz 8/17
A-1090 Wien
Tel.: 01 310 18 77
Dr. Bartosch

Dr. Benesch Brigitte
Bellegardegasse 4/1
A-1220 Wien
01 269 54 09
Dr. Brigitte Benesch

Dr. Bunzl Zipora-Liora
Weintraubengasse 6-10/2/1
A-1020 Wien
01 214 26 92
Dr. Liora Bunzl

Dr. Fitz Rudolf
Meidlinger Hauptstraße 28
A-1120 Wien
01 815 96 69

Dr. Galid-Lobmeyr Isabella
Porschestraße 29
A-1230 Wien
01 336 09 09
Dr. Isabella Galid-Lobmeyr

Dr. Grasserbauer Josef
Simmeringer Hauptstraße 108A/3/1
A-1110 Wien
01 749 31 20
Dr.Josef Anton Grasserbauert

Dr. Grünfeld Gabriel-Victor
Landstraßer Hauptstraße 7
A-1030 Wien
01 713 79 77
Grünfeld Gabriel-Victor OA Dr

Dr. Haider Felix
Ottakringer Straße 46/25
A-1170 Wien
01 406 24 76
Haider Felix Dr

Dr. Heber Martin
Quellenstraße 49
A-1100 Wien
01 603 34 34
Dr. Martin Heber

Dr. Joura Eva Maria
Weinheimergasse 2/10
A-1160 Wien
01 480 55 56

Dr. Loner Uta
Dr.-Karl-Lueger-Platz 4B/1/3
A-1010 Wien
01 713 45 67

Dr. Macho Christian
Hietzinger Hauptstraße 85
A-1130 Wien
01 877 41 20
Dr. Christian Macho

Dr. Malcher Gernot
Wiedner Hauptstraße 135/B2
A-1050 Wien
01 544 13 88
Dr. Gernot Malcher

Dr. Müller-Klingspor Verena
Grinzinger Straße 70
A-1190 Wien
01 370 31 31

Dr. Smekal Gabriela
Senefeldergasse 25
A-1100 Wien
01 604 35 24

Dr. Sommerlechner Monika Gabriele
Maria-Tusch-Straße 18/14
A-1220 Wien
01 774 13 30
Dr. Monika Sommerlechner

Dr. Veneziano Nathalie
Hernalser Hauptstraße 116
A-1170 Wien
01 486 21 42
Dr. Nathalie Veneziano

Dr. Winkler Isabella
Heinrich-Collin-Straße 3B/10/15
A-1140 Wien
01 914 62 00

Gemeinschaftspraxis Dr. Stany Michael & Dr. Liebhart Eva Maria
Floridsdorfer Hauptstraße 22/3
A-1210 Wien
01 270 53 53
Stany Liebhart

Leserreaktionen

Vorsorge kostet

Ihr Artikel gibt mir Anstoß, einen Missstand im Bereich der Vorsorgeuntersuchungen anzusprechen: Zwar ist es allen Frauen angeraten, sich jährlich untersuchen zu lassen, die Gebietskrankenkassen übernehmen aber nicht die Kosten der Ultraschalluntersuchung, die von den meisten Frauenärzten routinemäßig durchgeführt wird. Viele Erkrankungen können aber nur so erkannt werden, was die Sinnhaftigkeit außer Frage stellt. Da diese Untersuchung zirka 55 € kostet, ist das mit Sicherheit für viele Frauen problematisch.

Ich würde mir wünschen, dass der jährliche Ultraschall genauso in den Leistungskatalog aufgenommen wird, wie es bei der Brustabtastung und in reiferem Alter der Mammographie der Fall ist.

Michaela Gritsch
Birgitz
(aus KONSUMENT 5/2016)

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