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Wiederbelebung - Herzmassage manchmal ausreichend

Der European Resuscitation Council (Rat für Reanimations- und Notfallmedizin) hat neue Richtlinien zu Wiederbelebungsmaßnahmen durch Laien veröffentlicht.

Bei einer Wiederbelebung nach plötzlichem Herzstillstand durch ungeschulte Laien soll künftig unverzüglich mit einer Herzdruckmassage in der Mitte des Brustkorbes begonnen werden. Die Frequenz sollte ungefähr 100 Pumpstöße pro Minute betragen, der Brustkorb dabei mindestens fünf Zentimeter tief eingedrückt werden. Geschulte Ersthelfer sollen mit der Wiederbelebung in einer Frequenz von 30 Herzdruckmassagen und 2 Atemstößen (Mund-zu-Mund-Beatmung) beginnen.

Grundsätzlich unverzichtbar bleibt eine Mund-zu-Mund-Beatmung aber nach einem Herzstillstand durch Unfall, Ertrinken oder bei allergischen Reaktionen. Auch bei Kindern sollte unabhängig davon, wie es zum Herzstillstand kam, eine Mund-zu-Mund-Beatmung erfolgen.

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Ausnahmen von der Regel

Den Artikel über Wiederbelebung kann ich nicht so stehen lassen. So wie Sie es formulieren, steht es nicht in den neuen ERC-Leitlinien ERC-Leitlinien. Es wird nach wie vor die Wiederbelebung mit Herzdruckmassage abwechselnd mit Beatmung im Verhältnis 30 : 2 empfohlen.

Allerdings gibt es Ausnahmen von dieser Regel: Wenn beispielsweise Laien von der Rettungsleitstelle telefonisch zur Wiederbelebung angeleitet werden, wird nur die Herzdruckmassage erklärt. Außerdem ist es Laien erlaubt, wenn sie die Beatmung nicht durchführen möchten/können, nur eine durchgehende Herzdruckmassage durchzuführen, bis professionelle Helfer übernehmen.

Davon, dass auf die Mund-zu-Mund-Beatmung völlig verzichtet werden SOLL, ist keine Rede. Der Satz, dass unverzüglich mit der Herzdruckmassage begonnen werden soll, ist goldrichtig, und eine Herzdruckmassage alleine ist weitaus besser als gar nichts zu tun.

Im Übrigen möchte ich jedem einen Erste-Hilfe-Kurs wärmstens ans Herz legen, dort können diese Techniken am Phantom trainiert werden. Jeder kann sehr rasch in die prekäre Situation kommen, jemanden wiederbeleben zu müssen, und hier ist der Ersthelfer ein entscheidender Faktor in der Rettungskette.

Dr. Susanne Witzany
Notärztin, Bad Ischl
(aus KONSUMENT 3/2011)

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