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Parfums - Duftmarken

Jahr für Jahr kommen zahlreiche neue Parfüms auf den Markt. Ob Neuerscheinung oder doch eher Klassiker – für den Kauf sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen.

Per fumum – durch Rauch – wurden duftende Stoffe einst den Göttern zum Opfer gebracht: Duftessenzen dienten lange Zeit vorrangig heiligen und medizinischen Zwecken. Parfüm wurde erst mit der Herstellung synthetischer Duftstoffe für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich. Heute ist es ein Massenprodukt.

Je intensiver desto teurer

Je intensiver, desto teurer Parfüm besteht aus pflanzlichen, tierischen und synthetischen Duftstoffen, die in Alkohol gelöst sind. Je nachdem, wie viel Duftessenz ein Produkt enthält, unterscheidet man  „eigentliches“ Parfüm (Extrait), Eau de Parfum (auch Esprit de Parfum oder Parfum de Toilette genannt), Eau de Toilette und Eau de Cologne. Parfüm enthält am meisten Duftessenz. Es riecht daher am intensivsten und kostet mehr als das leichtere Eau de Parfum oder das noch zartere Eau de Toilette.

Viele Bestandteile sind sehr teuer

Pflanzliche Duftstoffe werden aus Blüten, Blättern, Wurzeln, Harzen, Rinden gewonnen. Etliche sind sehr teuer, da für ihre Herstellung große Mengen an Pflanzen benötigt werden. Von Tieren gibt es nur wenige Stoffe, die sich zur Parfümerzeugung eignen: Ambra (vom Pottwal), Moschus (vom Moschustier), Zibet (von der Zibetkatze) und Casteorum (vom Biber). Teuer sind sie alle.

Heute werden viele Duftstoffe synthetisch erzeugt. Es gibt synthetisch nachgebildete Naturstoffe, solche, die ähnlich wie natürliche Duftstoffe riechen und schlussendlich auch Stoffe mit Duftnoten, die es in der Natur nicht gibt.

Viele Komponenten

Parfümeure können also beim Komponieren eines neuen Duftes aus dem Vollen schöpfen. So manche Kreation besteht aus mehreren hundert Einzelkomponenten. Hat ein Duft den Durchbruch geschafft, wird er häufig nicht nur zur Parfümerzeugung, sondern auch für etliche weitere Produkte, wie Körperlotionen, Seife oder Duschgels verwendet.

Von der Kopf-, über die Herz- zur Basisnote

Gutes Parfüm setzt sich aus Duftstoffen unterschiedlicher Flüchtigkeit zusammen: Der meist spritzige und leichte Duft, der gleich beim Öffnen des Flakons wahrgenommen wird, heißt Kopfnote und besteht aus stark flüchtigen Riechstoffen. Nach dem Abklingen der Kopfnote folgt die Herz- oder Körpernote. Sie besteht aus weniger flüchtigen Duftstoffen und ist daher länger zu spüren. Schließlich kommt als dritte die Basisnote mit lang haftenden Duftstoffen.

Abwarten, wie sich der Duft entfaltet

Vom ersten Eindruck sollten Sie sich daher beim Parfümkauf nicht leiten lassen. Über Schnuppern an Testern und Duftstreifen kann man sich grob orientieren. Probieren Sie immer nur einige wenige Produkte, denn der Geruchssinn ermüdet rasch. Was in die engere Wahl fällt, auf die Haut auftragen. Parfüm riecht auf jedem Menschen anders, also heißt es abwarten, wie sich der Duft auf Ihrer Haut entfaltet. Erst dann lässt sich feststellen, welches Produkt am meisten zusagt. Größere Flakons können relativ günstig sein, trotzdem werden oft kleinere gekauft: Wer Parfüm mag, verwendet gerne verschiedene Düfte.

Kontakt-Allergien sind häufig

Duftstoffe zählen zu den häufigsten Kontaktallergenen. Bei empfindlichen Menschen können sie Hautrötungen, Ekzeme, im Extremfall sogar Atemnot verursachen. Manche (synthetische Moschus-Substanzen) stehen zusätzlich unter Verdacht, kanzerogen zu sein, einige sind mittlerweile bereits verboten. Duftstoffe finden sich nicht nur in Parfüms und Kosmetika, sondern auch in Wasch- und Reinigungsmitteln oder Raumluftverbesserern. Komplett unparfümierte Produkte zu finden ist nicht immer einfach, und die meisten sind teuer.

Bedenkliche Riechstoffe extra anführen

Allergiker haben es jedenfalls schwer. Denn Duftstoffe müssen lediglich unter dem Sammelbegriff „parfume“ oder „fragrance“ deklariert sein. Diagnostizierte Allergene können daher nicht gezielt gemieden werden. Nun hat die Europäische Union beschlossen, dass etliche besonders bedenkliche Duftstoffe extra anzuführen sind. Bis diese Regelung in Kraft tritt, wird es freilich noch dauern.

Richtungen: Blumig bis herb

  • Blumig. Jasmin, Rosen, Flieder, Orangenblüte, Narzisse ... viele Markendüfte sind blumig betont. Varianten: fruchtig-frisch, blumig-frisch, blumig-süß ... 
  • Chypre. Charakteristisch sind Eichenmoos in der Basisnote und eine frische Kopfnote, klassische Chypre-Noten riechen herb-frisch, moderne können unter anderem mit Grün-, Leder-, Tabak- oder orientalischen Noten kombiniert sein.
  • Fougere. Ähnlich Chypre, also ebenfalls herb-frisch, durch Zusätze von Holz-, animalischen und blumigen Noten süß und blumig.
  • Orientalisch. Gewürz-Noten kombiniert mit schweren, süßen, balsamischen oder animalischen Noten. Varianten: würzig-orientalisch-süß, Ambra-Moschus („Musk“)-Charakter…
  • Würzig. Majoran, Koriander, Pfeffer, Zimt, Nelke… würzige Duftnoten finden sich vor allem in orientalischen und Herren-Parfüms. 
  • Frisch. Leichtere Geruchselemente, zum Beispiel  Zitrone-, Lavendel- oder Grünnoten (Blätter, Gräser, Wiesen).
  • Herb. Hölzer, Moose, Kräuter… vorwiegend bei Herren- und frischen Tagesparfüms.

Wohin mit dem Duft?

  • Auftragen. Auf gut durchblutete Stellen (Ohrläppchen, Hals, Armbeugen..) aufsprühen. Wie lange ein Duft anhält, hängt vom Hauttyp ab: Parfüms riechen auf fetter Haut stärker und haften länger als auf trockener. Wer regelmäßig denselben Duft verwendet, nimmt ihn weniger wahr („Duftblindheit“). Weniger ist mehr!
  • Weglassen. Parfüm und Sonne passen nicht zusammen. Manche Inhaltsstoffe können in Kombination mit Sonnenlicht Farbveränderungen der Haut, Reizungen und Allergien hervorrufen. Das gilt auch für Duftstoffe in Deos oder Lotionen.
  • Aufbewahren. Licht, Wärme und Luft schaden. Parfüm daher kühl und im Verpackungskarton aufbewahren. Zerstäuber sind Flakons mit Schraubverschluss überlegen: der Duft bleibt länger erhalten und das Parfüm ist besser vor Verunreinigungen geschützt. Haltbarkeit: ungefähr 3 Jahre.

Preise: Vergleichen zahlt sich aus

  • Sparmöglichkeiten. Welcher Duft es sein soll, wissen Sie. Wenn Sie sich Zeit für einen Preisvergleich nehmen, können Sie auch bei vergleichsweise preisgünstigen Eau de Toilettes erheblich sparen.
  • Parfümerie und Drogeriemarkt. Wer meint, im Drogeriemarkt wäre alles billiger, der irrt. Denn Aktionen und Sonderangebote gibt es überall. Den Billigstbieter schlechthin konnten wir unter Douglas, Marionnaud, Bipa und dm nicht ausfindig machen, wohl aber erhebliche Preisunterschiede: Bis zu zehn Euro beispielsweise bei Hugo Woman von Hugo Boss und sogar etwas mehr als fünfzehn Euro bei What about Adam von Joop!.
  • Online-Shops. In Schlecker-Filialen ist das Angebot an Eau de Toilettes vergleichsweise mager, über Katalog und im Onlineshop gibt es mehr. Auch hier gilt: Manches ist günstiger, doch Etliches teurer als anderswo. Beim Streifzug durch zwei weitere, willkürlich ausgewählte Onlineshops fanden wir keine Preisknüller. Im Gegenteil, eher gehobene bis hohe Preise für kleinere Gebinde, dazu können noch Versandkosten kommen. 
  • Auf Reisen. Eau de Toilette im Urlaub zu kaufen, mag seine Reize haben, doch es kommt nicht unbedingt billiger. Während unserer Erhebung waren etliche Eau de Toilettes in Deutschland zwar günstiger als hier zu Lande, doch in anderen Ländern hätte sich ein Kauf nur selten rentiert.  

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