Wenn die Kinder verkühlt sind und Fieber haben, greifen viele Eltern auf das Schmerz- und Fiebermittel Nureflex des Herstellers Reckitt Benckiser zurück. Das Mittel ist in den Geschmacksrichtungen Orange und Erdbeere erhältlich - mit unterschiedlicher Wirkstoffkonzentration.
Das Medikament enthält den Wirkstoff Ibuprofen, der auch von Kleinkindern relativ gut vertragen wird. Nureflex ist rezeptpflichtig, im Notfall wird das Mittel in Apotheken allerdings auch ohne ärztliche Verordnung abgegeben.
Richtige Dosierung einhalten!
Doch egal ob auf Rezept oder nicht, wichtig ist, dass die richtige Dosierung eingehalten wird. Gerade bei Schmerzmitteln ist eine Überdosierung problematisch und kann erhebliche gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen. In der Gebrauchsinformation wird deshalb extra darauf hingewiesen, zudem wurde dem Präparat eine Dosierspritze beigelegt, die ein exaktes Abmessen ermöglichen soll.
Doppelte Wirkstoffkonzentration
Nureflex ist in den Geschmacksrichtungen Orange und (seit Kurzem auch) Erdbeere auf dem Markt. Die beiden Produkte sehen sich sehr ähnlich, vor allem, wenn man die Umverpackung entfernt. Die Wirkstoffkonzentration ist auf beiden Fläschchen nur im Kleingedruckten und kaum lesbar angegeben. So kann sehr leicht übersehen werden, dass die Wirkstoffkonzentration in Nureflex-Erdbeere doppelt so hoch ist wie bei Nureflex-Orange. Reckitt Benckiser leistet durch die Gestaltung der Verpackung der Verwechslungsgefahr und damit einer Überdosierung Vorschub.
Vorsicht, Falle!
So wird ein an sich gut gemeinter Ansatz - das Medikament mit dem höher konzentrierten Wirkstoff hält doppelt so lange vor und man muss nicht ständig in die Apotheke - zur Falle. Steigen nämlich Eltern von Orange auf Erdbeere um und verabreichen weiterhin die von Nureflex-Orange gewohnte Menge, kommt es zu einer massiven Überdosierung. Auch uns bekannte Apotheker haben das Problem erkannt und deponieren die beiden Präparate deshalb vorsorglich nicht im selben Regal.
Keine Reaktion
Wir haben Reckitt Benckiser mit der Verwechslungsgefahr der beiden Nureflex-Präparate konfrontiert, um eine Stellungnahme gebeten und die Firma aufgefordert, die Verpackungen so umzugestalten, dass sie sich deutlich voneinander unterscheiden. Bis Redaktionsschluss lag uns keine Stellungnahme der Herstellerfirma vor.