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Nasenbluten - Wenn unerwartet das Blut rinnt

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Passiert es unerwartet, ist der Schreck groß, aber Hilfe einfach. Nasenbluten aus der unverletzten Nase nach einem Aufprall ist jedoch ein Alarmzeichen.

Manche Menschen neigen zu spontanem Nasenbluten, für das es keinen besonderen Grund gibt. Das kann vor allem im Kindesalter häufig vorkommen, und es sieht erschreckend aus, wenn der Pulli oder gar beim Aufwachen das Bett voll Blut ist. Meistens entsteht Nasenbluten, wenn die feinen Blutgefäße in der Schleimhaut des vorderen Nasenabschnitts verletzt werden, etwa, weil die Schleimhaut ausgetrocknet ist.

Trockene Schleimhaut

Das kommt häufig vor, wenn man Schnupfen hat und Nasentropfen verwendet, die die Schleimhaut austrocknen. Auch Nasenbohren, Naseputzen und heftiges Schnäuzen sind Ursachen. Wer an Bluthochdruck oder Arterienverkalkung leidet, und wer eine Gerinnungsstörung hat, neigt besonders zu Nasenbluten. Auch manche Medikamente, zum Beispiel Gerinnungshemmer bei Durchblutungsstörungen, können Nasenbluten auslösen.

Eventuell Schädelbruch

Durch einen Schlag auf die Nase können die Blutgefäße der Nasenschleimhaut ebenfalls platzen und bluten. Sickert nach einem Sturz oder einem Aufprall dem Unfallopfer Blut aus der Nase, obwohl sie äußerlich nicht verletzt ist, so ist dies ein dramatischer Hinweis darauf, dass der Verletzte sich möglicherweise einen Schädelbruch zugezogen hat: Sofort den Rettungsdienst verständigen. Inzwischen sollte man den Oberkörper leicht hoch lagern und die Atemwege freihalten. Wenn die Atmung ausgesetzt hat, mit der Mund-zu-Mund-Beatmung beginnen und diese durchführen, bis der Atem wieder einsetzt beziehungsweise die Rettung eintrifft. Bewusstlose, die atmen, vorsichtig so in Seitenlage bringen, dass der Speichel aus dem Mund fließen kann.

Luft anfeuchten

Achten Sie darauf, dass die Nasenschleimhäute nicht austrocknen. Trockene Raumluft anfeuchten, Luftzug und Gebläse im Auto oder in der Bahn meiden. Nicht heftig schnäuzen. Überdies wird der Schleim dadurch in die Nebenhöhlen gedrückt. Gesundheitlich gesehen ist Aufziehen – ohne Belästigung anderer – besser.

Selbsthilfe mit Kälte

Wenn im Rahmen einer Verkühlung mit Schnupfen und der Verwendung von Nasentropfen immer wieder geringes Nasenbluten auftritt: Tropfen absetzen, stattdessen Nasenöl (z.B. Coldistop) verwenden. Man tropft es ein oder tränkt damit Watteeinlagen. Starkes Nasenbluten wirkt bedrohlich, doch in den meisten Fällen ist es ungefährlich. Nur selten führt es zu einem wirklich starken Blutverlust – etwa, wenn der Betroffene zu Gerinnungsstörungen neigt oder Gerinnungshemmer einnimmt. Nasenbluten lässt sich einfach und rasch stoppen: Kopf nach vorne beugen und die Nasenflügel bis zum Nasenknorpel mit Daumen und Zeigefinger fünf bis zehn Minuten lang zusammenpressen. Zusätzlich kann Kälte im Nacken helfen – etwa ein nasser Waschlappen oder ein Eiskissen. Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße. Hat die Nase zu bluten aufgehört, sollte man sie zwölf Stunden lang nicht putzen, um die Blutgefäße nicht neuerlich zu verletzen. Falsch ist es, die blutende Person flach zu lagern, Wasser aufschnupfen zu lassen oder die Nase mit Watte auszustopfen.

Blutdruck messen

Bei älteren Menschen sollte man möglichst rasch den Blutdruck messen, das Nasenbluten kann das einzige Symptom einer Hochdruckkrise sein.

Wann zum Arzt?

  • Wenn sich das Nasenbluten auch nach zwanzig Minuten nicht stillen lässt.
  • Bei hohem Blutdruck rasch zum Arzt.
  • Sofort die Rettung verständigen, wenn ein Unfallopfer ohne äußere Verletzung aus der Nase blutet (eventuell Schädelbasisbruch).

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