Unser Test zu MRT-Wartezeiten gab wieder Anlass zu Diskussionen, sowohl auf Seite der Institute, als auch auf Patientenseite. Auch in diesem Heft mangelt es nicht an Aufregern. - Ein Intern von Redakteur Bernhard Matuschak.
Kontroversen
E-Mail: KONSUMENT-Redakteur Bernhard Matuschak |
Als wir uns im vergangenen Jahr dazu entschlossen, wieder einmal einen Test zu Wartezeiten für medizinische Behandlungen anzugehen, waren wir uns darüber im Klaren, dass dies nicht frei von Emotionen und ohne Kontroversen abgehen würde. Wie vorhergesehen waren wir mit Beschwerden von Ärzten beziehungsweise Instituten konfrontiert, als wir das Ergebnis unserer Erhebung zur Magnetresonanztherapie veröffentlichten. Stein des Anstoßes war unsere Kritik daran, dass sich lange Wartezeiten erheblich verkürzen lassen, wenn Patienten bereit sind, die Untersuchung aus der eigenen Tasche zu bezahlen. Auch Patienten meldeten sich zu Wort, und beschwerten sich über monatelange Wartezeiten und eine Entwicklung hin zur Zweiklassenmedizin.
Verständnis
Überrascht hat uns das große Verständnis, das einige Leserinnen und Leser für die Institute aufbringen. Die Ansicht, dass die Anbieter angesichts einer Kostendeckelung durch die Krankenkassen gar nicht anders könnten, als ihre auf Krankenschein erbrachten Dienstleistungen einzuschränken, scheint durchaus verbreitet zu sein. Das Argument, dass sich bei besserer Auslastung der Geräte schließlich auch die Kosten pro Untersuchung verringern würden, fand da nur wenig Zustimmung.
Brisanz
Auch in diesem Heft mangelt es nicht an Aufregern. Der Test zu Schadstoffen in Kinderschuhen etwa sorgte bereits im Vorfeld für gewisse Aufregung. Ein Hersteller, in dessen Schuh wir derart hohe Mengen an Chrom VI fanden, dass das Produkt gar nicht hätte verkauft werden dürfen, erläuterte uns ausführlich sein „umfassendes Programm“ zur Minimierung potenziell gefährlicher Chemikalien. Auch unsere Bewertung von rezeptfrei erhältlichen Mitteln bei Wechselbeschwerden stieß auf Kritik. Die Apothekerkammer schickte uns eine Stellungnahme, in der sie gegen unsere durchwegs negative Bewertung der Präparate argumentierte. Wir werden diese Stellungnahme in der nächsten Ausgabe veröffentlichen. Sie steht auch beim Artikel auf www.konsument.at. Schon jetzt gespannt sind wir darauf, welche Reaktionen es zum Beitrag über die Grundpreisauszeichnung geben wird, und unser Deo- und Antitranspirants-Test wird mit Sicherheit wieder die Diskussion zu Aluminium in Kosmetika befeuern.
Bernhard Matuschak
Redakteur