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Herbal Essences Goldenes Moringaöl Shampoo - Grünes Mäntelchen

Procter & Gamble gibt einem Shampoo einen besonders natürlichen und exklusiven Touch. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich das Produkt als typischer Fall von „Grünfärberei“.

Bei näherem Hinsehen entpuppt sich das Produkt von Procter & Gamble als typischer Fall von Greenwashing. (Bild: VKI).

Produkt: Herbal Essences Goldenes Moringaöl Shampoo
Hersteller: Procter & Gamble
Kosten: 2,99 Euro für 250 ml, gekauft bei Bipa

Procter & Gamble preist sein Herbal Essences Goldenes Moringaöl Shampoo als sinnliches Naturerlebnis an: „Ein Duft aus Orange, weißen Blüten und Kokosnusswasser.“ Hervorgehoben werden auch nicht näher genannte „real botanicals“ und Moringaöl. Auf der Verpackung prangt ein weiß-goldenes „Siegel“ des britischen „Royal Botanic Gardens Kew“.

Die Versuche des Herstellers, das Produkt dadurch gleichsam zu adeln, werden beim Blick auf die Liste der Inhaltstoffe zunichte gemacht. Die ersten neun Substanzen sind klassische Shampoo-Inhaltstoffe, dann folgt Parfum. Danach werden weitere klassische Inhaltstoffe und deklarationspflichtige potenziell allergene Duftstoffe gelistet. Erst ziemlich am Ende finden sich ein Algenextrakt, Aloe Saft und schließlich Moringaöl, nach dem das Produkt benannt ist.

Auch die Aussage, das Produkt bestehe zu 90 Prozent aus natürlichen Substanzen (90 % Real Botanicals), ist relativ. Aus eigenen Untersuchungen wissen wir, dass Shampoo rund 80 Prozent Wasser enthält. Echte Naturstoffe (Ecklonia Radiata Extract, Aloe Barbadensis Leaf Juice, Moringa Oleifra Seed Oil) sind hier nur in Spuren enthalten. Der „Duft nach Orange, weißen Blüten und Kokosnusswasser“ stammt aus synthetischen Parfumölen. Das Produkt enthält zudem problematische Konservierungsmittel wie Methylisothiazolinon (MIT). MIT etwa ist seit Februar 2017 in Kosmetika verboten, die am Körper verbleiben.

Stellungnahme

Der Hersteller gibt an, Moringaöl sei nicht als „Wirkstoff“ enthalten, sondern nur für das „Produktkonzept“. Außerdem teilte uns Procter & Gamble mit, dass für das Kosmetikum keine Bestandteile von Royal Botanic Gardens Kew bezogen würden. Kew habe lediglich die Qualität der Pflanzenextrakte bestätigt.

Unsere Bilanz 

Dieses Shampoo ist ein klassisches Beispiel für Greenwashing. Durch den Einsatz geringer Mengen an hochwertig klingenden Naturstoffen wird einem normalen Produkt ein Anschein von Natürlichkeit gegeben.

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