Komplizierte Anwendung
Die Anwendung ist – im Vergleich mit den anderen Gruppen – am
kompliziertesten, dem Haar wird auch deutlich mehr Chemie zugemutet. Dafür
erwartet man sich aber, dass die Farbe dem entspricht, was auf der Packung
angegeben ist. Am unzuverlässigsten waren in diesem Test die Rottöne. Am
Beispiel von Wella Viva Pure Red: Der leuchtend rote Schopf, der auf der Packung
abgebildet war, wurde selten erreicht, meist fiel das Ergebnis dunkler aus. Auch
Londa lag oft daneben. Poly Colors Burgunder/Dunkle Kirsche produzierte bei
Testpersonen mit dunklem Ausgangston oft fast völlig schwarze Köpfe, nur mit
einem Schimmer rot.
Vier Wochen bis zum richtigen Farbton
Gelegentlich stellte sich der angepriesene Farbton erst nach einer Wartezeit
von vier Wochen ein, also wenn sich ein Teil der Farbe bereits verflüchtigt
hatte. Beim Nachfärben sollten Sie in so einem Fall zur nächsthelleren Nuance
greifen, um irgendwann den gewünschten Ton zu treffen.
Auch wenn es beim Farbton Probleme gab, die Gleichmäßigkeit der Färbung – von
der Wurzel bis zu Spitze – war meist in Ordnung. Dies ist ein heikler Punkt beim
Haarefärben. Denn häufig nimmt eine Partie die Farbe stärker an als der Rest,
und das ist oft das geschädigte Haar. Die Spitzen zählen dazu, weil sie durch
die UV-Strahlen am längsten gebleicht wurden. Auch frühere Färbungen spielen
eine Rolle. Im Vergleich dazu kann es sein, dass die nachgewachsenen Haare der
letzten vier Wochen die Farbe wesentlich schlechter aufnehmen, weil hier das
Haar noch völlig intakt ist. Es kann hier grauer bleiben als ein schon einmal
gefärbter Bereich weiter unten.
Grau gut abgedeckt
Um gleich beim Grau zu bleiben: Es wurde zumeist gut abgedeckt. Die Brauntöne
waren hier noch etwas besser als die roten. Die Brauntöne von L’Oreal und Londa
erhielten hier als einzige ein „Sehr gut“. Nicht jede Versuchsperson war mit dem
Ergebnis ganz zufrieden gestellt: Vor allem mit Rot gab es fallweise Probleme,
denn gelegentlich waren die ursprünglich grauen Haare heller als der
Rest.