"Mich nervt das ständige Gerede von den unbedingt nötigen 1,5 Litern Flüssigkeit pro Tag für Erwachsene. Ist das nicht reichlich übertrieben? Und wozu soll ich trinken, wenn ich keinen Durst habe, selbst wenn es heiß ist?" - In unserer Rubrik "Tipps nonstop" stellen Leser Fragen und unsere Experten geben Antwort - hier Mag. Birgit Beck.
Mag. Birgit Beck |
Von den Ernährungsgesellschaften werden derzeit für Kinder 1 bis 1,3 Liter, für Erwachsene und Jugendliche 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag empfohlen. Bei hohen Temperaturen liegt der tägliche Bedarf sogar beim Drei- bis Vierfachen der angeführten Werte. Die Getränke sollten über den Tag verteilt in kleinen Mengen konsumiert werden. Am besten ist es, man trinkt, bevor der Durst kommt.
Das Durstempfinden signalisiert nämlich, dass bereits Körperwasser fehlt. Da wir zu mehr als 50 Prozent aus Wasser bestehen, führt Wassermangel rasch zu schwerwiegenden Schäden. Es können Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, verringerte körperliche Leistungsfähigkeit sowie Verwirrtheit auftreten. Im schlimmsten Fall droht ein Kreislaufversagen.
Vor allem ältere Menschen – und hier besonders hochbetagte Frauen – sind gefährdet. Sie vergessen oft, zu trinken, weil das Durstempfinden aufgrund des im Alter geringeren Gehalts an Körperwasser abnimmt. Umgekehrt braucht sich niemand vor einer „Wasservergiftung“ zu fürchten. Sie kommt sehr selten und nur dann vor, wenn die Ausscheidungsfähigkeit der Nieren überfordert ist. Die maximale Flüssigkeitsmenge, die ein Erwachsener längerfristig täglich aufnehmen kann, liegt bei zehn Litern.