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Fitness-Studios 2003 - Schweißtreibender Tarifdschungel

  • Preise sind nicht direkt vergleichbar
  • Unterschiede im Leistungsangebot

Wenig Bewegung, viel Futter

Es zählt wohl zu den Winterphänomenen: Wetterbedingter Bewegungsmangel und rund um Weihnachten drohende Kalorienattacken lassen bei vielen den Vorsatz reifen, wieder mehr für ihren Körper zu tun. Das ist natürlich auch den Betreibern von Fitness-Studios bekannt. Genau jetzt werben sie verstärkt um Kunden.

Große Unterschiede

Fitness-Studios gibt es viele. Doch hinsichtlich dessen, was geboten wird und wie viel dafür zu berappen ist, gibt es große Unterschiede. Gleichzeitig ist natürlich Kunde nicht gleich Kunde. Wer zu jenen gehört, bei denen sich zwischen planen, in Angriff nehmen und durchziehen sportlicher Aktivitäten regelmäßig Scheren öffnen, der hat oft andere Präferenzen als konsequente Gesagt-Getan-Typen.

Verdeckt und offiziell erhoben

Wie viel es kosten kann, in einem Fitness-Studio zu trainieren, haben wir in elf Wiener Betrieben erhoben. Zuerst verdeckt, quasi als Interessenten, dann nochmals offiziell und schriftlich. Ärgerlich: Ein ursprünglich gratis angebotenes Probetraining kostet laut offizieller Version doch etwas, eine unseren Testern Ende September ausgehändigte Preistabelle für das Jahr 2002 hatte bereits im Oktober offensichtlich keine Gültigkeit mehr… Positiv: Für das Probetraining steht laut offiziellen Auskünften in den meisten Studios ein Trainer zur Verfügung.

Einheitspreise sind selten

Widersprüchliche Auskünfte hin oder her, die Preise der Studios zu vergleichen ist nicht einfach. Dass Trainieren in einer mehrere tausend Quadratmeter umfassenden Anlage mit breit gefächertem Angebot teurer ist als in weniger gut ausgestatteten Betrieben, liegt auf der Hand. Darüber hinaus gibt es aber noch diverse Eigenheiten in der Preisgestaltung. Das beginnt bereits bei der Einschreibgebühr. Etliche Studios stellen sie in Rechnung, andere nicht. Meistens – aber eben nicht immer – sind in der Einschreibgebühr Leistungen inkludiert: Fitness-Check, Schnuppertraining und einführende Beratung.

Verschiedenste Tarife

In einigen Studios gibt es Karten für Einzeleinheiten, Zehnerblöcke, Tages-, Monats-, Jahreskarten und etliche andere mehr, in anderen wiederum nur Jahresmitgliedschaften. Jahresbeiträge können mitunter per Einmalerlag bezahlt werden. Das ist dann meist billiger als monatliche Zahlungen. Ebenfalls häufig angeboten: Karten für bestimmte Tageszeiten. Wer nicht darauf angewiesen ist, zu Spitzenzeiten zu trainieren, kann von günstigeren Tarifen profitieren.

Ermäßigungen

In manchen Fitness-Studios gilt „alles oder nichts“, in anderen wiederum besteht die Möglichkeit, zu entsprechend geringeren Tarifen Teilbereiche der Trainingsmöglichkeiten und Einrichtungen zu nutzen. Ermäßigungen kann es unter anderem auch für Studenten, Senioren, Paare oder die Angestellten bestimmter Firmen geben.

Leistungsangebot genau studieren

Wenn Sie ein für Sie geeignetes Fitness-Studio suchen, sollten Sie sich also Zeit nehmen und Leistungsangebot und Preise genau erfragen. Bevor Sie starten, erkundigen Sie sich am besten telefonisch, wer Ihnen kompetent Preisauskünfte geben kann. An den Rezeptionen – das hat unsere stichprobenartige Erhebung gezeigt – gibt es oft nur grobe Erstinformationen. Wer detailliert über Preise und Konditionen Bescheid wissen möchte, braucht meistens einen weiteren Ansprechpartner. Diesem sollten allerdings auch Sie Informationen liefern: Wenn Sie vorhaben, zu zweit mit dem Training zu beginnen, weisen Sie darauf hin; wenn Sie noch in Ausbildung sind, sagen Sie es. Abgesehen von eventuellen offiziellen Partner- oder Studententarifen werden in einigen Studios durchaus auch Sonderkonditionen geboten. Unserem Tester-Duo wurde beispielsweise eine Reduktion beziehungsweise das völlige Erlassen der Einschreibgebühren bei Vertragsabschluss zugesagt.

Tipp: Fragen Sie ausdrücklich nach Sonderkonditionen, es kann sich jedenfalls auszahlen.

Worauf Sie noch achten sollten

Sie haben bereits in einigen Studios geschnuppert und Ihren Favoriten ausfindig gemacht. Hier noch einige Tipps:

  • Abwesenheit: Sie kennen sich als konsequent und ausdauernd und wollen sich daher längerfristig binden. Doch auch Sie sind nicht vor Krankheit oder Verletzung gefeit. Welche Regelungen gelten in diesem Fall? Laufen die Kosten weiter, wird Ihnen die versäumte Zeit gutgeschrieben, oder verfällt sie? Klären Sie das, bevor Sie sich binden. Dasselbe gilt für Urlaub oder gegebenenfalls längere berufliche Auslandsaufenthalte. Am besten, Sie verlangen eine Vertragskopie und lesen sie in Ruhe zu Hause durch. Oder Sie lassen sich entsprechende mündliche Zusagen schriftlich bestätigen.
  • Zeitkarten: Wer nur in der kalten Jahreszeit trainieren will, wird mit Drei- oder Sechs-Monats-Karten auskommen. Und wer von sich selbst weiß (man kennt sich ja schließlich mit der Zeit), dass die Begeisterung fürs Training mitunter rasch abebbt, ist wahrscheinlich mit Angeboten kürzerer Bindung ebenfalls besser dran.
  • Vereine: Konditionstraining, Gymnastik und etliches andere mehr wird nicht zuletzt auch von Sportvereinen angeboten. Wer nur gezielt trainieren möchte und auf Zusatzeinrichtungen wie Sauna, Dampfbad oder Getränkebar keinen Wert legt, kann dort durchaus auf seine Rechnung kommen.

Schnuppertraining als Entscheidungshilfe

Wenn Sie über 35 Jahre alt sind, sollten Sie sich gründlich durchuntersuchen lassen, bevor Sie zu trainieren beginnen. Regelmäßiges Training verschlingt Zeit. Je näher daher das Studio liegt, desto besser. Sie wiederum sollten sich Ihrer Trainingsziele bewusst sein. Wollen Sie Ihre Kraft, Ihre Ausdauer verbessern, oder besuchen Sie am liebsten Gymnastikkurse? Ob das jeweilige Angebot Ihren Vorstellungen entspricht, erkennen Sie am besten bei einem Schnuppertraining. Testen Sie auf jeden Fall mehrere Studios. Ein solches Schnuppertraining gibt es manchmal gratis, meistens aber nur über Kauf einer Tages- oder auch Monatskarte.

Anfänger brauchen unbedingt eine Geräte-Einweisung. So Sie bei Ihrem Probebesuch keinen Trainer zugeteilt bekommen und auch keiner da ist, der mit Ihnen die Geräte durchgeht, beschränken Sie Ihr Training besser auf die Teilnahme an Gymnastikstunden. Das mag zwar für Sie momentan enttäuschend und nur eine halbe Sache sein, Ihrer Gesundheit ist es aber eindeutig zuträglicher.

Frage nach Gesundheitsproblemen: Gute Trainer fragen bereits beim ersten Treffen, im besten Fall also beim Schnuppertraining, nach eventuellen Krankheiten oder Verletzungen.

Anbieteradressen

Alvarez, Hietzinger Hauptstraße 29, A-1130 Wien, (01) 877 66 00-0

Beer’s, Neutorgasse 16, A-1010 Wien, (01) 535 12 34-0

Club Danube, Moeringgasse 20, A-1150 Wien, (01) 982 57 71

Elixia, Wehlistraße 66, A-1200 Wien, (01) 207 50-0

Euro Freizeit & Fitness, Parkring 12a, A-1010 Wien, (01) 513 8 222

Femme Fitness, Kärntner Ring 11–13/63, A-1010 Wien, (01) 512 10 20

Heimlich, Ungargasse 4, A-1030 Wien, (01) 713 36 18

Holmes Place, Wipplinger Straße 30, A-1010 Wien, (01) 533 97 14

John Harris, Am Schillerplatz, A-1010 Wien, (01) 587 37 10

Manhattan, Heiligenstädter Lände 17, A-1190 Wien, (01) 368 73 11-0

U4, Schönbrunner Straße 222–228, A-1120 Wien, (01) 813 93 14

Kompetent mit Konsument

  • Preis-Leistungs-Verhältnis prüfen. Fitness-Check, Trainingseinführung und Schnuppertraining sind nicht immer im Preis inkludiert.
  • Tarif-Vielfalt nutzen. In etlichen Studios gibt es nach Trainingszeit und Leistungsumfang gestaffelte Tarife sowie diverse Ermäßigungen (z.B. für Studenten).
  • Sonderkonditionen. Nicht jede Auskunftsperson im Studio hat die Kompetenz, Sonderkonditionen zu gewähren. Fragen Sie, wer für die Preisgestaltung zuständig ist.

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